Unterscheidet ihr zwischen echter und kommerzieller Musik?
Für mich gibt es zwei Arten von Künstlern in der Musikwelt: Diejenigen, die überwiegend berühmt sein und Geld verdienen wollen - sie schreiben ihre Musik und auch die Texte nicht selbst (oder nur in absoluten Ausnahmefällen), sondern "performen" nur. In diese Kategorie fallen für mich die meisten Schlagersänger oder auch solche Künstler wie Britney Spears oder Justin Bieber. Die Musik ist aus meiner Sicht dabei oft wenig tiefgründig, sondern soll möglichst einen "Massengeschmack" treffen, damit sie auch viel im Radio läuft; eben kommerzielle Musik.
Die zweite Kategorie von Musikern besteht für mich aus denjenigen, die regelrecht Musik machen müssen, wenn man das so sagen kann. Musik ist einfach ihr Lebensinhalt und es ist ihnen relativ egal, ob sie damit jemals Geld verdienen werden. Als Beispiel für eine solche Vollblutmusikerin fällt mir spontan Björk ein, für die ihre Musik fast das Wichtigste in ihrem Leben zu sein scheint (soweit ich das beurteilen kann).
Diese Musik kann natürlich durchaus auch erfolgreich sein. Der Unterschied ist aber, dass dies für den Künstler nur ein Nebenprodukt seiner Bemühungen darstellt. Ihm geht es darum, die Musik, die er quasi in seinem Kopf hört, aufzunehmen - ob das dann irgend jemandem auch gefällt, interessiert ihn dabei wenig oder gar nicht.
Könnt ihr mit dieser "Einteilung" der Musikwelt meinerseits etwas anfangen? Habt ihr für euch auch diese (oder ähnliche) Kategorien? Gefällt euch "echte" Musik im Gegensatz zu kommerziellen Sachen besser oder ist euch das egal, Hauptsache Musik?
Was soll "echte Musik" denn sein? Manche glauben, sie hören diese Art von Musik, weil sie Heavy Metal oder Death Metal hören. Wenn das "echte Musik" ist, dann höre ich lieber "kommerzielle Musik". Die meiste Musik wird laufend im Radio gespielt und dann kaufen diese auch die Leute. Was mir gefällt, gefällt mir und den Rest kann man nicht unterscheiden.
Ich sehe das genauso wie du. Ich kann diese kommerzielle Musik, die von professionellen Songschreibern komponiert und möglichst Massentauglich ab gemischt wurde, absolut nicht ertragen. Nach ca. zehn Minuten Radiohören bekomme ich das unstillbare Bedürfnis, meinen Kopf gegen eine Mauer zu schlagen. Es ist jetzt nicht so, dass ich nur auf einen Musikstil fixiert wäre und einfach alles andere als „falsche Musik“ bezeichne. Gerade im Pop oder im House / Electro gibt es wirklich grandiose Künstler, die auch nach deiner Definition diese Bezeichnung verdient haben, etwa Klartraum.
Wahrscheinlich meinst Du mit "echter" Musik eben jenen Mainstream, der tagtäglich im Radio rauf und runter gespielt wird. Vieles davon geht mir nach kurzer Zeit auch auf die Nerven, eben weil man damit übersättigt wird und sich viele Songs auch immer gleich anhören. Eine solche Musik ist aber auch "charts-kompatibel", denn sie spricht den Geschmack von Millionen an.
Mir ist es im Prinzip egal, aus welchen Gründen und wie ein Song entstanden ist. Er muss mich einfach begeistern und Emotionen enthalten, völlig egal, ob melancholisch, heiter, lebhaft oder ausgeflippt.
Damit ich mir die langweiligen Mini-Playlists der meisten Radiosender nicht andauernd antun muss, höre ich Radio meist über das Internet und habe auf diese Weise Zugang zu weltweit Tausenden Sendern und allen Genres. Ich habe zu Weihnachten ein gutes Internet-Radiogerät bekommen, das einen guten Sound hat und den Empfang von unzähligen Sendern ermöglicht. So bringe ich Abwechslung in meine Musik. Und wie gesagt, ob kommerziell oder nicht kommerziell, ist mir dabei ziemlich egal.
Dass es jedem, der seine Lieder nicht selbst schreibt, nur ums Geld verdienen und berühmt sein geht, würde ich absolut nicht so verallgemeinern. Nicht jeder, der mit einer tollen Stimme gesegnet ist, hat auch gleichzeitig die notwendige Begabung zum Songwriter. Und natürlich gibt es auch den umgekehrten Fall: nicht jeder, der gute Lieder komponieren kann, kann auch richtig gut singen. Selbst wenn es demjenigen egal sein sollte, ob er viel Geld verdient, kann er meiner Meinung nach auch Freude daran haben, wenn sein Song vom richtigen Sänger gesungen wird und so einfach viel besser klingt, als wenn er selbst singen würde.
Allein nach deinen Kriterien kann man meiner Meinung nach nichts als Kommerz abtun. Wer sagt denn, dass Justin Bieber nicht mit Leidenschaft bei der Sache ist? Ich höre seine Musik nicht und sicherlich genießt er seine Berühmtheit, aber er spielt seit seiner Kindheit Instrumente und das spricht für mich schon dafür, dass jemand Musik liebt. Ausschließlich ums Geld verdienen geht es in meiner Augen eher Leuten, die gar nicht singen können, aber trotzdem Musik veröffentlichen, wie Paris Hilton, Daniela Katzenberger etc.
Ich höre jegliche Musik, die mir gefällt. Dabei ist es mir ganz egal, ob es sich nach der Meinung anderer Leute um Kommerz handelt oder auch tatsächlich Kommerz ist. Wenn es mir gefällt, dann gefällt es mir eben. Ob ich dabei die Meinung des Massengeschmacks teile oder nicht, spielt für mich keine Rolle. Musik muss für mich auch nicht immer tiefgründig sein. Wenn mir danach ist, höre ich mir was tiefgründiges an und wenn ich nur ein bisschen unterhalten werden möchte, schalte ich eben das Radio ein.
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