Uli Hoeneß Urteil: Schwarzer Tag und Zeit für Tränen?
Heute wurde Uli Hoeneß Urteil verkündigt. Er soll 3,5 Jahre Haft bekommen, wenn auch diese Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Uli soll so viel Gutes für Bayern getan haben und ich habe auch gelesen, dass "Deutschland" über dieses Urteil weint-
Habt Ihr bei Ulis Urteilsverkündung geweint? Tut er Euch leid, weil er auch so reuig war und auch im Gerichtssaal, laut diverser Fotos geweint hat oder könnt Ihr mit dem noch nicht rechtskräftigen Urteil im Moment mit Fassung weiterleben?
Tränen? Ich finde das Urteil viel zu milde. Was sind denn schon 3 1/2 Jahre bei so viel Millionen unterschlagene Euros? Er hat den Staat um fast 30 Millionen Euro beschissen und dann nur 3 1/2 Jahre? Es wurde ja sogar schon gesagt, dass er nach einem halben Jahr in offenen Verzug kommt und dann muss er nur nachts um am Wochenende einsitzen. Für mich ist das wieder mal ein Urteil mit Promi Bonus und es ist viel zu wenig Strafe, die geurteilt wurde.
Ich muss auch sagen, dass ich kein Mitleid habe. Er hat immerhin großen Mist gebaut und eine Straftat begangen und muss dann auch dafür gerade stehen. Dabei ist es mir auch egal, ob er nun ein Promi ist oder nicht. Anscheinend sind die 3,5 Jahre wirklich wenig. In den Meldungen wurde gesagt, dass es schon für viel kleinere Beträge eine Strafe zwischen 5 und 10 Jahren gibt. Ich denke auch, dass es eine Rolle spielt, dass Hoeneß bekannt ist. Er wird darauf gehofft haben, dass er Bewährung bekommt, weil er sich ja gestellt hat. Das kam ja erst nachdem die Presse schon Wind vom Steuerhinterzug bekommen hatte.
Ich denke auch, dass die Anwälte nun versuchen, an dem Urteil etwas zu verändern. Das sagten sie ja auch heute schon vor der Kamera. Weinen kann ich da auch nicht nachvollziehen und auch nicht die Proteste der Fans vor dem Gericht. Jeder macht Fehler, dass ist klar, aber man muss auch die Konsequenzen dafür tragen. Egal ob Promi oder nicht.
Ich lebe in Deutschland und habe niemanden weinen gesehen und ich habe auch von niemanden gehört, der der Meinung ist, dass er nicht bestraft werden soll. Und viel Gutes für Bayern getan? Mit welchem Geld denn wohl? Das Mitleid mit einem Multimillionär hat sich in den Kreisen, in denen ich verkehre, und bei den Straßenumfragen, die ich gesehen habe, schwer in Grenzen gehalten. Auf rein menschlicher Ebene kann ich natürlich schon Empathie empfinden und ich kann mir vorstellen, dass das für ihn eine ganz schlimme Situation war, aber er ist halt selber Schuld an dieser Situation. Und die Tatsache, dass ich mir vorstellen kann, wie schlecht er sich gefühlt hat, bedeutet noch lange nicht, dass ich finde, dass er deshalb straffrei ausgehen sollte.
Ich finde die 3,5 Jahre aber auch nicht zu wenig, denn auch wenn es sich um eine hohe Summe handelt - es ist nur Geld, das dem Staat vorenthalten wurde. Den Schaden kann man wieder gut machen, wenn die Steuern nachbezahlt werden. Es gibt genug Straftaten, bei denen immer ein Schaden bleiben wird, die wiegen für mich wesentlich schwerer.
Ich finde, dass man hier wieder mal einen gewissen Promibonus gegeben hat und das Urteil empfinde ich als viel zu milde. Bei dem was da an Summe da war, ist es einfach zu wenig gewesen und es wurde ja auch mehr gefordert. Den privaten Menschen kenne ich nicht, aber ich finde, dass wir gerecht sein sollten und wenn jemand so viel Steuern hinterzieht, dann ist das nun mal strafbar und es kann mir keiner erzählen, dass eine solche Summe nicht auch einem Uli Hoeneß auffällt.
