Haushalt organisieren, wenn man fast nichts machen darf
In einem anderen Thread hatte ich ja schon mal geschrieben, dass ich einen ambulanten Eingriff hatte. Bis meine Fachärztin zur Nachkontrolle wieder das normale Verhalten erlaubt, darf ich unter anderem auch nicht schwer heben. Also selbst der Müllbeutel oder der Wäschekorb ist tabu. Vom Einkauf will ich gar nicht erst reden. Ab heute muss mein Mann auch wieder arbeiten und ich bin eben bei vielen Dingen auf Hilfe angewiesen.
Wie organisiert ihr euren Haushalt, wenn ihr so viele Verbote habt? Bei der Wäsche mache ich es zum Beispiel so, dass ich eben nicht alles im Wäschekorb trage, sondern mehrmals laufe und nur wenige Wäschestücke von der Waschmaschine zum Aufhängen bringe.
Ich fürchte ohne Hilfe von außen wirst du nicht weit kommen. Meine Schwiegermutter hatte vor kurzem eine OP an ihrer rechten Hand und leider ist sie Rechtshänderin. Sie ist im Haushalt auch sehr eingeschränkt, auch wenn sie sich große Mühe gibt, trotzdem alles selbst zu schaffen. Ich war vorgestern bei ihr zu Besuch, weil mich interessiert hat wie es ihr nach dem Eingriff am Freitag geht.
Sie ist genauso fröhlich wie immer und versucht sich möglichst die Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Trotzdem bat sie mich vorgestern um Hilfe, weil sie nicht alleine das Abendessen zubereiten konnte. Sie hat schon Probleme damit, eine Zwiebel zu schälen oder eine Möhre zu schneiden. Wenn es die linke Hand gewesen wäre, wäre sie bestimmt weniger eingeschränkt als jetzt.
Natürlich habe ich ihr meine freien Tage genannt und ihr freigestellt, sich bei mir zu melden, wenn sie wieder Hilfe benötigt. Mehr kann ich da nicht tun.
Meine Hände kann ich schon wie immer benutzen. Aber halt eben keine Dinge heben, wie eine voll Einkaufstasche oder so was. Bis gestern war ja mein Mann noch zu Hause und daher waren schnelle Hilfen kein Problem. Nun kann ich den ganzen Tag nur warten, bis er Feierabend hat. Selbst Betten darf ich nicht machen, weil ich mich ja dabei strecken müsste und das schütteln der Bettdecken eben auch einen gewissen körperlichen Einsatz bedeutet.
Du schreibst, dass du nicht schwer heben darfst. Wäre so ein Hilfsmittel wie ein Trolley hilfreich in dem Sinne? Wir haben einen Trolley, um die Einkäufe vom Auto die Treppen hoch in die Wohnung zu tragen, da uns das auf Dauer zu schwer war. Auch sind die Räder groß genug, dass man damit gut Treppen steigen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch hilfreich sein könnte um die Wäsche von A nach B zu transportieren oder meinst du, dass dir das zu schwer wäre?
Wie wäre es, wenn du die Dinge soweit erledigst, wie du es schaffst, und für den Rest dann Familie und Freunde um Hilfe bittest? Jeder Mensch ist irgendwann mal auf Hilfe angewiesen, das muss einem gar nicht unangenehm sein. Und setzte deine Gesundheit nicht aufs Spiel! Wenn der Arzt schon ausdrücklich sagt, dass du nichts heben sollst, dann würde ich mich auch daran halten. Gute Besserung!
Wäsche waschen kann man ja hineinlegen und dann vereinzelt herausholen, den Wäscheständer daneben stellen und dann eben vor Ort die Wäsche trocknen lassen. Ansonsten bist du eben im Gesundungsprozess und musst dich zurückhalten. Je nachdem wie lange es dauert ist es doch auch machbar das Ganze etwas liegen zu lassen und ansonsten kannst du doch kleine Schritte machen, dir Sachen einteilen und so weiter.
Wenn man krank ist, dann ist man krank und wenn dann der Haushalt mal nicht perfekt aussieht, dann ist das eben so. Wo ist da das Problem, es muss nicht immer alles blitzen und glänzen, man macht dann eben das, was man machen kann und machen darf und für alles andere muss man dann eben Hilfe in Anspruch nehmen oder lässt eben auch einfach mal etwas liegen.
Wenn man z.B. nicht heben darf, dann sollte man sich auch wirklich daran halten, das hat ja auch seine Gründe. Als ich tatsächlich mal nicht heben konnte, habe ich die Wäsche aus der Maschine geholt und den Korb mit dem Fuß über den Boden bis zum Wäschetrockner geschoben. Etwas auf den Ständer hängen wäre von der Bewegung ebenfalls nicht möglich gewesen, vielleicht ein oder zwei Teile, aber dann hab ich es vor Schmerzen nicht mehr geschafft. Ich hab in der Zeit viel Wäsche einfach liegen gelassen, was nicht sein musste oder nicht ging, musste eben warten.
