Kinderwunsch - Körpermakel als Opfer ansehen?
Ich habe bereits in einigen Threads hier im Forum erwähnt, dass ich und mein Freund zu einem späteren Zeitpunkt in meinem Studium auch gerne Kinder haben möchten, allerdings warten wir damit eben auch, bis es bei mir keinen negativen Einfluss auf das Studium hat. Mein Freund hat sich bereit erklärt dann auch Elternzeit zu nehmen, falls ihm das möglich sein sollte, da ich gerne weiter arbeiten möchte. Sollte das nicht funktionieren, würde das Kind zu einer Tagesmutter kommen, aber davon gehen wir mal nicht aus.
Ich habe mich dann letztens auch mit einem bekannten Paar darüber unterhalten, die beiden erwarten jetzt in zwei Monaten auch ihr erstes Kind und die Frau war ganz angetan davon, dass mein Freund sich bereit erklärt hat, Vaterschaftsurlaub zu nehmen. Sie meinte, dass sie das auch schön fände, aber bei ihnen wird es wohl auch darauf hinaus laufen, dass das Kind zu einer Tagesmutter kommt, weil beide nach der Geburt Vollzeit arbeiten möchten.
Der Mann hat dann auch gleich gekontert, dass das seiner Meinung nach schon ein ziemliches Opfer wäre, sich Vaterschaftsurlaub zu nehmen, zumal mein Freund jetzt auch knapp zehn Jahre Studium hinter sich hat und wer weiß, ob ihm der Einstieg in den Beruf dann wieder so leicht fallen wird. Daraufhin reagierte seine Frau allerdings sehr gereizt und meinte, dass sie ja auch Opfer bringen würde, für das Kind, schließlich hätte sie während der Schwangerschaft stark zugenommen und könnte nach der Geburt Narben davon tragen, von den ganzen Schwangerschaftsstreifen ganz zu schweigen, die sich auch nie mehr zurückbilden würden.
Ich finde das Thema sehr interessant und frage mich, ob alle Frauen es als Opfer ansehen, dass sie ein Kind austragen. Prinzipiell finde ich eigentlich schon, dass es so ist, ich habe bisher eher wenige Frauen gesehen, die nach einer Schwangerschaft, besonders nach einer zweiten, noch eine Figur hatten, die dem ähnlich sah, was sie vorher waren. Viele Frauen haben zu- und nie wieder abgenommen, was aber sicher eher eine Sache der Disziplin ist. Aber wenn man Streifen bekommt oder eine fette Kaiserschnittnarbe davonträgt. vielleicht noch einen Dammschnitt bekommt und auch untenrum nie mehr aussieht wie vorher, dann ist das meiner Ansicht nach schon irgendwie ein Opfer.
Man wird quasi verunstaltet und muss ein Leben lang damit klar kommen. Und einige Frauen haben dann nach der Geburt auch noch das Pech, einen Scheiden- oder Gebärmuttervorfall zu bekommen, dann muss oft nochmal operiert werden und muss damit leben, dass man möglicherweise für den Rest seines Lebens Probleme damit haben wird, beim Sex etwas zu spüren oder Probleme mit Inkontinenz und ähnlichem haben wird. Natürlich muss das nicht passieren, aber je nachdem, wie man gebaut ist und welche Voraussetzungen man hat, kann das durchaus passieren.
Die Frau meines Bekannten war nun durchaus der Meinung, dass sie für das gemeinsame Kind ein Opfer bringt und es passte ihr offensichtlich nicht, dass der Mann seinerseits nicht dazu bereit war, ein Opfer zu bringen, in dem er sich beispielsweise einige Monate Vaterschaftsurlaub nimmt oder so. Ich kann ihre Bedenken verstehen, immerhin wünschen sich beide das Kind und dann sollte man vielleicht auch mal umplanen. Mich würde interessieren, wie ihr das seht. Würdet ihr es als ein Opfer sehen, dass ihr ein Kind austragt, was ihr und euer Partner euch wünscht und wenn ja, würdet ihr dann von dem Partner seinerseits auch ein Opfer fordern?
