Sich selber oft als zu "Hart" empfinden

vom 25.02.2014, 18:25 Uhr

Manchmal bin ich wirklich streng und stur, und kann wirklich sehr böse werden. Das liegt, wie ich selber vermute, einfach daran, das ich noch nicht ganz glücklich mit meinem Leben bin. Ich denke schon, das ich anders werde, wenn ich mein Leben etwas besser im Griff habe. Äußern tut sich mein Verhalten durch Aggressivität, nicht körperlich, aber motzend. Schnell bin ich auch genervt von Menschen, und zeige das je nach eigener psychischer Verfassung, mal mehr und weniger. Und was auch schlimm ist, ich bin sehr nachtragend, jetzt sagen sicher welche, das könne ich ja ändern, geht aber leider nicht so einfach.

Habt ihr euch auch schon mal als zu hart empfunden?

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn ich mich über etwas aufrege, dann fresse ich das meistens so lange in mich hinein, bis das Fass überläuft. Wenn das Fass dann aber überläuft, neige ich auch dazu sehr sarkastisch und verletzend zu sein und klinge dann manchmal auch herablassend. Das ist aber nur so lange der Fall, bis ich mich abreagiert habe, dann bin ich so wie immer ruhig und freundlich.

In solchen Momenten empfinde ich mich selbst dann auch immer als zu hart. Ich versuche schon durch diverse Maßnahmen, es nicht mehr soweit kommen zu lassen. Mir gefällt es selbst nicht, dass ich dann meine Mitmenschen immer vor den Kopf stoße und verletze. Mein Freund beispielsweise findet meine Kommentare in solchen Momenten nur dann amüsant, wenn sie sich nicht gegen ihn richten, sondern gegen beispielsweise die Ampel, die zu lange rot ist oder den Mist, der wieder im Fernsehen läuft.

Als Präventivmaßnahme versuche ich jetzt immer, das vorher zu sagen, wenn mich was stört. So staue ich weniger an und dementsprechend flippe ich weniger aus, weil das Fass dementsprechend nicht mehr so schnell überläuft.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kenne das auch. Im Prinzip ist das bei mir auch ein Ausdruck von Unzufriedenheit, weniger mit dem Leben als ganzes, sondern eher mit speziellen Situationen oder mit dem Verhalten einzelner Personen. Gerade wenn ich im Beruf in manche Dinge nicht richtig eingebunden werde und hinterher eine Menge Mehraufwand habe, um die Fehler anderer auszubaden, werde ich auch mal sehr hart gegenüber den "Schuldigen". Ich fresse das manchmal auch eine Weile in mich hinein und solche Situationen dauern dann auch meistens nicht lange, nachtragend bin ich auch überhaupt nicht. Nur wenn es öfters mit den gleichen Personen zu solchen Situationen kommt, halte ich dann lieber von denjenigen Abstand.

Ich denke schon, das ich anders werde, wenn ich mein Leben etwas besser im Griff habe.

Das sehe ich eigentlich eher umgekehrt. Wenn man solche Situationen besser im Griff hat, bekommt man auch sein Leben besser in den Griff. Es ist eher ein Schritt zu mehr Zufriedenheit, nicht eine Folge. Deshalb versuche ich mich da schon, besser im Griff zu halten. Im Privatleben klappt das bei mir inzwischen ganz gut, nur im Berufsleben noch nicht.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 25.02.2014, 19:59, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich bin eigentlich nicht gerade ein nachtragender Mensch, aber ich kann bei Problemen schlecht mit der Faust auf den Tisch hauen und klare Worte sprechen. Wenn ich mich über eine Person immer wieder ärgern muss, dann staut sich bei mir auch etwas auf und wenn dann ein Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt, dann reagiere ich auch schon mal zu hart. Dann kann ich auch mal ausrasten und für die Situation ist es eben zu viel. Aber es ist dann quasi auch für die vielen Situationen vorher, zu denen ich nichts gesagt habe. Trotzdem habe ich dann hinterher oft ein schlechtes Gewissen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich empfinde mich selbst im Umgang mit anderen Menschen eigentlich nicht als zu "hart". Meine Mitmenschen sind da vielleicht anderer Meinung, aber ich kann ja nur mein subjektives Selbstbild beschreiben.

Natürlich habe ich auch mal einen schlechten Tag, an dem ich genervt und kurz angebunden bin. Generell bin ich auch eher der Typ, der Problemen aller Art unter logischen Gesichtspunkten begegnet und lieber Lösungsvorschläge und konkrete Hilfsangebote macht als mitzuleiden und Taschentücher anzubieten. Aber das betrachte ich nicht als unangemessene Härte, sondern eher als eine Charaktereigenschaft, die Vor- und Nachteile mit sich bringt.

Davon abgesehen bin ich stets darum bemüht, mich in die Lage meiner Mitmenschen zu versetzen und auch mal Gnade walten zu lassen, wenn jemand einen schlechten Tag hat. Hilfreich dafür ist auch die Tatsache, dass ich nicht zu Wutanfällen oder sonstigen Gefühlsausbrüchen neige und mir meiner eigenen Schwächen nur zu bewusst bin. Da ich beispielsweise genau weiß, wie es sich anfühlt, wenn man etwas zum ersten Mal macht, habe ich in der Regel alle Geduld der Welt, wenn jemand offensichtlich die erste Schicht an der Registrierkasse anfängt und praktisch auf glühenden Kohlen sitzt.

» Gerbera » Beiträge: 11321 » Talkpoints: 50,18 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Bei mir ist es auch manchmal so, dass ich mich selbst als zu hart empfinde. Allerdings ist das nicht dauerhaft so, sondern nur dann, wenn ich schlechte Laune oder einfach nur einen schlechten Tag habe. Immerhin ist es ja normal, dass man ab und zu auch einen schlechten Tag hat und dann auch schlecht gelaunt ist und man kann ja auch nicht immer gut drauf sein. Dabei ist es eben so, dass man schnell gereizt reagiert, wenn der Tag nicht so gut läuft und da reagiert man dann auch schneller über oder sagt etwas, was man eigentlich auch gar nicht so gemeint hat. In so einem Fall bin ich dann auch oft zu hart, weil ich dann allgemein gereizt bin.

Wenn es mir jedoch gut geht und ich mich wohl fühle, dann empfinde ich mich nicht als zu hart. Stattdessen bin ich dann eher ein gutmütiger Mensch, der Streit und Auseinandersetzungen aus dem Weg geht. Von daher bleibe ich eigentlich eher ruhig und ich bin da auch nicht so aufbrausend. Stattdessen versuche ich alles in Ruhe zu klären und auch wenn mir etwas nicht passt, dann ist das kein Grund für mich, beleidigend zu werden oder andere Menschen zu verletzen.

Sicherlich ist es so, dass man hart ist, wenn man sich nicht gut fühlt und schlechte Laune hat. Bei schlechter Laune wird man ja schneller aufbrausend und wenn man dauerhaft unzufrieden mit sich und seinem Leben ist, dann ist man vielleicht sogar tatsächlich härter. Allerdings sollte man sich dann auch vor Augen halten, dass andere Menschen keine Schuld daran tragen, wenn es einem nicht gut geht und dass sie deshalb nicht unter der eigenen Laune leiden sollten.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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