Nachhilfe - Nehmen Kinder sie von Fremden besser an?
Bei A herrscht im Moment ein schiefer Haussegen. Die Tochter ist in der 7. Klasse und braucht Nachhilfe. Die Mutter ist selber wirklich gut in der Schule gewesen und versucht dem Kind auch zu helfen wo es nur geht. Aber die Tochter lässt sich einfach nichts sagen. Nun überlegt die Mutter eine Nachhilfe von außerhalb zu holen, damit sich das Mädchen was sagen lässt. Sie meint, dass es wohl besser ist, wenn die Nachhilfe nicht von einem Elternteil oder von Geschwistern ausgeführt wird.
Denkt ihr auch, dass Kinder sich in Sachen Nachhilfe eher von Fremden helfen lassen? Warum ist das so? Die Mutter gibt einigen Kindern Nachhilfe und die sind begeistert von ihr. Nur die Tochter kommt damit einfach nicht richtig klar. Ist das in der Regel immer so?
Manchmal ist es wirklich besser, wenn jemand von außerhalb die Nachhilfe gibt, wenn zu viele unausgesprochene Sachen zwischen Eltern und Kindern liegen. Manche Kinder profitieren einfach von der neuen Bezugsperson und von der neuen Herangehensweise an das Thema. Ein riesiger Nachteil ist natürlich das Geld und dass man nie weiß, wie gut der Nachhilfelehrer ist. Eine Zeitstunde kann 5 € bei einem Zwölftklässer oder 35€ bei einem ausgebildeten Pädagogen kosten. Was es bringt kann man nicht vorhersagen, manche Abiturienten schaffen es manchmal, eine Begeisterung im Schüler zu wecken, was meiner Meinung nach das Fundament der Nachhilfe ist.
Ich halte einen Nachhilfelehrer als unbelasteten Dritten auch für einen möglicherweise bessere Lösung, weil dieser einfach emotional weniger belastet an die Sache heran gehen kann. Wenn das Kind mit den Eltern, die sich über schlechte Leistungen natürlich meist ärgern, lernen soll, entsteht häufig einfach zu viel Druck.
Dazu eine ganz klare Antwort: Ja, das ist immer so, dass es innerhalb der Familie Ärger gibt. Als ich damals Nachhilfe gegeben habe, waren einige der Mütter froh, dass das schon unabhängig vom Erfolg bedeutete, dass es weniger Ärger in der Familie gab. Ich habe es auch mal bei meinem Bruder versucht, aber das hat ebenfalls nicht funktioniert.
Ich denke, das große Problem ist dabei, dass Familienmitglieder untereinander einen ganz anderen Umgangston haben. Dort fehlt der Respekt und auch die Geduld, denn die ganzen anderen Gefühle spielen dort auch eine Rolle. Nachhilfe innerhalb der Familie funktionierte nie, wo ich es mitbekommen habe.
Ich betätige mich schon über Jahre hinweg als Nachhilfelehrerin im Fach Latein und würde durchaus behaupten, dass ich die meisten meiner Nachhilfeschüler nicht nur zu besseren Noten, sondern auch zu ein wenig Begeisterung das Fach betreffend bringen konnte. Alles in allem waren sowohl Schüler, als auch Eltern immer recht zufrieden mit mir. Irgendwann kamen wir dann auf die glorreiche Idee, ich könne doch auch meiner kleinen Schwester behilflich sein.
Anfangs war ich selbst nicht abgeneigt, es funktionierte allerdings nie. Regelmäßiges Absagen und Verschieben war durch die Person, die ja mit im Haus lebte, auf einmal kein Problem mehr, ganz davon abgesehen standen viel zu viele Dinge außerhalb der Nachhilfe zwischen uns. Wie ist es möglich, eine Lernatmosphäre frei von Zwist zu schaffen, wenn man sich noch Minuten vorher über die liegengebliebene Hausarbeit gestritten hatte? Zudem hat meine Schwester ein überschäumendes Temperament und wurde während der Nachhilfe gelegentlich mir gegenüber ausfallend - alleine dafür ist die Hemmschwelle bei einem Fremden deutlich höher.
Natürlich gibt es nicht nur Extremfälle wie meine kleine Schwester und es mag Situationen geben, in denen Eltern und Geschwister als Nachhilfelehrer fungieren können. Ich denke aber schon, dass Nachhilfe durch eine fremde Person in aller Regel sinnvoller ist, wenn es sich um ein längeres Arrangement handeln soll. Die Nachhilfe durch Dritte ist frei von anderen Konflikten und die persönliche Beziehung findet ausschließlich über den Unterricht statt. Der feste Termin sowie die Zeitbegrenzung schaden ebenfalls nicht. Und letztlich hat eine dritte Person vielleicht eine völlig andere Herangehensweise an das Thema oder erklärt anders, als Eltern und Geschwister es bisher getan haben. Nachhilfe außerhalb der Familie ist also für mich, wenn es innerhalb der Familie nicht klappt, beinahe unausweichlich.
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