Würdet ihr online Leserbriefe unter echtem Namen schreiben?

vom 08.03.2014, 08:29 Uhr

Früher hatte ich kein Problem damit, in meinen Leserbriefen in Printmedien meinen echten Namen anzugeben. Gestern habe ich einen Leserbrief für den Focus online geschrieben, der dazu auffordert, seinen Klarnamen anzugeben. Allerdings findet keine weitere Überprüfung statt. Man muss unterschreiben, dass man sich bewusst ist, dass man unter diesem Namen auch im Internet von Suchmaschinen gefunden wird. Unter solchen Bedingungen würde ich nie meinen echten Namen angeben. Nicht, weil ich nicht zu meiner Meinung stehe, sondern, weil meine Beiträge maschinell ausgewertet werden können.

In ferner Zukunft könnte beispielsweise eine private Krankenversicherung eine Auswertung starten, wie oft in meinen Leserbriefen das Wort krank vorkommt und mir eine Zusatzversicherung verweigern. Das hört sich an den Haaren herbeigezogen vor, ist aber in meinen Augen eine große, von den meisten Menschen völlig unterschätzte Gefahr in der Zukunft. Würdet ihr online Leserbriefe unter echtem Namen schreiben?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das ist tatsächlich ein Argument, was mich zum Nachdenken bewegt, denn ich habe es seither auch vorgezogen meinen richtigen Namen unter das zu setzen, was ich geschrieben habe. Seither war es auch überhaupt kein Problem, aber es könnte tatsächlich in ein paar Jahren durchaus so sein, dass zum Beispiel Krankenkassen sich so über ihre Mitglieder informieren.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich würde bei sowas definitiv nicht meinen richtigen Namen verwenden, wenn es denn nicht unbedingt sein muss. Sollte es unbedingt notwendig sein, würde ich mir ernsthaft die Frage stellen, ob ich unter diesen Voraussetzungen überhaupt mitmachen will. Ich schreibe zwar keine Leserbriefe oder sonstige Artikel für irgendwelche Online-Medien, aber ich bin auch bei unterschiedlichen Seiten angemeldet und benutze immer einen falschen Namen. Es sei denn natürlich, ich möchte etwas im Internet bestellen. Da ist es ja logisch, dass man da seinen richtigen Namen und seine richtige Adresse angeben muss, weil ja sonst das Paket nicht ankommen wird. Wenn man den Postboten verpasst hat und dann das Paket in der Filiale abholen muss und dann der Name des Empfängers nicht mit dem Namen auf dem Personalausweis zusammenpasst, hat man definitiv ein Problem.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Die Frage ist: werden die Namen auch vollständig angezeigt? Ich kenne es beispielsweise aus Zeitschriften das vom Nachnamen nur der Anfangsbuchstabe mit gedruckt wird. Ansonsten wird man ja auch nicht gezwungen seinen kompletten richtigen Namen anzugeben. Auch hier kann man seinen Nachnamen abkürzen (so mache ich das jedenfalls) oder einen frei erfundenen Namen wählen. Dieser kann sowieso nicht überprüft werden.

Zu dem Beispiel mit den Krankenkassen kann ich nur sagen, dass ich glaube, dass diese Praxis schon angewendet wird. Zum einen weiß man nicht wirklich, was Google und Co. mit den gesammelten Daten wirklich machen und auch Facebook wird schon von Firmen durchforstet und die Daten ausgewertet. Man sollte somit von vornherein aufpassen was man, im digitalen Zeitalter, von sich preisgibt.

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» Smoon » Beiträge: 440 » Talkpoints: 2,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich würde meinen echten Namen auch verschweigen. Natürlich stehe ich zu meiner Meinung. Aber es ist nicht notwendig, dass mich dann jemand auf Facebook anschreibt, dass ihm mein Kommentar auf focus online nicht gefallen hat. Bei Facebook habe ich leider meinen echten Namen angegeben.

In so einem Forum geht es doch nur darum, Meinungen auszutauschen. Und zwar ausschließlich online. Es besteht also wirklich kein Bedarf an den echten Namen. Es liegt in der Natur der Sache, dass er unwichtig ist.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Nein, das würde ich nie machen. Man kann auch nie wissen, wer diese Briefe aller liest. In manchen Fällen hatten Leserbriefe schon berufliche Konsequenzen. Auch denke ich, dass es wenig Sinn hat, mit Leserbriefen allein etwas bewirken zu wollen. Hier hilft es nur, wenn viele Leute etwas auf einmal begehren.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich würde nun nicht unbedingt einen Leserbrief schreiben, aber warum sollte ich dann nicht auch zu meinem Beitrag stehen. Ich denke mal, dass das eh gekürzt wird vom Namen her, dass man dann zum Beispiel vom Nachnamen nur den ersten Buchstaben nimmt und dann einen Punkt setzt. Ansonsten wäre es mir aber auch egal. Heutzutage hat jeder die Daten und mal ganz ehrlich, wenn die Krankenkasse solche Sachen wissen will, kann sie es sicherlich auch herausbekommen.

Nur weil uns nicht alles gesagt wird, heißt es nicht, dass so etwas hinterm Rücken nicht auch anders gelöst wird. Ich stehe zu meinen Beiträgen und bin der Meinung, dass es bei uns eine Meinungsfreiheit gibt, die mir auch keiner schlecht auslegen sollte. Wir leben doch in einem freien Land. Mein Blog kann auch jeder lesen, der meinen Namen kennt. So schlimm finde ich das nicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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