Wie intim werdet Ihr mit Eurem Lieblingshaustier?

vom 15.03.2014, 12:58 Uhr

Ich selber habe keine Haustiere, kenne aber Leute, die ihr Tierchen einfach nur anhimmeln und vergöttern. Das zeigen diese Leute ihren Tieren mit zärtlichen Küssen, heftigen Zungenküssen und innigem Kuscheln. Sie wollen die Tiere ins eigene Bett lassen oder mit dem Tier an einem Tisch essen und das Essen auch redlich mit ihnen teilen.

Wie intim werdet Ihr mit Eurem Lieblingshaustier? Inwieweit ist das Tier für Euch für solche Zuneigung hygienisch genug und wovon würdet Ihr absolut Abstand nehmen?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ein Haustier zu küssen finde ich persönlich total eklig. Ich mag auch nicht, wenn Hunde oder Katzen mir das Gesicht ansabbern wollen, was ja vermehrt eher bei Hunden der Fall ist. Ich würde auch nie ein Haustier von meinem Teller essen lassen, ganz egal dass man das Geschirr ja theoretisch in der Spülmaschine waschen und die Bakterien durch die hohen Temperaturen abtöten würde.

Ich finde, ein Haustier gehört auch nicht ins Bett und auch nicht an den Esstisch. Ein Haustier ist für mich ein Haustier. Trotzdem habe ich bei manchen das Gefühl, dass manche Menschen eben das nicht so sehen und die Haustiere eher als "Ersatz" für Kinder ansehen, wie beispielsweise in diesem Video.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe einen Hund, den ich regelmäßig durchgraule. Näher komme ich aber meinem Hund nicht, also ich lasse mir keine Küsse auf den Mund geben oder solche Sachen, das würde ich auch unangebracht finden. Immerhin ist das ein Tier und kein Mensch. Ich finde es sehr übertrieben, wenn man zu intim mit einem Tier wird. Man muss sich doch kein Kinderersatz suchen oder keinen Ersatzpartner.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Zungenküsse kommen für mich auch nicht in Frage. Die wären mir einfach zu feucht. Aber große hygienische Probleme habe ich damit nicht, wenn mein Hund mir mal über´s Gesicht schlabbert. Das ist ein ganz normales Verhalten von einem Hund und das möchte ich ihr auch nicht so vehement verbieten. Sie zeigt damit ihre Zuneigung und dafür hat sie nicht sonderlich viele Möglichkeiten. Von daher passiert es schon mal ab und zu, wenn ich mich nach unten beuge, um beispielsweise meine Schnürsenkel zu binden, dass sie die Gelegenheit nutzt.

Ins Bett darf sie auch ab und zu. Sie ist einfach gerne bei ihrem Rudel. Das kann ich auch verstehen. An den Tisch darf sie allerdings nicht. Da hat sie nichts verloren. Menschenfutter ist ungesund für einen Hund und angebettelt zu werden hasse ich. Deshalb habe ich ihr das von Anfang an untersagt und sie macht es auch überhaupt nicht. Beim Essen liegt sie ruhig unter´m Tisch oder irgendwo in der Küche.

Ich mag meinen Hund, aber ich vermenschliche sie nicht. Gut, ich gehe ein wenig weiter als andere, indem ich sie beispielsweise ins Bett lasse. Aber ich habe einfach nicht diese Angst vor Keimen und Bakterien. Wenn man seinen Hund wirklich eklig findet, kann ich nicht verstehen, warum man sich einen hält.

Wenn für manche Menschen ein Haustier zum Kinderersatz wird, finde ich das auch immer sehr seltsam. Diese Frau in dem Video schießt echt den Vogel ab. Ihre Katze hat den Traum, Tiger Woods zu treffen. Aber irgendwie kann ich es auch verstehen. Nicht jedem ist das Kinderkriegen vergönnt. Vielleicht hat das Ehepaar es jahrelang versucht und sie ist einfach nicht schwanger geworden. Vielleicht hatte sie mehrere Fehlgeburten. Vielleicht hatten sie ein Kind und es ist früh gestorben.

