Wie läuft bei Euch ein Feueralarm in der Schule ab?

vom 18.02.2014, 15:52 Uhr

Ich habe mich gerade mit jemandem darüber unterhalten, wie an unserem Gymnasium bei einem Feueralarm reagiert wurde. Mein Gegenüber ist fast vom Stuhl gefallen, als ich ihm erzählte, dass bei uns bei Feueralarm genauso reagiert wurde, als hätte es zur Pause geklingelt. Alle Schüler nahmen sich also in aller Ruhe erst mal ihre Jacken und Pausenbrote bzw . packten ihre ganzen Sachen zusammen, weil die nächste Stunde in einem anderen Raum stattfand. Anfangs meckerten zwar noch einige Lehrer darüber, dass man die Sachen liegen lassen und das Gebäude schleunigst verlassen sollte, aber wir Schüler ließen uns davon nicht beeindrucken, denn wir hatten auch die Erfahrung gemacht, dass wir sonst vom nächsten Lehrer Ärger bekamen, wenn die Sachen nicht da waren.

Wir gingen dann auch in aller Ruhe über die Treppen nach draußen auf den Schulhof und die Lehrer getrennt von uns ins Lehrerzimmer. Es gab niemanden, der sich etwa dafür interessiert hätte, ob tatsächlich alle draußen waren. Schüler, die gerade auf dem Klo waren, wurden regelmäßig vergessen. Dort unten im Keller hörte man den Alarm auch nicht. Ein geordnetes Aufstellen und Durchzählen auf dem Schulhof gab es nicht. Es wusste eh kaum ein Lehrer, wie viele oder welche Schüler in der Klasse gewesen waren.

Wenn man im Nachhinein daran denkt, dann ist es an sich ein Unding, dass das so lax gehandhabt wurde und sich keiner dafür interessierte. Im Ernstfall hätten ohnehin viele Schüler den Tod gefunden, denn eine der beiden Treppen war viel zu schmal und das Geländer nicht wirklich vertrauenserweckend. Auf dieser Treppe ins Obergeschoss kamen nicht einmal zwei Leute aneinander vorbei und schon in der Pause stand man dort minutenlang und wartete, runter oder rauf zu kommen.

Wie sah es damals bei Euch aus bzw. wie sieht es inzwischen an der Schule Eurer Kinder aus? Wissen die Schüler dort, wie sie sich im Notfall verhalten sollen? Läuft das alles geregelt und geordnet ab, sodass man einen Überblick darüber hat, ob alle Schüler draußen sind? Werden regelmäßige Übungen abgehalten und auch eine Nachbesprechung gemacht, was geändert werden muss? Setzt Ihr Euch als Eltern dafür ein, dass solche Übungen abgehalten werden?

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn das bei euch wirklich so lax gehandhabt wird, dann ist das gar nicht in Ordnung. Ich habe einmal für zwei Jahre in einer Schule gearbeitet und einige Feueralarme mitgemacht, einmal sogar ein ernster, weil es in einem Zimmer im Keller eine Rauchentwicklung gab.

Als Lehrer ist man verpflichtet, die Schüler nach draußen zu begleitet. Das Hinausgehen muss unverzüglich erfolgen, das Einzige, was mitgenommen wird, ist das Klassenbuch. Die Schüler dürfen nicht anfangen, ihre Sachen zusammenzusuchen. Hören sie nicht auf den Lehrer, gibt es einen Verweis (Tadel). Die Lehrer sind für ihre Klasse verantwortlich und wissen auch, wo sich diese draußen zu versammeln hat. Er weiß auch, wo sich das Direktorat draußen befindet und meldet zeitnah, ob alle Schüler da sind. Hierfür ist das Klassenbuch wichtig, damit man weiß, wer krankgemeldet ist.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Also bei uns wurde sich da von Seiten der Lehrer schon bemüht, das ganze so ablaufen zu lassen, als sei es ein richtiger Feueralarm. Das heißt, alle mussten zum Sammelplatz gehen und der Lehrer hat dann auch überprüft, ob alle Schüler anwesend sind. Erst danach war die Übung beendet. Dass die Sache von den Schülern weniger erst genommen wurden, ist klar. Die Probealarme waren meistens vorher angekündigt und so ging man nur sehr gemächlich nach draußen, man wusste ja, dass es nicht brennt. Aber immerhin hätte man den Ablauf gekannt, falls es wirklich mal einen Brand gegeben hätte, und wäre im Ernstfall sicherlich schneller rausgegangen.

