Bewusst gegen Partner mit niedrigerer Bildung entscheiden?

vom 05.03.2014, 19:14 Uhr

In diesem Thread von Cid Verschiedene Bildungsabschlüsse in Partnerschaften. ist das Thema unterschiedliche Bildungsabschlüsse in einer Partnerschaft bereits einmal aufgekommen und Cid schreibt in diesem Thread auch, dass Partnerschaften, in denen die Bildungsabschlüsse ähnlich sind, eine bessere Prognose für die Zukunft haben, als Partnerschaften, wo die Bildungsabschlüsse sich sehr unterscheiden. Mich würde in diesem Thread mal interessieren, wie es sich bei euch verhält und ob ihr euch bewusst gegen einen Partner entscheiden würdet, der einen niedrigeren Bildungsabschluss hat, als ihr.

Vor einigen Jahren haben wir dieses Thema mal in der Schule behandelt und es sollten sich die Schüler dazu melden und ihre Meinung sagen. Damals waren viele noch sehr ehrgeizig und haben ihrer Zukunft mit großer Erwartung entgegengesehen. Die meisten Beiträge damals liefen darauf hinaus, dass man keinen Partner haben wollen würde, der einen viel geringeren Schulabschluss hat, als man selbst. Viele haben diese Menschen als ''dumm'' abgestempelt, teilweise ging es aber auch um Fragen des Geldes. Damals habe ich mir noch gedacht, dass das doch recht oberflächlich ist und eigentlich nicht sein muss. Inzwischen aber denke ich da ganz ähnlich. Zwar habe ich keine Erfahrungen mit Partner, die niedrigere Bildungsabschlüsse haben, als ich, aber ich habe andere Erfahrungen gemacht.

Natürlich ist es egoistisch und oberflächlich zu meinen, dass jemand, der einen niedrigeren Bildungsabschluss hat, als man selbst, dumm ist oder eben weniger intelligent. Irgendeinen Grund hat es aber letzten Endes dann doch, dass einige Menschen studieren und andere nach der Hauptschule eine Friseurausbildung machen. Dies können Unterschiede kognitiver Fähigkeiten sein, mangelndes Interesse oder Motivation, mangelnder Ehrgeiz aber teilweise ist es eben auch so, dass diese Menschen trotz großer Anstrengungen niemals das Abitur schaffen würden, weil sie dazu einfach nicht fähig sind. Das heißt natürlich nicht, dass man sich mit solchen Menschen nicht auch vernünftig unterhalten könnte.

Es hat sich dennoch gezeigt, dass Menschen die gleiche Bildungsniveaus haben meistens auch ähnliche Interessen haben. Das können ganz dumme Beispiele sein, wie die Bildzeitung. Bei uns an der Schule war das super peinlich, wenn jemand eine Bildzeitung lesen wollte. An der Hauptschule wohl eher nicht, nehmen ich mal an. Überhaupt ist es ja letzten Endes doch so, dass man sich als schlechter Schüler vermutlich weniger für bestimmte Dinge wie Politik, Wissenschaft und so weiter begeistert, stattdessen rennt man lieber mit den teuersten Klamotten herum und nimmt Kredite für sein iPhone auf. Das sind zwar Klischees, aber ich muss dann leider doch sagen, dass ich das häufiger genau so beobachten musste.

Sorgen machen würde ich mir, wenn es später um den Verdienst geht. Ich finde, dass die Sache mit dem Ehevertrag immer ein wenig merkwürdig ist, denn oft fühlt sich der Partner dann angegriffen und meint, man würde direkt schon über die Trennung nachdenken und seine Sachen retten wollen. Wenn ich aber jetzt einen Mann hätte, der total wenig Geld verdienen würde, weil er eben nur eine Ausbildung hat oder so, dann würde ich an einer Trennung auf jeden Fall Geld verlieren und hätte da lieber einen Ehevertrag. Außerdem habe ich nach jahrelangem Studentenleben dann doch Lust auf ein bisschen Luxus und freue mich darauf, dass mein Freund und ich genug Geld haben, um uns auch einige schöne Dinge leisten zu können.

