Hattet ihr schon mal einen Rechtsstreit vor Gericht?

vom 03.03.2014, 15:24 Uhr

Ich hatte zum Glück noch nie einen Rechtsstreit vor Gericht in dem ich verwickelt war. Ich war weder Angeklagter noch habe ich jemanden angeklagt. Hattet ihr schon einen Rechtsstreit vor Gericht in den ihr involviert wart? Wie ist das ausgegangen? Habt ihr gewonnen oder hattet ihr keinen Erfolg? Ist man sehr aufgeregt, wenn der Tag kommt? Worum ging es bei diesem Rechtsstreit?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Vor Jahren hatte meine Familie mal einen Rechtsstreit. Wir hatten uns eine Hündin aus dem Tierheim geholt, die von einem Züchter stammte, bei dem sie übelst geschlagen und misshandelt worden war. Entsprechend war das Tier natürlich seelisch schwer angeschlagen. Die Hündin hatte einen ganz besonders engen Bezug zu meiner "Stiefmutter" (der neuen Freundin meines Vaters) und hing sehr an ihr. Als Folge davon bekam sie Panik, wenn meine Familie (und insbesondere die "Stiefmutter") sie alleine ließ. Sie jaulte und winselte dann, weil sie dachte, wir kämen nicht mehr zurück. Die Hündin hatte sozusagen ein Verlassenheitstrauma.

Wir wohnten zu dem Zeitpunkt in einem Reihenhaus und im Haus nebenan (also Wand an Wand) wohnte ein pensionierter Universitätsprofessor, der sehr viel zu Hause war. Aus heutiger Sicht kann ich es viel besser verstehen als damals, dass ihn das Geheule und Gejaule auf die Dauer wahnsinnig machte. Es waren eben Reihenhäuser, mit anderen Worte, die Bauweise war eher hellhörig.

Da wir alle tagsüber in die Schule waren oder arbeiten mussten, blieb der Hund werktags mindestens ein paar Stunden am Tag alleine und "weinte" dann eben auch. Der Nachbar verklagte uns schließlich wegen der Lärmbelästigung. Es gab einen Ortstermin, bei dem wir versuchten, den Hund dazu zu bringen, zu "weinen", während wir uns außerhalb des Hauses befanden, damit der Richter sich ein Bild machen konnte. Ich glaube es hat nicht geklappt und der Hund blieb ausnahmsweise still. Trotzdem wurden wir letztendlich verurteilt, dafür zu sorgen, dass der Hund nicht mehr als eine bestimmte Zeitspanne am Tag bellt oder jault und dass er vor allem in der Mittagsruhezeit von 13 bis 15 Uhr, sowie nachts still ist. Um das zu verwirklichen, mussten wir die Hündin halbtags in einer Hundebetreuung unterbringen, anders wäre es nicht gegangen.

Natürlich waren wir alle aufgeregt und nervös vor dem Gerichtstermin und wir hofften natürlich, dass der Richter uns recht geben würde. Das war damals schon eine ziemliche Enttäuschung, als der Nachbar in dem Rechtsstreit obsiegte.

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» Kate110 » Beiträge: 485 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mein Mann hat mal jemanden verklagt, der Honig bei uns gekauft hat, aber nicht zahlen wollte. Er hatte uns dazu überredet, den Honig mit Hermes zu verschicken, was auch gründlich in die Hose ging. Also hatten wir erst Ärger mit Hermes und dann zahlte der Käufer nicht. Also haben wir ein Mahnverfahren eingeleitet und es kam zur Gerichtsverhandlung.

Offiziell war mein Mann der Kläger und ich war Zeugin, aber es ist ja wohl klar, auf welcher Seite ich stand und welchen Ausgang ich mir erhofft habe. Wir hatten das Recht aber ziemlich eindeutig auf unserer Seite, so weit wir das beurteilen konnten. Und daher war es keine große Überraschung, dass wir gewonnen haben.

