Beschwerden über Trittgeräusche in Wohnung

vom 04.03.2014, 11:06 Uhr

Ich habe seit meinem Einzug in unsere Wohnung ein Problem mit der Nachbarin die unter uns wohnt. Die Frau ist um die 40 Jahre alt, arbeitet nicht, putzt leider auch nicht und beschwert sich eigentlich nur. Sie beschwert sich bei der Wohnung unter ihrer und der Wohnung über ihrer, das wäre dann ich. Zu Beginn waren es so Sachen wie Staubsaugergeräusche oder irgendwelchen Krach, den der Umzug eben gemacht hat. Inzwischen wohnen wir seit einem Jahr in der Wohnung und meine Mitbewohnerin und ich haben langsam genug, weil die Frau sich bei jeder Gelegenheit darüber beschwert, dass wir angeblich zu laut laufen würden.

Die Wohnung ist nicht die teuerste, deswegen haben wir sie uns als Studenten ja auch ausgesucht. Die Isolierung ist miserabel, man bekommt von allen Mietern im Haus etwas mit und das stört natürlich schon. Da ich wegen meinem Studium aber ohnehin nie zu Hause bin, ist mir das auch egal und ich werde wohl auch bald ausziehen, weil das so nicht weiter gehen kann. Wenn die Nachbarn reden, dann tun sie das so laut, dass ich oft alles mitverstehen kann, ich kann den Fernseher hören, wenn dieser läuft und ich höre die Jalousien, wenn diese hochgemacht werden oder runtergelassen werden. Die Jalousien machen einen ganz unglaublichen Radau, ich bin schon häufiger deswegen geweckt worden.

Zudem kommt noch, dass die Frau raucht ohne Ende und es daher kaum möglich ist, in der Wohnung anständig zu lüften, weil sonst alles nach Kippen riecht. Auch das finde ich ungemein ekelhaft und es gibt ja auch genug Urteile zu solchen Vorfällen, wo Mieter sich auch beschwert haben und Gerichte dann entschieden haben, dass das Rauchen dann auf dem Balkon verboten ist oder die Miete gemindert werden kann. Ich habe die Frau auch schon mehrfach darauf angesprochen, beschwert habe ich mich von mir aus nie, aber jedes Mal, wenn sie wieder gemeckert hat, habe ich sie darauf hingewiesen, dass sie mich auch sehr nervt.

Letztendlich ist es mir aber unbegreiflich, wie man so stur sein kann. Wenn man sich so eine günstige Wohnung aussucht, muss man eben damit leben, dass es wenig Komfort gibt und man viel von den Nachbarn mitbekommt und das schließt ebene auch nicht aus, dass man selbst auch Geräusche macht. Und gerade Jalousien oder Rauchen und Fernseher sind meiner Meinung nach Geräusche und Belästigungen, die sich vermeiden lassen, wohingegen wir aber nun mal leider nicht lernen können, zu fliegen.

Mich würde mal interessieren, ob hier auch schon jemand Erfahrung gesammelt hat mit Nachbarn, die sich über so unvermeidbare Dinge wie Trittgeräusche in der Wohnung beschwert haben. Wie seit ihr damit umgegangen? Ich versuche meistens ruhig zu bleiben und die Nachbarin auch zu ignorieren, aber teilweise fällt mir das einfach schwer, weil das schon sehr dreist ist, was sie da von sich gibt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wir hatten vor einigen Jahren genau das gleiche Problem. Wir wohnten in einer billigen Wohnung mit sehr schlecht isolierten Wänden, dass man jedes Wort mitbekommen hat. Zu allem übel war fast die gesamte Hausgemeinschaft entweder Rentner oder langzeitarbeislos und entsprechend lange daheim und empfindlich und beschwerdefreudig. Ich finde es eigentlich ein Unding, denn man kann einem ja das Leben in der Wohnung und die damit verbundenen Alltagsgeräusche nicht verbieten.

Abends konnten wir eigentlich nur noch auf Zehenspitzen durch die Wohnung gehen und Gespräche nur noch im hintersten Zimmer führen, weil die Nachbarn gern an den Wänden lauschten und es gleich weiter tratschten. Aber selbst warfen sie ihre Fenster zu, dass die Wände wackelten, und erzählten böse Gerüchte über uns, weil sie sich aus Halbmitgehörtem irgendetwas zusammenreimten. Wir haben zig Mal die Leute gebeten, dass wir schon Rücksicht nehmen und dass es nun mal zu diesem schlecht isolierten Haus dazu gehört. Aber das hat sie nicht interessiert, bzw. es wurde hinter unserem Rücken einfach weitergemacht.

Wir sind dann schließlich umgezogen. Die Wände im neuen Haus sind dicker, alle Mieter sind wesentlich jünger, lockerer und hilfsbereiter. Wir sind richtig aufgelebt und mussten uns erst einmal wieder daran gewöhnen, dass man auch mal am Wochenende saugen oder sich normal unterhalten kann. Selbst bei einem sonntäglichen Möbelzusammenbau hat keiner etwas gesagt, weil jeder im Haus weiß, dass auch er irgendwann mal Lärm macht und sich dann auch keiner beschwert.

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» Schneefuchs » Beiträge: 15 » Talkpoints: 4,29 »


Ich kenne es eher andersherum aus den beiden Wohnung in denen wir früher gewohnt haben. In der ersten Wohnung war es zu Anfang schön, bis dann neue Nachbarn neben an einzogen. Da haben wir auch alles mitbekommen. Die Frau hat ständig ihren Sohn angeschrien und wir konnten das bis ins Wohnzimmer hören, dass zur anderen Hausseite lag. Das war wirklich nervig, da es schon früh morgens los ging und dann weiter ging wenn der Sohn aus der Schule kam. Auch konnten wir hören, wenn sich die Frau mit ihrem Mann vergnügte und der kleine Sohn daneben im Zimmer schlief. Wir haben es durch die Wände gut mitbekommen, da wird der Sohn sicher alles mitbekommen haben.