Das Wort Opfer passt da meiner Meinung nach gar nicht. Eine Schwangerschaft ist doch im Normalfall nicht Unangenehmes und dass man hinterher körperliche Probleme hat, ist die Ausnahme. Ein Dammschnitt verheilt und hat normalerweise keine Auswirkungen auf die Sexualität. Auch dass man hinterher fett und unansehnlich wird, kann ich nicht bestätigen. Ich habe weder Schwangerschaftsstreifen noch eine fette Kaiserschnittnarbe noch einen Gebärmuttervorfall oder gar Inkontinenz und die Dammschnitte merke ich überhaupt nicht. Meine Figur ist sogar schöner geworden, da ich nicht mehr so dürr bin und durch das Tragen der Kinder einen festeren, muskulöseren Oberkörper bekommen habe. Auch mein Busen ist nach jeweiliger sehr langer Stillzeit schöner als früher. Meinen Jüngsten habe ich drei Jahre lang gestillt und habe trotzdem keinen Hängebusen.
Wenn man eine Schwangerschaft als Opfer sieht, das man irgendwem bringt, um ihm einen Gefallen zu tun, sollte man nicht schwanger werden. Die Einstellung verstehe ich gar nicht. Der Kinderwunsch ist ein existenzielles Urbedürfnis und sollte nur befriedigt werden, wenn dieses Bedürfnis da ist.
Ich finde die Formulierung "ein Opfer bringen" irgendwie falsch. Immerhin sind der Vater und die Mutter diejenigen, die sich ein Kind wünschen. Das Kind hat nicht darum gebeten. Also muss man kein Opfer bringen, sondern man erfüllt sich einen Wunsch und dieser Wunsch bringt eben Veränderungen mit sich, denen man sich anpassen muss. Aber niemand ist dazu verpflichtet, sich diesen Wunsch zu erfüllen.
Wenn man sich ein Privatflugzeug wünscht, würde ich es auch nicht als Opfer ansehen, wenn man sich dazu eine Flugbahn planieren muss. Wenn man sich ein Pferd wünscht, muss man einen Stall bauen oder mieten. Wenn man Ballerina sein will, muss man in Kauf nehmen, dass einem die Füße wehtun.
Mir gefällt die Formulierung einfach nicht, weil sie irgendwie Märtyrertum impliziert. Ein Opfer bringt man meines Erachtens aber nur, wenn man die Wünsche einer anderen Person erfüllt. Die Mama bekommt ein drittes Kind und die zwei älteren verzichten dafür auf ein eigenes Zimmer, damit das Baby ein eigenes Zimmer haben kann. Die Frau will auch ein Auto haben und daher kauft sich der Mann ein kleineres Auto und verzichtet auf ein großes.
Ein Kind hat nicht darum gebeten, geboren zu werden. Daher verzichtet man nicht dem Kind zuliebe auf irgendetwas oder opfert dem Kind etwas, sondern man erfüllt sich selber den Wunsch nach einem Kind. Man opfert höchstens dem Wunsch etwas, weil eben nichts umsonst ist. Und da dazu immer zwei gehören, müssen auch beide etwas dafür tun. Ich würde also durchaus auch von meinem Mann verlangen, dass er seinen Beitrag leistet, wenn er sich das Kind auch gewünscht hat.
Also wenn man es nicht ganz so streng sieht, dann opfert man etwas. Und beide müssen etwas opfern. Aber niemand hat sie dazu gezwungen, ein Kind zu bekommen. Daher würde ich dafür keine Lorbeeren oder Mitleid erwarten. Sie haben sich einen Wunsch erfüllt. Das ist im Grunde eine ganz eigennützige Sache. Dieser Wunsch ist nur mit gewissen körperlichen Veränderungen, einer gewissen Verantwortung und Zugeständnissen zu haben ist. Und diese Dinge muss man dafür akzeptieren und erfüllen.
Ich sehe es absolut nicht als Opfer an, ein Kind auszutragen. In den meisten Fällen sieht der Körper nicht mehr so aus, wie vor einer Schwangerschaft, von zwei oder mehreren Schwangerschaften ganz zu schweigen. Ich selbst habe zwei Kinder bekommen, und ich sehe auch nicht mehr aus wie vor mittlerweile fast 11 Jahren. Beide Kinder waren groß, ich habe viel zugenommen und beide per Kaiserschnitt unfreiwilliger Weise per Kaiserschnitt entbinden müssen. Ich habe Schwangerschaftsstreifen davon getragen.
