Geld für gute Noten - steigert es die schulische Leistung?

vom 04.03.2014, 16:05 Uhr

Als ich klein war und ständig nicht lernen wollte, da ich keinen Sinn drin gesehen habe, ist meiner Mutter eingefallen, dass es da einen Weg gibt, mit dem ich mein Taschengeld aufbessern könnte. Dieser Weg war natürlich schulisch bezogen und meine Mama hat sich sehr viel davon versprochen. Sie hat mir 2 Euro für jede Note eins, die ich nach Hause bringe, versprochen. Für Note zwei 1 Euro und für Note drei fünfzig Cent. Sollte ich alle andere Noten nach Hause bringen, hätte ich was zurückzahlen müssen. Ich habe diese Methode echt geliebt und hab mich daher in der Schule richtig angestrengt, um mir einiges zu verdienen.

Kaum zu glauben, aber seit dem Zeitpunkt, waren meine Zeugnisse immer sehr gut und mein Sparschwein voll. Wie beurteilt ihr das? Könntet ihr euch vorstellen, dass man dadurch bei jedem die schulische Leistung steigern kann? Praktiziert ihr auch so eine oder ähnliche Methode um eure Kinder zum Lernen motivieren? Findet ihr es sinnvoll die Noten des Kindes mit dem Geld zu belohnen?

» naty28 » Beiträge: 296 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Prinzipiell funktioniert das nach der klassischen Verstärkermethode. Das Taschengeld wird als positiver Verstärker (Belohnung) eingesetzt, wenn man gute Noten nach Hause bringt. Soweit ist das eigentlich auch in Ordnung. Solche Methoden können aber auch sehr gefährlich werden, weil damit Leuten angewöhnt wird, nur Leistung zu bringen, wenn damit eine Belohnung beziehungsweise ein finanzieller Anreiz verbunden ist. Das kann im späteren Leben auch negative Auswirkungen haben, auch im Berufsleben, wenn man für langfristige Ziele eine kurzfristig finanziell ungünstigere Situation ertragen muss.

Ob das nun eintritt oder nicht ist sehr stark davon abhängig, wie man die Belohnung den Kindern herüber bringt. Ich würde aber niemals generell alle Noten mit einem Geldanreiz verbinden. Möglicherweise kann man es auf besonders wichtige Noten beschränken. Oder man setzt den finanziellen Anreiz nur auf die Zeugnisnote. Durch den eher langfristigen Charakter geht dann die Wirkung eines direkten Verstärkers verloren, allerdings auch die direkte Kopplung der guten Noten an einen finanziellen Anreiz. Und schließlich kann man auch andere Belohnungen einsetzen, die keinen direkten finanziellen Bezug haben. Hier bietet es sich zum Beispiel an, dass das Kind länger auf bleiben darf (oder in späteren Jahren länger abends weg gehen darf).

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Geld für gute Noten
Belohnt ihr eure Kinder mit Geld für gute Zeugnisse?
Anerkennung bei guten Noten

» ten points » M » Beiträge: 741 » Talkpoints: 11,49 » Moderator



Ich sehe das ein bisschen zweigeteilt. Ich habe als Kind nie Geld für gute Noten bekommen und war dann doch schon öfter mal enttäuscht, wenn ich eben bei Klassenkameraden mitbekommen habe, dass sie eine kleine Summe bekommen haben. Wenn es eine Möglichkeit ist, um dem Kind noch etwas mehr Anreiz zu geben, finde ich es ok, wenn es dann mal ein Geldstück für eine gute Note bekommt. Ich finde es aber auch wichtig, dass das Kind etwas Ehrgeiz bzw. eigenen Antrieb hat, um zu lernen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich selbst habe als Kind eigentlich nie Geld für gute Noten bekommen, was ich eigentlich immer sehr traurig fand. Immerhin habe ich von vielen Klassenkameraden mitbekommen, dass sie für gute Noten belohnt wurden und bei mir in der Klasse war diese Methode auch sehr beliebt. Allerdings war es bei mir eigentlich auch gar nicht nötig, mich für gute Noten zu belohnen. Immerhin habe ich es auch immer von selbst eingesehen, dass gute Noten wichtig sind und von daher habe ich auch immer freiwillig gelernt, ohne dass mich meine Eltern dafür belohnen mussten.

Prinzipiell finde ich es jedoch sehr gut, wenn ein Kind für gute Noten belohnt wird und ich denke auf jeden Fall, dass es auch ein Anreiz für ein Kind ist, sich anzustrengen. Immerhin fällt es einem dann auch gar nicht mehr so schwer, sich an den Schreibtisch zu setzen und für die Schule zu lernen, wenn man genau weiß, dass man eine Belohnung dafür bekommt. Auf diese Weise streng man sich dann ganz besonders an, um sich danach etwas Schönes für das Geld kaufen zu können. Wenn man sich dabei auch genau überlegt, was man von dem Geld, welches man bekommen könnte, alles machen könnte, dann hat man auch eine richtige Motivation dazu, sich anzustrengen und von daher schreibt man dann auch womöglich bessere Noten.

Ich denke nicht, dass man etwas mit dieser Methode falsch machen kann, wenn man diese Strategie so beibehält und es immer so handhaben wird. Auch wenn ein Kind nie von selbst Lust darauf haben wird, zu lernen, finde ich das nicht so schlimm. Solange es für Geld immer gute Noten schreiben wird, wird es mit dieser Methode sogar problemlos Abitur machen oder sogar studieren können und von daher finde ich das einfach ideal. Aus diesem Grund würde ich das auf jeden Fall so handhaben und ich denke, dass da auch die ganze Familie etwas davon hat.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich habe als Kind nie Geld für gute Noten erhalten und meiner Ansicht nach ist das ein falscher Erziehungsansatz. Denn das Kind muss auch lernen, von sich aus Leistung zu geben und nicht, weil es dafür bezahlt wird. Man sollte eher so ansetzen, dass eine Lernmethode gefunden wird, die dem Kind Spaß macht und dass die Inhalte auch so vermittelt werden, dass es Spaß daran hat. Das ist meiner Ansicht nach viel besser als dafür einfach Geld zu geben.

Ich hatte zum Beispiel immer Probleme im mathematischen Bereich und bin da nicht so begabt für. Ich begreife da eben langsamer, das ist so. Dementsprechend waren meine Noten in der Mittelstufe eher ausreichend, selten mal besser, je nach Thematik einmal sogar schlechter. Ich hatte da nie Spaß dran, weil ich das nicht verstanden habe und das Geld hätte mich auch nicht motivieren können. Das hätte mich eher noch mehr frustriert, weil Geld ja nich bedeutet, dass man Spaß an der Materie hat und auch mehr versteht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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