In der Oberstufe gab es dann mal mehrere Fehlalarme, da ein Rauchmelder wohl zu Nahe an der Fritteuse im Kiosk hing. Da waren alle nur noch genervt, wenn zum wiederholten Mal innerhalb weniger Wochen der Alarm losging. Wenn es in dieser Zeit einen echten Brandfall gegeben hätte, hätten einige vielleicht auch Pech gehabt, da man den Alarm ja nicht ernst genommen hätte. Einmal passierte das sogar während einer Klassenarbeit und der Lehrer war so locker, dass wir anschließend weiterschreiben durften und die Arbeit auch gewertet wurde, nachdem wir uns natürlich alle über die Lösungen ausgetauscht hatten. Da hatte es also mal was positives.

Da man solche Übungen nicht zum Spaß macht, finde ich schon, dass man da mit einem gewissen Ernst dabei sein sollte, besonders die Lehrer. Einfach ins Lehrerzimmer verschwinden geht natürlich gar nicht. Da kann man sich die Übung auch sparen. Ich habe den Eindruck, dass die betreffende Schule das überhaupt nur macht, weil es wohl gesetzlich vorgeschrieben ist, in bestimmten Abständen solche Übungen zu machen, aber wirklich ernst nimmt es anscheinend nicht mal die Schulleitung.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Solche Übungen finde ich von Haus aus sehr gut, denn man kann ja schließlich nie wissen, wann was passieren kann. Wo ich selber noch klein war und die Grundschule besucht habe, war es bei uns immer jährlich auf dem Plan so eine Übung zu absolvieren. Wie waren alle ganz normal im Unterricht und keine wusste, wann die Sirene anfängt. Sobald es so weit war, sind wir alle aufgestanden, haben uns schnell vor die Tür zu zweit hingestellt und zum Schluss ruhig, jedoch zügig, uns nach außen in den Schulhof begeben, wo schon der Direktor gestanden ist und unsere benötigte Zeit gemessen hat. Jedes Jahr wurde daher versucht, diese Zeit zu toppen. Was mir allerdings teilweise abgegangen ist, war die Erklärung zu dieser Aktion.Es wurden dazu immer nur paar Sachen gesagt, wie zum Beispiel, dass wir unsere Schulsachen und Sonstiges einfach liegen lassen sollen, und damit war die großartige Erklärung auch schon wieder vorbei.

Mein Sohn, der mittlerweile die erste Klasse der Grundschule besucht, hatte auch bereits seine erste Übung mit seiner Klasse absolviert. Er erzählte, dass es auf einmal laut war und alle Kinder mussten schnell raus. Draußen warteten an die Kinder bereits die Polizisten und Feuerwehrmänner mit ihrem Feuerwehrauto. Die Beamten haben den Kindern erzählt, wozu diese Übungen sind und wie man sich eben in dieser Situation am besten verhalten soll, was ich als seine Mama echt super finde. Unser kleiner war auf jeden Fall davon so begeistert, dass er beschlossen hat, eines Tages Feuerwehrmann zu sein.

Ich habe mir schon oft gedacht, was ich dafür damals gegeben hätte, eine so tolle Übung, Erklärung und Demonstration zu bekommen. Ich bin sehr froh, dass das Thema bei den Schulen mittlerweile nicht so unterschätzt ist, wie in meinen jungen Jahren.

» naty28 » Beiträge: 296 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Zu meiner Schulzeit lief ein Probealarm auch nicht unbedingt so ab, wie es sein sollte. Es war so, dass wir bei einem Probealarm immer schon vorher wussten, dass es einen geben sollte. Irgendwie ist es doch jedes Mal durchgesickert, obwohl wir es nicht wissen sollten, damit es möglichst realistisch ist. Aber dadurch, dass wir es vorher wussten, war es dann auch nicht gerade ein schneller Aufbruch, wenn es mal einen Alarm gab. Wir durften aber wirklich nichts mitnehmen, sondern mussten sofort aus dem Raum, darauf haben die Lehrer schon geachtet.

