Darf man auch als Christ Moscheen besichtigen?
Ich bin vor einigen Wochen im Rahmen eines interreligiösen Seminars in einer Moschee zu Besuch gewesen. Mich hat gewundert, dass wir sogar während der Gebetszeit anwesend sein durften, und weder der Imam, noch die Gläubigen schienen sich an unserer Anwesenheit zu stören. Anschließend wurde uns noch ein wenig das Gebäude und einige Grundzüge des Islam erklärt. Mir schien, dass die Leute in der Moschee sich gefreut haben, dass sich Deutsche für sie interessieren.
Da es hierzulande nicht wirklich viele Moscheen gibt, die aus architektonischer oder künstlerischer Sicht interessant sind, ist es wahrscheinlich eine gute Idee auf den Tag der offenen Moschee zu warten, weil an dem Tag nicht nur Besichtigungen angeboten werden sondern auch Vorträge und diverse andere Veranstaltungen.
Da ich nicht religiös bin kann ich dir die Frage mit den Christen nicht beantworten, aber mich hat niemand gefragt welchen Gott oder Götter ich anbete.
lascar hat geschrieben:Ich bin vor einigen Wochen im Rahmen eines interreligiösen Seminars in einer Moschee zu Besuch gewesen. Mich hat gewundert, dass wir sogar während der Gebetszeit anwesend sein durften, und weder der Imam, noch die Gläubigen schienen sich an unserer Anwesenheit zu stören. Anschließend wurde uns noch ein wenig das Gebäude und einige Grundzüge des Islam erklärt. Mir schien, dass die Leute in der Moschee sich gefreut haben, dass sich Deutsche für sie interessieren.
Und welcher Verein war es nun? Es gibt 4 größere Verbände wie die Ditib und unzählige kleinere Verbände. Alle hätten das Recht, sich ebenso wie die Kirchen als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkennen zu lassen. Nur müssten sie dann das Grundgesetz ohne Wenn und Aber anerkennen. Dies scheint für fast alle Verbände ein Problem zu sein. Natürlich kann man sich kritiklos alles ansehen und schweigen. Dann kann man sich seine tollen Ratschläge auch sonstwo sparen.
Juri1877 hat geschrieben:[Natürlich kann man sich kritiklos alles ansehen und schweigen. Dann kann man sich seine tollen Ratschläge auch sonstwo sparen.
Wenn du noch kurz nachtragen würdest, woraus du ableitest, dass man sich kritiklos alles ansieht und schweigt? Bist du denn informiert, in welchem Rahmen die Besichtigung stattgefunden hat, und worum es da geht? Falls nicht, wie kommst du auf diese Annahme?
Andererseits finde ich nicht, dass eine einfache Besichtigung immer gleich mit Kritik und Protest kombiniert sein muss, oder doch? Würdest du beispielsweise an eine Kirchenbesichtigung stets eine kritische Diskussion mit dem jeweiligen Pfarrer knüpfen, und wer das nicht tut ist in deinen Augen unglaubwürdig?
Soll ich mich auch noch dafür bedanken, dass Erdogan als oberster Chef der DITIB vom Kindermörder Israel redet? Die DITIB ist die größte islamische Gemeinde in Deutschland. Dann gibt es da noch Spionagevorwürfe und das Beten für Afrin. Bei den anderen Gemeinden kommen die Imame nahezu nur aus arabischen Staaten ohne Demokratie. In aller dieser Ländern werden Muslime, die Christ werden, bestraft. Teilweise steht sogar die Todesstrafe darauf. Warum gibt es denn in Syrien und dem Irak fast keine Christen mehr?
Da sich bisher kaum ein Verband eindeutig zum Grundgesetz bekannt hat, darf man auch überall Fragen danach stellen. Wir haben Religionsfreiheit und keine Freiheit, sich zu Scharia zu bekennen. Trotzdem ist es doch wieder ein Thema. Wir haben auch Verbote der Kinderehen und der Vielehe. Trotzdem gibt es sie wieder hier. Beides kommt aus dem islamischen Raum. Da kann man das Thema ruhig mal ansprechen.
