Sich für Partner mit niedrigem Einkommen schämen?
Ich habe letztens etwas interessantes bei uns an der Universität mitbekommen, was mich ein bisschen zum Schmunzeln gebracht hat. Eine Kommilitonin von mir hat einen Freund, dieser hat eine Ausbildung gemacht in irgendeiner Firma, ich weiß allerdings nicht so recht, zu was eigentlich. Auf jeden Fall hat er aber eben nur einen Realschulabschluss und danach die Ausbildung und sie selbst studiert jetzt. Ich muss sagen, dass das wohl eher keine Alternative für mich wäre, ich würde schon lieber einen Partner haben wollen, der auch so gebildet ist wie ich, aber das soll natürlich jeder selbst entscheiden.
Auf jeden Fall aber verdient man als Student natürlich auch entsprechend wenig, eigentlich ja gar nichts. Gerade im Chemiestudium kann man es natürlich vergessen, einen Nebenjob zu haben, weil man einfach Tag für Tag bis abends im Labor ist und da hat man für so was keine Zeit und muss von dem leben, was einem das Bafögamt und die Eltern gerade so gönnen. So ist das auch bei meiner Kommilitonin.
Ihr Freund nun hat seine Ausbildung abgeschlossen und verdient nun natürlich auch Geld. Viel ist das sicherlich nicht, aber wenn man vorher gar nichts hatte, dann freut man sich natürlich und möchte das Geld auch ausgeben. Ich habe nun vor einigen Tagen mitbekommen, dass meine Kommilitonin ein neues Handy bekommen hat. Früher hatte sie ein altes Nokia, es hatte noch Tasten und war eben kein Smartphone. Jetzt hat sie ein übergroßes Smartphone und hat oft ihr altes Nokia trotzdem noch dabei, weil sie meint, dass sie das neue Handy einfach nicht in ihren Laborkittel bekommt, weil das einfach immer heraus schaut.
Laut eigener Aussage hat sie das neue Handy nun von ihrem Freund geschenkt bekommen, da es diesem peinlich war, dass sie immer noch mit einem alten Nokia herumgelaufen ist. Der Freund selbst kleidet sich natürlich in Markenklamotten und Co. um auch ja zu signalisieren, dass er schon Geld verdient und da darf die Freundin natürlich nicht mit einem alten Nokia herumlaufen.
Ein bisschen lustig fand ich diese Situation dann doch. Aber es ist ja schön, wenn der Freund einen so sponsert, vielleicht hilft es ja, wenn sie zum nächsten Date ihre alten Laborhosen anzieht, vielleicht bekommt sie ja dann auch noch neue Kleidung geschenkt. Wie ist das bei euch, findet ihr es merkwürdig, wenn euer Partner sich aus bestimmten Gründen noch nichts leisten kann, ihr euch jedoch schon? Versucht ihr dass dann zu kaschieren, in dem ihr für euren Partner Geld ausgibt? Mein Freund hat auch mehr Geld als ich und kauft mir manchmal Sachen, aber so extrem ist das dann doch wieder nicht.
Ich habe auch nur einen Realschulabschluss anerkannt bekommen und habe eine Ausbildung absolviert. Aber ob du es glaubst oder nicht, man kann sogar nur mit Berufserfahrung und Ausbildungsabschluss studieren, manche Universitäten bieten es an. Ich habe mich darüber informiert, weil ich momentan vor der Wahl "Techniker" oder "Studium" stehe. Außerdem empfinde ich es als arg unverschämt, dass du hier Menschen mit einem Ausbildungsabschluss sozusagen als "ungebildet" betitelst, nur weil du dir keinen Partner mit solch einer Ausbildung vorstellen kannst. Aber wo die Liebe irgendwann mal hinfällt, das sollte man meiner Meinung nach auch nie unterschätzen.
Mein Partner hat studiert und ich nicht, aber unser Verdienst ist nahezu identisch. Am Anfang war ich deutlich mehr von ihm abhängig, weil ich meine Ausbildung erst noch absolviert habe, aber ich habe mindestens den gleichen Bildungsgrad wie mein Partner erreicht und ich kann mir genauso viel leisten. Ich kaschiere gar nichts, ich verdiene nur geringfügig weniger als mein Partner, trotzdem kaufe ich ihm manchmal mal etwas und er mir etwas. Es ist ein Geben und Nehmen.
