Aus Unsicherheit sich nicht trauen englisch zu sprechen

Der Bruder meines Freundes wohnt in London und hat natürlich viele Freunde, die nur englisch sprechen. Ich war nie wirklich gut in englisch, verstehe einiges, traue mich aber gar nicht zu sprechen. Meinen Freund macht das wirklich wahnsinnig, aber was soll ich machen, ich weiß das sehr viel Mist dabei rauskommen würde und weil ich viele eh sehr arrogant finde, versuche ich es gar nicht.

Kennt ihr das Problem, das man sich einfach nicht traut. Da ich dann natürlich gar nichts sage, komme ich vermutlich sehr oberflächlich herüber, aber was soll es!

Gerade bei englisch kenne ich es sehr gut. Ich denke, dass ich eigentlich sehr viel verstehe, aber ich traue mich einfach nicht, selbst zu sprechen. Bei mir ist das eine Auswirkung unseres deutschen Schulsystems. In der Schule bin ich im Englischunterricht schon beim kleinsten Fehler unterbrochen worden. Und wenn einem das dann in einem Satz etwa fünf Mal passiert, dann mag man irgendwann einfach nicht mehr sprechen.

Und so würde ich mich nun auch nicht mehr auf englisch mit jemandem unterhalten, weil diese Erfahrung aus der Schule noch so stark in meinem Gedächtnis verankert ist, dass ich angeblich grottenschlecht englisch spreche, dass ich mich mehr traue aus Angst, dass man dann nur über mich lacht. Da spielt es dann auch keine Rolle, dass ich zwischendurch die ganze Grammatik etc. noch einmal richtig gelernt habe und theoretisch weiß, wie ich mich ausdrücken könnte.

Das kann ich schon irgendwie nachvollziehen, aber es kann ja gar nicht besser werden, wenn du es nicht mal probierst. An deiner Stelle würde ich einfach irgendwas sagen, weil es doch peinlicher ist einfach daneben zu stehen oder sich Sachen immer übersetzen zu lassen. Man kann doch nicht so viel falsch machen. Selbst wenn du keine guten Sätze bilden kannst, wirst du irgendwann besser werden und dein Sprachbild verbessern. Es wird dich auch sicher niemand auslachen.

In meiner Ausbildung habe ich es mit Fremdsprachen zu tun und es kostet mich auch immer Überwindung, wenn ich Englisch sprechen muss. Immerhin gibt es eine ganze Menge Leute, die wahrscheinlich besser als ich Englisch sprechen, da sich viele Menschen zum Beispiel auch Serien komplett auf Englisch anschauen. Natürlich kann ich mich auf Englisch unterhalten, allerdings habe ich einen starken Akzent und dafür schäme ich mich, wenn eine andere Person zum Beispiel eine bessere Aussprache hat.

Mir ist es natürlich klar, dass man eine Fremdsprache meistens mit einem mehr oder weniger starken Akzent spricht und es stört mich gar nicht, wenn andere Menschen einen starken Akzent haben. Ich kenne eine Russin, welche sowohl in der deutschen, als auch in der englischen Sprache einen starken Akzent hat und ich finde es eigentlich auch sehr schön. Trotzdem ist es mir unangenehm, wenn andere Menschen meinen Akzent hören, obwohl ich eigentlich auch weiß, dass ich mich nicht schämen brauche. Aber ich spreche lieber mit einen Akzent, statt einfach gar nichts zu sagen, das wirkt einfach so unsympathisch und bis jetzt habe ich es nie bereut, wenn ich mich zum Sprechen einer Fremdsprache überwindet habe!

Ich kenne das Problem auch, allerdings ist es bei mir eine andere Sprache, nämlich Französisch. In Englisch bin ich recht gut, hatte auch Leistungskurs in der Schule und beherrsche die Sprache sowohl passiv als auch aktiv, so dass ich mir da gar keine großen Gedanken mache und einfach darauf losspreche, wenn mich jemand in dieser Sprache anspricht. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich regelmäßig Kontakt zu einer Bekannten habe, die eben auch nur Englisch spricht und da bleibt man sozusagen in der Übung. Wenn man aber ohnehin nicht sonderlich gut in einer bestimmten Sprache ist, hat man eben Hemmungen, diese zu benutzen. Das ist bei mir eben bei Französisch der Fall.

Der Stiefvater meines Mannes ist Franzose. Wir wohnen zudem noch ganz nah an der französischen Grenze, so dass zu Geburtstagen und anderen Festlichkeiten eben auch immer Französisch gesprochen wird, weil die Verwandten meines Schwiegervaters eben kein Deutsch sprechen können. Ich bin da auch meist sehr still gewesen, weil ich mir das Ganze einfach nicht zugetraut hatte. In der Schule war ich in Französisch immer grottenschlecht, es war mit Mathe mein schlechtestes Fach und ich konnte es einfach nicht. Es wurde dann mit der Zeit immer besser.

Ich habe die Leute zwar auch verstanden, aber das Reden traue ich mir immer noch nicht so richtig zu. Hier und da sage ich halt ein paar Wörter, aber eine richtige Unterhaltung kommt da natürlich nicht zu stande. Ich habe da einfach Hemmungen und Angst, dass sie mich dann auslachen, obwohl ich mir fast sicher bin, dass sie das nicht machen würden. Man fühlt sich eben unwohl. Ich kann mich aber einfach nicht wirklich überwinden.

ich kenne das ziemlich gut. In der Schule haben wir eine Lehrerin die uns, denke ich, nicht wirklich sehr mag. Da traue ich mich nicht sehr viel zu reden, aber wenn sie mich aufruft und ich etwas sagen muss, da denke ich, bin ich ziemlich ''am Arsch". Viele Leute denken, dass sie wegen der Grammatik und den Vokabeln hinterherhinken. Jedoch sollte man sich genau mit der Fremdsprache auseinandersetzen. Am besten finde ich - so habe ich es fließend gelernt - dass man privat sehr viel üben kann.

