Trennungswellen - lasst ihr euch mitreißen?
In einem Thread Trotz Trennung an Beziehung festhalten - ist das krank? ist heute der Begriff ''Trennungswelle'' gefallen und ich finde diesen Begriff ehrlich gesagt sehr treffend und möchte das Thema daher mal hier gesondert diskutieren. Bei mir im Freundeskreis habe ich es schon häufiger beobachtet, dass es solche Wellen gibt und da fragt man sich auch, warum das eigentlich so ist. Auch bei meinem Freund war das so. Dieser hat sich von seiner langjährigen Freundin getrennt und parallel dazu hat dann auch seine Schwester und seine Cousine ihre Beziehung beendet. Das kam alles zur gleichen Zeit.
Oft habe ich auch hier das Gefühl, dass der Mensch eigentlich ein Gewohnheitstier ist und dann für sowas auch einen Anstoß braucht. Eigentlich möchte man sich trennen, aber dann ist man vielleicht der einzige Single auf Familienfeiern, möchte nicht alleine sein und so weiter und so fort. Und weil man auch so lange zusammen ist, ist die Hemmschwelle dann vielleicht auch etwas größer und man möchte im Grunde dann nicht alles aus dem Fenster schmeißen, ist aber dennoch nicht wirklich glücklich in der Beziehung, wenn man ehrlich ist mit sich selbst. Deswegen nimmt man die Trennung eines bekannten Paares vielleicht zum Anlass, selbst dann auch die Initiative zu ergreifen.
Ich selbst habe an einer solchen ''Trennungswelle'' noch nie teilgenommen, wenn man das denn so sagen kann. Eine gute Freundin von mir, hat mal einige Trennungen im Bekanntenkreis zum Anlass genommen, sich selbst zu trennen. Ich habe zu der Zeit mitbekommen, dass sie das auch einfach irgendwie fasziniert hat, weil viele der Leute, die sich dann aus unglücklichen Beziehungen befreit haben, dass auch irgendwie genossen haben und sich vielleicht äußerlich verändert haben oder einfach Erleichterung ausgestrahlt haben. Als wolle sie selbst diese Veränderung auch mitmachen, hat sie sich dann getrennt, obwohl nie jemand wirklich das Gefühl hatte, dass sie unglücklich gewesen ist. Aber das kann man von außen ohnehin schlecht beurteilen.
Wie ist es bei euch so gewesen, habt ihr eine Art Trennungswelle auch schon mal als Anlass genommen, euch selbst von einem langjährigen Partner zu trennen, obwohl euch das sonst sehr schwer gefallen wäre? Denkt ihr, dass diese Trennungswellen eventuelle auch für glückliche Paare eine Gefahr darstellen können? Wie denkt ihr entstehen diese Wellen?
Ich habe eine sogenannte Trennungswelle noch nie in meinem Freundeskreis oder Bekanntenkreis mitbekommen und von daher gab es auch nie etwas, wovon ich mich hätte mitreißen lassen können. Immerhin ist es bei mir im Freundeskreis ohnehin eher selten, dass Beziehungen in die Brüche gehen, weil die meisten Paare, die ich kenne, bereits seit sehr vielen Jahren zusammen sind. Von daher habe ich so etwas auch noch nie erlebt und von daher habe ich mich immer dann getrennt, wenn ich es für richtig gehalten habe. Dabei habe ich mich auch von niemandem beeinflussen lassen und es war ganz allein meine Entscheidung.
Ich denke, dass so eine Trennungswelle tatsächlich einen Anreiz für eine Trennung geben kann, wenn man ohnehin nicht glücklich in einer Beziehung ist und bereits seit längerer Zeit daran gedacht hat, sich zu trennen. Wenn in so einem Fall dann die beste Freundin eine Beziehung beendet und auch viele weitere Freunde ihre Beziehung beenden, kann das einen auf jeden Fall auch dazu motivieren, sich selbst von seinem Partner zu lösen. Immerhin weiß man dann auch, dass man nicht als einziger Single da steht. Stattdessen hat man auch genügend Freunde, die das gleiche Schicksal wie man selbst haben. Mit ihnen kann man dann auch vielleicht gemeinsam über die Trennung sprechen und womöglich fühlt man sich dann auch besser verstanden, wenn die Freundin das gleiche durch macht, wie man selbst. Zudem hat man dann auch die Möglichkeit, sich gemeinsam mit seinen Freunden abzulenken und vielleicht auch gemeinsam wieder nach einem neuen Partner Ausschau zu halten.
