Wie gut kontrolliert ihr Rezepte, die ihr beim Arzt bekommt?
Vor einigen Tagen war eine Kundin bei mir, deren Rezept ich leider nicht annehmen konnte, weil es vom Arzt nicht unterschrieben war. Das war natürlich ärgerlich und die Kundin meinte, dass ihr das in der Praxis nicht zum ersten Mal passiert sei und sie nun die Rezepte, die sie dort ausgehändigt bekommt, genau kontrolliert. Ich finde das natürlich gut, dass sie es machen möchte, weil ich es selbstverständlich auch nicht schön finde, einen Kunden aus einem solchen Grund zurück zu weisen. Trotzdem denke ich eigentlich auch, dass es nicht die Aufgabe des Patienten sein kann, das Rezept genau zu kontrollieren, weil die Patienten nicht wissen müssen, welche Angaben gebraucht werden, damit es vollständig ausgefüllt ist.
Etwas anders sieht es für mich bei den Kreuzen aus, mit denen der Arzt den Austausch des Arzneimittels verbietet. Wenn man zwingend ein Arzneimittel einer bestimmten Firma benötigt, dann weiß man ja irgendwann, dass das Kreuz erforderlich ist und kann darauf achten. Wie handhabt ihr es, wenn ihr ein Rezept beim Arzt ausgehändigt bekommt? Vertraut ihr darauf, dass schon alles korrekt ausgefüllt ist oder kontrolliert ihr bestimmte Dinge, bevor ihr die Praxis verlasst?
Ich schaue meistens nur kurz auf das Rezept, um eben zu sehen, ob das verschriebene Medikament auch das Richtige ist. Das mache ich zumindest bei den Medikamenten, die ich schon kenne, weil ich sie regelmäßig einnehmen muss. Mir ist es schon passiert, dass ich ein Rezept bekommen habe, auf dem zwar das richtige Medikament stand, aber das Rezept auf den Namen meiner Schwester ausgestellt war. Damals hatten wir den selben Arzt und es kam dann wohl zu einer Verwechselung. Ich habe das leider auch erst zu Hause gesehen und musste dann nochmal in die Arztpraxis um das ändern zu lassen.
Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, speziell darauf zu achten, ob ein Rezept auch unterschrieben ist, da ich mir eigentlich kaum vorstellen kann, dass ein Arzt das vergisst bzw. dass eine Helferin vergisst, das Rezept dem Arzt zur Unterschrift vorzulegen. Ich denke aber, dass mir eine fehlende Unterschrift eigentlich auffallen müsste. Ansonsten werfe ich schon mal einen prüfenden Blick über meine Rezepte, wobei ich mit den Kreuzchen bisher nichts zu tun hatte. Wenn ich mehrere Medikamente brauche, schaue ich einfach mal kurz, ob auch alles draufsteht. Das sollte an Kontrolle eigentlich reichen.
Ich schaue schon immer mal auf die Rezepte, wenn ich sie beim Arzt abholen gehe. Es ist nämlich schon vorgekommen, dass sie nicht unterschrieben waren oder dass ein Häkchen nicht gesetzt wurde und dann beschwere ich mich auch gleich. Es ist wichtig, dass ich die Rezepte überprüfe, weil ich auch schon einmal etwas verschrieben bekommen habe, was ich nicht vertrage und das hätte böse enden können, beziehungsweise in diesem Fall war es einfach so, dass das Medikament nicht gewirkt hat.
Ich schaue eigentlich nicht noch mal auf das Rezept. Mir ist es aber mal passiert, dass der Arzt eine andere Angabe zu der Einnahme dort vermerkt hatte und ich dann in der Apotheke stand und mich wunderte. Die Apothekerin hat dann noch mal bei ihm angerufen und er hat da wohl etwas durcheinandergebracht, weil er es nicht ganz so eindeutig notiert hatte, aber nachdem ich ihm dann erklärt habe, wie das gemeint war stimmte er mir zu und ich bekam ganz normal mein Medikament. Man muss dazu sagen, dass es bei mir mit der Dosierung ein Experiment war und er das vorher noch bei niemanden machen musste. Sonst ist ihm das wirklich noch nie passiert.
