Alleinerziehende Mütter auf dem Arbeitsmarkt nicht attraktiv

vom 11.03.2014, 09:18 Uhr

Ich bin ja alleinerziehend, und mal wieder auf der suche nach einem neuen Minijob. Nach meinem letzten habe ich ja über zwei Jahre gesucht, da ich scheinbar nicht so attraktiv für Arbeitgeber bin. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, das ich wesentlich zuverlässiger bin, als meine Kollegen, die keine Kinder haben. Zu dem fehle ich auch viel seltener auf meiner Arbeit. Es gibt natürlich Situationen, wie in der Ferien-Betreuungszeit, wo ich morgens 30 Minuten später zur Arbeit erscheine, aber dabei handelt es sich um zwei bis drei Wochen im Jahr.

Habt ihr schlechte Erfahrungen mit Alleinerziehenden Kollegen gemacht, sind sie wirklich so unzuverlässig wie man behauptet. Ich meine ja, das wir gerade so sehr darauf angewiesen sind, das wir uns besonders gut bemühen.

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich es jetzt nicht als sonderlich zuverlässig ansehe, wenn jemand zwei bis drei Wochen im Jahr zu spät zur Arbeit kommt. Klar, du hast dann einen Grund und du wirst deinen Arbeitgeber und deine Kollegen wahrscheinlich vorgewarnt haben, dennoch kann ich mir vorstellen, dass es für den Arbeitgeber attraktiver ist sich einen Angestellten zu suchen, der dieses Manko nicht aufweist. Wahrscheinlich haben Arbeitgeber da einfach schon Erfahrungen der Vorurteile gegenüber alleinerziehenden Müttern und stellen sich darauf ein, dass dies mit Problemen verbunden ist, so dass sie solche weniger gerne einstellen.

Prinzipiell aber denke ich auch, dass man das nicht so allgemein sagen kann, denn nur weil jemand keine Kinder hatte oder einen Partner, der auch auf die Kinder aufpasst, heißt das ja nicht, dass die Person deswegen zuverlässiger wäre. Auch diese Person kann zu spät kommen oder oft fehlen, aus welchen Gründen auch immer. Wahrscheinlich aber sehen die Arbeitgeber in einer alleinerziehenden Mutter immer direkt schon ein Problem. So ist das aber eben leider im Leben, überall werden einem Stolpersteine gelegt. Ich selbst habe andere Erfahrungen machen müssen, beispielsweise dass es für einen Studenten ohne Einkommen schwer ist, eine anständige Wohnung zu bekommen, weil man lieber an jemanden vermietet, der Geld verdient.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Naja, ich komme drei Wochen 30 Minuten später, habe aber Kolleginnen, die acht Wochen im Jahr krank geschrieben sind. Denke das ich damit schon zuverlässiger bin. Natürlich ist die Gefahr gegeben, das man mal wegen der Kinder fehlt, aber das hat man bei allen Elternteilen. Ich zu meiner Person kann sagen, das ich es absolut nicht ausnutze. Natürlich kommt hinzu, das Mütter ihren Urlaub auch in Ferienzeiten benötigen. Aber man findet immer positive so wie negative Dinge, und finde, das man grundsätzlich auch Alleinerziehenden mal eine Chance geben sollte.

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde eine Alleinerziehende Mama für den Arbeitsmarkt sehr attraktiv. Wenn ich bei uns in der Firma die Anforderungen meines Vorgesetzten ansehe, verlangt er einen Mitarbeiter, der gut organisiert ist, zielgerichtet arbeitet und der eine starke Persönlichkeit hat. Eine Alleinerziehende hat es in meinen Augen. Sie muss den ganzen Tagesablauf mit dem Kind organisieren, sich um alles kümmern, sie muss flexible auf Veränderungen reagieren und ihre Persönlichkeit ist durch den autoritären und kooperativen Erziehungsstil geprägt.

