Fremd-Knutschen, trotz Ehe, für das Selbstbewusstsein?

Eine Bekannte von mir nutzt Karneval immer, um mit anderen Männern zu flirten. Aber sie sagt ganz klar, das sie es dabei nicht belässt, sie küsst andere Männer, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommt. Sie ist verheiratet, und hat zwei Kinder. Ihr Mann weiß das wohl, und es ist für ihn wohl ok.

Ich habe ihr dazu nur gesagt, das ich es traurig finde, das ihr Mann ihr nicht genug Selbstbewusstsein gibt, das sie das nötig hat. Ich finde es nicht normal, und ich wäre wirklich enttäuscht wenn mein Partner so etwas machen würde. Was haltet ihr denn von solchen Aktionen, um mehr Selbstbewusstsein zu bekommen? Was wäre wenn euer Partner so etwas bräuchte?

Ich bin auch der Meinung, dass einem der Partner genug Selbstbewusstsein vermitteln sollte, beziehungsweise man es von sich aus, von innen heraus entwickeln sollte. Auch ohne festen Partner finde ich es recht traurig, wenn man dazu haufenweise Männer braucht. Für mich hat das keinerlei Aussagekraft. Gerade die betrunkenen Männer auf dem Karneval würden alles nehmen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Ihr Interesse würde ich also keineswegs persönlich nehmen.

Da bringt mir ein fester Partner wirklich sehr viel mehr. Der ist aufgrund meines Charakters mit mir zusammen, erträgt mich über Jahre ohne wegzulaufen. Zum Rumknutschen reicht es doch aus, wenn man nicht grottenhässlich ist. Und generell beruht es eben nur auf dem Aussehen. Das würde mein Selbstbewusstsein nicht stark beeinflussen.

Dass ihr Mann sie gewähren lässt, finde ich allerdings nicht schlimm. An sich finde ich Knutschen nicht so schlimm und es hat für mich noch keinen richtigen Fremdgeh-Charakter. Wenn man ihr da vertrauen kann, dass es dabei bleibt.

Ich muss zugeben, dass ich auch gerne die Erlaubnis zum Rumknutschen hätte. Weil ich das wirklich ausgesprochen gerne mache und mein Mann aber kaum Interesse daran hat. Daher könnte ich auch sicher sein, dass er eine Erlaubnis meinerseits nicht nutzen würde. Weil ich zugegebenermaßen leider eifersüchtig wäre und Angst hätte, dass mehr passiert. Dabei würde ich niemals weitergehen. Das ist die Crux an der Sache und daher lasse ich das lieber alles sein.

Aber ich bewundere Paare, die das können. So sehr ich Monogamie lebe und auch leben muss, halte ich sie doch für unnatürlich. Ich gönne der Frau ihren Spaß. Ich verstehe nur gar nicht, warum sie es für ihr Selbstbewusstsein braucht. Das ist traurig und wirft wiederum ein schlechtes Bild auf die Beziehung zu ihrem Mann.

Also außerhalb meiner Ehe gibt es maximal ein Küsschen auf die Wange zum Geburtstag oder an Silvester. Ansonsten sehe ich keine Veranlassung einen anderen Mann zu küssen, egal, ob auf den Mund oder auf die Wange. Da muss ich die Faschingszeit nicht als Vorwand benutzen, weil ich gar kein Verlangen in dieser Richtung habe.

Wobei es bei uns Freitags beim Karten spielen öfter mal Wortwechsel am Tisch gibt, die manche Menschen schon als Flirt bezeichnen würden. Da sitzt aber mein Mann dabei und weiß, dass es auch nur Spaß ist und keine anderen Interessen dahinter stecken. Zumal das eben zwischen allen Kartenspielern bei uns läuft, wenn grad ein Wort das andere ergibt.

Was hat das jetzt mit Selbstbewusstsein zu tun und wer sagt, dass sie das "braucht"? Sie küsst andere Männer an Karneval, ihr Mann weiß das und offensichtlich stört es ihn nicht. Vielleicht findet er es ja sogar toll sie dabei zu beobachten? Vielleicht ist es gut für SEIN Selbstbewusstsein, dass sich seine Frau trotz der anscheinend reichlich vorhandenen Konkurrenz für ihn entschieden hat? Vielleicht hat er in der Beziehung auch seine Freiheiten, von denen du nichts weißt?

Ich finde es normal, dass andere Menschen ihre Beziehungen so gestalten, wie sie das für richtig halten. Solange etwas in gegenseitigen Einverständnis zwischen zwei erwachsenen und zurechnungsfähigen Menschen passiert sehe ich absolut keine Veranlassung dazu deren Beziehung in irgendeiner Weise zu beurteilen oder zu verurteilen.

Was hat das jetzt mit Selbstbewusstsein zu tun und wer sagt, dass sie das "braucht"?

Oh, du hast Recht. Das hat die Freundin ja gar nicht gesagt. Ich hatte es beim Klicken auf "Antwort schreiben" so abgespeichert, dass ihr Selbstbewusstsein ihr offizieller Grund dafür sei. Aber das ist wohl eher die Interpretation der Threaderstellerin.

Na, dann hat die Dame wohl einfach nur Spaß. Das ist doch vollkommen in Ordnung. Der einzige, der dazu etwas sagen darf, ist ihr Mann und der hat kein Problem damit. Dann finde ich es klasse und bin, wie gesagt, auch etwas neidisch. Natürlich könnte sie den Spaß auch einfach mit ihrem Mann haben. Aber wo liegt der Unterschied zwischen diesem Knutschen mit anderen Männern und einem Mädelsabend mit Freundinnen? Man kann auch ohne seinen Ehemann Spaß haben.

