Was kann man tun, wenn Kind nicht mit auf Klassenfahrt will?

vom 18.02.2014, 19:37 Uhr

Wir haben vor den Schulferien die Information bekommen, dass meine Kinder im Frühjahr eine Klassenfahrt machen, was ich persönlich gar nicht mal so schlecht finde. Zumindest fand ich Klassenfahrten damals immer sehr schön, aber meine Tochter ist da wohl anderer Meinung. Sie weigert sich mit Händen und Füßen mit daran teilzunehmen, obwohl sie eigentlich noch nicht mal nachvollziehbare Gründe vorbringen kann und noch nie auf Klassenfahrt war.

Ich habe nun bedenken, dass dies dann auch klappt, wenn es soweit ist, und es auf Klassenfahrt geht. Ich weiß nicht wirklich, wie ich sie doch überzeugen könnte, dort mit zu fahren und dies am besten ohne Theater. Aber was mache ich, wenn sie sich nicht überzeugen lässt? Was passiert dann?

Hatten sich eure Kinder auch so schwer getan, wenn es auf Klassenfahrt ging, oder haben sie sich gefreut? Musstet ihr erst Überzeugungsarbeit leisten? Was passiert denn, mit den Kindern, die überhaupt nicht mit wollen?

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich habe es auch gehasst auf Klassenfahrt zu fahren. Das Problem ist einfach, dass man dann die ganzen Spinner, die man sonst nur wenige Stunden ertragen muss den ganzen Tag ertragen muss. Ich hatte eben auch viele Idioten in der Klasse und nicht nur nette Leute. An deiner Stelle würde ich noch mal ganz in Ruhe nachfragen und ihr eben auch erklären, dass sie sonst zu fremden Kindern in die Klasse muss.

Zwingen würde ich die kleine Maus nicht, aber man kann es ihr ja vielleicht angenehmer machen, indem man ihr eine Belohnung verspricht, wenn sie mitfährt. Das muss ja nichts Großes sein, aber vielleicht gibt es da etwas, was sie gerne hätte und auch nicht zu viel kostet und das kann man ihr dann versprechen. Vielleicht wird es ja auch nicht so schlimm, wie sie denkt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn Kinder nicht mitfahren, müssen sie in dieser Zeit eben den Unterricht in einer Parallelklasse besuchen, so war das jedenfalls bei uns. Falls sie auch gleichzeitig wegfahren sollten, wird es sicherlich noch eine anderen Lösung geben, einfach zu Hause bleiben können die betreffenden Kinder jedenfalls nicht. Wenn du deiner Tochter das erklärst, kann das vielleicht schon reichen, dass sie dann doch lieber mitfährt. Ansonsten kannst du ihr ja noch erzählen, dass du deine eigenen Klassenfahrten immer toll fandest, sofern dass denn der Wahrheit entspricht. Wenn sie aber bei der Meinung bleibt, dass sie nicht mitfahren möchte, dann würde ich das einfach akzeptieren. Ist doch besser, als wenn sie dann jeden Tag heult, weil sie Heimweh hat (falls sie in diesem Punkt so sensibel ist) oder sonst irgendwie unzufrieden ist und gar keinen Spaß hat.

Ich wollte auf meine erste Klassenfahrt, die erst in der 8. Klasse stattfand (heutzutage gibt es das wohl meistens schon früher), zuerst auch nicht mit, allerdings war ich damals die Außenseiterin in der Klasse, was natürlich der Hauptgrund war. Am Ende bin ich doch mitgegangen und habe so schließlich doch etwas Anschluss in der Klasse gefunden, also war es dann doch was gutes. Die folgenden Klassenfahrten haben mir dann auch immer Spaß gemacht, nur auf die Abifahrt habe ich dann verzichtet, weil ich keine Lust auf eine tagelange Saufparty hatte. Was anderes wäre es nicht geworden, da diese von den Schülern selbst organisiert und kein Lehrer dabei war.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Meine Kinder freuen sich auf solche Veranstaltungen. Die erste Fahrt, die sie mitgemacht haben, war damals allerdings vom Hort aus organisiert und war keine Pflichtveranstaltung. Meine Töchter waren damals in der ersten Klasse und eine von ihnen wollte am Anfang auch nicht mitfahren. Da aber, wie gesagt, keine Pflicht bestand, war das kein Problem. Trotzdem hat sie etwa vier Wochen vorher dann doch ihre Meinung geändert und wollte mit.

In der dritten Klasse, als damals die erste Klassenfahrt an stand, argumentierte eine Mutter, dass ihr Sohn auch nicht mit wollte. Da war es aber eher so, dass sie ihren Sohn zu sehr behütete und nicht begeistert davon war, dass er mal zwei Nächte nicht zu Hause sein konnte. Und so ist es unterschwellig oftmals so, dass diese Ablehnung durch die Eltern gefördert wird.

