Vierjährige macht in die Hose, was tun?

vom 10.05.2008, 08:42 Uhr

Es wäre wirklich wichtig, erst mal körperliche Ursachen auszuschließen. Bei meinem Kind kommt es auch ab und an vor, dass es tagsüber mal rückfällig wird. Mal verkühlt, einige Male verspielt. Bestrafung halte ich erst mal auch für den falschen Weg. In fast allen Fällen sind sie doch bedröppelt genug, wenn etwas daneben gegangen ist. Oder ist das bei Deinem Patenkind anders?

Meist reicht es wirklich, die Kinder regelmäßig zur Toilette zu schicken, ob sie ein Bedürfnis verspüren oder nicht. Allerdings habe ich dann schon mal geschimpft, wenn das Geschäft (aus Angst etwas zu verpassen) nur halbherzig erledigt wurde und dann doch etwas in die Hose ging.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Auf jeden Fall würde ich als Elternteil erst mal ein Blasentagebuch beginnen. Darin notiert man, an welchen Tagen wie oft eingenässt wurde. Es wird auch notiert, ob es tagsüber oder nachts statt fand. Wenn einem besondere Begleitumstände auffallen, wird auch das notiert. Das können eben solche Dinge wie Freude, Ärger, Müdigkeit, intensives Spiel oder Trotz sein.

Manchmal fällt einem selbst ein Muster auf, das man vielleicht nicht so bewusst sieht, wenn man das Kind einfach nur so locker beobachtet. Auf jeden Fall kann man mit solchen Notizen auch besser einem Arzt das Problem darlegen.
Allerdings ist fraglich, ob bei einem Kind das jünger als fünf Jahre ist, der Kinderarzt dringende Handlungsbedarf sieht. Denn in dem Alter wird noch nicht zwangsläufig erwartet, dass die Kinder schon komplett trocken sind. Allerdings kann es in dem Fall auch anders sein, weil das Kind ja schon mal trocken war.

Ansonsten wäre es schon wichtig, nach möglichen psychischen Ursachen zu suchen. Vielleicht ist ja etwas vorgefallen, das die Eltern nicht für wichtig finden, aber das das Kind bedrückt. Ist zum Beispiel ein guter Freund schon im Kindergarten in die große Gruppe gekommen und das Kind vermisst es? Oder gab es eine Weile vor dem Beginn des Problems einen Erzieherwechsel in der Kita, der das Kind stresst? Hat es vielleicht einen Streit mitbekommen, den die Eltern längst vergessen haben? Denkbar sind immer auch schlimmere Erfahrungen, über die das Kind vielleicht gar nicht geredet hat. Beispielsweise, wenn es bei Freunden übernachtet hat und die Eltern des Freundes komisches Benehmen an den Tag gelegt haben. Nicht zuletzt sollte man überlegen, ob das Kind irgendwo heimlich Opfer von Gewalt geworden sein könnte.

Wenn die Situation nicht bald wieder besser wird, sollte man sich nicht scheuen, einen Arzt um Rat zu fragen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Als Patentante weißt du vielleicht auch nicht alles. Denn allein schon jüngere Kinder in der Gruppe im Kindergarten können eine solche Entwicklung auslösen. Denn die größeren Kinder erleben ja, dass man sich um die Kleinen wesentlich mehr kümmert. Also muss man etwas machen, was die Aufmerksamkeit der Erzieher auf die eigene Person lenkt.

Auch zu Hause kann da etwas schief laufen. Und es ist nun kein Geheimnis, dass Kinder auch gerne mal Bestrafungen auf sich nehmen, nur damit sie von den Eltern überhaupt wahr genommen werden. Deswegen würde ich nun nicht gleich an Probleme denken, die den Kinderarzt oder einen Urologen ins Spiel bringen.

Aber Kinder in dem Alter vergessen während eines Spiels auch gerne mal, dass sie eigentlich zur Toilette müssen. Und das würde vom Alter her auch passen. Es ist nichts besonderes mehr, dass sie keine Windeln mehr brauchen und der Gang zur Toilette ist Gewohnheit geworden. Kinder können sich aber auch so in ein Spiel vertiefen, dass sie gar nicht merken, dass sie eigentlich mal zur Toilette müssen.

Was dabei nun Bestrafungen bringen sollen, erschließt sich mir nicht so ganz. Zumindest haben meine Töchter immer geweint, wenn mal was in die Hose gegangen ist und mein erster Spruch war immer, dass sie keinen Grund zum weinen haben und die nassen Sachen erst mal ausziehen sollen. Das Malheur wurde also nicht aufgebauscht, sondern als ein normaler, wenn auch seltener Vorgang abgehandelt.

Schimpft man mit den Kindern oder bestraft sie, dann kann es eher passieren, dass sie sich mit nassen Hosen zurück ziehen und das wird sich dann erst richtig auf die Blase schlagen. Gibt man aber dem Kind Sicherheit, dann wird sich das Problem auch recht schnell wieder geben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wenn Kinder wieder rückfällig werden mit dem Einnässen oder Einkoten, dann ist in über 50 Prozent der Fälle eine psychische Belastung der Ursprung. Zuerst sollte die Mutter beim Arzt abklären, ob eine körperliche Beeinträchtigung vorliegt. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es die Möglichkeit, bei diversen privaten oder öffentlichen Instituten Termine zu vereinbaren, wo das Mädchen sich einer Person anvertrauen und dieser von den Ängsten erzählen kann. Vielleicht wird es dadurch besser.

Vielleicht hat das Kind im Kindergarten keine Freunde oder sonstige Probleme. Alles kann zum Einnässen führen. Man muss dieser Sache unbedingt nachgehen, bevor es zu spät ist oder sich gar verschlimmert. Wenn dieses Kind noch in der Schule mit diesem Problem zu kämpfen hat, dann kann das böse ausgehen, weil es sein kann, dass es die ganze Schulzeit über gehänselt wird.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Solche Phasen gibt es immer wieder. Das war bei meiner Tochter so, das war auch bei meinem Sohn so. Manchmal wird es schlicht vergessen, manchmal wird ausgereizt, wie lange es angehalten werden kann, weil das Spiel ja gerade so spannend ist. Ich habe auch schon beobachtet, dass das im Verlauf eines Wachstumsschubs, sei es jetzt körperlich oder geistig, passiert ist.

Wenn das Kind vier Jahre alt ist, würde ich mir darüber keine Gedanken machen. Das legt sich noch. Unlängst habe ich gesehen oder gehört, dass nächtliche Malheure bis zu einem Alter von sogar zwölf Jahren hin und wieder vorkommen können. Mein Sohn wird fünf, er ist tagsüber schon lange absolut sauber, für die Nacht zieht er diese Windelslips an, weil er manchmal so fest schläft, dass er sein Bedürfnis nicht spürt. Das ist eben so.

Also, mach Dir mal keine Gedanken, das legt sich bei dem Kind wahrscheinlich von ganz alleine. Wäre das unnormal oder käme das sonst bei anderen Kindern nur sehr selten vor, hätte auch sicher der Kindergarten längst das Gespräch mit den Eltern gesucht.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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