Schlimmstenfalls würde es dann auch einfach zu Situationen kommen, wo der Partner sich benachteiligt fühlt. Man selbst hat dann vielleicht einen guten Beruf und leistest sich schöne Dinge, während der Partner mehrere Monate lang für das neue Smartphone sparen muss. Klar würde ich da vielleicht unter die Arme greifen, aber ich hätte dann auch wieder keine große Lust, dauernd was von meinem Verdienst abzugeben, damit mein Partner auch was schönes haben kann. Mag vielleicht egoistisch klingen, aber so ein Studium ist nun mal kein Zuckerschlecken und da möchte ich später auch was von haben.

Zuletzt kommt dann natürlich auch der Punkt mit dem Status. Auch wenn ich es nicht unbedingt richtig finde, so ist es nunmal einfach so, dass es merkwürdig wirkt, wenn man einen Partner hat, der einen sehr viel niedrigeren Bildungsstatus hat. Mein Partner musste mich einmal bei seinen Arbeitgebern vorstellen, als er sein Referendariat gemacht hat, es ging damals dann auch darum, ob er für nach dem Examen ein Jobangebot bekommen sollte. Ich denke, dass man in einer solchen Situation dann auch irgendwie froh ist, wenn der Partner einem quasi ebenbürtig ist.

Letztendlich denke ich einfach, dass man es einfacher im Leben hat, wenn man einen Partner hat, der einen ähnlichen Bildungsabschluss hat, wie man selbst. Die Interessen und Gesprächsthemen sind ähnlich, man hat keine gesellschaftlichen Probleme, finanzielle auch nicht und generell erscheint es mir unkomplizierter. Mich würde interessieren, wie ihr das empfindet. Es gibt ja genug Menschen, die einen dann direkt als oberflächlich und arrogant bezeichnen, wenn man so denkt. Aber was eine Beziehung mit Zukunft angeht, denke ich schon, dass dies die beste Einstellung ist.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei meinem Partner und mir ist es so, dass wir ganz unterschiedliche Berufe haben. Mittlerweile bin ich jedoch Hausfrau und habe daher auch weniger Geld als mein Partner. Ich möchte aber gar nicht, dass er mir dauernd irgendetwas bezahlt. Ich schaue dann auch lieber, dass ich dafür spare. Er bezahlt auch für das Haus mehr, da er eben mehr Geld hat.

Ich fühle mich deswegen aber nicht dumm oder sonderlich benachteiligt. Ich denke, dass es auch immer eine Rolle spielt, wie der Partner einen behandelt und damit umgeht. Würde mein Partner mich behandeln als wäre ich dumm, weil ich ja nur den Beruf XY gelernt habe, dann würde ich diese Beziehung schon beenden. Ich finde es nicht wichtig, welchen Schulabschluss man hat. Sondern das die Partnerschaft ebenbürtig ist bzw. man sich auf gleicher Augenhöhe wie der Partner befindet.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es mag schon sein, dass im Großen und Ganzen stimmt, was diese Statistiken aussagen. Aber es gibt auch immer Ausnahmen von der Regel und bei 80 Millionen Menschen in Deutschland sind das nicht nur 5 oder 6 Leutchen, sondern eine ganze Menge, die nicht zu vernachlässigen ist.

Bildung bekommt man beispielsweise nicht nur in der Schule. Es gibt viele Menschen, die aufgrund ihrer Lebensumstände auf einer Schule gelandet sind, die nicht ihren Fähigkeiten entsprach. Man wird ja nicht von Computern und Maschinen auf eine bestimmte Schule geschickt, sondern von Lehrer und Eltern und die machen Fehler oder wissen es nicht besser oder was auch immer. Jedenfalls kann man sich nach dem Schulabschluss und einer dazupassenden Ausbildung dennoch weiter bilden.