Das war besonders blöd, als uns mal ein Probealarm während des Sportunterrichts erwischte. Es war Winter und wir froren schon sehr in unseren Sportklamotten auf dem Schulhof. Die Lehrer haben ihre Verantwortung auch immer ernst genommen und ihre Schüler gezählt und sichergestellt, dass alle aus dem Gebäude draußen waren. Die Schwierigkeit war bei uns einfach, dass es durch bescheuerte Schüler öfter einen Fehlalarm gab und man dann dem Alarm einfach nicht mehr geglaubt hat. Darum sind wir auch nie besonders schnell und geordnet aus den Klassen gegangen. Im Ernstfall wäre das natürlich nicht gerade gut gewesen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Zu meiner Schulzeit, die noch nicht allzu lange her ist, lief der Probealarm auch immer recht geordnet ab. Im Regelfall waren wir aber auch nicht auf diesen Probealarm vorbereitet, vorausgesetzt natürlich, es sickerte nicht doch irgendwie durch. Wir verließen alle recht geordnet das Klassenzimmer und hatten genaue Anweisung, an welcher Stelle des Schulhofes wir uns zu sammeln hatten. Geordnet in Reihen nach draußen zu laufen, wäre bei der Größe der Klassen und der Enge des Schulhauses nicht möglich gewesen, aber am Sammelplatz stand der unterrichtende Lehrer mit dem Klassenbuch und hakte ab, wer anwesend war. Im Ernstfall wäre also definitiv aufgefallen, wenn Schüler noch im Gebäude gewesen wären.

Das Einzige, was bei uns nicht funktionierte, war das Zurücklassen der eigenen Sachen. Vorschrift wäre es eigentlich gewesen, beim Verlassen des Raumes nichts mitzunehmen außer das Klassenbuch, in der Realität packte aber doch fast jeder seine Schultasche und nahm sie mit. Das hatte bei uns aber damit zu tun, dass die Klassenzimmer bei Feueralarmen nicht abgeschlossen werden durften. Nachdem es bei einem Probealarm mehrmals zu Diebstählen kam, wollte niemand mehr dieses Risiko eingehen. Im Großen und Ganzen würde ich aber schon sagen, dass man uns in der Schule mit dem notwendigen Ernst auf das Thema vorbereitet hat und der Probealarm recht gesittet ablief - das hätte uns wohl im Ernstfall schon weitergeholfen.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hier geht es ja glücklicherweise nur um einen Probe-Feueralarm und nicht um einen echten Feueralarm. Das wäre ja furchtbar, wenn es im Notfall wirklich so lasch gehandhabt würde. Aber ich finde es auch nicht in Ordnung, wie es bei dir war. Ich glaube, hätte ich ein Kind, welches mir erzählen würde, dass der Probe-Feueralarm so abläuft wie bei dir, würde ich die Schulleitung einmal darauf ansprechen, dass mindestens das Klassenbuch mitgenommen werden muss. Aber irgendwo kann ich als ehemaliger Schüler ja auch verstehen, dass bei einem Probe-Alarm alles eher locker abläuft, da es noch nicht ernst ist.

Bei uns lief der Alarm immer so ab, dass es irgendwann zwischen den ersten drei Schulstunden geklingelt hat - das war immer so ausgemacht. Daraufhin haben die Schüler nur ihre Jacke mitgenommen, für den Fall, dass es draußen kalt ist. Und dieser Griff zur Jacke, die über dem Stuhl hing, ist ja auch kein Minutenakt, sondern dauert gerade mal wenige Sekunden. Dann sollten wir uns in Zweierreihen aufstellen und - je nach Klassenstufe Hand an Hand laufen - dann raus laufen. Aber geordnet und nicht gehetzt! Es hatten auch alle Klassen einen bestimmten Ort vor der Schule, an dem sie sich zusammenfinden sollten. Der Lehrer hat auch immer das Klassenbuch mitgenommen, damit er hinterher auch kontrollieren konnte, ob jemand fehlt oder nicht. Das lief eigentlich auch immer erstaunlich reibungslos ab, muss ich sagen. Aber es war auch sehr gut geplant.

