Bessert ihr Fehler eher aus oder fangt noch mal von vorn an?

Ich habe viele verschiedene Nachhilfeschüler, die sehr unterschiedliche Denkweisen und Arbeitsmethoden haben, auf die ich versuche, soweit es sinnvoll ist, einzugehen. Neulich hatte ich einen Schüler, der Rechnungen immer wieder von vorne begann, wenn er nur den kleinsten Fehler gemacht hat. Ich bin auch eigentlich eher der Typ, der wieder von vorne anfängt, bevor er unübersichtlich anfängt, auszubessern. Aber manchmal muss man ein Mittelmaß finden. Immer wieder anzufangen kostet zu viel Zeit, vor allen Dingen, wenn der Fehler erst spät auftritt.

Gerade erst habe ich mir ein Programm neu installiert, das ich durch verschiedenste Konfigurationsänderungen schon so verhunzt habe, dass jedes Herumgebastele nichts mehr gebracht hat. Auch bei Basteleien oder Handarbeiten kommt es oft vor, dass ich verunglückte Versuche wütend in die Ecke werfe und wieder von vorne anfange, während andere vielleicht noch Korrekturmöglichkeiten sehen.

Welcher Typ seid ihr? Bessert ihr Fehler eher aus oder wagt ihr lieber einen neuen Versuch? Welches sind die Kriterien dafür, dass ihr lieber neu anfangt?

Gerade bei Mathematik fange ich meistens noch mal komplett von vorne an, weil ich verstehen will, was ich falsch gemacht habe und wie es dazu kam um es beim nächsten Mal zu vermeiden. Ansonsten kommt es aber auf die Situation drauf an und wie falsch ich die Sache schon gemacht habe. Manchmal kann man ja nur noch mal von vorne anfangen, wenn es ordentlich sein soll und manchmal reicht es eben, es einfach zu verändern.

Ich bin eher der Typ, der versucht alles auszubessern. Bei geschriebenem wird einfach mit einer Tipp-Ex-Maus drüber gegangen und selbst bei Mathematikaufgaben fange ich selten nochmal von vorne an sondern vollziehe jeden Schritt noch einmal nach. In den meisten Fällen findet man so seinen Fehler. Ich stelle mir es ziemlich demotivierend vor, wenn man eine lange Rechnung erneut durchführt und wieder auf das falsche Ergebnis kommt.

Meine Freundin ist da das komplette Gegenteil von mir. Fertigt sie beispielsweise eine Zusammenfassung von Lernstoff an beginnt sie bei jedem Fehler noch einmal von vorne an. Der Vorteil ist sicher, dass sie es hinterher kann.

Das kommt natürlich schon immer sehr darauf an, was man gerade macht. Ich muss sagen, dass ich bei Rechnungen schon gerne wieder von vorne beginne, denn wenn man es ausbessert, dann wird das ganze schnell unübersichtlich und zudem kommt dann eben leider auch noch, dass es sich um einen Folgefehler handeln kann und dann ist es anstrengend nocheinmal die ganze Rechnung auf diesen Fehler zu untersuchen und alles auszubessern. Wenn es einem auffällt, ist einem das sicherlich schon eher mit geholfen, wenn man von vorne beginnt.

Bei Protokollen fange ich auch immer von vorne an. Die Erfahrung zeigt eben immer, dass die Assistenten oder wer auch immer Korrektur ließt, es besser finden, wenn das Protokoll schön geschrieben worden ist und es eben keine verbesserten Fehler und so weiter gibt, die das Protokoll verunstalten. Wenn es nicht allzu viel Arbeit macht, fange ich daher in der Regel schon eher von vorne an.

Ich bin da glaube ich ein Mittelding. In der Regel versuche ich einfach abzuschätzen, ob der Neuanfang oder der Ausbesserungsversuch eher zum Ziel führt. Meist bin ich da auch ganz erfolgreich mit. Berechnungen tackere ich mir mittlerweile so oder so lieber in Excel rein und lasse mir Zwischenergebnisse liefern, da sind dann Korrekturen recht fix gemacht. Was Computergeschichten betrifft, scheut man sich oft vor einem Neuanfang, aber mittlerweile habe ich gelernt, dass eine Neuinstallation häufig schneller erledigt ist als die Fehlersuche.

Bei mir kommt es auch ein wenig darauf an, worum es geht. Wenn ich etwas schreibe, dann fange ich in der Regel lieber nochmal von vorne an, wenn ich nicht schon ganz weit gekommen bin. Bei einer Rechnung käme es darauf an, ob es bei einer Verbesserung sehr unübersichtlich wird. Dann finde ich es auch besser, von vorne zu starten. Wenn man aber noch alles erkennen kann, streiche ich auch schon mal den Fehler durch und mache dort weiter. Bei Handarbeiten bin ich recht ungeduldig. So kommt es oft vor, dass ich Dinge nicht ausbessere, sondern lieber nochmal ordentlich von vorne starte.

Ich gehöre eigentlich eher zu den Personen, die ihre Fehler korrigieren, aber wenn ich etwas nicht mehr korrigieren kann, dann sehe ich es auch ein und fange von vorne an. Bei Mathematikaufgaben habe ich meistens nicht so viel Lust diese noch einmal von vorne zu rechnen, allerdings bleibt einem bei einer langen Rechnung manchmal auch keine andere Wahl, da man zum Beispiel auch einen Zahlendreher im Taschenrechner nicht auf dem Papier findet, da man sich eben einfach vertippt hat.

Ich zeichne auch sehr gerne und meistens möchte ich meine Fehler ausbessern, wenn jedoch gar nichts mehr geht, dann fange ich auch einfach von vorne an. Ich kenne es eigentlich auch so, dass ich bei Texten in Deutsch nicht gerne Textstellen korrigiere, denn manchmal vergesse ich den restlichen Satz auch anzupassen, da es einfach zu unübersichtlich wird. Jedoch fehlt einem in einer Deutschklausur dafür auch die Zeit und man kann ja nicht immer von Anfang an anfangen, manchmal hat man vielleicht sogar auch keine Lust oder eben keine Zeit dafür.

Wenn ich einen Fehler gemacht habe, überprüfe ich erst, was schneller geht. Spielt es keine Rolle, wo ich beginne, dann fange ich von vorne an und lass mir vielleicht etwas mehr Zeit, damit die Rechnung dann auch stimmt. Scheint es aber nur eine Kleinigkeit zu sein, dann versuche ich zu korrigieren und bessere aus.

Es kommt drauf an in welchen Bereich, ob es jetzt um einen Deutschaufsatz, eine lange Mathe-Rechnung, Bewerbung o.Ä geht. Bei einem Deutsch-Aufsatz mache ich mir gerne erst auf ein extra Blatt Notizen und formuliere diese dann im Kopf aus und schreibe sie dann erst auf wobei mir meistens noch neue Ideen kommen. Somit kommt es da bei mir selten zu Fehlern oder vergessenen Stellen und wenn das dann doch mal passieren sollte dann mache ich mir kreuze oder was auch immer und schreibe das dann unterhalb vom text hin.

Bei einer Mathe-Aufgabe wiederum streiche ich dann das falsche wenn es relativ spät kommt deutlich durch und schreibe darunter weiter. D.h. wenn ich einen Fehler in den ersten 2-3 Zeilen mache schreibe ich die Aufgabe neu.
Im Falle einer Bewerbung würde ich allerdings wenn man einen Fehler macht ( wenn man überhaupt noch mit Hand schreibt) die Bewerbung neu machen.