Genauso konnte ich die untere Leiste vom Geschirrspüler nicht ausräumen, weil die Bewegung mit bücken und wieder hoch nicht möglich war. Also habe ich in der Zeit nur die obere Lade befüllt, den Tab so in den Geschirrspüler geworfen und gut war. Oder ich wusste jemand kommt zum helfen, dann durfte der ausräumen, Spülmaschine an und anschließend wieder ausräumen.
Müll konnte ich wegbringen, das ging, aber auch nur solange, das nicht so schwer war, also bin ich einfach öfter gelaufen und hab den Müll weggebracht.
Man findet viele Wege, wie man sich helfen kann. Ich habe mir in der Zeit auch Hilfe geholt, so simple Dinge wie Bett abziehen war nicht möglich. Einkaufen schonmal gar nicht und dann wird man plötzlich entweder sehr erfinderisch oder man merkt, was nicht unbedingt immer nötig ist und was auch mal warten kann oder man benötigt halt Hilfe.
Wenn man zu zweit wohnt, dann ist das sowieso alles kein Problem, da kommt immer jemand abends von der Arbeit und kann dann für die paar Wochen die Dinge erledigen, die man selber gerade nicht kann. Wenn man alleine wohnt, dann schraubt man schnell alle Ansprüche zurück.
Der Beitrag ist ja jetzt schon eine Weile her aber vielleicht hilft meine Antwort ja doch dem ein oder anderen: Unter gewissen Umständen bekommt man nach einer Operation eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse gestellt. Einfach mal bei der eigenen Krankenkasse nachfragen. Zwar muss man wohl auch etwas zuzahlen, aber der Betrag ist gering und den meisten ist es das bisschen Geld dann wert und den Haushalt für eine kleine Weile abgeben zu können. Ansonsten muss eben der Mann herhalten. Natürlich ist dies im ersten Moment eine Doppelbelastung wenn der Mann Vollzeit arbeiten geht und nebenbei noch den Haushalt machen muss. Aber es ist ja nur für einen überschaubaren Zeitraum, da muss er dann eben einmal durch.
Ansonsten würde ich es wohl auch so machen wie du. Die Sachen die gemacht werden müssen einfach auf viele kleine Tätigkeiten aufteilen. Also nicht den ganzen Wäschekorb tragen sondern einzelne Stücke. Oder den Müllbeutel nur halb voll machen und den Müll dafür öfter raus bringen. Und Dinge die eben nicht so wichtig sind einfach einmal liegen lassen. Dafür wird auch keiner sterben. Bei mir muss das Bad, die Toilette und die Küche einwandfrei sauber sein. Der Rest darf in stressigen Zeiten auch einmal ein bisschen vernachlässigt werden. Wenn mal die Fenster nicht perfekt geputzt sind oder am obersten Wandschrank eine Staubschicht liegt ist das doch kein Weltuntergang.
Ja, der Beitrag ist schon ein paar Jahre alt. Aber das Jahr darauf hat es mich gleich wieder erwischt. Da war es dann eine Notoperation wegen Bandscheibenvorfall. Aber die selbe Problematik, dass ich wieder nichts machen durfte. Nicht mal Auto fahren war in den ersten vier Wochen nach der Operation erlaubt.
Mein Mann hat dann den Haushalt nach Feierabend erledigt und so nach drei Wochen habe ich langsam wieder angefangen. Waschmaschine also früh angestellt und über den Tag verteilt dann die Wäsche auf gehangen. Abwasch wurde auch in Etappen erledigt. Als ich dann wieder Auto fahren durfte, wurde halt täglich eingekauft und nicht einmal die Woche ein Großeinkauf.
Ich kann gut nachvollziehen, wie schwierig es sein kann, den Haushalt zu organisieren, wenn man gewisse Verbote hat. Als ich selbst nach einer Operation eingeschränkt war, musste ich auch lernen, wie man den Alltag trotzdem bewältigen kann.
Für mich war es hilfreich, einen Plan zu erstellen und meine täglichen Aufgaben entsprechend anzupassen. Ich habe versucht, die schweren Arbeiten auf meinen Mann zu übertragen, aber auch versucht, ihm die Arbeit so einfach wie möglich zu machen. Zum Beispiel habe ich die Wäsche schon vor der Waschmaschine sortiert und die Kleidung schon im Vorfeld ordentlich gefaltet, damit er sie einfach aufhängen oder in den Schrank legen kann.
Ich habe auch versucht, die Dinge so zu organisieren, dass ich nicht zu viel auf einmal tun musste. Wenn ich zum Beispiel den Boden saugen musste, habe ich mir Zeit genommen und mich darauf konzentriert, nur einen Raum auf einmal zu erledigen, damit ich nicht zu müde wurde.
Auch wenn es manchmal schwer fällt, sollte man nicht zögern, Freunde und Familie um Hilfe zu bitten. Manchmal kann eine kleine Unterstützung wie das Einkaufen von Lebensmitteln oder das Abholen der Kinder von der Schule den Alltag erheblich erleichtern.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-234415.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust? 1196mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Carmili · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust?
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank 1666mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank
- Welche Zimmerpflanzen mögen es warm und sonnig? 2450mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Welche Zimmerpflanzen mögen es warm und sonnig?