Schachspielende Frauen eher eine Seltenheit?

Sind Schachspielende Frauen eigentlich eher eine Seltenheit? Ich habe vor einiger Zeit mal ein Schachturnier gesehen und da waren nur Männer am Start. Ich selber kann leider kein Schach spielen und ich muss sagen, dass ich auch keine Frau kenne, die Schach spielen kann. Selbst meine Mutter kann kein Schach spielen, obwohl mein Vater ein sehr guter Schachspieler ist.

Kennt ihr viele Frauen, die Schach spielen können? Wenn nein, wie kommt es, dass doch mehr Männer als Frauen eher Schach spielen? Warum spielen auf Schachturnieren keine Frauen oder wenn, dann eher sehr wenige Frauen?

Ich glaube, Schach ist das typische Kriegsspiel für Nerds, geduldige Analytiker und Logiker. Das liegt naturgemäß weniger Frauen als Männern. Ich war damals in der Schach-AG in der Schule das einzige Mädchen und habe in den letzten 10 Jahren nur eine andere Frau kennen gelernt, die Schach liebt.

Ich sehe in den Parks eigentlich auch nur Männer beim Schachspiel stehen. Frauen haben auch international bei Wettbewerben noch nie einen starken Namen hervorgebracht. Auch denke ich, dass Schach kein Spiel ist, über das laufend irgendwo berichtet wird. Ein Freund von mir ist in einem Schachclub und da gucke ich manchmal online auf die Ergebnisse. Sonst spiele ich nur Schach, wenn es keine anderen Freizeitalternativen gibt, wie zuletzt auf einem Kleinschiff.

Nur weil Frauen nicht auf Turnieren spielen, bedeutet das meiner Meinung nach nicht, dass sie überhaupt kein Schach spielen können. Ich selbst kenne sehr viele Frauen die Schach spielen können, mich eingeschlossen und ich habe besonders früher, als ich noch jünger war, sehr viel Schach mit meiner besten Freundin gespielt. Mir macht das auch heute noch sehr viel Spaß, allerdings fehlt mir eher die Zeit dazu.

Das auf den Männern eher Turniere spielen, liegt sicherlich eher daran, dass diese es toll finden, daraus gleich einen Wettbewerb zu machen. Frauen freuen sich, wenn sie es mit jemandem spielen können und haben Spaß dabei und einige Männer wollen das eben zu ihrem Lebensinhalt machen und sich auf Turnieren messen. Das ist eben nicht jedermanns Sache.

Es ist ein Vorurteil, dass Frauen angeblich nicht Schach spielen können. Ich habe schon sehr früh die Regeln von meinem Vater gelernt und ich kann auch Schach spielen. Ich habe als Kind ein kleines Brett gehabt mit Magnet-Figuren und habe gerne gegen anderen gespielt. Besonders gegen meinen Vater habe ich immer verloren, weil mir einfach die Erfahrung fehlte. Als ich älter wurde, spielte ich auch mal gegen einien Computer, wenn sich kein Gegner fand, der Interesse an einem Spiel hatte.

Mittlerweile fehlt mir einfach die Zeit zum Schach spielen, sonst würde ich es bestimmt häufiger tun.

Es gibt berühmte Schachspielerinnen, wie beispielsweise die Polgar-Schwestern. Aber es stimmt, dass weitaus weniger Frauen auf hohem Niveau Schach spielen als Männer. Ich denke, dass es daran liegt, dass man sehr viel Zeit aufbringen muss, um Weltklasse zu werden. Frauen haben im Durchschnitt mehr soziale Interessen als Männer (nicht missverstehen, ich spreche vom Durchschnitt, nicht von den Einzelnen), sodass sie nicht so viel Zeit ins Schachspielen investieren möchten.