Karfreitag wichtiger als runder Geburtstag

vom 03.03.2014, 17:59 Uhr

@Cloudy24: Aus deinem ganzen Text spricht deine Respektlosigkeit gegenüber Religiösitöt. "In die Kirche rennen", "Auf Knien rumrutschen". Für den Vater ist die Religion wichtig. Das macht sein Leben aus. Er ist ein religiöser Mensch, der wirklich daran glaubt, was der katholische Glaube lehrt. Auch wenn ich selbst absolut kein bisschen religiös bin, habe ich dennoch Respekt davor.

Was hingegen bedeutet denn N ihr Geburtstag? Macht es ihr Leben aus, Geburtstage zu feiern? Glaubt sie an die Heiligkeit der Geburtstage? Zieht sie daraus Kraft oder einen Sinn im Leben? Hat es negative Folgen für sie, kommt sie in die Hölle, wenn sie ihren Geburtstag nicht feiert? Ich kann auch verstehen, dass man seinen Geburtstag gerne feiern möchte. Aber es hat einfach nicht die gleiche Bedeutung wie die Religiosität des Vaters.

Und hat der Vater überhaupt wirklich abgesagt? Er möchte an dem Tag in die Kirche gehen und beten. Das kann er auch dort. Er möchte sein Essen aus Struwen und Rosinensuppe. Das sollte auch dort möglich sein.

Ich hätte einfach Respekt vor seiner Religiosität. Das heißt doch nicht, dass ihm sein Kind nicht wichtig ist. Ich nehme doch stark an, dass er kommen und den Kirchenbesuch auslassen würde, wenn N. im Krankenhaus liegen würde. Oder ihn auf eine andere Weise wirklich braucht. Aber für Kaffee und Kuchen? Das geht doch wirklich auch an jedem anderen Tag. Warum braucht es denn einen runden Geburtstag, um seine Eltern einzuladen?

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Bienenkönigin hat geschrieben:Ich nehme doch stark an, dass er kommen und den Kirchenbesuch auslassen würde, wenn N. im Krankenhaus liegen würde. Oder ihn auf eine andere Weise wirklich braucht.

Und gerade dann wird ein sehr religiöser Mensch eher in die Kirche gehen und beten. Was auch, wenn man den Glauben als Ganzes betrachtet, durchaus eine normale Reaktion ist. Denn man bittet Gott in dem Moment durch ein Gebet darum, dass es dem eigenen Kind sehr schnell wieder gut gehen soll. Ein religiöser Mensch legt dann eben mehr Hoffnungen in seinen Gott, als dass er den Ärzten vertraut.

Aber das sind eben alles Verhaltensweisen, die man als nichtgläubiger Mensch oder jemand der zwar einen Glauben besitzt und nicht lebt, nicht verstehen kann. Aber wie du schon sagst, hat das eben etwas mit Respekt zu tun, wenn man dieses Verhalten akzeptiert und nicht in Frage stellt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Bienenkönigin hat geschrieben:@Cloudy24: Aus deinem ganzen Text spricht deine Respektlosigkeit gegenüber Religiösitöt. "In die Kirche rennen", "Auf Knien rumrutschen". Für den Vater ist die Religion wichtig. Das macht sein Leben aus. Er ist ein religiöser Mensch, der wirklich daran glaubt, was der katholische Glaube lehrt. Auch wenn ich selbst absolut kein bisschen religiös bin, habe ich dennoch Respekt davor.

Religion wird von vielen Menschen auf eine Art Podest gestellt und im Namen der Religion dürfen sich Menschen ganz viel erlauben, für das sie kein Verständnis finden würden, wenn sie andere Gründe angeben würden. Warum sollte ich Dinge respektieren, die eigentlich total albern und sinnlos sind? Weil es sich um Religion handelt? Da soll ich dann meinen gesunden Menschenverstand ausschalten und die Dinge nicht beim Namen nennen?