Ich würde dabei Bildung auch überhaupt nicht mit Abschluss gleichsetzen. Wenn man sich nach der Schule nicht weiterbildet und sich weiterhin für die Welt interessiert, kann man doch nicht die nächsten Jahre nur vom Schulwissen zehren. Also meiner Meinung nach kann man die Hauptschule abschließen und danach tausende Bücher lesen und sich für Wirtschaft, Politik und alles mögliche interessieren und dann ein gebildeter Mensch sein. Man kann aber auch Abitur machen, ein Studium anhängen und in seinem Fachwissen versumpfen und von der Welt keine Ahnung haben. Schulbildung ist nur der Grundstein. Und es liegt an einem selbst, wie viel man auf diesen ersten Stein noch draufpackt.

Und die heutigen Lebensläufe beweisen das doch auch. Früher war das wirklich ganz strikt, welche Berufe man mit welchem Schulabschluss erreichen konnte und in diesem Beruf ist man dann auch 60 Jahre geblieben. Aber heute ist da doch alles offen. Man kann sich hocharbeiten, weiterbilden, umorientieren, umschulen, selbständig machen und so weiter.

Also viele Leute passen in das Raster. Niedriger Schulabschluss, niedrige Bildung, Ausbildungsberuf mit geringem Gehalt oder hoher Schulabschluss, hohe Bildung, Akademikerberuf mit hohem Gehalt. Aber ganz viele Leute passen da einfach nicht rein. Bildung, Gehalt und Schulabschluss stehen nicht immer in direktem Zusammenhang.

Und aus diesem Grund würde ich niemanden aufgrund seines Schulabschlusses ablehnen. Ich habe auch kein Interesse an einem Partner, der nicht weiß, wann der Zweite Weltkrieg stattgefunden hat oder der glaubt, Afrika wäre ein Land. Aber das muss man doch dann individuell herausfinden und nicht indem man sich einfach nur nach dem Schulabschluss erkundigt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ein hoher Bildungsabschluss ist doch kein Garant für wirklich vorhandene Bildung. Es gibt genug sogenannte Fachidioten, die einem Laien nichts verständlich erklären können. Da nutzt das ganze Fachwissen nichts, wenn man es nicht in anderen Worten wiedergeben kann. Und genau an dieser Stelle wird eine Beziehung dann auch scheitern. Denn wenn man nicht miteinander reden kann, kann eine Beziehung nicht funktionieren.

Außerdem scheitert eine Beziehung mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen eher daran, wenn einer der Partner kein Interesse daran hat sein Wissen zu erweitern. Hat nun aber jemand einen Realschulabschluss und ist vielseitig und vor allen Dingen an neuen Themen interessiert, ist das mehr wert, als ein abgeschlossenes Studium ohne Ahnung vom Leben.

Daher würde ich mich nie alleine wegen eines Bildungsabschlusses für oder gegen einen Menschen entscheiden. Egal, ob es dabei um eine Beziehung oder einen freundschaftlichen Kontakt geht. Denn es wäre ein oberflächliches Handeln, weil man eben nur auf Status schaut und nicht auf den Menschen selbst.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Mein Partner und ich befinden uns in der Situation, dass sich unsere Schulabschlüsse sehr unterscheiden. Ich selbst habe ein 1er Abitur abgelegt und er hat "lediglich" einen Hauptschulabschluss. Bis vor einem halben Jahr erzählte er mir noch, er hätte einen Gesamtschulabschluss, weil er sich dafür schämte und Angst hatte, dass ich ihn dann eventuell sogar verlassen würde, würde ich es erfahren. Ich habe seine Angst keineswegs verstanden. Er ist ein sehr intelligenter Mensch und weiß Dinge, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie überhaupt existieren. Ich würde also nie einen Menschen aufgrund seines Abschlusses verurteilen.