Das betrifft oftmals Kinder, die auch nicht bei den Großeltern übernachten, sondern diese eben die Kinder im Elternhaus betreuen. Nun ist es an Grundschulen oftmals so, dass die Klassen einer Stufe auch zusammen wegfahren. Eventuell hilft dann das Argument, dass sie zu den jüngeren Klassen, wenn sie nicht gerade selbst in der ersten Klasse ist, in den Unterricht muss. Das wollen die wenigsten Kinder und stimmen dann eher der Klassenfahrt zu.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich finde, wenn die nicht wollen, dann sollte man sie nicht dazu zwingen. Sie wird ja einen Grund haben, warum sie sich so gegen die Klassenfahrt sträubt. Das kann von reiner Angst vor Heimweh bis zu massiven Problemen mit anderen Schülern ja alles sein, ergo würde ich versuchen, den wahren Grund dafür heraus zu finden. Des Weiteren solltest du ihr klar machen, welche Konsequenzen das nicht Mitfahren nach sich zieht. In der Regel kommen die Kids dann ja für den Zeitraum in eine Parallelklasse. Wenn sie nach dem Gespräch immer noch nicht mitfahren will, dann lass sie.

Ich habe Klassenfahrten immer abgrundtief gehasst. Ich kam nicht damit klar, mein Schlafzimmer mit mindestens drei anderen Schülern teilen zu müssen. Ich kam nicht damit klar, 24 Stunden am Tag unter anderen zu sein und nicht alleine sein zu können. Abgesehen von den Leuten, die mich genervt haben und der Tatsache, dass ich immer Sehnsucht nach meinen Haustieren hatte. Ich wurde immer gezwungen, diesen Mist mit zu machen und habe irgendwann dadurch eine regelrechte Phobie entwickelt.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn ein Kind eine Klassenfahrt verweigert, hat das meiner Erfahrung nach immer irgendeinen Grund und geschieht nicht aus Lust und Laune heraus. Vielleicht fühlt sich deine Tochter in ihrer Klasse nicht wohl und gehört eher zu den Außenseitern. Möglicherweise mag sie aber auch die Lehrkraft nicht. Es könnte aber auch sein, dass du selbst in der Vergangenheit zu viel geklammert und deiner Tochter dadurch das Gefühl vermittelt hast, das es nicht gut für sie ist, Nächte auswärts zu verbringen. Vielleicht steckt aber auch etwas völlig Banales dahinter und sie mag nur den Ort oder dergleichen nicht besonders gut leiden. Auf jeden Fall denke ich, dass du noch einmal mit deiner Tochter sprechen und in Ruhe die Gründe erfragen solltest. Erst dann kannst du weitere Schritte unternehmen.

Je nach Grund kann es helfen, ein Gespräch mit der Lehrkraft zu führen oder dein eigenes Verhalten zu überdenken und zu ändern. Fühlt sich deine Tochter aber beispielsweise in ihrer Klasse nicht wohl, denke ich schon, dass da seitens der Lehrkraft irgendetwas unternommen werden kann, um den Gemeinschaftssinn zu stärken und sie mehr in ihre Klasse zu integrieren. Sollte deine Tochter aber nach wie vor und auch nach einem klärenden Gespräch die Fahrt vollkommen verweigern, sehe ich keinen Sinn darin, die Fahrt auf Gedeih und Verderb durchzuziehen.

Vorausgesetzt natürlich, die Schule stellt sich nicht in den Weg, würde deine Tochter für diese Zeit dann einfach in einer anderen Klasse untergebracht. Sollte die Schule das allerdings verweigern, indem sie die Klassenfahrt zu einer Pflichtveranstaltung erklärt, an der man nur mit triftigem Grund nicht teilnehmen kann, hättet ihr wohl eher ein Problem. An deiner Stelle würde ich auch hier die Klassenlehrerin ins Boot holen, um die Situation zu beraten.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich wäre als Elternteil erst mal ganz intensiv daran interessiert, woher diese Ablehnung kommt. Ich würde mir da mal mein Kind in einer ruhigen Minute intensiv zur Brust nehmen und es bitten, mal die Karten offen auf den Tisch zu legen und seinen Standpunkt zu verteidigen oder anders gesagt, die Eltern zu überzeugen, warum es nicht mitfahren will. Da zählt aber dann eben kein "ich will halt nicht, einfach so" sondern nur Argumente.

Das würde ich dem Kind so klar machen. Die Frage ist nämlich, ob es keine Gründe gibt, oder ob es die Gründe nicht nennen mag. Da können ja durchaus auch blöde Sachen dahinter stecken, wie dass das Kind möglicherweise von Mitschülern erpresst wird und deshalb nichts sagt oder ähnliches. Da einfach ganz schnell dem Willen des Kindes zu folgen, kann möglicherweise Dinge unter den Teppich kehren, die man als Elternteil vielleicht ganz gerne gewusst hätte.

