Was macht für euch einen guten Krimi in Film und Buch aus?

Ich habe das hier mal in Film und Fernsehen gestellt, weil man es nicht splitten kann ohne redundant zu werden. Deswegen frage ich euch, was für euch einen guten Krimi ausmacht, den ihr euch anschaut oder den ihr lest. Müssen sehr viele Leichen dabei sein? Muss es mit viel Ballerei und Schusswaffen sein oder macht ein guter Krimi eher das geheimnisvolle ruhige aus? Welche Krimis schaut und lest ihr am liebsten und was macht es gerade aus, dass es eben diese Art von Krimis ist?

Ich lese eher, als dass ich Krimis im Fernsehen anschaue, aber auch das kommt schon mal vor. Bei mir muss ein Krimi natürlich spannend sein, aber das ist ja klar. Außerdem muss es bei mir nicht um viele Leichen oder viel Gewalt gehen. Eigentlich mag ich zu harte Krimis und Thriller gar nicht gerne. Mir geht es eher um das Drumherum. Mich interessiert es, wie die Ermittlungen laufen und welche Schlüsse aus welchen Dingen gezogen werden. Das ist es für mich, was einen guten Krimi ausmacht.

Ich mag Krimis nicht sonderlich und verstehe nicht so ganz, was andere daran finden. Aber die Buchläden sind voll davon und im Fernsehen laufen sie auch haufenweise. Und das schon seit Jahrzehnten. Meiner Meinung nach ist es einfach ein sehr einfaches Genre. Man muss nicht unbedingt tiefgründige, stimmige Charaktere bilden. Die Geschichten müssen nicht sehr ausgefeilt sein. Krimis sind reine Unterhaltung. Und als solche nehme ich sie einfach nicht sehr ernst.

Für Krimibücher habe ich daher gar nichts übrig. Ein Buch dauert mir einfach zu lang, als dass ich mich da mit einem Krimi abgebe. Meine Schwester hat mir mal eines geschenkt. Es stand auf irgendeiner Bestsellerliste, aber ich fand es einfach nur platt. Blut, eine Leiche, ekelhafte Vergewaltigungsszenen und irgendein schnöder Ermittler. So etwas zu lesen, bringt mir gar nichts. Bei einem guten Roman fühle ich eigentlich sehr mit, ich lerne die Menschen kennen, manche mag man, manche nicht. Aber gerade die Personen in Krimis sind einfach nur Schablonen, leere Hülsen, auf deren Inneres nicht wirklich eingegangen wird.

In Form von Filmen habe ich mir durchaus schon Krimis angesehen. Und da waren auch ein paar dabei, die nicht schlecht waren. Die Ermittlungsarbeit finde ich auch noch ganz interessant, wenn sie realistisch dargestellt wird. Das wurde in "The Killing" beispielsweise gut gemacht, wo die Ermittlungen auch mal Wochen und Monate andauern und nicht wie in anderen Serien in ein paar rasanten Tagen abgeschlossen sind.

Ansonsten mag ich es, wenn ein Krimi einfach viele Elemente anderer Genre aufweist, so dass er eben nicht mehr nur ein langweiliger Krimi ist. Wenn beispielsweise das Leben des Opfers und seine Geschichte wirklich erzählt wird. Wenn es nicht mit dem Tod anfängt und ein paar Schnipsel aus dem Leben an der Leiche ruminterpretiert werden. Dann wird es eben mehr zum Drama. Und wenn ein Krimi ein Drama ist, komm ich schon sehr viel besser damit klar.

Ein Krimi muss mich von Anfang an fesseln, so dass ich selbst in Gedanken überlege, wer denn wohl der Täter ist. Ich mag es gar nicht, wenn eine Story vorhersehbar ist und man auf Seite 20 schon halbwegs weiß, was Sache ist.

Andererseits muss ein Krimi aber auch eine gewisse Logik enthalten. Wenn mir auf der letzten Seite ein Täter präsentiert wird, der in dem gesamten Buch überhaupt keine Rolle spielte und nie in Erscheinung trat, ärgere ich mich, dass ich überhaupt so lange gelesen habe.

Eine interessante Darstellung der Charaktere ist mir auch wichtig. Ich muss ihre Handlungsweise nachvollziehen können und will verstehen, warum sie genau so und nicht anders gehandelt haben. Außerdem sollen sie in einem Buch so gut beschrieben werden, dass sie für mich ein Gesicht bekommen.