Wenn ich ein Problem damit gehabt hätte, dass mein Körper nach den Schwangerschaften nicht mehr haargenau so aussieht wie davor, dann hätte ich mir überlegt, ob ich wirklich Kinder haben möchte, denn man bringt im Laufe seiner "Karriere" als Eltern noch deutlich mehr Opfer als so ein paar lächerliche Schwangerschaftsstreifen als da wären Geldeinbußen, weil zeitweise nur ein Verdienst zur Verfügung steht, eingeschränkte Unabhängigkeit, weil man einen Babysitter braucht, wenn man ausgehen möchte, kindgerechte Ausstattung der Wohnräume (geht manchmal durchaus zu Lasten des eigenen Geschmacks) sowie die vielen großen und kleinen Sorgen, die man als Eltern eben hat, bis die Kinder groß sind.
Wenn man nicht bereit ist, beruflich kürzer zu treten, die Interessen anderer vor die eigenen zu stellen oder eben auch mit dem einen oder anderen "körperlichen Makel" nach einer Schwangerschaft zu leben - wobei man ja nicht zwingend Streifen bekommen muss - sollte man den Kinderwunsch vielleicht nochmal überdenken oder zumindest drüber diskutieren.
Opfer bringen. Wenn ich das schon höre, dann frage ich mich überhaupt, warum man dann als Frau überhaupt ein Baby haben möchte! Zum einen sehe ich das überhaupt nicht als Opfer an, denn es gibt genug Männer, die dieses "Opfer" auch bringen würden, wenn es möglich wäre, dass Männer Kinder austragen könnten. Zum anderen wird es nicht das einzige Mal sein, dass die Eltern Opfer bringen müssen, wenn sie Kinder haben. Man lebt im Prinzip täglich mit irgendwelchen Opfern, wenn man es so will.
Als Elternteil muss man eben zurückstecken und Kompromisse eingehen. Da sehe ich ein paar Schwangerschaftsstreifen für ein komplett gesundes neues Leben als das geringste Problem an.
Außerdem gibt es so etwas wie Vaterschaftsurlaub nicht. Es gibt höchstens die Elternzeit, die aber meistens die Mutter nimmt. Was der Partner dann allerdings machen könnte, wäre, dass er die zwei Partnerschaftsmonate nimmt und selber dann zwei Monate mit dem Kind verbringen kann, ohne dass er arbeiten gehen muss. Diese Zeit würde ich auf jeden Fall nehmen, aber auch das ist etwas sehr Schönes und hat nichts mit irgendeinem Opfer zu tun. Das ist komplett die falsche Einstellung und an der Stelle des Paares würde ich mir ernsthaft überlegen, ob ich überhaupt Kinder haben möchte.
@Crispin: Lass es lieber ein Kind in die Welt zu setzen. Denn allein die Tatsache dass ein Kind vorhanden ist, kann dich in deinem beruflichen Fortkommen extrem benachteiligen. Irgendwann wirst du dieses Kind nur noch hassen, weil es dir keine Karriere versaut hat. Denn niemand kann dir eine Garantie geben, dass alles wirklich so kommt, wie ihr euch das jetzt gerade zurecht träumt.
Und eine Frau, die sich ganz bewusst, für eine Schwangerschaft entscheidet, weiß und vor allem akzeptiert es auch, dass sich ihr Körper verändert und nach der Entbindung auch nie wieder so sein wird, wie sie ihn vorher kannte. Aber bleiben wir mal bei deiner monströsen Narbe nach dem Kaiserschnitt. Ich selbst habe eine solche, in deinen Augen widerliche, Narbe vor mehr als elf Jahren bekommen. Und, wer sieht sie heute? Mein Mann, der damit kein Problem hat und auch mal ein Arzt. Das war es auch schon.