Da mir schon einmal die falsche Stückzahl an Tabletten aufgeschrieben wurde, statt 100 nur 50 Stück, achte ich seit einiger Zeit beim Abholen des Rezeptes darauf. Dabei würde mir eine fehlende Unterschrift bestimmt auffallen.
Letzte Woche hatte ich ein Rezept abgeholt und die Apothekerin wollte von mir statt der 5 Euro Zuzahlung 13,50 Euro haben. Sie erklärte mir dann, dass die Kasse ab 01/2014 einen Vertrag mit einem anderen Hersteller habe. Da aber speziell das Medikament angekreuzt war, sollte ich zuzahlen. Ich habe dann ein anderes genommen. Zu Hause habe ich festgestellt, dass zwar ein anderer Name auf der Packung steht, die gleichen Tabletten in Größe und Farbe aber in gleicher Anordnung im Blister sind. Das ist doch Abzocke.
Ich achte auch immer auf das Rezept, aber eher aus dem Grund, weil ich eben wissen möchte, ob mir der Arzt Mist verschrieben hat. Manche Ärzte verschreiben eben gerne Antibiotika, auch wenn der Patient einen viral bedingten Infekt hat. Da ich weiß, welche Indikatoren auf einen viral bedingten Infekt hindeuten, löse ich das Rezept für ein Antibiotikum dann gar nicht erst ein.
Seitdem ich hin und wieder mal unvollständige Rezepte ausgehändigt bekommen habe, die entweder ohne Unterschrift waren, oder wo eines der besprochenen Medikamente gefehlt hat, überprüfe ich das Rezept eigentlich immer, bevor ich die Praxis verlasse. Sonst muss ich womöglich noch einmal hin, um mir ein anderes Rezept abzuholen.
Ich habe einmal ein falsches Rezept für die Physiotherapie bekommen und wurde darauf von der Therapeutin aufmerksam gemacht und musste dann ein neues Rezept holen. Aber da das mein erstes Rezept dieser Art war hätte mir da auch eine Kontrolle in der Praxis nicht weiter geholfen.
Ansonsten hatte ich aber noch nie Probleme mit einem Rezept. Und da es bei meinem Hausarzt üblich ist, dass man auf sein Rezept unter Umständen ein paar Minuten warten muss, muss ich mir über vergessene Unterschriften keine Gedanken machen. Man wartet ja nur deshalb weil gerade kein Arzt für eine Unterschrift verfügbar ist.
Je nach Arzt und früher auch Apotheke habe ich mehr oder weniger intensiv darauf geschaut. Ich hatte einen Arzt, der mir immer gerne noch Sachen dazu aufgeschrieben hat, worüber wir vorher nicht gesprochen hatten und die ich auch nicht wollte. Der eine schrieb mir etwa diese grünen Lutschtabletten für den Hals auf. Bei mir wirkten die allerdings nicht im Hals, sondern sie betäubten nur die Stelle im Mund, je nachdem, wo ich die Tablette gerade im Mund hatte. Für den Hals brachten sie bei mir also nichts und ich wollte sie daher auch nicht, er verschrieb sie aber jedes Mal.
Und in einem Ärztehaus hatten wir eine Apotheke, die selten da hatte, was man brauchte, und dann gerne mal einfach heraus gab, was sie noch so an Ladenhütern vorrätig hatte. Da habe ich dann auf das Rezept geschaut, was ich genau bekommen sollte, damit sie mir nicht wieder irgendetwas unterschieben konnte. Ich sollte etwa einmal einen Schleimlöser bekommen, weil mein Husten mal wieder sehr fest saß. Stattdessen gab sie mir einen Hustenstiller für Kinder. Ich war zum damaligen Zeitpunkt bereits Mitte zwanzig und man sah mir auch an, dass ich garantiert kein Kind mehr war.
Diese Apotheke hatte dann auch kurz danach einen anderen Besitzer, unter dem es besser lief. Ansonsten gucke ich aber eigentlich nur auf das Rezept, um zu sehen, was ich verschrieben bekommen habe. Auf die Unterschrift achte ich eigentlich nicht. Damit gab es bisher aber auch nie Probleme.
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