Es ist etwas heikel, weil man Knutschen als etwas Sexuelles interpretieren kann, aber solange es der Mann wirklich und wahrhaftig nicht als Fremdgehen ansieht, passt es doch. Jeder zieht da eben seine ganz eigene Grenze.

Für mich wäre das überhaupt nichts, aber wenn das andere unbedingt brauchen. Ich denke, dass eine stabile Beziehung viel wertvoller ist, als hunderte Lippen zu küssen. Dass es auf so seltsamen Veranstaltungen zu solchen Aktionen kommt, wundert mich auch wenig. Die meisten Leute gehen ja zu etwas hin, damit sie ihren "Spaß" haben können, aber das muss schon jeder selber wissen, was er dort tut.

Ich finde die Vorstellung, wildfremde Menschen abzuknutschen, eher unappetitlich. Für mich hat das auch gar nichts mit Selbstbewusstsein zu tun, sondern vielleicht eher mit dem Wunsch, Grenzen zu überschreiten. Bemerkenswert finde ich es außerdem, dass trotz aller "Lockerheit" immer noch ein von außen vorgebener Anlass gegeben sein muss welcher "Fremdknutschen" sanktioniert, in diesem Fall der Karneval. Einfach so im Supermarkt oder im Kino einem Fremden einen aufzudrücken ist dann doch wohl zu "rebellisch"?

Wenn mein Partner in allgemeiner Feierlaune das Bedürfnis entwickeln würde, wahllos seine Zunge anderen Leuten ins Gesicht zu stecken, würde ich ihm das ziemlich schnell austreiben, weil mir bei der Vorstellung schon graust. Das hat auch nur wenig mit Eifersucht zu tun - würde er jedes Jahr im Februar Zaunpfähle ablecken gehen, hätte das auf mich einen ähnlichen Effekt.

Ich finde so ein Verhalten eher pubertär und muss sagen, dass ich es für eine erwachsen, verheiratete Frau mit Kindern nicht in Ordnung finde, irgendwelche Männer zu küssen. Was bringt ihr das denn? Das sie die Bestätigung hat, dass auch andere Männer an ihr interessiert sind? Da kann sie sich ja im Karneval wirklich etwas drauf einbilden, wo doch da jeder jeden knutscht. Ich finde es schon irgendwie traurig, wenn das nötig hat und würde das keines Falls akzeptieren, wenn mein Partner irgendwelche Frauen abknutschen würde. Für mich ist das schon fremdgehen.

Vor allem bekommen das sicher auch irgendwann die Kinder mal mit. Alleine das würde ich schon nicht wollen. man weiß ja nun nicht, ob bei deiner Freundin wirklich mangelndes Selbstbewusstsein dahinter steckt. Für mich geht so etwas gar nicht, wenn man in einer Beziehung oder sogar Ehe ist.

Es kommt wohl darauf an, wie die beiden Partner mit der Freizügigkeit des anderen umgehen können. Jedes Ehepaar ist individuell dafür zuständig, die Regeln für das Zusammenleben zu bestimmen. Da ist es egal, was andere davon halten. Hauptsache die Zwei sind zufrieden. Deshalb würde ich niemals das Verhalten deiner Freundin verurteilen.

Für meine Ehe wäre das Fremdküssen sicherlich kein Thema, da mein Mann immer auf Gleichberechtigung bestehen würde. Das heißt, wie du mir so ich dir und damit hätte ich Probleme. Ich bin ziemlich eifersüchtig. Allerdings hat die Vorstellung, wieder einmal jemand anderen zu küssen, einen gewissen Reiz. Jeder Mann küsst unterschiedlich. Wenn die Optik stimmt, kann das die Neugier wecken. Vielleicht ist das bei deiner Freundin ähnlich.

Falls es aber tatsächlich etwas mit mangelndem Selbstbewusstsein zu tun hat, ist es eher eine traurige Geschichte. Macht sie die Knutscherei zu einer wertvolleren Frau? Ich würde sagen: "Nein"! Wenn man schaut welche Art von Frauen an Karneval den Männern zur Verfügung stehen, dann hat das mit Attraktivität meistens wenig zu tun. Die Männer achten zu dieser Zeit auch weniger auf das Aussehen, denn es soll ja keine Liebesbeziehung werden. Geküsst wird, wer will. Und es wollen bekanntlich viele.

Ich hätte da kein Problem damit, wenn meine Partnerin sich so ein exotisches Hobby wünschen würde. Ich meine: Der Mensch ist einfach nicht für die Monogamie gemacht, was man an einigen anatomischen Merkmalen ziemlich gut feststellen kann, z.B. an der Größe der Hoden u.a.

Wobei ich selbst zu Liebe, Sex und Zärtlichkeit ein eher indivduelles Verhältnis habe. Bei mir gibt es diesen Walt-Disney-esken Nimbus von Heiligkeit nicht. Ich sehe es eher als eine Art Gesellschaftsspiel für zwei oder mehr Mitspieler, das mit einer gewissen Verantwortung gespielt werden muss.

Und wenn es für den Mann in Ordnung ist, die Frau ihren Spaß hat und damit glücklich ist... Wer bin ich, darüber zu richten?