Ich finde, dass man nie vom Schulabschluss auf die Intelligenz eines Menschen schließen sollte. Mein Freund war einfach ein Draufgänger im entscheidenden Alter und hatte keine Lust auf die Schule. Demnach hat er es nicht für nötig gehalten für das MSA zu lernen. Das heißt aber nicht, dass er dumm ist oder war. Er hat einfach nicht einschätzen können, wie wichtig sein Abschluss tatsächlich für das spätere Leben sein würde. Er machte eine Ausbildung und jetzt holt er seinen mittleren Schulabschluss und sogar ein Fachabitur nach. Dazu konnte ich ihn ermutigen. Wieso sollte man sich nicht gegenseitig zu besseren Leistungen ermutigen?

Man wird tatsächlich auf eine Art und Weise als Paar verurteil. Selbst von der eigenen Familie. Es werden einem weniger Chancen ausgerechnet für die Zukunft. Aber sollte man sich wirklich weniger lieben aufgrund dieses "Unterschieds"? Ich finde, dass man der Gesellschaft nicht so viel Macht darüber geben sollte, wie erfolgreich man eine Beziehung unter diesen Voraussetzungen führen kann. Solange man sich mit seinem Partner unterhalten kann, spielt es doch keine Rolle, was auf seinem Abschlusszeugnis steht. Außerdem kann man gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, in der beide Partner gleich viel zum gemeinsamen Leben beitragen. Man entwickelt sich schließlich und hoffentlich ständig weiter im Leben.

» VanilleNess » Beiträge: 74 » Talkpoints: 24,92 »


Ich muss sagen, dass ich auch einmal einen Partner hatte, der nur einen Hauptschulabschluss hatte, während ich Abitur gemacht habe. Während ich mir zunächst nichts dabei gedacht hatte, eine Beziehung mit meinem Partner einzugehen, habe ich im Laufe der Zeit gemerkt, wie sich ein unterschiedlicher Bildungsabschluss doch auf die Beziehung auswirken kann. So war es beispielsweise so, dass mein Partner und ich komplett unterschiedliche Interessen hatten. Während ich mich für Literatur, Geschichte, Politik und Geografie interessierte und auch in meiner Freizeit gerne über die Themen sprach, war es tatsächlich so, dass mein Partner wirklich überhaupt keinen blassen Schimmer von diesen Themen hatte und auch nichts damit zu tun haben wollte. Das war für mich jedoch völlig unverständlich und irgendwann habe ich es dann auch eingesehen, dass die Beziehung unter diesen Umständen keinen Sinn macht, wenn man so unterschiedlich ist.

Ehrlich gesagt würde mich ein niedriger Bildungsabschluss bei einem Mann doch sehr abschrecken, da ich doch ein Mensch bin, der sehr an Bildung interessiert ist. Ich lerne in meiner Freizeit freiwillig Fremdsprachen, interessiere mich noch immer sehr für Literatur und Geschichte und führe tiefgründige Gespräche. Von daher möchte ich auch einen Mann an meiner Seite, der ähnliche Interessen hat, wie ich und mit dem ich auch tiefgründige Gespräche führen kann. Wäre das ganz einfach nicht möglich, dann könnte ich mir auch keine Beziehung vorstellen.

Wenn beide eine ähnliche Bildung in der Beziehung haben, dann ist es auch viel einfacher, da man den Partner auch viel besser verstehen kann und man ist sich auch einfach ähnlicher. Somit finde ich es einfach ideal, dass mein Partner ebenfalls studiert, da wir es auch viel besser nachvollziehen können, wenn der andere gerade lernen muss, als wenn einer von uns bereits seit einigen Jahren arbeiten würde. Zudem haben wir auch ähnliche Probleme in der Uni und wir haben auch ähnlich viel Zeit füreinander, weshalb mir auch von Anfang an klar war, dass ein Student für mich ideal für eine Beziehung sein würde, solange ich auch studiere.