Selbst wenn mein Partner und ich nicht auf gleicher Gehaltshöhe wären, dann müsste ich halt in Kauf nehmen, dass ich als Mehrverdiener mehr investieren müsste. Aber den Gedanken des Freundes deiner Freundin kann ich nicht so nachvollziehen. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass uns ein Handy relativ egal ist und solch ein Smartphone bei uns zu den Ausgaben gehört, die jeder selbst tätigt. Wir tragen auch Markenklamotten, aber nicht um uns zu profilieren, sondern weil sie besser passen und Logos tragen wir auch nicht spazieren, das sieht eh hässlich aus.
Ich finde es nicht seltsam, wenn einer der Partner weniger verdient als der Andere. Aber ich verstehe nicht, wie man nur mit Markenkleidung und Neuanschaffungen für die Freundin, darstellen muss, dass man Geld verdient. Das ist für mich wirklich seltsamer. Meine Eltern sind nicht arm, haben mich jedoch an der kurzen Leine gehalten und das war vielleicht auch gut so. Ich habe mich wie ein König über mein erstes selbstverdientes Gehalt gefreut und es gleich angelegt, also nichts Unnötiges gekauft. Jeder schätzt Wohlstand und Geld anders und ich bin froh, dass ich nicht die Einstellung des Freundes deiner Freundin habe, ein Tastenhandy tut es notfalls auch.
Ich bin fest davon überzeugt, dass du fast nur mit Menschen umgeben bist, die auf Äußerlichkeiten fixiert sind. Und damit sind sie in meinen Augen auch einfach nur oberflächlich. Der Verdienst zwischen meinem Mann und mir ist auch sehr unterschiedlich, aber er schämt sich nicht dafür, dass ich weniger Geld verdiene und mir ist es auch nicht peinlich, dass er nach der 10. Klasse kein Abitur und Studium gemacht hat, sondern einen Beruf gelernt hat.
Aber mein Mann hat einen Beruf gelernt, der ihm Spaß macht. Wo er selbst nach 10 oder mehr Arbeitsstunden zufrieden nach Hause kommt. Das ist für eine ausgeglichene Beziehung wesentlich wichtiger, als diverse Statussymbole. Und so wie du dich in letzter Zeit hier gibst, ist auch ein abgeschlossenes Studium für dich ein Statussymbol. Wobei ein Studium auch keine Garantie dafür ist, dass jemand wirklich mit Bildung beziehungsweise Wissen glänzen kann.
Ich finde es schon ziemlich schade, dass du der Meinung bist, dass man mit einer Ausbildung scheinbar nicht so intelligent ist, wie Menschen, die studiert haben. Manch einer möchte lieber eine Ausbildung machen und da reicht eben auch der Realschulabschluss. Zudem ist der Schulabschluss auch nur eine Sache von Auswendiglernen und hat eigentlich nichts mit Intelligenz zu tun.
Abgesehen davon ist es ja nicht so, dass er nun auf Markenkleidung verzichten muss, weil seine Freundin studiert und er arbeitet. Er kann doch tragen, was er will und wenn er seiner Freundin gerne mal ein Handy kaufen will, damit diese nicht mehr mit einem alten Gerät, was vielleicht auch nicht so gut funktioniert, durch die Gegend laufen muss. Es ist doch seine Sache.
Ich bin der Meinung, dass Geld nicht so einen hohen Stellenwert in einer Beziehung einnehmen sollte und man sich nicht so über Äußerlichkeiten definieren muss, wie es bei euch der Fall zu sein scheint. Es geht scheinbar nur um Jobs, Geld und Aussehen und das ist schon sehr schade, weil es zu oberflächlich ist. Für meinen Partner würde ich mich nicht schämen, wenn er weniger als ich verdienen würde und bei ihm sieht es auch nicht anders aus. Am Ende wird das Geld eh zusammengeworfen und wir bedienen uns beide davon.