Wenn sich das Kind nicht davon abbringen lässt, würde ich ein Gespräch mit der Lehrerin ausmachen und mal nachhorchen, ob so ein Verhalten bei mehreren Kindern auftritt. Vielleicht kann auch eine gute Freundin nicht mit auf Klassenfahrt, sei es aus finanziellen oder gesundheitlichen Gründen und das Kind möchte sich solidarisch zeigen. Mögliche Gründe gibt es viele.

Wenn das Kind deshalb nicht mit will, weil es eh schon Außenseiter ist, ist es auf den ersten Blick sehr lieb, wenn die Eltern es zu Hause lassen. Verbessern wird sich die Situation dadurch aber nicht automatisch und langfristig. Da muss man schon gut abwägen, wie man sich verhält.

Jetzt mal ganz abgesehen vom Thema Klassenfahrt an sich. Ich denke, das kann dem Kind für das Leben schon nützen, wenn es lernt, gemeinsam mit den Eltern Argumente abzuwägen, zu argumentieren, Vorteile und Nachteile gegeneinander abzuwiegen und eine fundierte Entscheidung zu fällen. Zudem kann das Kind hier dran lernen, mögliche Konsequenzen vorher in Überlegungen einzubeziehen und sie nachher zu tragen. Ganz gleich wie die Entscheidung im einzelnen Fall hier aussehen wird, kann das das Kind auch schon weiter bringen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich habe sowas während meiner Schulzeit glaube ich noch nie erlebt. Klar gab es auch Kinder, die vielleicht ein bisschen geweint haben bei ihrer ersten Klassenfahrt in der Grundschule, weil man dann das erste Mal einige Tage lang von den Eltern getrennt war, aber das hatte man in der Regel schnell überstanden und irgendwann hat man sich dann einfach nur noch darüber gefreut und hatte auch Spaß daran, mit den Freunden unterwegs zu sein. Möglicherweise hat deine Tochter noch keinen richtigen Anhang in der Klasse gefunden und hat niemanden, mit dem sie sich auf diese Reise freuen könnte oder aber, sie wird sogar gemobbt und hat daher keine Lust, auf eine Klassenfahrt.

Ich denke, ich würde das vielleicht einfach mal vorher mit der Lehrerin absprechen und diese mal fragen, wie es sich denn so verhält, ob das Kind viele Freunde hat und ob es gemobbt wird. Wenn das beides nicht der Fall ist, dann legt sich die Aufregung deiner Tochter sicher wieder sehr schnell und dann besteht auch kein Grund zur Panik. Ich denke, dass das Kind sich dann doch auf die Reise freuen wird, man muss ihm auch gut zureden und vielleicht einen schönen Trolley oder so, gemeinsam einkaufen gehen und dann wird das alles sicherlich schon wieder.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Letztendlich ist es so, dass die Kinder mit an dem Schulunterricht in einer anderen Klasse teilnehmen müssen, wenn sie nicht mit auf die Klassenfahrt fahren. Solche Vorgänge sollte man aber mit dem Klassenlehrer beziehungsweise mit der Klassenlehrerin des betroffenen Kindes absprechen. Der Lehrer oder die Lehrerin wird einen Weg finden, damit das Kind beschäftigt wird, wenn es wirklich nicht mit auf Klassenfahrt möchte. Also zu Hause bleiben wird das betroffene Kind sicherlich nicht können. Immer hin wäre das Kind in der Zeit mit auf der Klassenfahrt, die zu den schulischen Unternehmungen gehören, wo normalerweise es Pflicht ist, dass man anwesend ist. Weshalb das Kind wohl in eine andere Klasse für diesen Zeitraum kommt und dort den Unterricht mitmachen muss. So ist es auf jeden Fall bei uns.

Ich persönlich habe mich früher immer gefreut, wenn die Zeit kam, wo die Klassenfahrten anstanden. Ich habe sehr gerne an den Klassenfahrten teilgenommen und ich bereue auch nicht, dass ich mitgefahren bin. Ich würde es eher bereuen, wenn ich nicht mit auf Klassenfahrt gefahren wäre. Immer hin bringt so eine Klassenfahrt auch ziemlich viel Spaß und man ist um eine Erfahrung reicher. Eine Klassenfahrt gehört meiner Meinung nach einfach dazu und so etwas sollte man nicht verpassen. Meine Kinder gehen zwar noch nicht zur Schule, aber die Zeit wird kommen. Meine Schwester hatte zum Beispiel Angst vor der ersten Klassenfahrt. Ich denke, dass sie Angst hatte, da es etwas Neues war und sie eine Woche lang ganz alleine ohne ihre Familie verbringen musste. Natürlich haben wir sie noch umgestimmt bekommen und sie ist letztendlich mitgefahren, aber, wenn sie nicht mitgefahren wäre, weil sie sich wehren würde, dann hätte sie auch für die Zeit eine andere Klasse besuchen müsste.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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