Natürlich muss es jedoch nicht immer bedeuten, dass eine Beziehung nicht halten kann, wenn man einen unterschiedlichen Bildungsabschluss hat. Immerhin kann man durch Bildung nicht gleich auf die Intelligenz oder auf die Allgemeinbildung von jemandem schließen. Dabei ist es jedoch meistens so, dass man einfach eher gleiche Interessen hat, wenn man auch das gleiche studiert und von daher kann ich es gut vorstellen, dass ein Student vielleicht nichts mit jemandem anfangen kann, der nur einen Hauptschulabschluss und absolut keine Ahnung vom Studiengang des Partners hat.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Also ich bin bei uns in der Beziehung der Partner mit dem niedrigeren Schulabschluss. Ich habe meine Schulzeit im Ausland absolviert und bis zum endgültigen Abitur hätte ich vierzehn Schuljahre absolvieren müssen. Da die Umstände es jedoch nicht erlaubt haben, in meinem Elternhaus zu bleiben, bin ich nach dem Absolvieren der zwölften Klasse zu Hause ausgezogen und musste alleine klarkommen. Da hat sich eine Ausbildung natürlich eher angeboten als das Abitur.

Mein Partner hatte jedoch nie familiäre Probleme und konnte in Ruhe sein Abitur und sein Studium absolvieren. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich mit meinem anerkannten Realschulabschluss ungebildeter bin. Schließlich habe ich es im Ausland genauso lange auf der Schule ausgehalten wie Abiturienten, sie wird mir nur nicht anerkannt. Ich bin jedoch der Ansicht, dass man einen gebildeten Menschen nicht am Schulabschluss festlegen sollte. An sich sind mein Partner und ich auf gleicher Ebene.

Auch wenn ich nur den Realschulabschluss habe, verläuft unsere Beziehung absolut harmonisch, mit den üblichen Streitereien. Wenn ich einen intelligenten, netten Menschen mit Hauptschulabschluss kennengelernt hätte und mit diesem Menschen eine Beziehung eingegangen wäre, dann wäre es mir auch egal. Das Leben verläuft halt nicht immer in geraden Bahnen, da kann eine Statistik mich auch mal kreuzweise.

Heutzutage kann man aber theoretisch alles machen. Man kann auch ohne Abitur studieren oder eine höhere Laufbahn anstreben. Wenn mein Partner jedoch ganz stumpf wäre und sich für gar Nichts interessieren würde, dann würde die Beziehung problematisch. Aber gegen einen aufgeschlossenen, motivierten Menschen mit Hauptschulabschluss habe ich auch nichts. Der eine ist halt eher der Praktiker und der Andere der Theoretiker. Jeder ist verschieden. Zu deiner Bildzeitung muss ich noch sagen, dass ich Akademiker mit höchsten Graden kenne, die jedoch am Morgen nicht ohne ihre Bildzeitung können.

Aber hauptsache die Klischeepeitsche auspacken. Es ist in einer Beziehung einfach wichtig, dass die Partner sich gleich behandeln und gemeinsam ihr Leben leben können, ohne dass derjenige mit dem niedrigeren Abschluss sich benachteiligt fühlt und diese Nachteile durch irgendwas kompensieren muss. Und das ist heutzutage sogar mit Hauptschulabschluss möglich, selbst wenn der Partner studiert hat.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



@Prinzessin_90: Und du meinst, dass das wirklich am unterschiedlichen Bildungsstand lag? Mein Ex-Mann, wie auch mein Mann haben beide den selben Bildungsabschluss, den man heute als Realschulabschluss bezeichnet. Mein Ex-Mann hat sogar zwei Berufsabschlüsse und hat sich trotzdem in seiner Freizeit nur für Fußball interessiert. Ihm war es egal, wenn ich von einem Buch begeistert war und er hatte auch kein Interesse an Politik.