Kinder zu haben, ist einfach keine Selbstverständlichkeit. Aber viele wünschen sich ein Kind. Ich kann es gut verstehen, wenn man sich dann anderen Dingen zuwendet und es da etwas übertreibt. Mir tun die Leute leid, weil ihnen im Leben offensichtlich etwas fehlt, was sie sich sehr gewünscht haben. Ich finde es etwas herzlos und nicht sehr feinfühlig, diese Menschen zu belächeln und für verrückt zu erklären.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich sehe meine Haustiere weder als Kinderersatz, noch vergesse ich, dass es sich um Tiere handelt, die man nicht vermenschlichen sollte. Dennoch teile ich gerne mein Bett mit den Katzen. Sie dürfen in meinen Armen schlafen und ab und zu gibts auch mal ein Küsschen auf die Stirn. Da Katzen auch untereinander mal näseln oder sich mit dem Kopf anstoßen, dürfen sie das auch bei mir machen und das wird von mir dann auch erwidert.

Durch das Gesicht lecken muss nicht unbedingt sein, kommt aber durchaus mal vor, wenn wir Kopf an Kopf schlafen oder wenn eine der Miezen meint, es sei Zeit, dass ich aufwache. So lange sie mir nicht über den Mund lecken, hab ich damit auch kein Problem, das mich zwingt, sofort ins Bad zu rennen.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bienenkönigin hat geschrieben: Wenn für manche Menschen ein Haustier zum Kinderersatz wird, finde ich das auch immer sehr seltsam. Diese Frau in dem Video schießt echt den Vogel ab. Ihre Katze hat den Traum, Tiger Woods zu treffen. Aber irgendwie kann ich es auch verstehen. Nicht jedem ist das Kinderkriegen vergönnt. Vielleicht hat das Ehepaar es jahrelang versucht und sie ist einfach nicht schwanger geworden. Vielleicht hatte sie mehrere Fehlgeburten. Vielleicht hatten sie ein Kind und es ist früh gestorben.

Die Frau in dem Video hat selbst eigene Kinder, die aber ausgezogen sind. Ich selbst habe keine Kinder, daher kann ich auch nur bedingt nachvollziehen, wie eine Mutter sich fühlt, deren Kinder ausgezogen sind und die Mutter dementsprechend nicht mehr brauchen. Ich finde es allerdings total übertrieben, sich gleich auf das Haustier als Kind-Ersatz zu stürzen. Dass es mit am Esstisch sitzt und man ihm sogar beigebracht hat mit der Gabel zu essen, finde ich total übertrieben. Wobei ich die Leistung an sich schon beachtlich finde, das zeigt meiner Meinung nach, wie lernfähig eine Katze ist und dass man ihr durchaus auch etwas beibringen kann, obwohl Katzen ja als sehr eigenwillig und stur gelten.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Klar, ich finde es ja auch übertrieben. Und Haustiere sind nun mal einfach keine Kinder. Und oft wird den Haustieren damit auch nichts Gutes getan. Dass die Katze nun mit einer Gabel isst, tut ihr nicht weh. Aber sie hat ja auch Nudeln vorgesetzt bekommen und anderes Menschenfutter. Also natürlich ist es übertrieben. Aber es entsteht in großer Einsamkeit und weil den Menschen etwas fehlt. Das haben sie sich doch auch nicht ausgesucht. Daher finde ich es fies, sie einfach als verrückt abzustempeln.

Vielleicht hat sich diese Frau gar nicht auf die Katze "gestürzt" und hatte von Anfang an den Plan, sie zum Kindersatz zu machen. Vielleicht war sie nach dem Auszug ihrer Kinder erst mal eine Weile depressiv. Vielleicht ist ihr die Katze irgendwann zugelaufen und hat sie aus der Depressivität gerettet.

Meiner Meinung nach kann es einfach niemand gut einschätzen, wie es ist, keine Kinder zu haben, obwohl man sich welche gewünscht hat oder wie man sich fühlt, wenn alle Kinder ausgezogen sind. Bis man das selber erlebt hat. Andere stürzen sich in die Arbeit und das ist dann auch irgendwie ein Kindersatz. Da sagt aber niemand etwas dagegen. Es ist halt eine Art, mit dieser Lücke umzugehen. Sie ist etwas seltsam und kann wirklich übertriebene Formen annehmen, aber ich habe schon Verständnis dafür.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also Zungenküsse oder Intimitäten sind bei Haustieren für mich absolut tabu. Wenn die Katze oder der Hund mir das Gesicht abschlabbert, ist das nicht so wild, dann wasche ich es halt, aber mehr auch nicht. Ich liebe meine Katzen und sie können sich absolut frei in der Wohnung bewegen. Deswegen können sie auch auf das Bett, aber da es reine Wohnungskatzen sind, sollen sie natürlich den größtmöglichen Bewegungsradius in der Wohnung bekommen.

