Sich für Partner mit niedrigem Einkommen schämen?

vom 05.03.2014, 17:05 Uhr

Ich wüsste nicht weshalb ich mich da für meinen Partner schämen sollte. Es ist nun mal eine Tatsache das man während des Studiums kaum Geld zur Verfügung hat. Und auch während einer Ausbildung nur wenig bekommt. Und sich wegen so Sachen wie einem alten Handy fremd schämen...ich kann mich da nicht hinein versetzen.

Ich hatte auch mal einen Partner der weniger hatte als ich, da er sich eben noch in der Ausbildung befand. Das war dann halt so. Für mich war es klar, das ich bezahle, wenn ich mit ihm Essen gehen wollte oder ins Kino. Einfach weil ich es ja hatte. Aber ich hätte ihm niemals etwas Neues gekauft weil ich mich für das was er besitzt geschämt hätte.

» Maddie » Beiträge: 196 » Talkpoints: 63,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es auch ziemlich abwertend, einen Menschen mit Realschulabschluss als weniger gebildet anzusehen. Mein Mann hat auch kein Abitur und nicht studiert, allerdings verdient er weitaus mehr als ich, weil er eben einen sehr gefragten Beruf ausübt und da auch sehr gute weitere Karrierechancen hat. Zudem ist er einfach total gebildet. Ich kann mich über alles mit ihm unterhalten, er hat eine wahnsinnig große Allgemeinbildung und ich könnte mir auch keinen besseren Mann an meiner Seite vorstellen. Dahingegen hatte ich damals so viele Kommilitonen, die einfach total bescheuert waren. Sie waren einfach nur hohl und für mich ist auch ein abgeschlossenes Studium kein Kriterium, einen Mensch als gebildet anzusehen. Das sagt darüber nämlich echt nichts aus, Das nur mal vorneweg.

Ganz ehrlich - wenn ich wieder entscheiden müsste, würde ich auch erst einmal eine Ausbildung in meinem absoluten Traumberuf machen und danach eventuell erst studieren. Mein Mann verdient mehr als ich und das ist für mich absolut okay und war es damals schon. Derzeit bleibe ich wegen unserer Kinder ja ohnehin erst einmal zuhause und da ist es klar, dass er eben der Hauptverdiener ist. Selbst wenn mein Mann weniger verdienen würde als ich, wäre das für mich auch absolut kein Thema. Ich würde mich niemals für ihn schämen, denn für mich gibt es weitaus wichtigere Dinge im Leben als das Gehalt eines Menschen. Also ich bin echt froh, dass ich nicht von solch oberflächlichen Leuten umgeben bin, die darauf etwas geben. Mit Leuten, die sich dafür schämen dass ich immer noch kein neues Smartphone habe, möchte ich ehrlich gesagt auch gar nichts zu tun haben.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


@Crispin, ich muss dir mal sagen, dass du mir früher, als du noch deinen älteren Freund hattest und für das Abi gelernt hast, sehr viel sympathischer warst, als jetzt, wo du mit deiner Arroganz viele User gegen dich aufbringst. Kann es sein, dass dein damaliger Freund dich von deinen Höhenflügen regelmäßig wieder auf unsere Erde geholt hat? Ich weiß nicht, mit welchen Menschen du dich jetzt umgibst. Mittlerweile hast du auch an vielem etwas auszusetzen.

Nun gut, du studierst, wie schön für dich! Was lernst du in deinem Studium? Durch das Pauken der Chemiezusammenhänge und deine Laborarbeit wirst du viel lernen. Das alles ist aber fast nur Fachwissen, keine allgemeine Bildungserweiterung. Meinst du nicht, dass auch ein Realschüler, der zusätzlich noch einen Beruf gelernt hat, die gleiche oder vielleicht noch bessere Bildung haben könnte? Weißt du, wie viel Menschen ohne Abi sich privat weiterbilden durch Seminare und Kurse? Sie tun es nicht, um es einem Chemiestudenten gleich zu tun, sondern weil sie es für sich wollen. Du aber meinst, so gebildet zu sein, dass du dich nicht mit solchen Leuten abgeben musst. Warte doch erst einmal ab, was aus dir noch wird! Ungebildet ist für mich derjenige, der so etwas von sich gibt, wie du.