Es gab auch schon einige Fälle, bei denen ein tatsächlicher Feueralarm ausgelöst wurde. Leider wurde dieser manchmal aus versehen von Schülern ausgelöst, die gegen den Knopf gestoßen sind. Und ein paar Mal hatten wir auch schon einen Feueralarm wegen den Chemiekursen. Es ist aber nie großartig etwas passiert, aber an diesen ungeplanten Feueralarmen hat man gemerkt, dass es wirklich sehr geordnet ist und die Lehrer keine Schüler zurückgelassen hätten, was ich sehr gut finde.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Bei uns wird der Feueralarm noch ziemlich ernst genommen, was ich auch gut finde. Schon am Schuljahresanfang wird gleich besprochen, welche Klasse sich wo trifft. Wir haben vor den Schulgebäuden eine große Wiese, auf der problemlos alle Schüler Platz haben. Auf dieser Wiese sind auch kleine Bäume, einige sind auch groß, es gibt Bänke und so weiter. Die Bäume tragen alle so kleine Schilder, auf denen die Klasse steht, diese Schilder werden auch jedes Jahr ausgewechselt. Jeder Schüler weiß genau, welcher Baum oder welche Bank zu seiner Klasse gehört. Bei uns ist es auch so, dass niemand vorher weiß, wann der Feueralarm los geht, noch nicht einmal die Lehrer wissen das. Der Schulleiter macht das immer nur mit unserem "Lehrer für Sicherheit", also der Lehrer, der sich um alles, was mit dem Thema Sicherheit zu tun hat, kümmert, aus. Meistens ist es aber so, dass der Feueralarm in der zweiten oder vierten Stunde stattfindet, etwa 10 zehn Minuten vor der Pause. So gibt es auch hinterher keinen Ärger, wenn wir etwas länger brauchen würden.

In der Unterstufe und in der Mittelstufe war das alles noch ziemlich einfach. Wir haben wirklich alles stehen gelassen und die Klassenbuchführer haben vorne am Lehrerpult das Klassenbuch abgeholt, das natürlich auch immer ordentlich geführt worden ist, schließlich war ich in den letzten paar Jahren immer Klassenbuchführer. Anschließend ist der Lehrer vorangegangen und hat die Fluchttüren geöffnet. Der Weg zu den Fluchttüren war immer frei, sodass man möglichst schnell dort hin kommt. Über die Fluchttreppen kommt man dann nach draußen. Dort führt der Lehrer die Klasse auf dem schnellsten Weg zur Sammelwiese und die Klasse sucht selbstständig den Platz, wo sie zusammen kommen muss, also zum Beispiel den Baum, auf dem die Klasse steht. Dann stellt sich die Klasse alphabetisch auf, und der Lehrer zählt zunächst durch. Falls die Klasse vollständig ist, läuft der Klassensprecher oder der Klassenbuchführer zum Lehrer für die Sicherheit, den man sofort entdeckt, weil er eine Warnweste anhat, und teilt ihm mit, dass die Klasse vollständig ist, sodass der Lehrer die Klasse abhaken kann.

Wenn die Klasse nicht vollständig war, hat der Lehrer alle Schüler aufgerufen, sodass er wusste, welcher Schüler nun fehlt. Dann wurde das Klassenbuch kontrolliert, im Normalfall steht dieser Schüler dann auch drinnen. Das ein Schüler gefehlt hat, der nicht im Klassenbuch stand, ist eigentlich noch nie passiert. Wenn alle Klassen gemeldet haben, dass sie vollständig sind, gibt der Lehrer, der für die Sicherheit zuständig ist, das Signal, dass der Feueralarm fertig ist. Dann gehen alle Schüler zurück in ihr Klassenzimmer, allerdings nicht mehr geordnet und schnell, sondern alle unterhalten sich. Im Klassenzimmer packen die Schüler dann ihre Sachen zusammen und dürfen in die Pause gehen.