Was die Arbeitszeiten angeht, da stimme ich schon zu, dass man da nicht so flexible sein kann, jedoch liegt es nicht auf dem, dass du mit deinem Kind alleine bist. Ich bin mit meinem Partner verheiratet und seine Eltern wohnen sozusagen um die Ecke und trotz dem habe ich die gleichen Probleme wie du. Wenn die Schule Ferien hat, öffnet bei uns der Kinderhort erst um acht Uhr, was für mich die Konsequenz hat, dass ich auch später komme. Mein Arbeitgeber ist da aber sehr kulant, denn schließlich habe ich ihn bereits beim Vorstellungsgespräch aufgeklärt. Da er mich aber haben wollte, war es ihm egal. Ich mache es meistens so, dass ich auch außerhalb meiner regulären Arbeitszeiten in der Arbeit bleibe und mir somit paar Überstunden auf die Seite bringe, die ich dann eben in solchen Situationen anwende.

Ich arbeite in Buchhaltung, in der mich noch mehrere Kollegen unterstützen. Eine Kollegin ist da ebenso wie du Alleinerziehende. Auch jetzt, wenn ich darüber intensiv nachdenke, was mir an ihrer Arbeit stört, fällt mir nichts ein, denn sie ist echt ein Engel. Alle ihr zugeteilten Aufgaben erledigt sie, ohne zu zögern und das mit einer Motivation, die bei anderen Kollegen abgeht. Sie ist sehr hilfsbereit und sollte sie etwas nicht beherrschen, ist sie sehr daran interessiert, diese Differenz schnellstmöglich zu beseitigen.

Was dich nun angeht, würde ich mir an deiner Stelle kein Kopf machen, da jeder Arbeitgeber anders ist und jeder eine andere Ansicht auf dieses Thema hat. Ich bin mir sehr sicher, dass du eines Tages den passenden mini Job findest. Bleib nur so, wie du bist.

» naty28 » Beiträge: 296 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe diesbezüglich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, aber ich kann natürlich nur ganz subjektiv für mich sprechen. Ich hatte einen Job mit flexiblen Arbeitszeiten. Zeitweise konnte ich auch von Zuhause aus arbeiten. Dass ich alleinerziehend war, war nie ein Thema. Vielleicht hatte ich sogar Vorteile, weil ich schon in dem Alter war, in dem es unwahrscheinlich ist, dass noch weitere Kinder kommen. Außerdem dauert die Phase, wo die Kinder klein sind, ja auch nicht ewig, gemessen an der Lebensarbeitszeit.

Grundsätzlich würde ich als Arbeitgeber einen Alleinerziehenden weder bevorzugen noch benachteiligen. Ich würde es als überhaupt kein Kriterium betrachten. Man darf ja diesbezüglich beim Vorstellungsgespräch durchaus lügen und behaupten, dass die Oma jeden Tag auf die Kinder aufpasst. Eine Phase im Jahr drei Wochen lang später zu kommen sehe ich nicht als Zeichen für Unzuverlässigkeit an. Man weiß das ja vorher. Alleinerziehende sind vielleicht sogar zuverlässiger und treuer, weil sie nicht dauernd nach anderen Jobs Ausschau halten.

Man darf natürlich im Vorstellungsgespräch nicht von sich aus immer wieder darauf hinweisen, dass man alleinerziehend ist und darüber jammern, wie schwer man es das hat, sondern auf Nachfrage ganz selbstverständlich antworten und genau so selbstverständlich sagen, dass für die Betreuung gesorgt ist. Ich würde am Anfang noch nicht einmal auf die drei Wochen hinweisen. Vielleicht ergeben sich ja andere Lösungsmöglichkeiten, indem zum Beispiel eine andere Mutter das Kind morgens mit betreut, unter Umständen gegen Bezahlung.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke, das kommt auf die Branche an. Da wo Leute auf Minijob-Basis gesucht werden, sind meist flexible Arbeitszeiten wichtig. Das kannst du mit Kindern nicht wirklich gewährleisten. Daher kann ich auch Arbeitgeber verstehen, wenn sie alleinerziehende Mütter nicht einstellen. Selbst wenn man damit rechnen muss, dass andere Arbeitnehmer krank werden können.

Aber bei alleinerziehenden Müttern ist das Risiko eben weitaus größer dass sie auch kurzfristig ausfallen. Und das will man halt gern vermeiden, was auch verständlich ist. Deswegen wirst du da vermutlich noch eine Weile suchen müssen, auch wenn es müßig ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Alleinerziehende haben es halt schwerer. Es ist nicht immer leicht, die Arbeitszeiten (besonders wenn man in Schichten arbeitet) mit den Zeiten der Betreuung im Kindergarten zu vereinen. Somit muss man mit den Arbeitgeber schon eine Menge absprechen und der Arbeitgeber muss Rücksicht nehmen. Dies ist für einen Arbeitgeber nicht immer leicht und er bevorzugt Ledige. Es ist einfach so. Alleinerziehende werden ja auch laut Medien nicht optimal gefördert und unterstützt. Erst wenn der Staat mehr hilft, werden es Alleinerziehende im Arbeitsleben leichter haben. Davon gehe ich stark aus.

