Sollte man Wulff jetzt als Medienopfer bezeichnen?

vom 27.02.2014, 11:13 Uhr

So eben wurde im Radio verlautbart, dass der Prozess gegen unseren ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff mit einem Freispruch endete. Juristisch ist die Angelegenheit nun vorerst geklärt, falls niemand in die Revision geht. Privat sieht es für ihn ganz anders aus. Der Job ist weg, die Beziehung ist in die Brüche gegangen.

Man fragt sich im nachhinein schon, warum, wenn eigentlich die Vorwürfe nun doch nicht belegbar sind, alles sich so zugespitzt hat, dass eine ganze Weile eine Mehrheit der Bürger komplett gegen ihn war? War das vielleicht eine bewusste Kampagne der Medien? Oder wurde die Berichterstattung unseriös geführt? Wie seht ihr das? Oder haltet ihr im Nachhinein alles für angemessen? Oder seht ihr ihn als Opfer der Medien, auch wenn es vielleicht keine Kampagne war, sondern einfach so an unglücklichen Umständen gelegen haben mag?

Müsste man für die Zukunft Konsequenzen ziehen, damit künftig nicht mehr Kopfe rollen, die gar nicht unbedingt rollen müssten? Oder sollte eurer Meinung nach in den Medien alles so bleiben, wie es ist?

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon lange finde, dass gerade Politiker viel zu schnell vorverurteilt werden. Sie sind schon gezwungen das Amt niederzulegen ohne dass irgendwelche Beweise da sind. So ist es jetzt mit Edathy, Friedrich usw. Und so war es mit Guthenberg. Auch wenn sich hinterher rausstellt, dass an den Vermutungen was dran war, so ist es doch schon eine Vorverurteilung, wenn Politiker ihr Amt gezwungen sind niederzulegen, auch wenn noch keine Beweise da sind. Dass da nicht nur der Beruf drunter leidet, sondern auch das Privatleben ist doch normal. Und ja, ich finde, dass Wulff auch zu Unrecht vorverurteilt wurde. Er hatte keine Chance. Und dass dann auch noch seine Beziehung in die Brüche gegangen ist, ist schon sehr traurig.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Schon vor einem Jahr wurden einige Anschuldigungen gegen Cristian Wulff ausgeräumt. Viel blieb nicht mehr über. Solche Peanuts, die von den Medien hochgeschaukelt werden, kann man intern klären, ohne dass es zu einer Gerichtsverhandlung kommt.

Ich bin eigentlich froh darüber, dass der ehemalige Bundespräsident auf einen Freispruch bestanden hat und nun die anrüchige Vorteilsnahme aus dem Weg geräumt wurde. Er ist nun wieder ein unbescholtener Staatsbürger, der jedoch mit leeren Händen dasteht. Sein Amt ist weg und seine Frau hat er verloren. Er ist zwar freigesprochen worden, wird aber von bestimmten Medien oder Menschen noch fragwürdig angesehen. Ich glaube, dass Christian Wulff das Opfer einer Mischung von unglücklichen Zufällen und einer gezielten Kampagne der Medien geworden ist.

Ich finde es nicht richtig, dass Politikern gleich nahe gelegt wird zu gehen, wenn sie es nicht schon von sich selbst gemacht haben. Es gibt Politiker, die sich darüber hinwegsetzen können und würden und welche, die diesem Druck nicht standhalten können und lieber gehen, bevor sie ganz zugrunde gehen. Die Geschehnisse sollten auch der Spitze der Regierung zu denken geben, dass nicht immer alles so ist, wie es den Anschein hat. Es wird Zeit, dass mal jemand den Medien auf die Finger klopft. Es muss sich etwas ändern.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Meiner Meinung nach hatte Wulff dieses ganze Theater nur sich selbst zu zuschreiben. Denn hätte er nicht diese ganzen Gelder für seine Privatzwecke genutzt dann hätte es auch nicht so ein Stress mit der Regierung sowie seiner Frau usw. gegeben.

Ich bin auch davon fest überzeugt, dass vieles garantiert auch von den Medien hochgeschaukelt worden ist, sowie vieles berichtet wurde, was einfach nur totaler Blödsinn war. Was ich mir auch sehr gut vorstellen kann, ist dass einige aus der Regierung den Wulff loswerden wollten und deshalb so viel Öl ins Feuer gegossen haben. Aber wenn damals schon so viel in den Medien rundgegangen ist, dann muss garantiert was an der Sache dran gewesen sein, denn einfach so passiert so etwas nicht.

Denn letzten Endes haben so gut, wie alle Politiker Dreck am Stecken und dies kommt dann so nach und nach raus. Ich jeden Falls finde es richtig dass man die Politiker richtig hart bestraft und am besten noch für ihre Taten in den Bau wandern müssen. Dafür müssen die nicht freigesprochen werden oder noch eine Abfindung kriegen etc. Denn damit wird ein Zeichen gesetzt dass so etwas nicht funktioniert und nicht alle machen können, was sie wollen.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Haben die Medien übertrieben? Ja. Kann man von einer Medienkampagne sprechen? Ja. Kann man von Medienopfer sprechen? Das wird jeder anders beantworten. Ich persönlich sehe das nicht so. Er ist vor allem Opfer seiner selbst geworden. Wenn wir nur mal den Anruf bei der Bild-Zeitung nehmen, dann war das einfach unglaublich dumm.

Wie es so schön heißt: Politiker stürzen nicht über Skandale, sondern darüber wie sie damit umgehen.

» InsaBerlin » Beiträge: 7 » Talkpoints: 1,65 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^