Jetzt in der Oberstufe ist das ein wenig komplizierter, denn jeder hat einen anderen Stundenplan, und immer wieder hat jemand eine Freistunde. Außerdem gibt es kein Klassenbuch mehr. Beim ersten Feueralarm in diesem Schuljahr (wir machen meistens ein oder zwei Feueralarme im Schuljahr) hatten wir gerade Chemie und waren zum Glück vollzählig. Unsere Chemielehrerin hat uns dann nach draußen geführt und wir haben dann unserem Leher für die Sicherheit gesagt, dass der Chemiekurs vollzählig ist. Was diejenigen, die gerade eine Freistunde hatten, gemacht haben, weiß ich nicht. Ich bin mir aber sicher, dass die meisten selbstständig auf die Sammelwiese gekommen sind und dann vermutlich grüppchenweise zum Lehrer für die Sicherheit gegangen sind, am Ende war dieser Lehrer zumindest zufrieden. Wenn jemand im Kurs krank ist, wird meistens aber direkt im Sekretariat gefragt, ob diese Person entschuldigt ist, und das geben die Mitschüler dann an alle nachfolgenden Lehrer weiter.

Zum Glück hatten wir noch keinen echten Feueralarm, aber ich denke, dass das da dann ähnlich ist. Nur wie das mit den Schülern ist, die Freistunden haben, weiß ich nicht, denn wir Schüler in der Oberstufe dürfen in sämtlichen Freistunden das Schulgelände verlassen. Vielleicht kriegen wir da irgendwann auch eine Anweisung. Ach ja, wie Cupcake auch schon geschrieben hat, durften wir unsere Jacken mitnehmen, vorausgesetzt, sie liegen griffbereit. In Chemie ist das aber so, dass wir kaum Platz haben, deshalb stapeln wir die Jacken immer ordentlich über dem Geländer neben den Sitzreihen, aber bis man die Jacken wieder den Besitzern zugeordnet hat, dauert es schon ein wenig, deshalb lassen wir diese meistens liegen. Das Problem mit den Wertsachen haben wir eigentlich nicht, da die Lehrer schon aufpassen, das die Schüler sich ordentlich benehmen in den Klassenzimmern. Und da die Lehrer immer als erstes wieder in die Klassenzimmer zurückkehren, passen sie da auch recht gut auf. Trotzdem nehmen viele doch schnell ihren Geldbeutel oder ihr Smartphone mit, aber nur, wenn er wirklich griffbereit ist. Sonst greifen die Lehrer schon ein und meinen, dass wir uns beeilen müssen, aber das Handy hat ja meistens jeder in der Hosentasche und der Geldbeutel ist bei den meisten in der Jackentasche oder auch in der Hosentasche.

» Twilight-Girlie » Beiträge: 421 » Talkpoints: 37,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, es ist hier nicht ganz verstanden worden, dass es sich nicht um geplante und gut vorbereitete Probealarme gehandelt hat in meiner anfänglichen Schilderung. Dort wurden wir auch von unseren Lehrern vorbereitet und wir taten dann so, als ob wir alles verstanden hätten und gingen mehr oder weniger geordnet nach draußen. Wann genau die Probealarme kamen, wussten wir zwar nicht, aber wir konnten uns denken, dass einer anstand, wenn die Lehrer mit uns mal wieder über den geordneten Ablauf redeten.

Nein, ich meine echte Feueralarme. Ein Alarm, bei dem jemand diese kleinen roten Kästchen zerstört und den Feueralarm ausgelöst hat, ohne dass vorher ein Lehrer, der Direktor oder die Feuerwehr unterrichtet worden waren. In einem Monat hatten wir mal drei solcher Alarme. Einmal hat es tatsächlich gebrannt, wie wir sehr viel später erfahren haben. Jemand hatte das Toilettenpapier in der Schultoilette angezündet. Aber das Feuer war so klein gewesen, dass es nirgends Rauch gegeben hatte und das Feuer schon lange gelöscht war, bevor die Feuerwehr endlich eintraf.

Bei den anderen Alarmierungen hatte irgendein Schüler das Kästchen zerstört und den Knopf gedrückt, ohne dass ein Grund vorlag. Gerüchteweise hieß es später, dass sich jemand aus Versehen dagegen gelehnt hätte. Solche Alarmierungen gab es dann immer mal hin und wieder, eine war es mindestens in jedem Schuljahr. Insgesamt habe ich in meinen neun Jahren Gymnasium glaube ich nur zwei geplante Probealarme mitgemacht.