Da hier bereits mehrfach erwähnt worden ist, dass es meinerseits unangebracht ist, einen Realschulabschluss als minderwertig darzustellen, möchte ich hier noch auf einen anderen Thread hinweisen: Verschiedene Bildungsabschlüsse in Partnerschaften.. In diesem Thread ist auch diskutiert worden, dass Partnerschaften mit gleichen Bildungsabschlüssen eher eine Zukunft haben und sich weniger häufig scheiden lassen, als dies bei Paaren mit großen Unterschieden diesbezüglich der Fall ist. Das kann auch ein Grund dafür sein, dass man sich bewusst für einen Partner entscheidet, der die gleiche Laufbahn anstrebt, wie man selbst.
Diese Geschichte ist in mehrfacher Hinsicht witzig. Sollte es wirklich der Fall gewesen sein, dass der junge Mann sich für seine Freundin geschämt hat, weil diese noch ein altes Handy verwendet hat anstelle eines modernen Smartphones, dann käme ich mir an Stelle der jungen Frau ziemlich blöd vor. Denn ein solches Verhalten spricht tatsächlich für fehlende Bildung, was aber nichts mit dem Schulabschluss des Mannes zu tun hat. Warum jemand mit einem Partner zusammen ist, der seine Freundin anscheinend nur als Statussymbol ansieht und sie mit Dingen ausstattet, die aus seiner Sicht scheinbar auch Statussymbole darstellen, ist mir schleierhaft. Vielleicht war es aber auch ganz anders und er wollte ihr nur ein Geschenk machen, weil sie sich ein neues Handy gewünscht hat. So wie du die Sache beschrieben hast, finde ich sie aber auch eher albern.
Ich möchte auch nicht unbedingt einen Partner haben, der dauerhaft deutlich weniger Geld verdient als ich. Auf der anderen Seite wäre es mir auch unangenehm, wenn ich viel weniger Geld hätte als der Partner. Es wäre keine Option für mich, dass dann einer mehr bezahlt als der andere, denn wer mehr verdient, sollte die Differenz eben auch für sich alleine nutzen können. Ich mag solche Einkommensunterschiede nicht, weil sie Probleme bereiten können, gerade bei gemeinsamen Unternehmungen, beim Reisen und dergleichen.
Aber es wäre mir sicher nicht peinlich, wenn der Partner noch im Studium stecken würde und daher noch nicht so viel verdient wie jemand, der bereits arbeitet. Peinlich wäre mir theoretisch ein Partner, der ungebildet und dumm ist. Allerdings ist das nur eine theoretische Überlegung, denn in der Praxis kommt so jemand einfach nicht als Partner in Frage. Mit der Schulbildung hat das aber nicht so viel zu tun. Ein Studium ist einfach nichts besonderes mehr, weil jeder Depp heutzutage Abitur macht und viele Leute studieren danach. So einen hohen Stellenwert hat das alles nicht mehr. Ich erwarte von meinem Partner, dass er intelligent und einigermaßen gebildet ist, aber er muss kein Akademiker sein, nur weil ich studiere. Finanziell sollte er gut zurechtkommen und auf keinen Fall verschuldet oder ständig pleite sein, denn so etwas finde ich sehr unattraktiv.
Technische Spielereien und irgendwelche lächerlichen Statussymbole sind mir ziemlich egal, vor allem beim Partner. Tendenziell fände ich es sogar attraktiver, wenn der Partner ein altes Handy hat denn das zeigt auch, dass ihm solche kindischen Statussymbole nichts bedeuten. Markenkleidung trage ich zwar selbst auch immer, wobei es da um die Qualität geht. Wichtig ist, dass die Logos klein oder nicht sichtbar sind. Die Selbstdarstellung, die du von dem Freund deiner Kommilitonin beschreibst, ist schon ziemlich albern. Ich würde meinem Partner auch keine Sachen kaufen, die er sich noch nicht leisten kann. Schließlich ist er kein kleines Kind und es ist nicht meine Aufgabe, ihm irgendwelchen Mist zu finanzieren. Auf der anderen Seite würde ich solche Geschenke auch nicht annehmen wollen. Dann stünde ich ja wie ein Schnorrer da.