Im Internet gibt es viele Seiten wo man mit englischsprachigen Leuten in Kontakt treten kann die dann auch wirklich mit dir üben. Sie sagen dir auch was du falsch machst und erklären dir auch alles so, natürlich in Englisch, dass du es auch verstehst. Mit der Zeit lernst du es dann auch fließend zu sprechen und hast dann auch bald keine Hemmungen mehr, mit anderen Leuten unter anderem zu kommunizieren. Probiere es mal aus! Das hilft.

Ich kann kein Englisch, auch wenn das heutzutage sehr selten ist. Ich verstehe es nicht gut und ich habe auch in der Aussprache Probleme. Meine Englischlehrerin hat mich früher auch bei jeden bisschen verbessert. Als wir dann nach Wales zur Sprachreise gefahren sind, habe ich in der Gastfamilie kein Wort Englisch gesprochen. Die Gastmutter hat aber kein Deutsch verstanden. Ich habe dort mit einer anderen Schülerin gewohnt, sodass sie meinen Teil mitgesprochen hat.

Ich wusste auch nicht, was ich sagen sollte. Wie gelähmt war ich. Einmal habe ich es versucht und das Wort verwechselt und sie war verwirrt. Seither habe ich kein Wort mehr dort gesprochen. Somit kenne ich eine solche Situation. Getraut habe ich mich nach dem Ereignis nicht mehr. Sie sollte einfach kurz aufschreiben und es aussprechen, sodass die anderen Bescheid wissen, dass man es nicht gut kann. Vielleicht sehen sie es ja auch nicht als arrogant.

Ich habe das Problem nun gar nicht und finde Englisch auch einfacher als Deutsch, aber ich kann dich schon verstehen. Wenn man es in seinem privaten Umfeld nicht gewohnt ist mehrere Sprachen zu sprechen und deshalb nie mit der Situation konfrontiert ist, dass man ein Wort mal nicht kennt, aber sich trotzdem irgendwie ausdrücken muss, ist es sicher schwer in einer Fremdsprache unverkrampft zu sprechen.

Und wenn man eine Sprache nur in der Schule gelernt hat ist es ja auch eine große Umstellung, wenn man mit der "realen Welt" konfrontiert wird. Die Leute sprechen vielleicht schneller oder undeutlicher, sie haben einen regionalen Akzent oder benutzen Umgangssprache, das lernt man in der Schule alles nicht. Ich war eigentlich immer der Meinung, dass ich gut Französisch spreche und ich habe vor allem auch keine Probleme damit Dinge zu umschreiben, wenn ich ein Wort nicht kenne, und quatsche eigentlich immer locker drauf los. Aber richtig gelernt habe ich die Sprache wirklich erst, seit ich mich regelmäßig mit Franzosen in ihrer Sprache unterhalte.

Wenn du eine Fremdsprache lernen möchtest wird dir nichts anderes übrig bleiben als selber den Mund aufzumachen. Du musst dir dafür ja nicht gerade jemanden aussuchen, den du nicht gut kennst und bei dem du schon deshalb Hemmungen hast. Es gibt ja auch Leute, bei denen man weiß, dass sie eine falsche Aussprache oder ein falsches Wort korrigieren werden ohne sich darüber irgendwie lustig zu machen.

Ich finde die englische Sprache auch jetzt nicht so schwer und grundsätzlich kann ich sie recht gut lesen und wenn der Sprecher nicht zu sehr nuschelt, verstehe ich auch eine ganze Menge. Allerdings fällt es mir selbst schwer zu formulieren, weil mir die Übung und die Gelegenheit dazu fehlt. Sicherlich dauert es daher ein wenig, bis ich über meinen Schatten springen kann, aber wenn man sich so halt durchschlagen muss, dann geht das halt auch immer irgendwie. Ich denke, das größte Problem macht man sich damit nämlich wirklich selbst.

Ich war immer gut in Englisch, aber früher war es trotzdem auch schwierig für mich, englisch zu sprechen, wenn ich es musste (vom Schulunterricht mal abgesehen). Wir waren in der 9. Klasse auf Klassenfahrt in England und haben in Gastfamilien übernachtet. Ein richtiges Gespräch kam mit denen aber kaum zustande, weil meine Klassenkameradin und ich uns beide kaum getraut haben, einen ganzen englischen Satz zu sagen.

In Französisch war das aber noch wesentlich schlimmer, muss ich sagen. Darin war ich allerdings nie so besonders gut und hatte teilweise wirklich Schwierigkeiten, einen korrekten Satz zusammenzubekommen. Auf einer Klassenfahrt in Frankreich haben meine Mitschüler und ich uns dann lieber mit Englisch beholfen, da die Franzosen uns komischerweise nicht mal verstanden haben, wenn wir auf französisch nach dem Weg fragen wollten oder so.

Mittlerweile bin ich mit einem Mann zusammen, dessen Muttersprache Englisch ist und als wir uns kennengelernt haben, konnte er noch sehr wenig deutsch. Am Anfang fiel es mir wirklich schwer, mich mit ihm auf englisch zu unterhalten, aber das hat sich dann eigentlich recht schnell gelegt. Ich könnte aber wahrscheinlich immer noch nicht irgendwo in einem englischsprachigen Land anrufen und nach irgendeiner Auskunft fragen oder ein Hotelzimmer reservieren oder sowas. Keine Chance.