Dadurch dass die Kinder aber auch anfälliger sind für Krankheiten, geht man als Arbeitgeber davon aus, dass man mehr fehlt. Auch sind diese zwei bis drei Wochen späteres Erscheinen nicht immer leicht. Es gibt einfach immer solche Kinder und solche Kinder. Oftmals wenn Oma und Opa auch noch hilft, kann es gut gehen. Andere Eltern fehlen eben mehr. Ich kann für meinen Teil nur sagen, dass ich bisher kulante Arbeitgeber hatte, die es verstanden haben.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wir haben zwei Mütter, davon eine alleinerziehend, die bei uns in Teilzeit arbeiten. Dies aber auch nur, weil sie zuvor fest angestellt gewesen sind und nach der Babypause eben diesen Anspruch auf die Stellen hatten. Ansonsten sind sich Abteilungs- und Niederlassungsleiter sowie Mitarbeiter einig, dass wir keine Mütter in Teilzeit gebrauchen können. Das klingt jetzt hart aber wenn man auf der anderen Seite sitzt, sieht man das Ganze eben etwas anders. Für mich kann eine alleinerziehende Mutter nicht zuverlässiger sein als eine normale Angestellte. Außer es handelt sich um eine besonders faule Person, die man so schnell wie möglich loswerden sollte. Da wir solche Leute aber nicht haben und alle an einem Strang ziehen, fallen die Mütter eben noch extremer auf.

Beide Frauen arbeiten 4 Tage in der Woche für ein paar Stunden. Eine Vertretung bei Urlaub oder Krankheit können somit beide schon mal nicht machen. Denn wenn die paar Stunden am Tag rum sind und die Feierabend machen, ist noch genug Arbeit vorhanden. Und die Arbeit von dem Tag, an dem die Damen nicht kommen, bliebe einfach liegen. In meiner Abteilung haben die daher nur eine Aushilfsstellung. Mehr geht einfach nicht. Ich kann so jemanden nicht als vollständige Arbeitskraft sehen und dann mit anschauen, wie die Arbeit liegen bzw. an den anderen Mitarbeitern kleben bleibt.

Als ich für mich eine Verstärkung gesucht habe, wurden die Bewerberinnen mit Kindern auch direkt aussortiert. Ich weiß, dass dies nicht in Ordnung ist aber ich muss mich auf diese Person verlassen können. Und vor allem soll sie mich auch vertreten können und das geht eben nur mit jemanden, der sich zum einen voll reinhängt und nicht bei jedem Husten gleich einen Krankenschein einreicht und eben in Vollzeit mit Bereitschaft für Überstunden arbeiten kann. Da mir das eine Mutter und alleinerziehend schon mal gar nicht versichern kann, blieb mir nichts anderes übrig.

Die zweite Mutter, die bei uns arbeitet, ist erst seit wenigen Wochen aus ihrer 3jährigen Babypause zurück. Und da ging es auch direkt los mit Forderungen. Sie kann an Tag X nicht arbeiten, an allen anderen nur bis maximal 13Uhr und anfangen zwischen 8:30-9Uhr, da sie vorher noch ihr Kind in den Kindergarten bringen muss. Daher fielen bis auf eine Abteilung alle anderen raus. Die Begeisterung ist nicht gerade groß gewesen als die Mitarbeiter davon erfahren haben. Wenn es nicht diesen Sozialplan gäbe, wäre sie nicht zurückgekommen.

Alle kommen mit den Müttern gut zurecht, menschlich gesehen sind sie auch super aber es geht eben um Plätze, die nicht voll besetzt wurden. Da könnten Leute sitzen, die in Vollzeit arbeiten und das Team richtig unterstützen könnten. Unsere neue Zurückgekehrte hatte leider auch direkt einen schlechten Start als sie schon im ersten Monat plötzlich ausfiel. Und da Kinder eben ganz plötzlich krank werden, kam der Anruf kurz vor Arbeitsbeginn. Man kann den Frauen, auch wenn sie wirklich was drauf haben, leider keine Verantwortung überlassen, weil wir immer darauf gefasst sein müssen, dass morgens so ein Anruf kommt, oder die Mütter während der Arbeitszeit plötzlich angerufen werden.