Gönn deiner Kommilitonin das Geschenk ihres Freundes und mach dich nicht lustig über etwas, was du momentan nicht verstehst.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Da Geld für mich in einer Beziehung keine große Rolle spielt, ist es mir vollkommen egal welchen Beruf mein Partner ausübt. Hauptsache er macht etwas aus seinem Leben und lebt nicht nur in den Tag hinein. Was genau spielt keine Rolle. Wie hier schon von einem User geschrieben, ist es wichtiger, dass der Partner seinen Job mag und nach Feierabend glücklich nach Hause kommt und nicht 5 Tage die Woche am Stock geht. So etwas kann eine Beziehung ziemlich belasten. Mein Partner hat seinen Hauptberuf, macht nebenbei seine Musik und ist glücklich und ausgeglichen. Das ist wichtig und nicht ob jemand im OP oder in einer Werkstatt steht.

Wenn mein Partner sich etwas kaufen wollen würde, wofür sein Geld nicht reicht, würde ich mich natürlich beteiligen. Anders herum, und das kommt jetzt vielleicht etwas widersprüchlich rüber, möchte ich mir nichts schenken lassen. Ich vertrete einen Standpunkt, den viele nicht verstehen können. Geben - ja und auch sehr gerne aber nehmen möchte ich nicht. Schließlich verdiene ich selber Geld und muss und vor allem möchte ich mich gar nicht aushalten lassen. Das kommt wahrscheinlich auch daher, dass ich von klein auf eingetrichtert bekommen habe, dass man als Frau heiratet, Kinder bekommt und sich dann um die Familie kümmert. Da habe ich mich schon früh gegen gesträubt und mag es einfach nicht, wenn Kerle sich wie die großzügigen Geber geben. Viele mögen es, wenn Männer kleine Präsente mitbringen und natürlich auch immer alles bezahlen. Ich käme mir ziemlich schäbig vor, wenn mein Partner immer alles bezahlen würde.

Wenn mein Freund mir ein neues Handy kaufen würde, weil es ihm peinlich wäre, dass ich mit einem alten Gerät herumlaufe, würde ich es nicht annehmen. Wie oberflächlich muss man sein um sich wegen so einem Blödsinn für seinen Partner bzw. seiner finanziellen Lage zu schämen? Mein Bruder macht gerade seinen Doktor und verdient nicht schlecht. Mehr als so mancher Familienvater. Und trotz allem hat er sich kein Handy auf dem neusten Stand gekauft sondern eines, das seine Bedürfnisse deckt. Und ja, es hat sogar noch Tasten. Warum sollte er sich dafür schämen? Ich finde es sogar sehr gut, dass er es nicht nötig hat seinen finanziellen Status nach außen hin zu präsentieren.

Ich finde es schade, wenn es nicht um den Menschen selber geht und man sich für seinen Partner bzw. seinen Status sogar schämt. Noch schlimmer finde ich aber Frauen, die sich mit dem Beruf des Partners brüsten. So etwas ist einfach nur lächerlich. Wenn man selber nichts auf die Reihe bekommt, muss der Partner mit seinem Erfolg herhalten. Schlimm genug, dass es Frauen gibt die sich an gut verdienende Männer ranmachen und mit durchfüttern lassen. Nein, da gibt es regelrechte Wettkämpfe wer die bessere Partie und dadurch das angenehmere Leben hat. Selbst wenn mein Partner nur halb soviel wie ich verdienen würde, wäre es mir egal. Seit wann baut eine Beziehung auf Geld und der Schulbildung auf?

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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