Lastwagen oder Bus fahren - alles das Gleiche?
Die Suche nach Berufskraftfahrern für Lastkraftwagen oder auch Bussen kann teils als fast händeringend bezeichnet werden. Lediglich die passende Fahrerlaubnis zu haben, ist für einen Ausbildungsplatz allerdings nicht ausreichend. Auch muss man bedenken, dass gerade im Fernverkehr die beengte Fahrerkabine so etwas wie ein 2. Daheim wird und man seine Liebsten oft allenfalls am Wochenende sehen kann - ein Preis den man bereit sein muss zu zahlen für den Traum von der großen Freiheit auf der Route 66, sozusagen. Berufseinsteiger haben dafür langfristig angeblich recht gute Aussichten. In vielen Speditionen und Busunternehmen wird qualifizierter Nachwuchs gesucht.
Am Anfang der Ausbildung stellt sich die Frage ob man eher Arbeit als Lastwagenfahrer oder Busfahrer anstrebt. Zwar ist die dreijährige Ausbildung ähnlich, trotzdem ist es später nicht ganz einfach sich noch um zu entscheiden. Gerade was die Arbeitsbedingungen betrifft, bestehen Unterschiede. Sind LKW-Fahrer zumeist ohne Begleitung unterwegs, haben Busfahrer oft einen Wagen voller Fahrgäste mit. Die eigentliche Arbeit unterscheidet sich dabei gar nicht so sehr: Ob man nun Waren von einer Stadt in eine andere bringt oder einen Bus durch eine dieser Städte lenkt - in beiden Fällen sitzt man den ganzen Tag hinterm Steuer. Sicherheit ist dabei natürlich das Wichtigste, Kraftstoff sparend zu fahren auch wichtig. Kann man dann auch noch kleine Pannen selbst beheben und bringt ein gewisses kaufmännisches Verständnis mit, ist man schon ein gutes Stück weiter.
Dabei werden auch Lastwagenfahrer immer mehr zu kundenorientierten Dienstleistern, denn der Fahrer ist meist selbst für die jeweilige Lieferungstransaktion verantwortlich. Den Frachtbrief stellt er am Laptop selber zusammen, etwaige Probleme muss er selber lösen, ... Dementsprechend sollten Berufskraftfahrer im kaufmännischen Bereich fit sein, um erfolgreich sein zu können. Auszubildende verdienen rund um etwa Euro 700,- pro Monat und bei ungefähr Euro 1800,- brutto im späteren Berufsleben.
Oft ist von potentiellen Arbeitgebern - meist Speditionen und Busunternehmen - ein Mindestalter von mehr als siebzehn Jahren gefordert. In den ersten Monaten haben sie die Möglichkeit, ihren Führerschein zu schaffen, gefolgt von der Konzentration auf die Praxis mit der Hilfe eines erfahrenen Ausbildungsfahrers. Außerhalb der Stadt werden die Azubis aber erst frühestens im Alter von 21 Jahren eingesetzt. Im Busverkehr sind die Bestimmungen dabei sogar noch strikter: Zwar können Auszubildende die Fahrerlaubnis bereits mit 18 erhalten, sie dürfen allerdings anfangs nur auf bis zu fünfzig Kilometer langen Stecken hinter das Lenkrad.
Zwar mag die Ausbildung ähnlich sein und sich die eigentliche Arbeit nicht so grundlegend unterscheiden, aber ich stelle es mir persönlich schon sehr anders vor, ob ich nun mit Fahrgästen unterwegs bin, oder alleine auf längerer Fahrt. Es mag beides seine Vorteile und Nachteile haben, wie jeder andere Beruf auch, aber ich denke jedenfalls dass es doch sehr unterschiedlich ist. Wie denkt ihr darüber?
Von der Bedienung des Vehikels mag es schon ähnlich sein. Auch was das Lenken, Einparken und Warten angeht. Aber gerade das Verhalten im Straßenverkehr ist sicher anders. Man wird durch Fahrgäste sicher mehr abgelenkt. Es ist doch sicher etwas anderes ob man eine sturz betrunkene Schaar Partygäste fährt oder ein paar tausend Kilo Holz oder Lebensmittel, die einen nicht vollsingen oder anpöbeln.
Gerade in Großstädten wie Berlin wird Busfahrern schon einiges an Sozialkompetenz und Durchsetzungsvermögen abverlangt. Beispielsweise, wenn es im Bus zu Streitigkeiten oder gar Handgreiflichkeiten kommt oder ein Schwarzfahrer renitent reagiert. Damit muss man sicher umgehen können.
Das ist auch bestimmt etwas anderes als Kundenkontakt beim Ausliefern und Abladen von Waren. Da kommt es bestimmt auch mal zu Meinungsverschiedenheiten, vor allem, wenn die Ware zu spät geliefert wird oder der Zustand nicht dem gewünschten Soll entspricht. Aber im Durchschnitt lebt man da bestimmt ruhiger. Eine gute Ausbildung wird darauf auch vorbereiten.
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