Wenn eine Beziehung jedoch wirklich gut läuft, dann sollte so eine Trennungswelle einem wohl nicht besonders viel ausmachen und ich kann es mir auch nicht vorstellen, dass eine Beziehung Schaden davon trägt. Wenn es keinen Grund für eine Trennung gibt, dann wäre es auch schwachsinnig, aus heiterem Himmel einfach so Schluss zu machen, nur weil die Freunde es ebenfalls so handhaben. Das wäre doch reichlich kindisch. Zudem wäre es bei mir wohl eher so, dass ich mich gleich doppelt darüber freuen würde, so einen tollen Partner an meiner Seite zu haben, wenn viele Beziehungen in meinem Umfeld in die Brüche gehen würden und mir würde dann wohl auch noch einmal so richtig bewusst werden, wie viel Glück ich doch mit meinem Partner habe. Von daher wäre bei mir dann wohl eher das Gegenteil der Fall und ich könnte mir gut vorstellen, dass meine Beziehung gestärkt werden würde, wenn in meinem Umfeld so eine Trennungswelle ablaufen würde.
Ich habe so eine Trennungswelle eigentlich noch nie erlebt, weder aktiv noch passiv. Bisher habe ich mich nur ein Mal getrennt und das war etwas, was sich eben so entwickelt hat, weil ich reifer geworden bin und bei andere mitbekommen habe, wie deren Beziehungen so laufen und da wollte ich das alles nicht mehr. Freunde oder Bekannte haben sich in der Zeit aber nicht getrennt.
Ich kenne solche Trennungswellen eigentlich auch nicht wirklich, wenn ich ehrlich bin. So etwas habe ich noch nicht miterlebt und kenne es auch nur vom Hörensagen. Natürlich gibt es Zeiten, in denen man das Gefühl hat, dass sich gerade besonders viele Leute trennen, aber die Personen in meinem Umfeld kannten sich überhaupt nicht und daher glaube ich auch nicht, dass es sich um eine Trennungswelle handelte, in der man sozusagen mitgerissen wurde.
Wenn ich mich getrennt habe (und das kam bisher nur einmal vor, das andere Mal wurde ich verlassen), war das von langer Zeit geplant und nicht ein Impuls, weil es andere Freunde auch gemacht haben. Ich habe natürlich auch Trennungen von Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern mitbekommen, aber ich hielt damals trotz allem an meiner eigenen Beziehung fest, weil ich einfach noch dieses Wunschdenken hatte, dass es bei uns nicht so endet und es doch noch funktioniert. War dann leider nicht so, aber ich könnte mir niemals vorstellen, mich zu trennen, nur weil es gerade Leute in meinem Umfeld tun. Ich bin generell kein Mitläufer und lasse mich von Leuten auch nicht in meinen Entscheidungen beeinflussen.
Ich kenne so eine Trennungswelle ebenfalls nicht und habe im Laufe der Jahre immer nur vereinzelnd erlebt, dass sich ein Paar getrennt hat. Je nachdem wie gut man ein Paar kannte, ist es sicherlich normal, dass man sich ein wenig Gedanken darüber macht, was bei ihnen wohl schief gelaufen ist und ob in der eigenen Beziehung vielleicht auch etwas nicht ganz rund läuft. Das habe ich einmal bei einem Paar erlebt, mit dem wir sehr gut befreundet waren. Da habe ich mir Sorgen gemacht, dass meine Beziehung vielleicht auch einfach so irgendwann in die Brüche geht. Das ist allerdings schon einige Jahre her.
Ich denke, dass viele vielleicht die Trennung im Freundeskreis als Anstoß nehmen, um sich selbst zu trennen, da sie sehen, dass die anderen das auch geschafft haben und sich deren Welt auch weiter dreht und nun sogar vielleicht besser als vorher. Das ist sicherlich für einige der Schubs, den sie dafür brauchen.
Ich kenne es zwar auch nicht, aber ich kann mir schon vorstellen, wie so was entsteht. Geht zum Beispiel Beziehung A zu Ende, dann erfährt man auch manchmal die Gründe. Diese können dann eben auch ein Überdenken der eigenen Beziehung nach sich ziehen und man trennt sich ebenfalls. Wobei ich selbst noch nie die Trennung von anderen zum Anlass genommen habe, um meine eigene Beziehung zu beenden.
Bisher waren halt vorhandene Probleme in meinen Beziehung auch meist anderer Natur, so dass ich keine Vergleiche anstellen konnte. Außerdem bin ich eh ein Mensch der selten mit dem Strom schwimmt, was sich mit Sicherheit auch in den Entscheidungen innerhalb einer Beziehung widerspiegelt.
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