Ähnlich ist es auch mit Dammschnitten und man hat eben durch solche Narben keine verunstalteten Körper und ich sehe meine Kaiserschnittnarbe auch nicht als Opfer für meine Kinder. Es war zu dem Zeitpunkt die einzig richtige Entscheidung, damit ich gesunde Kinder haben kann und mehr zählt für mich dabei nicht. Und, dass ich eventuell Schwangerschaftstreifen bekommen kann, war mir auch vorher klar. Diese verblassen aber so, wie auch Narben mit der Zeit verblassen und kaum mehr auffallen.
Ich kann Punktedieb da eigentlich nur Recht geben, Ich kenne dich nicht Crispin, aber von den ganzen Threads bekommt man ja schon einen kleinen Einblick in die Gedankenwelt eines Menschen, auch wenn man ihn noch nie vorher gesehen hat. Ich finde alleine an der Tatsache, über welche Dinge du dir im Vorfeld Gedanken machst, zeigt schon, dass du einfach keine Mutter aus Leidenschaft sein wirst. Es klingt irgendwie so, als wolltest du die Schwangerschaft so schnell wie nur möglich hinter dich bringen, damit du endlich wieder arbeiten kannst.
Nach der Schwangerschaft hört es dann ja auch nicht einfach auf. Dann ist ein kleines Lebewesen da, das umsorgt werden möchte. Wie du ja schon so schön angeführt hast, bleiben auch nicht selten Spuren am Körper der Frau zurück, die man einfach in Kauf nehmen muss, wenn man ein Kind möchte. Ist man dazu bereit, sollte man einfach keine Kinder bekommen. Nicht jede Frau ist dazu geschaffen, Mutter zu sein. Ich käme nie auf die Idee, die Spuren dann als Opfer anzusehen.
Ich selbst habe drei Kinder und 2 Geburten hinter mir. Die zweite liegt gar nicht lange zurück. Ich hatte zwar keinen Kaiserschnitt, aber der war die ganze Zeit im Gespräch, da ich Zwillinge erwartet habe. Davor hatte ich richtig Angst, aber nicht, weil ich dann eine Narbe davon getragen hätte. Ich habe generell Angst vor Operationen, hätte das Ganze aber sehr gerne in Kauf genommen, weil ich mir eben Kinder wünsche. Bei mir musste zwei Mal ein Dammschnitt gemacht werden und ich habe seit der letzten Geburt mit Bluthochdruck zu kämpfen, weil ich eine Gestose (Schwangerschaftsvergiftung) hatte.
Ich werde nun wohl mein ganzen Leben lang Tabletten nehmen müssen, aber das war es mir einfach wert. Ich bereue das nicht und würde es auch immer wieder so tin. Hauptsache, meine Kinder sind gesund. Das war mir das Wichtigste. Ich habe auch studiert und werde auch wieder arbeiten gehen, wenn die Kleinsten 3 Jahre alt sind. Ich werde aber Halbzeit arbeiten, da ich auch etwas von meinen Kindern haben will.
Es kann so viel passieren bei einer Schwangerschaft - das kann man vorher einfach nicht wissen. Ich möchte dir damit keine Angst machen oder ähnliches, aber eine Geburt ist auch kein Spaziergang und bei dir hört es sich nicht danach an, als ob du dazu bereit wärst. Kinder sind laut, sie schlafen oft nicht durch und all das wird dich auch in deinem Berufsleben stören. Mit der Tagesmutter allein ist es da nicht getan. Ich finde es einfach schrecklich, die Geburtsnarben als Opfer anzusehen, das man bringt.
Vom Mann dann ebenfalls so ein "Opfer" zu erwarten, ist doch einfach total bescheuert in meinen Augen. Es sind nun mal die Frauen, die die Kinder bekommen. Daran gibt es nichts zu rütteln. Entweder, man kommt mit all den Konsequenzen klar und ist auch gerne bereit, diese zu tragen, oder man lässt es einfach. Man sollte aber vor allem keine Kinder bekommen, nur um dem Mann den Wunsch zu erfüllen. Das kann einfach nur schief gehen. Es sei denn, du entwickelst in der Schwangerschaft die heftigsten Muttergefühle, aber darauf kann man sich nicht verlassen.