Warum muss man immer gleich politisch Krawall machen? Die Ausgangsfrage von Miss Marple war lediglich, ob man Moscheen auch besichtigen könne, wenn man nicht dem Islam angehört.
Ja, man kann und das schon seit Jahren. Damals im Firmunterricht sind wir sogar als Jugendgruppe in eine Moschee gegangen und haben uns mit Leuten dort unterhalten dürfen. Ja, wie Teenager so sind, haben wir eine ganze Menge kritische Fragen gestellt, die uns allesamt freundlich und offen beantwortet wurden. Dabei wurde auch nicht erwartet dass wir uns deren Ansichten zu eigen machen.
Wichtig finde ich aber auch, dass man solche Angebote nicht missbraucht. Wenn man den Gesprächstermin abmacht, in der Absicht die Leute mal so richtig vorzuführen und zur Sau zu machen, dass ihr Glauben nach Ansicht der eigenen Gruppe nicht in Ordnung ist, dann sollte man sich nicht wundern, wenn man dann nicht höflich behandelt wird, weil man offensichtlich provoziert. Und wenn man dann danach noch öffentlichkeitswirksam jammert, wie schlecht man behandelt wurde, hat man sich damit selbst disqualifiziert.
trüffelsucher hat geschrieben:Wichtig finde ich aber auch, dass man solche Angebote nicht missbraucht. Wenn man den Gesprächstermin abmacht, in der Absicht die Leute mal so richtig vorzuführen und zur Sau zu machen, dass ihr Glauben nach Ansicht der eigenen Gruppe nicht in Ordnung ist, dann sollte man sich nicht wundern, wenn man dann nicht höflich behandelt wird, weil man offensichtlich provoziert. Und wenn man dann danach noch öffentlichkeitswirksam jammert, wie schlecht man behandelt wurde, hat man sich damit selbst disqualifiziert.
Früher war ich noch gegen die NPD engagiert. Da wurde bei jedem öffentlichen Auftritt demonstriert und überall kritische Fragen gestellt. Warum sollte man nicht auch bei anderen Organisationen machen, die gegen die Demokratie sind? Verfassungsfeindlichkeit soll wohl nur bei den Rechten kritisiert werden?
Nun ja, auch wenn es für dich schwer ist, aber es dürfte schon noch ein paar Abstufungen zwischen Krawall machen und Klatschpappen geben. Unter Umständen bringt es manchmal auch viel für das Verständnis, wenn man sich die andere Seite mal anhört. Merkwürdigerweise gibt es ja ganz viele Moslems mit völlig normalen Weltanschauungen und sogar Verständnis für unsere Art zu Leben. Es soll sogar Moslems geben, die in unserem Staatsdienst stehen und unsere Verfassung beziehungsweise unser Grundgesetz verteidigen.
Natürlich gibt es eben auch im Islam radikale Strömungen und natürlich wirst du die auch eher in einer Moschee finden, wo Menschen den Glauben predigen und strenger nach ihm leben. Aber auch da gibt es genug Leute, die dort hingehen und deswegen nicht unseren Staat stürzen wollen. Du verbietest doch auch keine christliche Kirche, weil es genauso immer wieder auf der Welt christliche Attentäter gibt, die Fremde im Namen des Christentums umbringen.
Und an sich ging es ja darum einmal eine Moschee zu besichtigen. Wenn du da natürlich wie die Axt im Walde rein rennst und schon am Eingang brüllst, dass alle Moslems schlechte Menschen sind, dann muss man sich eben nicht wundern, wenn man dann auch einfach wieder heraus geschmissen wird. Und ich glaube nichts anderes wollte trüffelsucher sagen.