Aber aufgeregt war ich natürlich trotzdem. Erst mal vor meiner Zeugenaussage, weil man ja nicht weiß, wie so was abläuft und man Angst hat, Fragen gestellt zu bekommen, die man nicht beantworten kann. Aber letztlich muss man einfach nur schildern, wie es war. Und dann waren wir auch nervös, wegen dem Urteil. Unsere Chancen standen zwar sehr gut, aber bevor man es nicht schriftlich hat, ist es einfach nicht vorbei. Aber die Erleichterung war wunderbar.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich hatte zwar noch keinen Rechtsstreit vor Gericht bisher, jedoch strebe ich es an. Dabei geht es um eine Zulassungsklage im Fach Humanmedizin. Habe diese Woche einen Anwalt konsultiert und werde vermutlich zum Wintersemester eine, mit Glück auch zwei Universitäten verklagen. Vielleicht hilft dieser drastische Schritt nun endlich dabei die Wartezeit zu verkürzen. Nichts wäre mir lieber als im Herbst an der Charité Berlin studieren zu können. Dafür kämpfe ich zur Not nun auch vor Gericht.

» VanilleNess » Beiträge: 74 » Talkpoints: 24,92 »



Ich habe das Gericht schon mehrmals von innen gesehen, insgesamt musste ich schon vier Mal einen Prozess erleben. Das erste Mal wurde ich als Zeugin bei einer Scheidung benannt. Das nächste Mal hatte ich ebenfalls als Zeugin für meinen derzeitigen Arbeitgeber auszusagen. Das dritte Mal handelte es sich um einen Unterhaltsprozess, wo ich über meinen Rechtsanwalt geklagt hatte.

Dann endlich wurde ich verklagt. Angeblich war ich bei Rot in eine Kreuzung gefahren und wurde angehalten. Bei mir wechselte die Ampel von grün auf gelb, als ich durchfuhr. Hinter mir jedoch kam ein weiteres Auto, das wohl bei Rot durchfuhr. Die Beamten gaben sein Fahrzeugkennzeichen an, aber meinen Autotyp und Farbe. Von den Kollegen wurde ich dann angehalten, nicht der andere Wagen.

Mit dem dann folgenden Bußgeldbescheid ging ich zu einem Anwalt, der das erledigen wollte. Denn es war auch das falsche Kennzeichen angegeben. Nun kam der Hammer! Mein Anwalt hat die Einspruchsfrist versäumt. So musste ich zum Gericht. Geladen war auch einer der Polizisten, der das andere Kennzeichen aufgeschrieben hatte. Die Aussage des Polizisten lautete: „Ich kann mich nicht erinnern.“ Er sollte sein Notizbuch vorlegen. Das hatte er angeblich nicht mitgebracht. Mein Rechtsanwalt sagte gar nichts. Ich habe dann selbst um das Wort gebeten und alles geschildert.

Außerdem hatte ich als Zeuge noch ein zwölfjähriges Kind im Wagen. Aber das zählte wohl nicht. Da der Polizist sich nicht erinnern wollte, verlor ich. Die Richterin sagte mir noch, dass es doch nicht schlimm wäre, da ich noch keine Punkte in Flensburg hätte. Meine Rechtschutzversicherung übernahm nicht nur die Gerichts- und Anwaltskosten, sondern auch die 100 DM, die ich Bußgeld zahlen sollte.

Anwälte versäumen angeblich die Frist, obwohl ich später überzeugt war, dass das Absicht war wegen der höheren Einnahmen und Polizisten können sich angeblich nicht erinnern und haben auch angeblich das Notizbuch vergessen. Der Dumme ist natürlich der Autofahrer.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich hatte schon zweimal einen Rechtsstreit. Einmal war das Arbeitsgericht zuständig, weil ein Arbeitgeber einen Studentenjob nicht bezahlt hatte. Das ging so aus, dass er gepfändet werden sollte, aber nichts zu holen war.

Das zweite Mal ging es um eine Wohnung, bei der wir eine Mietminderung wegen Schimmels an den Wänden durchführten. Auch hier bekamen wir Recht und zahlten solange weniger Miete, bis der Schimmel beseitigt war. Das war aber auch gleichzeitig unser Auszugstermin.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich persönlich habe schon mal jemanden verklagt und auch recht bekommen. Aus heutiger Sicht denke ich mir, dass man es nicht unbedingt zu einem Gerichtstermin kommen lassen sollten, zum Beispiel von "Kate110" die von ihrem Nachbarn verklagt worden ist. Ich denke, dass man die meisten Probleme auch mit Worten regeln kann und nicht mit einem Gerichtstermin. Nur im Notfall sollte man jemanden verklagen, da es mit vielen Konsequenzen (auch meistens für den Kläger) wie zum Beispiel Gerichtskosten und oder Anwaltskosten gibt.

» najasii » Beiträge: 51 » Talkpoints: 0,00 »



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