In Fonds mit oder ohne Ausgabeaufschlag investieren?

vom 18.02.2014, 23:08 Uhr

Bei Investitionen im Fondsbereich wird ja in aller Regel auch ein Ausgabeaufschlag fällig. Nun konnte ich nachlesen, dass es auch jede Menge Investmentfonds ohne Ausgabeaufschlag gibt. Nur, sind denn Fonds ohne Ausgabeaufschlag immer die bessere Wahl? Schlägt sich die Ersparnis beim Ausgabeaufschlag womöglich auf eine schwächere Rendite nieder? Könnte man Fonds ohne Ausgabeaufschlag vielleicht auch als Ladenhüter betrachten, die man so unter das Volk bringen möchte? Was meinen denn die Fondsexperten im Forum, welche Bedeutung messt ihr dem Ausgabeaufschlag bei?

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» kilkennyman » Beiträge: 183 » Talkpoints: 3,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist wohl eine Glaubensfrage, ob man nun Fonds mit oder ohne Ausgabeaufschlag erwerben soll. Ich stehe auf dem Standpunkt dass es wichtiger ist einen vernünftig gemanagten Fonds zu erwerben der schon seit Jahren über ein gutes Ranking verfügt und der besser abschnitt als die seiner Mitarbeiter. Die Klasse dieser Fonds kann man an der Anzahl der vergebenen Sterne erkennen. Diese Fonds werden aber leider nur sehr selten ohne Ausgabeaufschlag angeboten. Ich bezahle deshalb aber aus diesem Grund lieber den Ausgabeaufschlag und notfalls kann ich ihn auch bei den meisten Direktbanken um die Hälfte reduzieren.

Bei den langen Laufzeiten die ich avisiere spielt der Ausgabeaufschlag eigentlich keine wirkliche Rolle, vorausgesetzt natürlich dass ich einen sehr guten Fonds gekauft habe. Oder anders ausgedrückt, was nützt mir ein Ausgabeaufschlagfreier Fonds der sich nur unterdurchschnittlich gegenüber den anderen Fonds mit Ausgabeaufschlag entwickelt? Der Zins- und Zinseszinseffekt ist auch hier ein Garant für eine gute Rendite. Ich hatte mir mal Statistiken und Vergleiche besorgt wo man das nachlesen konnte, die Ergebnisse waren wirklich verblüffend.

Es ist aber richtig, dieser Fonds muss dann erst einmal fünf Prozent Gewinn aufweisen um die Einstandskosten überhaupt ausgeglichen zu haben. Ich muss aber sagen dass bei geschicktem Einkauf (zum Beispiel Kauf bei fallenden Kursen) das manchmal innerhalb von ein paar Wochen wieder ausgeglichen ist. Überhaupt sind Aktien und Aktienfonds etwas für Anleger mit langem Anlagehorizont.

Sie sind einfach nicht dafür gedacht ständig gekauft und wieder verkauft zu werden. Hin und Her macht Kasse leer, in diesem Spruch ist schon viel Wahrheit enthalten. Wer eher der Zocker ist oder nur kurzfristig in Fonds investieren möchte der kann sich natürlich auch solche entsprechenden Fonds kaufen oder aber eben in Fonds investieren die ohne Ausgabeaufschlag ausgeben werden.

Ich hatte auch schon solche Fonds, aber rückblickend muss ich sagen dass sie nicht hielten was versprochen wurde. Übrigens gibt es auch bekannte Fondsnamen mit und gleichzeitig ohne Ausgabeaufschlag. Bei den Raiffeisenbanken gibt es den Klassiker Unifonds auch als Unifonds-net. Komischerweise liegen die Kurse meilenweit auseinander und auch die Performance der letzten Jahre ist recht unterschiedlich. Erklären kann ich mir das auch nicht. Das ist wahrscheinlich so weil es auch ein unterschiedliches Kaufverhalten, also eine unterschiedliche Nachfrage, gibt die dann auch Einfluss auf den Preis hat.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke mal, bevor man sich über Dinge wie Ladenhüter und Kaufanreize Gedanken macht, sollte man erst einmal das naheliegende betrachten. Sich mit hohen Ausgabeaufschlägen abzufinden, macht dann Sinn, wenn man so oder so ein Kunde ist, der sein Geld lieber liegen lässt. Denn immerhin lohnt sich ein Verkauf erst, wenn der Fonds den Prozentsatz eingeholt und am besten überholt hat. Je längerfristiger die Anlage ist, desto erträglicher ist ein hoher Ausgabeaufschlag im Normalfall, wenn die Anlage einigermaßen stabil läuft. Oft ist es dann so, dass die jährlichen Gebühren für Verwaltung und so weiter geringer ausfallen.

Dann gibt es Fonds mit geringem (oder keinem) Ausgabeaufschlag. Aufgrund dieses Umstandes sind die Fonds natürlich leichter handelbar. Häufig werden sie auch Tradingfonds genannt. Mitunter sind dann aber die laufenden jährlichen Gebühren ein wenig höher als bei den Fonds mit Ausgabeaufschlag. Manche Fondgesellschaften bieten ihre Produkte sogar in beiden Varianten an. Da muss man halt überlegen, was man selbst für richtig hält und wie lange man das Geld einsetzen möchte.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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