Für Kinder Lebensversicherung oder Fondssparplan sinnvoller?
Wenn ich richtig informiert bin, kann man ja Lebensversicherungen auch schon ab Laufzeiten von 12 Jahren abschließen. Von daher empfiehlt sich ja auch eine Lebensversicherung als eine Art Ausbildungsversicherung für Kinder. Daneben empfiehlt sich ja auch noch ein flexibel gestaltbarer und konservativer Fondssparplan. Habt oder hattet ihr schon so ein Produkt am Laufen und bewertet ihr die Lebensversicherung oder einen Fondssparplan als sinnvoller?
Für Kinder macht eine Kapitallebensversicherung mit einer geringen Laufzeit wenig Sinn. Man bekommt weniger heraus als bei einem Sparplan, weil eine Lebensversicherung ja auch das Todesfallrisiko abdecken muss. Das braucht ein Kind aber im Normalfall nicht, die Eltern brauchen das Geld nicht. Umgekehrt ist es überlegenswert, wenn Eltern also für sich eine Lebensversicherung abschließen und der Bezugsberechtigte das Kind ist. Aber für eine Ausbildung ist das natürlich auch nicht sinnvoll, höchstens um das finanzielle Risiko bei Tod der Eltern abzudecken.
Also ist ein Fondssparplan eher zu empfehlen,wobei hier natürlich auch eine Risikokomponente dabei ist, gerade bei einer so kurzen Laufzeit. Ich würde in diesem Fall einen normalen Sparplan abschließen.
Für mich ist die klassische Lebensversicherung eigentlich momentan immer die letzte Wahl, sie hat eigentlich mit den heutigen angebotenen Konditionen ausgedient. Schon früher als noch deutlich mehr an Garantiezinsen und Überschussanteile ausgezahlt wurden gab es etliche Kritiker. Im Grunde hatten sie schon damals Recht. Wer an Stelle der Lebensversicherung mit Kapitalauszahlung nach einer gewissen Laufzeit lieber eine reine Risikolebensversicherung (ohne Kapitalbildung) und einen Sparplan über ein paar Aktienfonds abschloss der durfte sich höchstwahrscheinlich über eine deutlich höhere Rendite freuen. Und das trotz wegfallender steuerlicher Vorteile.
Daran hat sich heute nichts geändert. Im Prinzip werden die vom Sparer eingezahlten Gelder bei einer Lebensversicherung auch nur gesplittet und zum Teil in Wertpapieren angelegt und der Rest geht für den Risikoschutz, Vertreterprovisionen und sonstigen Verwaltungskosten drauf. Zu allem Übel werden diese Nebenkosten überproportional in den ersten Jahren der Laufzeit eingezogen, das heißt in den Anfangsjahren wird nur ein sehr geringer Teil der Beiträge in den Spartopf fließen. In der, leider oft schön geredeten, Prognoseberechnung kann man das deutlich sehen. In den Anfangsjahren fällt der Wertzuwachs nur sehr gering aus und wenn man dann die Versicherung nicht durchhält bekommt man unter Umständen weniger heraus als man eingezahlt hat. Auch ist man vor Überraschungen nicht sicher, wenn kurz vor der Auszahlung mitgeteilt wird dass die stillen Reserven nicht gezahlt werden dann ist das eben so. Diese Faktoren, also die schlechte Rendite, die Unflexibilität auf Grund der langen Laufzeiten und die Unsicherheit über eventuelle Gesetzesänderungen, sprechen nach meinem Verständnis völlig gegen eine Lebensversicherung.
Eine Ausbildungsversicherung ist praktisch ja auch nichts anderes, es lässt sich nur vom Namen her besser verkaufen. Auch hier beträgt die Laufzeit mindestens 12 Jahre und auf dem Antrag steht auch das Wort „Lebensversicherung“. Ich würde sogar sagen dass diese Versicherung nicht für Minderjährige abgeschlossen wird sondern auf ein Mitglied der Familie. Das bedeutet dass dieser auch in der Pflicht steht was die Bezahlung der Beiträge angeht und dass diese Beiträge auch nach seinem höherem Lebensalter bemessen werden. Er muss also deutlich mehr bezahlen als jemand der nur halb so alt ist.
So wie ich zwischen den Zeilen herauslese geht es ja nicht unbedingt um die Versicherung an sich, also dem Schutz der Hinterbliebenen vor finanziellen Ausfällen. Es soll doch eigentlich nur gespart werden. Hier muss ich eigentlich uneingeschränkt die Aktienfonds empfehlen. Natürlich sollten es sehr gute sein und auch eine breite Streuung ist selbstverständlich. Direktbanken sind beim Kauf der Fonds preiswerter weil sie meistens nur 50 % der sonst üblichen Ausgabeaufschläge nehmen, dafür bieten die meisten aber nur eine rudimentäre Beratung. Ein Vorteil ist die große Flexibilität, ich kann jederzeit mit den Einzahlungen aussetzen und auch mal ein paar Anteile verkaufen wenn das Geld knapp wird. Der relativ kurze Anlagehorizont von den hier erwähnten sechs Jahren würde mich nicht unbedingt davon abhalten. Ich denke der ist gerade noch vertretbar und wer weiß, man muss ja vielleicht nicht unbedingt in sechs Jahren alles zur Verfügung haben.
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