Und bevor sich jetzt jemand daran hochzieht. Ich habe überhaupt nichts gegen Mütter, die wieder zurück ins Arbeitsleben wollen. Im Gegenteil, ich finde es gut, dass sie nicht zuhause versauern. In vielen Betrieben und gut besetzten Abteilungen kann dies auch super funktionieren. Bei uns jedoch leider nicht und daher auch diese extreme Haltung. Ich arbeite in einer Branche, wo man die Arbeit leider nicht auf den nächsten Tag verschieben kann, auch wenn man bereits 10 Stunden da sitzt und einen Brummschädel hat. In einer anderen Abteilung, mit der wir sehr eng zusammenarbeiten, haben wir auch Eltern und auch eine zweifache Mutter, die jedoch Vollzeit arbeitet und auch bei Krankheit der Kinder nicht ausfällt. Die Betreuung ist super geregelt. Diese Mitarbeiterin kommt pünktlich, muss nicht um X Uhr alles abbrechen und losfahren und macht einen super Job.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin ebenfalls alleinerziehende Mutter. Ich muss sagen, dass ich beruflich gesehen sehr viel glück und wirklich sehr soziale Vorgesetzte hatte und habe. So hatte ich die Möglichkeit bereits ein paar Wochen nach der Geburt wieder ein wenig zu arbeiten. Dazu muss ich sagen, dass ich mit vollem Herzen Mama bin und ich gebe zu, dass mein Sohn an oberster Stelle steht, ja auch weit über dem Beruf.

Das weiß im übrigen meine Vorgesetzte auch. Sie hat mir dann ermöglicht, dass ich viel von zu Hause aus arbeiten kann. Zum Teil waren Teambesprechungen notwendig und das wurde sogar so gelöst, dass meine Arbeitskolleginnen zu mir nach Hause kamen und da gab es dann die Besprechung. Mein Sohn durfte ebenfalls dabei anwesend sein. Ich habe versucht es so zu regeln, dass er zu diesen Zeiten eben seinen Mittagsschlaf gehalten hat, aber das war natürlich auch nicht immer möglich. Und etwas später habe ich es immer so gemacht, dass ich davor intensiv mit ihm gespielt habe oder eben spazieren gegangen bin, so dass er ausgeglichen war und es ihn nicht störte, ein wenig selber zu spielen, wenn eben die Besprechung war. Er wurde auch soweit ich das beurteilen kann nicht als störend empfunden und wir kamen mit der Arbeit auch sehr gut voran. Besser als wenn ich die Besprechung woanders gehabt hätte, wo meine Gedanken eher noch bei meinem Sohn waren.

Dennoch muss ich sagen, dass das wirklich mehr als nur sozial von meiner Vorgesetzten war, dass sie mir dies ermöglicht hat. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sie mir gegenüber so sozial war, weil ich alleinerziehend bin. Davor hat sie großen Respekt, insbesondere da sie meinen Sohn kannte und er lange Zeit sehr krank und pflegebedürftig war. Sie wollte mich unterstützen und ich muss dazu sagen, dass ich ihr das sehr sehr hoch anrechne. Inzwischen gibt es natürlich diverse Betreuungsmöglichkeiten für meinen Sohn und ich bin auch durchaus bereit nun andere Kompromisse einzugehen, eben auch, weil ich meiner Vorgesetzten so dankbar bin.

Seit einem Jahr arbeite ich zusätzlich auch noch blockweise in einem anderen Unternehmen. Die kannten mich noch nicht. Dennoch haben sie mir trotz alleinerziehendem Faktor eine Chance gegeben. Und nicht nur das. Auch hier durfte ich die Erfahrung machen, dass ich sogar eher bevorzugt wurde. Beim ersten Seminarblock war ich eher zur Probe dort. Aber ich habe volles Engagement gezeigt und ich habe auch gezeigt, dass ich wirklich alles gebe und das auch obwohl ihnen klar war, dass es für mich bezüglich Betreuung sehr schwer ist. So bin ich einmal für zwei Wochen Vollzeit für eine kranke Kollegin spontan eingesprungen. Vollzeit ist bei mir eigentlich gar nicht möglich, da mein Sohn nur bis 15 Uhr im Kindergarten angemeldet ist.