Nehmen wir mal an, der Vater wäre kein religiöser Fanatiker sondern ein fanatischer Sportler. Er trainiert für einen Triathlon und sein Regenerationstag ist Sonntag. Würdest du es dann auch egoistisch finden, wenn man erwartet, dass er sein Lauftraining am Freitag ausfallen lässt oder am Sonntag nachholt um zu der Geburtstagsfeier zu kommen? Müsste man das dann auch respektieren?

Ganz davon abgesehen, warum sollte ich Leute respektieren, die selber so wenig Respekt gegenüber Menschen zeigen, die nicht in ihr Schema passen? Respekt muss man sich verdienen. Der kommt nicht automatisch wenn man sich das "Religion" Schildchen ansteckt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:Nehmen wir mal an, der Vater wäre kein religiöser Fanatiker sondern ein fanatischer Sportler. Er trainiert für einen Triathlon und sein Regenerationstag ist Sonntag. Würdest du es dann auch egoistisch finden, wenn man erwartet, dass er sein Lauftraining am Freitag ausfallen lässt oder am Sonntag nachholt um zu der Geburtstagsfeier zu kommen? Müsste man das dann auch respektieren?

An der Argumentation ist was dran. Wie gesagt bin ich auch nicht religiös und persönlich finde ich es lächerlich an ein omnipotentes Wesen in den Wolken zu glauben. Aber dennoch habe ich davor Respekt. Und ich habe davor mehr Respekt als vor Lauftraining, das stimmt.

Aber ich denke, da muss man schon differenzieren. Sein eigenes Lauftraining kann man tatsächlich verschieben, den Todestag des Heilands eben nicht. Aber mein Vater könnte mir dennoch glaubhaft machen, dass er sein Lauftraining um keinen Tag verschieben kann, weil er das in der Kondition sofort merkt und in ein paar Tagen ein Wettkampf ist. Es geht doch darum, dass es dem Vater sehr wichtig ist. Und dann muss man eben abwägen.

Meiner Meinung nach geht es nicht darum, ob dem Vater die Tochter egal ist oder ob ihm seine Religion oder seine Tochter wichtiger ist. Sondern darum, wie wichtig ihm der Geburtstag der Tochter ist. Und ich kann verstehen, wenn der Todestag des Erlösers irgendwie wichtiger ist.

Cloudy24 hat geschrieben:Ganz davon abgesehen, warum sollte ich Leute respektieren, die selber so wenig Respekt gegenüber Menschen zeigen, die nicht in ihr Schema passen? Respekt muss man sich verdienen. Der kommt nicht automatisch wenn man sich das "Religion" Schildchen ansteckt.

Damit scherst du alle Gläubige über einen Kamm. Es gibt durchaus sehr tolerante Christen, die den größten Respekt vor Andersgläubigen und Atheisten zeigen. Christen sind genauso vielfältig wie alle anderen Gruppen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Bienenkönigin hat geschrieben:Damit scherst du alle Gläubige über einen Kamm. Es gibt durchaus sehr tolerante Christen, die den größten Respekt vor Andersgläubigen und Atheisten zeigen. Christen sind genauso vielfältig wie alle anderen Gruppen.

Ich muss sagen, dass ich tatsächlich noch niemanden getroffen habe, der die christliche Religion ernst nimmt und gleichzeitig die gleichen humanistischen Werte vertritt, die mir wichtig sind. Natürlich kenne ich auch genug Leute, die sich als Christen bezeichnen und die nicht homophob sind, die Frauen nicht unterdrücken wollen, die ihre Kinder nicht indoktrinieren und die Menschen überhaupt nicht danach beurteilen welchen Gott sie anbeten. Aber das sind nicht die Leute, die an einem Karfreitag ihre Religion über den Geburtstag ihres Kindes stellen würden.

Meine Aussage hat sich wirklich nur auf diese Art von Christen bezogen, nicht auf die Leute, die eigentlich schon auf dem Weg nach draußen sind, weil sie sich von der Kirche schon lange nicht mehr vorschreiben lassen, was sie zu tun und zu denken haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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