@Crispin: du bist noch sehr jung, das erklärt vielleicht ein paar deiner Gedanken und Gefühle. Du studierst noch nicht lange und bist vorsichtig ausgedrückt mehr als nur stolz darauf Studentin zu sein. Das ist auch nicht unbedingt verkehrt, da es auch einen gewissen Ehrgeiz zeigt, das Studium durchzumachen. Das finde ich löblicher, als wenn Studenten da endlos lang und eher träge das Studium angehen.
Du kannst also durchaus stolz auf dich sein, dass du nun Studentin bist und noch dazu scheinbar eine ganz fleißige und strebsame. Toll. Nur weiter so! Und das meine ich nun wirklich nicht sarkastisch! Es spricht überhaupt nichts dagegen, eine Karriere anzustreben. Vielleicht merkst du eines Tages aber auch, dass Karriere nicht alles im Leben ist. Eine Karriere kann nicht alles ersetzen und muss nicht immer erfüllend sein. Es kann aber natürlich auch sein, dass du bei deiner derzeitigen Einstellung bleibst.
Es gibt da kein Richtig oder Falsch. Wenn du jedoch bei deiner derzeitigen Einstellung bleiben solltest, würde ich mir das mit dem Kinder-Bekommen mehr als nur ernsthaft überlegen. Wenn sich deine Einstellung insofern ändern sollte, dass du eines Tages trotz tollem Studium merkst, dass Karriere nicht alles im Leben ist und dein Leben durch ein Kind bereichert wäre, dann wirst du sehen, dass viele deiner derzeitigen Ängste sich automatisch in Luft auflösen.
Ich habe ebenfalls studiert. Sogar in Mindestzeit, falls dich das interessiert. Mir war mein Beruf auch immer äußerst wichtig und ich habe mich da richtig reingehängt. Und doch war es nie DIE Erfüllung in meinem Leben. Ich merkte, dass Karriere nicht alles ist und dass ich gerne Kinder hätte. Mit 20 wäre ich dazu ehrlich gesagt auch noch nicht reif gewesen.
Ein Studium ist auch aus persönlicher Sicht ein Lernprozess. Am Anfang gibt es sehr viele, die da regelrecht abheben und sich aufplustern, dass sie nun ja Student sind und somit automatisch etwas besseres! Muss ja so sein, weil ich gehe ja auf eine Universität! Im Laufe des Studiums merken dann sehr viele, dass das eigentlich nichts Besonderes ist. Und dass man sich darauf durchaus stolz sein kann, aber dass ein Studium und eine Karriere einen Menschen zu keinem besseren Menschen macht.
Und sollte sich wie gesagt deine Meinung noch ändern, dann wirst du vielleicht auch eher verstehen können, dass eine Schwangerschaft auch etwas Wunderschönes sein kann! Ich selber war unheimlich gerne schwanger! Ja, stell dir vor! Trotz vorherigem Studium und Karrieredenken! Ich habe mich nie als Opfer oder so gesehen! Ganz im Gegenteil! Als Opfer sehe ich eher jene, die keine Kinder bekommen können, obwohl sie schon lange daran arbeiten und sich so sehr Kinder wünschen. Als Opfer sehe ich jene, die sich nur noch auf ihre Karriere konzentrieren können und meiner Meinung nach emotional dann ein wenig blind und gefühllos werden, die dann übrigens oft auch mit einem gründlichen burn-out enden. Ein Burn-out hinterlässt zwar keine physischen Narben, kann oft aber psychische Narben hinterlassen.
Das sehe ich als weitaus dramatischer als mögliche Folgeerscheinungen einer Schwangerschaft. Ich selber habe übrigens jedoch keine deiner genannten Folgeerscheinungen. Ich hatte eine natürliche Geburt mit Dammschnitt. Ja! Autsch, das tat danach eine Zeit lang weh! Glaube mir, mit einem Baby im Arm, ist dir das komplett egal! Aber ich habe hiervon keine bleibenden Schäden bekommen. Während der Schwangerschaft war ich sogar richtig stolz auf meinen Kugelbauch. Und ja, nach der Geburt geht man auch nicht sehr schlank durch die Gegend. Und das hat nicht nur etwas mit Disziplin zu tun. Ich wollte danach nicht gleich eine Diät machen. Ich wollte meinen Sohn stillen und zwar mehrere Monate lang und dazu braucht man Energie. Eine Diät ist da ein erdenklich schlechter Zeitpunkt! Und ja, ich war immer stolz darauf, sehr schlank zu sein und das war ich nach der Geburt nicht. Wie gesagt: auch hier die Erkenntnis: dass es Wichtigeres im Leben gibt! Übrigens habe ich inzwischen wieder das Gewicht von vor der Geburt und eine Zeit lang war es sogar noch weniger als vor der Geburt.