Möglich war es dank gegenseitiger Flexibilität. Ich habe sämtliche Freunde und Bekannte versucht zu mobilisieren, dass sie mir da helfen. Für jeden Tag war es leider nicht möglich und auch hier war dann auch von der Chefin her eine Flexibilität gegeben. So konnte ich ihn an den zwei Nachmittagen, wo ich keine Betreuung auftreiben konnte, ihn zu Mittag vom Kindergarten holen und mit in die Arbeit nehmen, obwohl das eigentlich ein Tabu bei uns in der Arbeit ist.

Und ich habe nun auch ein Seminar angeboten bekommen, welches extra auf meine Wünsche zugeschnitten ist. Eigentlich wären das nur 20 Wochenstunden gewesen. Das wäre für mich aber finanziell nur sehr schwer gewesen. Das weiß meine Vorgesetzte auch und sie weiß auch, dass ich als Alleinerziehende alleine für das Familieneinkommen zuständig bin, da mein Sohn leider nur sehr wenig Alimente bekommt. So hat sie mir dann angeboten, mehrere Stunden dort zu sein und hat mehr oder weniger aus dem Nichts schnell ein paar zusätzliche Stunden "gezaubert". Wenn ich nicht alleinerziehend wäre, hätte sie das so vermute ich zumindest, nicht gemacht. Ich habe also sogar eher durchaus positive Erfahrungen diesbezüglich gemacht.

Dazu muss ich aber sagen, dass mein Sohn zwar an oberster Stelle steht, aber dennoch muss man eben zeigen, dass man es schaffen möchte und dass man gewillt ist, auch viel für das Unternehmen zu machen und durchaus auch einmal persönlich zurücksteckt. Es würde nicht gut gehen, wenn man nur Forderungen stellt. Und ich persönlich muss schon auch sagen, dass ich da Alleinerziehende oft organisatorisch besser erlebe als andere Mütter, die diese Problematik "Wohin mit dem Kind" oft ja gar nicht so gut kennen und Organisatorisches eben oft auch nicht alleine bewältigen müssen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Diese zwei bis drei Wochen Verspätung ist auch das erste, was mir aufgefallen ist, wie ich zugeben muss. Du meintest zwar, dass du zuverlässiger wärst als andere Kollegen, weil das bei dir nur zwei bis drei Wochen wären, an denen du dich verspätest und bei anderen acht Wochen, an denen sie krank sind. Aber das ist ja der Unterschied. Man weiß ja nicht, wann man krank wird und da finde ich es unfair, so etwas miteinander zu vergleichen. Menschen werden nun einmal krank und deswegen würde ich dies nicht miteinander vergleichen. Ich nehme mal an, dass du im Voraus Bescheid sagst, wenn du nicht kannst, aber trotzdem würde ich dies nicht unbedingt als zuverlässiger empfinden.

Da ich noch nicht in Vollzeit oder Teilzeit gearbeitet hab, kann ich dazu leider nicht allzu viel sagen. Ich habe bisher nur als Minijobber gearbeitet und meistens hatten meine Kollegen schon Kinder, die Teenager waren oder eben erwachsen. Ich kann mir aber auch durchaus vorstellen, dass es für einige Arbeitgeber schwieriger ist, alleinerziehende Mütter in ihren Betrieb aufzunehmen, aus den von Sonty genannten Gründen. Leider weiß man eben nicht, wann Kinder krank werden und dann passiert das eben schnell spontan, dass man mal die Arbeit absagen muss. Und wenn man so darüber nachdenkt, dann ist es verständlich, dass Arbeitnehmer ein wenig vorsichtig sind.

Aber ich möchte hier auch betonen, dass ich es löblich finde, wenn alleinerziehende Mütter wieder eine Arbeit aufnehmen wollte. Ich würde dies genauso tun, wenn ich irgendwann mal Kinder habe. Momentan kann ich mir noch nicht vorstellen, "nur" zu Hause zu bleiben und den Haushalt zu schmeißen und mich um die Kinder zu kümmern, aber ich stelle mir dies durchaus anstrengend vor.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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