Am Esstisch haben die Katzen nichts verloren. Außer es gibt Sushi, da gebe ich den Tierchen gerne mal ein Stückchen Lachs unter den Tisch ab. Aber sie dürfen nie auf den Esstisch. Das Kätzchen fährt total auf Cheeseburger von Burger King ab. Wenn ich mal einen mitbringe, dann bekommt sie ein kleines Stück, aber mehr auch nicht. Und das kommt bei mir einmal im Jahr vor, dass ich etwas mitbringe und zu Hause verspeise.

Bei uns werden die Katzen teilweise vermenschlicht, das sagt mir mein Gefühl. Aber es sind immer noch Tiere. Sie bekommen ihr Fleisch, werden geknuddelt, was sie eh sehr mögen und haben ihr Katzenklo und ihr Spielzeug. Sprich es sind einfach nur verwöhnte Viecher. Kinderersatz sind sie bei uns zum Glück nicht, wir mögen einfach Katzen sehr gerne und tun unser Möglichstes, dass es den Tierchen gut geht.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich habe unsere Katze definitiv nie als Kinderersatz gesehen, aber trotzdem hatte sie bei uns einige Freiheiten, die viele andere Halter ihren Tieren wahrscheinlich eher nicht zugebilligt hätten. Dass unsere reine Hauskatze mit in unserem Bett schlafen durfte, wenn sie das wollte, war für mich irgendwie immer vollkommen selbstverständlich, hygienische Bedenken hatte ich da nie und habe mich höchstens über das Schmusen mit der Katze gefreut. Geküsst wurde hingegen nie bei uns, schon gar nicht mit der Zunge, das finde ich für ein Tier vollkommen unangemessen und hätte da wohl auch das Gefühl, eine gewisse Grenze zu überschreiten und mit diesem Tier Dinge zu tun, die nur Menschen miteinander tun sollten.

Eine ganz andere Geschichte ist da das Essen vom Tisch, das bei uns immer vollkommen tabu war. hygienische Bedenken hatte ich nie, schließlich kann ich mich ja nicht auf einmal vor einem Tier ekeln, dass am Morgen noch bei mir im Bett lag. Mir ging es eher darum, dass ich meiner Katze menschliche Lebensmittel, die ja in aller Regel gewürzt und schädlich für Katzen sind, uneingeschränkt vorenthalten wollte. Zudem hätte gelegentliches Füttern vom Tisch zu ständigem Betteln geführt und auch das wollte ich lieber vermeiden. Da ging es aber für mich weniger um hygienische Geschichten, als eher um die Frage, was gesundheitlich für die Katze gut ist und woran sich vielleicht auch mögliche Gäste einmal stören könnten.

Ich schließe mich da aber Bienenkönigin an und denke, dass viele Menschen, die ihre Haustiere zu sehr vermenschlichen, schlichtweg aus Einsamkeit auf diese Weise handeln. Sie als verrückt abzustempeln und ihr Verhalten von oben herab als Wahnsinn zu belächeln, käme mir da einfach schäbig vor. Eher hätte ich Mitleid mit jemandem, dessen Leben derzeit scheinbar so unerfüllt ist, dass ein Tier einen Platz einnehmen muss, den es einfach nicht einnehmen kann und sollte.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Zungenküsse mit seinem Haustier? Ich bin gerade fast vom Stuhl gefallen; mit weit aufgerissenen Augen. Ab und an drück ich meinen Katzen schon mal einen Schmatzer aufs Fell und habe da auch keine hygienischen Bedenken. Ich denke da einfach garnicht drüber nach. Bei uns dürfen die auch mit im Bett schlafen. Ich finde es schön das sie dort dann friedlich liegen und sich wohl fühlen. Unsere Katzen sind einfach nicht gerne allein. Das gibt mir auch noch ein Stück Geborgenheit. Auch wenn ich mich des Öfteren aufrege wenn ich sie auf meinem Kissen sehe. Dann wird erstmal die Bettwäsche gewaschen. Katzenhaare auf dem Kissen finde ich furchtbar.

» Maddie » Beiträge: 196 » Talkpoints: 63,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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