Nein, ich sehe mich keineswegs als Opfer, weil ich ein Kind ausgetragen habe. Ich würde selbst wenn ich tauschen könnte, nicht tauschen wollen. Mir tun sogar Männer eher leid, da sie nicht dieses Privileg haben. Man kann sich erst in der Schwangerschaft vorstellen, was für ein Gefühl das ist, sein Baby im Bauch strampeln zu spüren. In der Schwangerschaft entsteht oft eine derartig emotionale Bindung, die man vorher wohl kaum in Worte bringen und verstehen kann. Mir ist klar, dass auch Väter eine wirklich innige Bindung zu ihrem Kind aufbauen können, aber ich würde es wie gesagt nicht missen wollen, mein Kind während der Schwangerschaft bereits derart intensiv zu spüren. Sowohl physisch als auch psychisch.
Wenn du ständig und immer wieder davon schreibst, wie viel Opfer man doch für ein Kind bringen muss, dann frage ich mich ernsthaft, warum du diesen Gedanken an ein Kind noch immer nicht verworfen hast. Manche Frauen sind nun einmal einfach nicht bereit dazu, ein Kind zu bekommen, völlig unabhängig von ihrem Alter. Nur weil man eine Frau ist, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass man auch Kinder bekommen muss und wenn eine Frau merkt, dass sie sich einfach nicht mit dem Gedanken an Kinder anfreunden kann, dann sollte sie es einfach lassen. Immerhin bringt es ja nichts, dem Partner zuliebe Kinder zu bekommen, wenn man sich selbst nur den ganzen Tag Gedanken über sein Aussehen und über die Karriere macht und in Wirklichkeit gar kein Kind haben möchte, da das einfach zu viele Nachteile für einen bedeuten würde.
Wenn man von ganzem Herzen ein Kind bekommen möchte, dann ist es einem mehr oder weniger egal, wie man nach der Geburt aussehen wird und man ist dann auch bereit dazu, für das Baby auch die Karriere zurück zu stecken. Immerhin steht das Kind dann an erster Stelle und erst später kommen das eigene Aussehen und auch die Karriere. Zudem würde man gar nicht daran denken, wie viele Opfer man doch für ein Kind bringen muss. Als Mutter sieht man einige Schwangerschaftsstreifen sicherlich nicht als Opfer an, da man sich einfach voll und ganz bewusst ist, dass das auf einen zukommen wird, wenn man ein Kind möchte. Trotzdem ist der Wunsch so stark, dass es einen nicht davon abhält, ein Kind bekommen zu wollen.
Ich denke, dass man diese Thematik durchaus auch mit einer Fernbeziehung vergleichen kann. So ist man bereits dazu, immer wieder viel Geld auszugeben, um den Partner sehen zu können. Man macht sich dann auch keine Gedanken darüber, was man sonst alles mit dem Geld machen könnte, da es selbstverständlich ist, dass man das Geld für die Fahrkarte nutzen möchte, um den Freund zu sehen. Und genauso sollte es auch bei einer Schwangerschaft sein. Man macht sich keine Gedanken darüber, wie man ohne ein Kind aussehen könnte, da man einfach nicht ohne ein Kind leben möchte. Alles andere wird dann nebensächlich und das eigene Kind ist einem dann auch weitaus wichtiger, als ein perfektes Aussehen. Von daher denke ich nicht, dass man bereit dazu ist, ein Kind zu bekommen, wenn man sich ständig nur Gedanken über Karriere und Aussehen macht, statt einfach nur den Wunsch zu verspüren, ein Kind zu bekommen.
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