Bei welchem Alter zieht Ihr die Grenze von Alt und Jung?
Dass Kinder und Jugendliche das Alter anders sehen, war immer schon so. Für ein 6jähriges Mädchen ist ein 20jähriger Mann alt, für mich mit 42 Jahren ist dieser 20jährige Mann fast noch ein Kind! Ich empfinde mich mit 42 Jahren auch nicht als alt und setze das "alte" Alter um die 75 Jahre an, je nachdem, wie der Mensch wirkt und aussieht.
Bei welchem Alter zieht Ihr die Grenze von Alt und Jung? Nach welchen Kriterien geht Ihr dabei vor und welche Erfahrungen und Gründe veranlassen Euch für diese Ansicht?
Wie du selber schon beschrieben hast, ist die Vorstellung von "Alter" relativ und ändert sich nicht nur mit der eigenen Lebenserfahrung, sondern hängt auch vom Empfinden des Einzelnen ab. Natürlich sind wir alle dem Alterungsprozess unterworfen, aber meiner Meinung nach spielt die Biologie hier nur eine untergeordnete Rolle, wenn man von den allerletzten Lebensjahren mal absieht.
Ich bin Anfang Dreißig und komme mir manchmal alt vor wie die Berge, etwa, wenn ich im Zug irgendwelchen Mädelchen zuhöre, die allerdings selber schon keine 20 mehr sind. Mindestens genauso oft fühle ich mich allerdings selbst wie zwölf, etwa, wenn es um Behördenangelegenheiten geht, oder wenn einer meiner Lieblingsfilme im Fernsehen kommt. Ich nehme an, dass es den meisten Menschen so oder ähnlich geht. Deswegen würde ich mich hüten, jemanden beispielsweise mit 65 als "alt" anzusehen, wenn die Person in Wirklichkeit fitter ist als ich und in so ziemlich jeder Hinsicht im positiven Sinne jung geblieben ist.
Auf der anderen Seite gibt es für mich Menschen, die mir alt vorkommen, obwohl sie rein biologisch gesehen jünger sind als ich. Diese wirken auf mich immer so, als hätten sie im Leben schon alles gesehen und erlebt und eigentlich jetzt schon die Schnauze voll. Beruf und Familie sind bis zur Rente durchgeplant und festgelegt, Urlaub wird da und dort gemacht, aber auf keinen Fall woanders, und abends schaut man fern. Man kann in meinen Augen also durchaus 50 Jahre oder länger ein "innerlich alter" Mensch sein, während das biologische Alter allmählich aufholt.
Ich denke auch, dass sich die Empfindung von "alt" mit dem Alter eben einfach ändert. Als ich kleiner war (ungefähr fünf Jahre alt) kamen mir Menschen, die zwanzig Jahre alt waren unheimlich reif vor und Leute, die bereits dreißig waren, waren für mich schon wirklich alt. Ich hatte keinen richtigen Bezug zum Alter, weil ich selbst noch gar nicht lange genug auf der Welt war, sage ich mal. Aber jetzt, mit Mitte zwanzig empfinde ich Dreißigjährige als kaum älter als ich. Jemand der fünfzig ist wäre in meinen Augen jetzt wesentlich älter. Aber das ändert sich wohl auch dann, wenn ich Mitte dreißig bin.
Wie du siehst kann man einfach keine klare Linie ziehen. Außer, was man momentan empfindet. Ich bin zwar erst Mitte zwanzig, muss aber zugeben, dass ich auch die Sechzehnjährigen in meiner Umgebung als wesentlich jünger erachte, obwohl da noch nicht einmal zehn Jahre zwischen uns liegen. Aber das liegt daran, dass diese noch in der Schule sind und ich das bereits hinter mir habe. Da erscheint mir das alles in weiter Ferne, da ich momentan Student bin und das anders empfinde, als meine Schulzeit.
Es gibt auch einige Leute, die kommen mir überhaupt nicht alt vor, weil sie auch im Alter noch sehr fit und aktiv sind. Da könnte man meinen, dass sie erst sechzig sind und nicht ungefähr siebzig oder sogar etwas älter. In meinem Bekanntenkreis sind Altersspannen von 18 bis 35 Jahre vorhanden und da würde keiner von den jüngeren sagen, dass die älteren ihnen alt vorkommen. Es ist einfach so, dass man, wenn man selber älter wird eine andere Ansicht von "alt" hat als Kinder, die klein sind.
Es ist wirklich schwer, eine feste Grenze zu ziehen. 75 hört sich ganz gut an, finde ich. Natürlich gibt es auch ein paar über 75jährige, die sehr fit und junggeblieben sind, aber irgendwann lässt es sich nicht mehr verleugnen. Dennoch würde ich einen 70jährigen deshalb nicht als jung bezeichnen. Zwischen Jung und Alt liegt doch noch das "mittlere Alter".
Aber meiner Meinung nach ist die ganze Aufteilung eigentlich nicht mehr zu gebrauchen. Früher war das alles mal geradliniger. Man hat mit spätestens Mitte 20 geheiratet und war ab da nicht mehr jung. Und mit Mitte 60 haben praktisch alle aufgehört zu arbeiten und waren dann alt. Wahrscheinlich gab es auch früher mehr Ausnahmen von diesem Schema, als man heute meint. Aber im Großen und Ganzen war es einfacher zu überblicken.
Heute ist "30 das neue 20" und mit Mitte 60 steht man noch mitten im Leben und denkt gar nicht an Ruhestand. Und Ruhestand bedeutet vor allem nicht mehr auf der Couch zu sitzen und ab und zu Kaffee und Kuchen mit Kindern und Enkeln. So haben sich die Grenzen enorm vermischt und aufgeweicht. Daher würde ich mich gar nicht mehr mit so einer Aufteilung aufhalten.
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