Sicherlich hat er vielleicht einiges für den Verein getan, für Bayern an sich wüsste ich eher weniger, aber da kann ich auch falsch liegen. Es ist aber nicht die Frage, was er richtig gemacht hat, sondern was er falsch gemacht hat und nicht getan hat. Bei einer solchen Summe macht man das sehr bewusst und da kann man eben nicht komplett ein guter Mensch sein, auch wenn er vielleicht bisher Sympathieträger Deutschlands war. Er muss nun mal seine Fehler wieder gut machen und das wurde noch zu milde bestraft, wie ich finde. 3,5 Jahre für so eine Summe ist einfach lächerlich.
Im Radio wurde eben gesagt, dass er das Urteil ohne Revision annimmt. Die Anwälte waren doch schlauer als gedacht. Denn wenn er in Revision gegangen wäre und noch mehr rausgekommen wäre, dann wären auch ein paar Jahre mehr bei der Revision raus gekommen. Das wurde gestern schon im Fernsehen gesagt. So nimmt er die 3 1/2 Jahre an und wird dann wohl bald einwandern.
@Diamante: Dein Fernsehsender dachte also, dass die Anwälte dumm wären, weil sie die Einlegung von Rechtsmitteln in Betracht gezogen haben, was ich in dem Fall logisch gefunden hätte. Übrigens von beiden Seiten, also auch von Seiten der Anklage. Aber der Sender kennt anscheinend nicht mal den Unterschied zwischen Revision und Berufung.
Falls es dir genauso geht - bei der Revision wird nicht neu verhandelt, es wird geschaut ob das Verfahren rechtmäßig und ohne Fehler war. Bei einer Revision können nicht "ein paar Jahre mehr raus kommen", das Urteil kann höchstens aufgehoben werden, was zu einer neu Verhandlung führen würde. Erst dann könnte eine höhere Strafe verhängt werden. Für die Bemessung der Strafe spielt es bei so hohen Summen aber wohl keine Rolle mehr, wie viele Millionen da noch dazu gekommen wären, also könnte in einer neuen Verhandlungen eigentlich auch nichts "rauskommen", was schädlich wäre, die Sachverhalten könnten höchstens anders bewertet werden, das steht ja jedem Richter frei.
Geweint habe ich nicht, aber Hoeneß tut mir leid und mein Misstrauen in die Justiz ist nur noch größer geworden. Ich kann die deutsche Rechtsprechung absolut nicht verstehen. Und als Präsidenten hätte ich ihn auch gerne weiter behalten und möchte ihn auch in spätestens 3,5 Jahren wieder haben.
Ich habe ganz sicher nicht geweint. Ich bin auch nicht der Meinung, dass er "großes geleistet hat". Dafür finde ich Fußball nämlich viel zu überbewertet. Er hat seinen Job gemacht. Den vielleicht gut. Das kann ich persönlich absolut nicht beurteilen. Aber trotzdem hat er über 25 Millionen an Steuern hinterzogen. Ich will gar nicht nachrechnen, wieviel an Umsatz er der Finanzbehörde vorenthalten haben muss, damit er auf diese Summe kommt. Und das alles akzeptieren, nur weil er eine große Nummer im Fußball ist? Nein, beim besten Willen nicht.
Von mir aus hätte er pro Million Steuerschulden ein Jahr Gefängnis bekommen können. Das wäre dann auch mal ein abschreckendes Urteil und würde vielleicht manchen Menschen zu denken geben. Dass das nicht mit den gültigen Gesetzen konform geht, ist mir natürlich klar. Ich wollte nur sagen, dass ich das Urteil eher milde finde, als zu streng.
Ich habe mich selten so gefreut. Nachdem sich die hinterzogene Steuer während des Prozesses verzehnfacht hatte und die Herkunft des Geldes für mich immer noch ungeklärt ist, hätte er ruhig sogar noch mehr bekommen können. Warum soll ich jemanden beweinen, der über 30 Millionen an Steuern hinterzogen hat und Multimillionär ist?
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