Mein Mann dagegen ist das wirklich das komplette Gegenteil und für jedes Thema aufgeschlossen. Er liest zwar keine Bücher, aber er hört mir zu, wenn ich begeistert von einem Buch berichte. Da ich zum Beispiel gerne historische Romane lese, die einen wahren geschichtlichen Rahmen haben und er eben mit mir zusammen entsprechende Dokumentationen anschaut, haben wir da einen recht ähnlichen Wissensstand. Und das trotz, dass ich eben auf ein Abitur verweisen kann.

Es sind nicht die Bildungsabschlüsse die eine Kluft in einer Beziehung aufzeigen können. Es sind die Interessen und der Austausch dazu. Dazu muss man nicht unbedingt die selben Interessen haben, aber man muss miteinander darüber reden können. Wenn das nicht funktioniert, dann wird auch eine Beziehung mit gleichem Bildungsabschluss in die Brüche gehen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich würde mich schon gegen einen Partner mit wenig Bildung entscheiden, wobei das aber wahrscheinlich gar keine bewusste Entscheidung wäre. Man lernt jemanden ja erst mal kennen und verbringt Zeit miteinander und unterhält sich bevor man sich verliebt, jedenfalls ging es mir bisher immer so. Und wenn ich mich mit jemanden nicht wirklich unterhalten kann, weil er keine Ahnung von dem hat, was mich interessiert, werde ich mich mit ihm nicht mehr treffen und es wird dann weder eine Freundschaft noch eine Beziehung geben.

Allerdings kann man Bildung doch nicht mit Schulabschluss, Ausbildungsabschluss oder Studienabschluss gleich setzen. Es gibt Leute, die seit ihrem Studium kein Buch mehr in die Hand genommen haben und Leute, die trotz Studium null Allgemeinbildung haben oder Leute, die sich einfach nicht unterhalten können, die viel wissen aber nicht wissen, wie sie dieses Wissen am besten teilen können. Die würden wohl alle nicht besonders gut weg kommen, wenn man sie bei seinem Arbeitgeber, aus welchem Gründen auch immer, vorführen müsste.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde es schon ziemlich arm, wenn man vom Abschluss direkt auf den Bildungsstand schließt. Dies ist sicherlich nicht immer der Fall. Man muss ja ziemlich viel auswendig lernen und das ist ja dann auch nicht die Erarbeitung eigener Denkstrukturen, sondern nachplappern. Das hat eigentlich recht wenig mit Intelligenz zu tun.

Meiner Meinung nach ist es auch kein riesen Schritt mehr zwischen Realschule und Abitur. Wohingegen eine Beziehung mit einem Hauptschüler schon schwieriger für einen Abiturienten sein kann. Aber wie gesagt man kann auch schlechte Phasen im Leben gehabt haben und dann sieht es eben auf dem Papier anders aus als im Kopf.

Ich mache gerade mein Abitur nach, mein Schatz hat Abitur. Ihm wäre es aber auch egal gewesen, wenn ich meinen Abschluss so gelassen hätte und nur eine Ausbildung gemacht hätte. Wir haben genug zu reden. Bei mir hat es einfach nicht gepasst, meine Eltern hatten mich zu wenig unterstützt und so wurde ich nicht gefördert und habe eben nicht sofort Abitur gemacht. Deswegen bin ich aber nicht blöd und kann genauso stolz auf mich sein.

Es ist auch sehr oberflächlich, wenn man sich über Gehalt und einen beruflichen Status definiert. Da sieht man in meinen Augen auch, dass man mit dem Abitur eben nicht unbedingt auch die Intelligenz bekommt, denn zur Intelligenz gehört auch emotionale Intelligenz. So Äußerlichkeiten sollten keine Rolle spielen, Hauptsache ist doch, dass man sich versteht. Man kann sicherlich auch mit verschiedenen Bildungsabschluss Unterhaltungen führen, auf einer intelligenten Ebene.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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