Trennungen - kamen sie für euch plötzlich oder schleichend?

vom 07.03.2014, 14:05 Uhr

Da die Beziehung meiner Schwester vor kurzem auseinander gegangen ist, stelle ich mir die Frage, ob es bei vielen vielleicht so ist, dass die Trennung für einen so plötzlich kommt. Sie waren noch in Urlaub, hatten nach aussagen meiner Schwester kaum Streit und wenn, dann nur über Kleinigkeiten, die auch schnell aus der Welt geräumt waren und sie waren laut meiner Schwester nicht nur nach Außen das Traumpaar schlechthin. Er trennte sich ganz plötzlich von ihr. Als sie von der Arbeit kam, waren die Sachen von ihm weg und ein Zettel lag auf dem Tisch, dass er Schluss macht.

Bei meinem Kollegen war es ähnlich. Als er eines Tages von der Arbeit kam, war seine Frau mit den Kindern weg. Es kam für ihn wirklich plötzlich. Will man das dann einfach nicht sehen oder kommt so eine Trennung wirklich so plötzlich? Es muss sich doch irgendwo angedeutet haben, dass es nicht mehr so ist, dass der Partner nicht mehr so glücklich ist. Warum reden die Leute nicht miteinander um vielleicht rechtzeitig was zu unternehmen, damit es nicht zur Trennung kommt. Wie habt ihr die Trennungen erlebt, die ihr erlebt habt?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich wurde noch nie verlassen, sondern habe meinen Freund verlassen und bin gerade erst in meiner zweiten Beziehung. Bei uns kam es nicht sehr plötzlich, für mich zumindest nicht. Ich hatte schon länger einige Probleme in der Beziehung und habe länger überlegt, ob ich damit leben kann oder eben nicht. An sich aber denke ich, dass es dadurch für meinen Freund dennoch sehr plötzlich kam, denn dieser hat vielleicht nicht immer mitbekommen, wenn ich gegrübelt habe und so weiter. Ich denke, dass das immer sehr schwierig ist, wenn nur eine Person in der Beziehung unglücklich ist und das Thema dann vielleicht auch nicht anspricht. Manchmal sind es Sachen, die man ändern kann, aber manchmal ist es einfach die Gesamtsituation mit der man unzufrieden ist und dann hilft nur eine Trennung.

Prinzipiell halte ich Kommunikation nicht immer für das Beste Mittel, Unzufriedenheit in einer Beziehung zu schlichten. Natürlich sollte das immer die erste Möglichkeit sein und wenn einem was nicht passt, dann sollte man das sagen. Aber wenn man einfach merkt, dass einem allmählich total viele Sachen nicht passen und man sehr viel vom Partner verlangen müsste, damit sich die Situation ändert, dann schreit das meiner Ansicht nach einfach nach einer Trennung. Und dann hilft es auch nicht, zum Partner zu gehen und diesem zu sagen, dass man in der Beziehung unglücklich ist, denn dann zieht man die Trennung wahrscheinlich nur noch unnötig hinaus. Manchmal ist das einfach der Beste Weg und dann sollte man auch nicht zögern.

Wenn es nur einem Partner nicht passt, was in der Beziehung läuft, dann kommt die Trennung für den anderen Partner plötzlich das ist klar. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der unglückliche Partner sich über den Zustand auch nicht beschwert und nichts sagt. Ich weiß eigentlich nicht, was besser wäre, wenn man sich zu Situationen äußern würde, die einem nicht passen aber die man wahrscheinlich auch nicht ändern kann, würde es auch nicht helfen. Schade ist es dann natürlich nur für den Partner, für den das ganze dann sehr plötzlich kommt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Die Trennung von meinem ersten Freund war wirklich mehr als überraschend. Daher habe ich auch relativ lange gebraucht, um darüber hinweg zu kommen, weil ich es einfach nicht nachvollziehen und mir immer wieder die Frage gestellt habe, was denn so schieflaufen konnte. Es war für mich meine erste große Liebe (ich war schon 19 Jahre alt) und er hatte einige Probleme mit seiner Familie. Nach einem halben Jahr Beziehung wollte er dann von zuhause ausziehen, weil er es einfach nicht mehr ausgehalten hat. Sein Vater war sehr streng und hat ihn immer bevormundet und das konnte er nicht mehr ertragen. Alleine konnte er sich aber keine Wohnung leisten, weil er nicht allzu viel in seiner Ausbildung verdient hat. Also bin ich mit ihm zusammengezogen, obwohl ich eigentlich vor hatte, bis zum Ende meines Studiums bei meiner Mutter zu wohnen, weil es fpr mich deutlich einfacher gewesen wäre und wir auch ein wirklich tolles Verhältnis hatten.