Klehmchen hat geschrieben:Nun ja, auch wenn es für dich schwer ist, aber es dürfte schon noch ein paar Abstufungen zwischen Krawall machen und Klatschpappen geben. Unter Umständen bringt es manchmal auch viel für das Verständnis, wenn man sich die andere Seite mal anhört. Merkwürdigerweise gibt es ja ganz viele Moslems mit völlig normalen Weltanschauungen und sogar Verständnis für unsere Art zu Leben. Es soll sogar Moslems geben, die in unserem Staatsdienst stehen und unsere Verfassung beziehungsweise unser Grundgesetz verteidigen.
Nach 1918 gab es in Frankreich und England eine starke Friedensbewegung. Vor allem die hohen Gewinne der Kriegsgewinnler ärgerten die Menschen. DeGaulle hat 1934 ein Buch geschrieben, wie man die Nazis besiegen könnte. Dafür wurde er als nützlicher Idiot der Kriegsgewinnler beschimpft. Ich bin mir sicher, dass man sich damals auch mit vielen Deutschen und auch Nationalsozialisten ganz toll unterhalten konnte. Den Zweiten Weltkrieg hat dies nicht verhindert.
Merkwürdigerweise gibt es fast keinen muslimischen Verband, der sich eindeutig zum Grundgesetz bekennt. Dabei könnten sie sogar Steuern erheben und hier ihre Imame ausbilden. Ein Antrag auf Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts reicht dafür aus. Dann wären die Spenden auch für die Spender absetzbar. Aber dies wird nicht gemacht, weil man damit dem Grundgesetz verpflichtet wäre.
Wir haben auch viele Beispiele, wo es nicht so toll klappt. Özil hat gezeigt, wie schnell so ein Wechsel gehen kann. Mustafa Erkan verlor sein Mandat im niedersächsischen Landtag und tauchte im türkischen Außenministerium wieder auf. Was ist eigentlich mit den Imamen der DITIB geschehen, die unter Spionageverdacht standen? Können wir in Zukunft überhaupt noch etwas daran ändern, wenn es nicht klappt?
Klehmchen hat geschrieben:Natürlich gibt es eben auch im Islam radikale Strömungen und natürlich wirst du die auch eher in einer Moschee finden, wo Menschen den Glauben predigen und strenger nach ihm leben. Aber auch da gibt es genug Leute, die dort hingehen und deswegen nicht unseren Staat stürzen wollen. Du verbietest doch auch keine christliche Kirche, weil es genauso immer wieder auf der Welt christliche Attentäter gibt, die Fremde im Namen des Christentums umbringen.
Dann nenne mir mal den Namen einer mit dem IS, Al Quaida oder den Taliban vergleichbaren christlichen Terrororganisation, du Witzbold. Muss irgendein Satiriker etwas ähnliches fürchten wie Böhmermann, wenn er Witze über die Kirche macht? Karikaturen über Mohammed sehe ich inzwischen auch nicht mehr. Hat der Anschlag auf Charlie Hebdo etwa doch gewirkt?
Du willst jetzt bestreiten, dass es christliche Attentäter gibt, die den christlichen Glauben missbrauchen um damit Terroranschläge zu rechtfertigen? Nur weil es andere Organisationsstrukturen gibt ändert es ja an dem grundlegenden Fakt nichts, dass keine Religion per se andere Menschen töten will. Das man ungläubige Bekehren soll findest man in der Bibel genauso und Christen zogen seit mehr als 1.000 Jahren auf Grund Interpretationen solcher Zeilen auf und mordeten dafür in allen Teilen der Welt.
Du unterstellst hier dem Islam an sich den Terror zu fördern und stellst förmlich jeden Moslem unter Terrorverdacht. Was ist denn im Irlandkonflikt gewesen, wo auch im Namen der Religion Attentate verübt wurden oder der Aryan Nation in den USA, die sich klar auf das Christentum stützt, ebenso gibt es in Asien und Afrika auch immer wieder radikale christliche Gruppen. Dazu kommen dann aber eben auch viele Fanatiker die in kleinen Zellen oder als Einzeltäter auftreten. Deswegen stellen wir doch aber auch nicht alle Christen unter Generalverdacht, warum sollte ich das dann bei den Moslems tun?
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