In der zweiten Wohnung haben wir unten im Haus gewohnt und hatten über uns die Räumlichkeiten einer religiösen Vereinigung, die sich mehrmals die Woche abends dort getroffen haben. Da waren dann auch immer Frauen mit Stöckelschuhen, die noch spät um 23 Uhr dort herum stöckelten, während wir im Bett lagen und schlafen wollten, weil mein Partner früh raus musste. Das hat immer so genervt, weil man die Stimmen und die Absätze so sehr gehört hat. Wir haben uns aber nie deswegen beschwert. Unser Vermieter hatte aber dauernd etwas zu meckern und daher waren wir dann auch ganz froh, als wir dort ausgezogen sind.

Wenn die Frau eure Schritte stören, dann könntet ihr vielleicht ein paar Läufer auslegen. Aber viel mehr machen, kann man da einfach nicht. Ihr werdet ja kaum mit Pumps durch die Bude stampfen. Wenn man in einem Mehrfamilienhaus wohnt, muss man eben mit solchen Geräuschen des Alltags rechnen und leben.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Selber musste ich solche Erfahrungen noch nicht machen, aber ich habe mal einen Fall mitbekommen, in dem sich die Frau sogar von einem Sonnenschirm gestört fühlte, der in der Wohnung neben ihr aufgespannt war. Auch andere Dinge, wie die Höhe der Blumenampel und auch mal Schritte und der Fernseher in der Wohnung wurden regelmäßig angemahnt. In dem Fall meiner Bekannten war es schon so, dass sich die Nachbarin bei dem Vermieter meiner Bekannten meldete und sich dort über die unhaltbaren Zustände beschwerte. Der hat zum Glück aber seiner Mieterin geglaubt und außerdem festgehalten, dass sie nichts verbotenes gemacht hat.

So kam die ganze Sache dann irgendwann wieder zur Ruhe. Habt ihr denn den gleichen Vermieter? Dann würde ich diesen einfach mal darauf ansprechen, dass ständig Beschwerden von der Nachbarin kommen, dass es aber natürlich unvermeidlich ist, auch mal durch die Wohnung zu gehen. Vielleicht kann der Vermieter dir ja etwas schriftlich geben, was du der Nachbarin präsentieren kannst. Wenn ihr unterschiedliche Vermieter habt, ist es natürlich schwieriger und wenn sie die Wohnung als Eigentum hat, natürlich auch. Aber auch dann würde ich vielleicht über den Verwalter oder über ihren Vermieter mal versuchen, die Frau dazu zu bringen, nicht ständig zu meckern, wenn es doch gar nichts zu meckern gibt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Eine gute Nachbarschaft ist sehr wichtig und wenn viele Parteien in einem Haus wohnen, muss man halt auch Rücksicht auf die Nachbarn nehmen. Musik sollte immer so laut sein, dass sie in der Wohnung des Nachbarn nicht zu hören ist, ebenso muss kein Nachbar mithören wenn ich mich mit meinem Besuch rede. Normale Wohngeräusche sind etwas vollkommen Normales und dazu gehört auch der Staubsauger, den sollte man natürlich nicht in den Ruhezeiten verwenden, aber ansonsten ist das etwas Normales.

Was die Tritte in der Wohnung angeht, kommt es wohl auch darauf an, ob jemand absichtlich die Nachbarschaft mit Stepptanzeinlagen belästigt oder ob man sich in der eigenen Wohnung ganz normal bewegt, ein Teppich kann die Geräuschkulisse ja auch etwas eindämmen. Ich würde doch einfach mal die Nachbarin darauf ansprechen, wie sich es denn vorstellt, wie man sich denn in der eigenen Wohnung bewegen darf.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Kommt doch ganz drauf an. Manche springen wie Elefanten durch ihre Wohnung oder rennen den ganzen Tag mit spitzen Absätzen durch die Wohnung, dass dadurch auch eine Lärmbelästigung entstehen kann. Mit einfachen Mitteln ist das zu vermeiden z.B. Schuhe ausziehen oder auch einfach nicht so springen und dann kann man das auch einfordern.

Wenn man die Tritte nur hört weil die Wohnung schlecht isoliert ist gegen den Schall und Lärm, dann kann man bei üblicher Benutzung dagegen nichts machen und muss das soweit hinnehmen. Auch die anderen Dinge sind so hinzunehmen wenn es nicht übermäßig belästigend ist wie das Rauchen in der eigenen Wohnung.

Erlebt habe ich das auch schon. Da wohnte eine Dame über mir, die den ganzen Tag mit ihren Pumps auf dem Boden gehüpft ist und ich immer gemeint habe jeden Moment ist sie bei mir unten. Sie wurde vom Vermieter darauf hingewiesen, dass es eine Ruhezeit im Haus gibt und in dieser Zeit hat sie ihre Schuhe und ihr Elefantenverhalten auch einzustellen. Daraufhin wurde es etwas besser und sie hat doch häufiger auf ihre Schuhe verzichtet und nicht noch mehr den Zorn aller auf sich zu ziehen. Denn das hat man auch mehrere Stockwerke weiter unten noch gehört und auf direkte persönliche Ansprache hat sie nie etwas daran geändert, erst als der Brief vom Vermieter angekommen ist.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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