Es lief auch alles wunderbar, er hat mir einen Monat später auch einen Heiratsantrag gemacht und ich war wirklich sehr glücklich. Wir haben uns auch so gut wie nie gestritten und die Beziehung war genau so, wie ich mir das immer vorgestellt hatte. Nach zwei Monaten kam dann auf einmal der große Schock. Ich habe wie immer gekocht und gewartet, dass er von der Arbeit kommt. Allerdings kam er dann nicht und eine halbe Stunde später klingelte plötzlich das Telefon. Mein damaliger Freund teilte mir mit, dass er seine Jugend genießen müsse und nicht mehr nach Hause käme. Ich war echt wie gelähmt und lief zum Kleiderschrank. Da sah ich dann, dass er schon seine Lieblingsklamotten weggeschafft hatte. Anscheinend hatte er das schon länger geplant und es war keine Kurzschlusshandlung oder so. Ich hatte von all dem nichts mitbekommen und war wirklich wochenlang total unter Schock. Ich weiß bis heute nicht so richtig, was ihn damals geritten hatte, ob er vielleicht eine andere Frau kennengelernt hat oder ähnliches. Ich hätte allerdings nie und nimmer mit einer Trennung gerechnet.

Es hat sich absolut nichts angedeutet und auch für unsere gemeinsamen Freunde waren wir immer das absolute Traumpaar, auch wenn wir nicht allzu lange zusammen waren. Sie konnten das auch nicht nachvollziehen. Es kann einen also wirklich aus heiterem Himmel treffen, das hätte ich selbst niemals für möglich gehalten. Bei meiner zweiten Beziehung war das ganz anders. Es war ein langer Prozess und irgendwann war diese Beziehung einfach nicht mehr für mich tragbar, da ich unglücklich war und sich meine Freund auch immer mehr veränderte. Wir waren 5 Jahre zusammen und ich habe mich dann von ihm getrennt. Er wollte das zwar auch nicht wahrhaben, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er nie damit gerechnet hätte, da wir uns ständig gestritten haben. Das Reden hat da auch nicht mehr viel geholfen, weil wir einfach total unterschiedliche Vorstellungen vom Leben hatten, was sich in den Jahren leider immer mehr herauskristallisiert hatte.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Bei mir war es schon auch ein langer Prozess, bis ich mich getrennt habe, aber ich habe auch immer gesagt, was mir nicht passt. Ich habe ihn aber nie so richtig geliebt, was ich dann irgendwann immer bewusster gemerkt habe und dann habe ich die ganze Sache beendet. Komischerweise kam es für ihn, obwohl da schon verdammt lang nichts mehr lief und ich auch immer gesagt habe, was mich nervt, überraschend. Ich habe mich dem aber gestellt und dann war es auch nach einer ganzen Weile für ihn Realität.

Ich denke aber, dass man da nicht einfach gehen sollte und dass das schon echt mies ist, wenn man sich nicht selber erklärt. So eine Zettelaktion finde ich wirklich mehr als mies und da fällt es natürlich auch schwerer darüber weg zu kommen. Solche Menschen werden auch vorher nichts sagen und einfach damit leben. Jedoch muss man schon Sachen ansprechen, die einen stören.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Die Trennung von meinem Mann kam für mich schleichend, für ihn wohl unerwartet und plötzlich, wobei ich mich wunderte, dass er unsere Beziehung für in Ordnung hielt. So ist es wohl meistens.Der Partner, von dem die Trennung ausgeht,merkt schon vorher, dass etwas nicht stimmt, versucht vielleicht sogar, es immer wieder anzusprechen, und der andere nimmt es nicht ernst oder möchte sich nicht darauf einlassen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Die Trennung als Tatsache wird wohl fast immer sehr überraschend kommen. Aber die Gründe die dazu führen sind dagegen sehr oft ein schleichender Prozess. Ich selbst habe ich es bei meiner Trennung damals auch lange nicht erkannt in welche Richtung sich meine Ehe entwickelt. Als es mir dann bewusst war, war es auch schon zu spät da noch etwas zu retten. Es dann aber trotzdem noch eine Weile gedauert, bis ich mich endlich entschlossen hatte einen Schlussstrich zu ziehen.