Die Aussagen, dass er NUR einen Realschulabschluss hat, kommt aber doch reichlich abwertend herüber und man meint schon, dass für dich eine Schulbildung und danach eine Ausbildung zu machen, nichts wert ist. Ich habe nach meinem Schulabschluss auch gleich eine Ausbildung gemacht und war stolz darauf, eigenes Geld zu verdienen. Damals ging mein Partner jedoch noch auf eine Schule und hatte nur etwas Bafög. So habe ich ihm dann auch das ein oder andere bezahlt, was er aber nicht gefordert oder verlangt hat. In unserer ersten Wohnung habe ich auch damals den Großteil bezahlt. Heute ist das nun andersherum.
Ich finde es nicht schlimm, wenn einer in der Beziehung weniger Geld hat. Es kommt doch immer darauf an, wie das Paar damit umgeht. Ich möchte mir gar nicht ständig etwas von meinem Partner schenken oder finanzieren lassen und sage ihm das auch. In deinem Beispiel mit deiner Kommilitonin ist es ja auch anscheinend nicht so, dass ihr ihr Freund nun dauernd teure Smartphones oder Klamotten schenkt. Er möchte sie sicherlich auch nur etwas daran teil haben lassen, dass er nun eben Geld verdient. Eigentlich ist das ja auch ganz lieb von ihm.
Ich denke, dass es völlig normal in einer Beziehung ist, dass der eine mehr verdient, als der andere. Auch dann, wenn man exakt den gleichen Beruf ausübt, wird es dennoch Unterschiede in der Bezahlung geben, weshalb immer einer etwas mehr verdienen wird. Das ist jedoch völlig natürlich und ich denke, dass das auch bei nahezu jedem Paar der Fall ist. Aus diesem Grund sehe ich auch keinen einzigen Grund darin, weshalb man sich dafür schämen sollte, dass der Partner weniger verdient, als man selbst. Immerhin ist das selbstverständlich und ich denke nicht, dass einem das peinlich sein muss. Und wenn es einem doch peinlich sein sollte, dass der Partner weniger verdient, dann ist man wohl ein extrem oberflächlicher Mensch, dem nur das Geld und das Ansehen wichtig ist, weshalb man sich wohl lieber in anderen Kreisen nach einem neuen Partner umschauen sollte.
Ich würde mich niemals deshalb schämen, wenn mein Freund weniger verdienen würde als ich und ich würde wirklich nie auf die Idee kommen, das zu kaschieren. Immerhin soll mein Freund ja kein Statussymbol für mich darstellen und ich bin sicherlich nicht deshalb mit ihm zusammen, um mit ihm angeben zu können. Von daher ist es mir auch nicht wichtig, dass mein Freund ständig die neusten technischen Geräte hat und nur Markenkleidung trägt. Immerhin liebe ich meinen Freund doch nicht wegen dem Geld und wenn ich glücklich mit ihm bin, dann ist es mir egal, wie viel Geld er hat, solange er nicht gerade arm ist.
Natürlich wäre es so, dass ich meinem Freund auch hin und wieder etwas kaufen würde, wenn ich wissen würde, dass ihm etwas gefällt, er es sich aber nicht leisten kann. Das wäre umgekehrt jedoch genauso, wobei wir das nicht machen würden, damit der andere etwas hat, womit er angeben könnte, sondern nur deshalb, um ihm eine Freude zu bereiten. Dabei finde ich es wirklich sehr unreif, wenn man nur nach solchen Äußerlichkeiten geht und wenn ich merken würde, dass ich meinem Freund peinlich wäre, nur weil ich mir kein neues Handy leisten könnte, dann würde ich grundsätzlich an der Beziehung zweifeln, da ich einfach nichts mit solchen dermaßen oberflächlichen Menschen zu tun haben möchte.
Crispin hat geschrieben:Da hier bereits mehrfach erwähnt worden ist, dass es meinerseits unangebracht ist, einen Realschulabschluss als minderwertig darzustellen, möchte ich hier noch auf einen anderen Thread hinweisen: Verschiedene Bildungsabschlüsse in Partnerschaften.. In diesem Thread ist auch diskutiert worden, dass Partnerschaften mit gleichen Bildungsabschlüssen eher eine Zukunft haben und sich weniger häufig scheiden lassen, als dies bei Paaren mit großen Unterschieden diesbezüglich der Fall ist.
