Demonstrationen gegen Lehrermangel ein taugliches Mittel?

vom 22.02.2014, 22:50 Uhr

Ich habe hier gelesen, dass besorgte Eltern wohl demonstrieren, weil nicht genügend Lehrer da sind. Es werden wohl Klassen aufgelöst, weil zu wenig Lehrer in den Schulen sind. Ich frage mich aber, was so eine Demonstration nutzt. Wenn zu wenig Lehrer da sind, kann man durch Demonstrationen doch auch nichts ändern. Was haltet ihr davon, wenn die Elterninitiativen da demonstrieren? Was ändert man durch so eine Demonstration?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ob es etwas bringt, wenn Eltern demonstrieren, kann ich dir nicht sagen. Aber immerhin hat es in Sachsen etwas gebracht, dass im letzten Schuljahr unsere Lehrer zwei Mal gestreikt haben. Zum einen wurden mehr neue Lehrer eingestellt und das schon mitten im Schuljahr. Aber auch die Vergütung der Lehrer wurde erhöht, was ja auch ein Grund für den Lehrermangel ist.

Gerade in den ostdeutschen Ländern bewerben sich zu wenige Lehrer, weil sie in den Altbundesländern mehr Geld verdienen. Ich sehe es zumindest bei uns an der Grundschule, dass man jetzt weniger auf Leihlehrer von anderen Schulen angewiesen ist. Selbst mehrere Ausfälle durch Krankheit kann man jetzt so kompensieren, dass die Kinder keinen Unterrichtsausfall haben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, was das bringen soll. Anscheinend haben einfach zu wenige Menschen diesen Berufswunsch, was will man denn da bitte demonstrieren? Will man damit angehende Abiturienten dazu bringen auf Lehramt zu studieren oder was? Wohl kaum. Und soweit ich weiß wird der Lehrerberuf ja auch nicht unbedingt als unattraktiv angesehen, man verdient jetzt nicht schlecht und hat keinen übermäßig anstrengenden oder langen Arbeitstag. Das man diesen Beruf nicht ergreifen will, kann viele Ursachen haben.

Viele haben keine Lust sich mit den aufmümpfigen und unerzogenen Jugendlichen auseinander zu setzen oder interessieren sich einfach nicht für die Erziehung. Wenn einen ein Fach wie Physik, Mathe oder Musik interessiert, dann hat man außerdem von diesem Fach auch nichts, wenn man auf Lehramt studiert, weil man sich nur zu minimalen Bruchteilen damit befasst, die Kinder bekommen ja auch nur das aller gröbste beigebracht. Deswegen ist dieser Beruf wirklich nur was für Menschen, die an Erziehung und Jugendlichen interessiert sind. Ich würde auch kein Lehramt studieren wollen.

Was die Proteste bringen sollen, kann ich mir jetzt nicht vorstellen. An unserer Schule gab es auch Lehrermangel, man ist dann dazu übergegangen irgendwelche pensionierten Professoren und so weiter einzustellen. Das ist an sich nicht schlimm, gute Lehrer geben sie nicht ab, aber auf dem Gymnasium sind die Schüler meist selbstständig genug, um das verkraften zu können.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube schon, dass man mit Demonstrationen etwas erreichen kann. Ich bin der Ansicht, dass es genug ehemalige Studenten gibt, die aber leider als Lehrer keine Anstellung finden. Meiner Meinung nach liegt es an den Behörden, die keine zusätzlichen Lehrer mehr einstellen wollen. Durch Demonstrationen kann man natürlich auf Missstände hinweisen und gegebenenfalls die Behörden ein wenig unter Druck setzen und so eben doch seine Ziele erreichen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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