Ansonsten gab es immer diese Fehlalarme, bei denen es so chaotisch ablief, wie ich oben geschildert habe. Und an diesen Chaos hat sich auch nie jemand gestört, weder Eltern noch Lehrer. Ich darf heute gar nicht daran denken, was bei einem tatsächlichen Feuer passiert wäre. Ich denke, dann hätte sich die Schülerschaft je nach Ort des Feuers mindestens halbiert.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich hatte das wirklich so verstanden, als hättest du diese Probealarme gemeint. Das ist dann natürlich noch viel schlimmer. Bei uns gab es ja wie gesagt noch nie einen Brandfall, und unsere Chemiker sind auch ziemlich vorsichtig. Ein einziges Mal gab es auch einen dieser Fehlalarme, als irgendjemand wirklich den Feueralarm ausgelöst hat. Noch heute weiß niemand genau, wie das passiert ist, zumindest niemand abgesehen von den Lehrern und von dem Betroffenen selbst.

Da dieser Schüler, der den Alarm ausgelöst hat, aber ein ziemlich bekanntes schwarzes Schaf ist, also jede Menge Verweise einkassiert, sind sich die meisten sicher, dass ihm einfach mal wieder langweilig war. Warum er deshalb den Feueralarm ausgelöst hat, kann sich eigentlich niemand so richtig erklären, aber andererseits, wer weiß schon, was in dem Kopf eines kleinen Jungen vorgeht, der Verweise wie andere Leute Briefmarken sammelt. Er verletzt sogar absichtlich Lehrer und Schüler, aber solange keine andere Schule ihn aufnehmen will, muss er an unserer Schule bleiben. Vermutlich hat er sich gedacht, dass ein Feueralarm wieder mal ganz lustig wäre, und hat deshalb dieses kleine rote Kästchen zerstört hat, um diesen roten Knopf zu drücken.

Zunächst wusste auch niemand, dass kein Feuer oder so war, aber zum Glück haben die Lehrer so ruhig wie immer ihre Anweisungen gegeben. Wir Schüler wussten auch genau, was wir machen mussten, und da wir sowieso nie wussten, wann diese Probealarme waren, hätten wir uns genauso gut denken können, dass dies wieder einmal nur ein Probefeueralarm war. Alles hat dann auch super geklappt, bis irgendwann die Feuerwehr kam. Für uns Schüler war das natürlich auch erst mal ziemlich unterhaltsam, denn wann sieht man in einer wirklichen Kleinstadt mal wirklich einen Einsatz? Irgendwann wurde dann herausgefunden, dass ein Schüler einfach so dieses Kästchen zerstört hat, und noch später haben die Lehrer dann auch herausgefunden, wer das nun wirklich war.

Diese absolut idiotische Aktion von diesem Schüler, der dann auch den Einsatz zahlen durfte, zumindest nehmen wir das so an, hatte aber auch eine gute Sache. Oder eigentlich zwei, wenn man die Sicht der Schüler mit zählt. Wir haben nämlich fast eine komplette Schulstunde verpasst und durften auf der Wiese herum sitzen. Da da gerade Sommer war, fanden wir das natürlich super. Aber der wirklich wichtige Grund ist, dass die Lehrer und das Direktorat nun wissen, dass ein Feueralarm im Notfall wirklich klappen könnte. Auch für uns Schüler ist das irgendwie beruhigend, wenn man weiß, dass schon einmal ein richtiger Feueralarm geklappt hat.

Aber wenn das wirklich so ablaufen würde wie an deiner Schule, hätten sich vermutlich schon längst die Lehrer und vor allem die Eltern beschwert. Denn wie du schon geschrieben hast, bei einem solchen Chaos wären vielleicht wirklich nicht alle Schüler sicher und heil aus dem Schulhaus gekommen, und dann wäre das Geschrei groß gewesen. Haben die Lehrer wirklich absolut kein Verständnis, dass ein Feueralarm wichtiger ist als ein verspäteter Stundenanfang? Gerade diese Ansicht kann ich da nicht wirklich verstehen.

» Twilight-Girlie » Beiträge: 421 » Talkpoints: 37,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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