Nun ja, so großartig unterschiedlich sind ein Realschulabschluss und Abitur ja nicht. Wenn ich meine Nachhilfeschüler, die fürs Abitur lernen, mit den Realschülern vergleiche, sehe ich keinen so großen Unterschied. Wenn man dann noch eine Ausbildung absolviert hat, ist das sehr anerkennenswert. Und mit dem Meister oder dem Techniker kann man dann auch studieren. Auch wenn ich hier die Beiträge mancher Studenten lese, frage ich mich, welchen Deutschunterricht die Gymnasiasten wohl mittlerweile genießen.
Natürlich ist es schwierig, wenn keine Gesprächsthemen da sind, aber das liegt nicht unbedingt am Schulabschluss und erst recht nicht am Geld.
Ich finde, es klingt schon sehr abwertend, wie du über den Schulabschluss und die angeblich daraus resultierende Bildung dieses jungen Mannes sprichst. Das hat überhaupt nichts zu bedeuten.
Ein sehr guter Bekannter von mir war auf der Hauptschule und hat dort einen Realschulabschluss gemacht. Danach hat er eine Ausbildung gemacht und parallel dazu das Abitur nachgeholt. Jetzt steht er kurz vor seinem Bachelor-Abschluss. Man kann sehr wohl trotz einer einfachen Ausbildung sehr weit kommen. Wer sagt denn, dass man sofort Abitur machen und studieren gehen muss? Mein Bekannter kommt jetzt sehr viel besser klar im Studium, er sagt selbst, dass er genau das studiert, was er auch in der Ausbildung gelernt hat. Durch die Ausbildung hat er mehr Praxis-Erfahrung als seine Mistudenten und er hat ihnen einiges voraus, weil der Studienalltag manchmal doch recht theoretisch sein kann.
Es gibt so viele Möglichkeiten nach einer Ausbildung, nicht nur Abitur nachholen, sondern auch eine Weiterbildung zum Meister oder Techniker oder wie das nicht alles heißt. Ich finde es unverschämt, solche Menschen (trotz Ehrgeiz) als "dumm" und "ungebildet" zu bezeichnen.
Eine Mitstudentin von mir hat Realabschluss und danach eine Ausbildung zur Heilerziehungshelferin gemacht. Irgendwie muss sie parallel noch das Abitur nachgeholt haben, sonst würde sie jetzt nicht neben mir in der Vorlesung sitzen. Ich finde, Menschen, die vorher gearbeitet haben, wissen mehr was sie wollen. Sie wissen, was "richtige" Arbeit ist und strengen sich auch mehr an, wenn sie in der Vorlesung sitzen. Sie wissen eben, was sie erwarten würde, wenn sie das Studium nicht durchziehen würden.
Mich regen derart eingebildete Menschen total auf, die sich permanent wegen ihrer Bildung oder sonstwas für was besseres halten. Ich habe Realschulabschluss und habe mein Abitur auf einem Gymnasium gemacht. Obwohl ich es geschafft habe und jetzt studiere, haben die meisten Gymnasiasten meine Bildung trotzdem als minderwertig betrachtet, weil ich eben nicht direkt nach der Grundschule aufs Gymnasium gekommen bin. So etwas finde ich total kindisch. Jeder Mensch kann so viel lernen und sich weiterbilden wie er möchte, solange er genug Ehrgeiz besitzt.
Ich halte es durchaus für möglich, dass der von dir beschriebene Freund von deiner Freundin sich weiterbilden könnte, sei es durch Abendschule, vielleicht studiert er auch irgendwann. Er könnte es auf jeden Fall wenn er wollte, intelligent genug ist er bestimmt. Vielleicht verdient er dann auch mehr als deine Freundin nach dem Abschluss.
Man kann eine Beziehung doch nicht von dem Ist-Zustand des aktuellen Bildungslevels abhängig machen, nur weil dann angeblich die Scheidungsrate niedriger ist. Schonmal daran gedacht, dass diese angebliche Studie, die das herausgefunden haben will, gefälscht sein könnte? Das Ergebnis einer Studie hängt immer davon ab, wer diese Studie auch finanziert. Außerdem kann sich das Bildungslevel jederzeit durch Weiterbildung etc. ändern.
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