Für meinen Ex-Mann kam es dagegen als Überraschung. Er hat nie daran geglaubt, dass ich wirklich handle und gehe. Vermutlich ist er davon ausgegangen, dass mich die gemeinsamen Kinder und das Haus halten werden, egal wie unglücklich dabei bin. Und so wird es auch bei der Schwester gewesen sein, dass der Entschluss schon langsam bei ihrem Ex-Partner gereift ist. Aber sie hat es eben nicht gemerkt oder merken wollen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich habe bereits zwei Trennungen hinter mir, wobei ich beides Mal die Beziehung beendet habe. Allerdings war es beide Male so, dass die Trennung für mich sehr schleichend eintraf. Ich hatte mir schon lange zuvor überlegt, die Beziehung zu beenden und es war dann auch im Laufe der zeit so, dass ich immer unglücklicher wurde. Das zog sich über mehrere Wochen und bei meiner zweiten Beziehung sogar über mehrere Monate hinweg, so dass man wirklich nicht sagen kann, dass die Trennung plötzlich kam. Stattdessen hatte ich immer wieder überlegt, mich zu trennen, wobei ich mich nicht getraut hatte, den Schritt zu wagen. Immerhin war ich doch etwas länger mit meinen Partner zusammen und ich hatte Angst davor, ganz alleine da zu stehen, wenn ich mich trenne. Von daher habe ich so lange damit gewartet, bis ich es dann wirklich nicht mehr ausgehalten habe.

Die Trennung kam für meine damaligen Freunde wohl auch alles andere als plötzlich, da ich eigentlich immer über meine Wünsche und Probleme innerhalb der Beziehung gesprochen hatte. Von daher wussten sie auch ganz genau, was ich fühlte. Dennoch war das wohl kein Anreiz für sie, mit mir gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Stattdessen lief alles so, wie vorher und von daher war es auch mehr oder weniger klar, dass wir uns irgendwann trennen würden.

Ich kann es mir nur sehr schwer vorstellen, dass die Trennung für einen selbst sehr plötzlich kommen kann. Immerhin würde es für mich selbst niemals in Frage kommen, mich von einem Tag auf den anderen von meinem Freund zu trennen und ich denke nicht, dass er das auch machen würde. Immerhin merke ich eigentlich immer, wenn ihn etwas belastet und wir sprechen in unserer Beziehung eigentlich auch immer offen über alles. Von daher wäre das wohl eher unwahrscheinlich, wobei es für mich dann jedoch ein extrem großer Schock wäre, wenn es denn tatsächlich so wäre. Immerhin hätte ich in so einem Fall überhaupt nicht mit der Trennung gerechnet und das würde es mir auch sehr schwer machen, die Trennung überhaupt verarbeiten zu können, wenn einen Tag zuvor noch alles gut war.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Auch wenn man die Probleme anspricht, muss das nicht heißen, dass der Partner auch merkt, dass die Beziehung langsam zu ende geht. Ich habe, nachdem gemerkt habe, dass alles Reden nichts mehr bringt, oftmals nur noch dicht gemacht. Mein Ex-Mann kam doch dann mal tatsächlich mit der Ansicht, dass bei uns alles in Ordnung wäre, da wir ja nicht streiten. Dass ich eben dann nur noch erduldet habe, um einfach ruhiger zu leben, hat er gar nicht mitbekommen.

Und die Ruhe brauchte ich auch einfach, weil mich die ganzen Probleme auch gesundheitlich angegriffen haben. Dazu habe ich eben auch die Trennung und vor allem den Umzug planen müssen, was ohne Streit einfacher war. Immerhin bestand dann auch nicht die Gefahr, dass man es versehentlich mit einer Bemerkung schon verrät.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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