Beziehung - wenn der Mann femininer ist, als die Frau ...
Eine Freundin von mir hat vor wenigen Wochen ihren aktuellen Freund kennen gelernt. Die beiden haben sich an der Universität kennengelernt und sind inzwischen zusammen. Sie ist mir gegenüber auch sehr offen und wir haben uns letztens über ein Thema unterhalten, was sie ein bisschen bedrückt. Sie selbst empfindet es nämlich so, dass ihr Freund ein wenig femininer ist, als sie selbst und das verwirrt sie etwas. Angefangen hat das beispielsweise mir ganz einfachen sagen, wie Haare und Haut. Wenn er geduscht hat, dann cremt er sich oftmals mit einer Bodylotion am ganzen Körper ein, weil er meint, dass seine Haut sonst zu trocken wäre. Das ist natürlich nichts schlimmes und ich möchte damit jetzt nicht sagen, dass Bodylotion nur etwas für die Frau ist oder so. Aber sich jedes Mal nach dem Duschen einzucremen ist für einen Mann vielleicht nicht so üblich. Tatsache ist, dass meine Freundin das gar nicht tut und es ihr eigentlich egal ist, wenn die Haut an einigen Stellen etwas trockener ist.
Bei den Haaren ist das eine ähnliche Sache. Ihr Freund hat kurze Haare, verwendet aber dennoch eine Spülung und besteht auch nach dem Haarewaschen darauf, dass sie ihm nicht durch die Haare fährt, weil die Haare dann nicht so liegen, wie sie sollen, wenn sie trocken sind. Meine Freundin wäscht sich die Haare mit irgendeinem normalen Billigshampoo, lässt sie danach Lufttrocknen und macht sich einen Pferdeschwanz, während der minutenlang vor dem Spiegel steht und sich die Haare gelt. Eine spezielle Gesichtscreme hat meine Freundin auch noch nie besessen.
Dann geht es weiter mit Dingen wie Kleidung und einkaufen, beispielsweise empfindet er es als peinlich, wenn er eine Unterhose trägt, die nicht mehr so gut aussieht und nicht mehr die neuste ist. Er geht auch sehr gerne Shoppen, wohingegen meine Freundin sich ab und an mal Kleidung im Internet bestellt, wenn sie was braucht und sich ansonsten keinen Kopf darüber zerbricht, nicht gerne einkaufen geht und auch keinen Spaß daran hat. Ihr Freund hat auch einige Lederarmbänder und eine recht große Anzahl an Ketten, die er besonders im Sommer gerne trägt. Meine Freundin trägt keinen Schmuck. Des weiteren kommen noch Dinge hinzu wie etwa Parfüm, regelmäßige Friseurbesuche und Gesichtsbehandlung gegen Unreinheiten bei der Kosmetikerin, obwohl er nicht wirklich irgendwelche Unreinheiten hat.
Ich fand das ehrlich gesagt schon ziemlich lustig, als sie mir das alles erzählt hat, weil es mir schon ein wenig vorkam, als hätte man hier die Geschlechterrollen vertauscht obwohl die Sachen, die der Mann jetzt tut, heute absolut üblich sind und man deswegen vermutlich keinen Mann als feminin bezeichnen würde. Denke ich jedenfalls. Meine Freundin kommt sich aber neben ihm fast schon weniger feminin vor, weil er so ziemlich alles macht, was viele typische Frauen auch machen und sie einfach quasi nichts davon tut. Bisher hat sie das aber auch noch nie gestört, nur ihr aktueller Freund ist da schon ein sehr heftiges Gegenstück.
Mich würde interessieren, wie ihr das seht? Ich habe bisher keinen Mann getroffen, der so charakteristisch ist, wie der Freund meiner Freundin, ich denke aber, dass das heute nicht mehr ungewöhnlich ist und es gibt sicherlich auch Frauen, die das sehr gerne haben und von ihren Männern wollen. Diese Frauen tun all diese Sachen dann aber wahrscheinlich auch gerne. Ob mich das stören würde, weiß ich ehrlich gesagt nicht, lustig finde ich es aber schon. Wie sehr ihr das, würde euch das stören? Würdet ihr euch als Frau, weniger feminin fühlen, neben einem Mann, der sich so verhält wie der Freund meiner Freundin? Findet ihr, dass ihn das weniger maskulin macht?
Ich habe zwar schon Männer erlebt, die sich mehr Chemie auf dem Körper verteilt haben, als ich selbst. Aber so extrem kenne ich das auch nicht. Und ehrlich gesagt, wäre ich da eher genervt, wenn ich mit Anziehen und Haare kämmen fertig wäre zum losgehen und mein Partner noch Ewigkeiten im Bad vor dem Spiegel verbringen würde. Ich gebe ehrlich zu, dass ich mir mit einem solchen Mann keine Beziehung vorstellen könnte.
Allerdings muss eben jeder Mensch selbst entscheiden für was er sein Geld ausgibt, wie viel Chemie an sein Körper kommt. Allein die Zeit die man damit verbringt, wäre mir da zu schade. Und auch shoppen ist nicht mein Leben, so dass es mir recht egal ist, wie neu meine Unterhosen aussehen. Im Normalfall sieht das doch niemand weiter.
Ich finde es auch eher amüsant, wenn Männer vom Schönheitswahn gepackt werden. Ich kenne so einige, da muss halt die Frisur sitzen und wehe das Haargel ist alle oder weg, dann führen die sich auf, wie die Gallier, wenn ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. So den einen oder anderen Fimmel finde ich ganz witzig, da kann Frau grinsend drüber wegsehen, die Sache mit der Unterhose würde ich sogar begrüßen. Besser als wenn man so einen Filzi hat, der sie eine Woche lang auf rechts und in der nächsten auf links trägt. Aber bei dem Exemplar deiner Freundin hätte ich irgendwann wohl die Nase ziemlich voll.
Ein feminin männliches Exemplar kenne ich auch. Aber so extrem wie von dir beschrieben ist er dann doch nicht.
Ich finde es gut, wenn man seinen Körper pflegt und auf sich achtet. Ich finde das überhaupt nicht verurteilenswert egal um welches Geschlecht es dabei geht. Mir ist das auch ziemlich egal, was andere Leute machen. Aber wenn es um die Partnerwahl geht, gibt es für mich schon eine Grenze, die ich nicht überschritten sehen will.
Eine Beziehung wie du sie oben beschreibst, wäre für mich überhaupt nichts. Für mich war von vorneherein klar, dass ich einen Partner möchte, der in meinen Augen femininer ist als ich selbst. Ich möchte der feminine Teil in meiner Beziehung sein und will in dieser Hinsicht keine Konkurrenz. Daher habe ich schon beim Kennenlernen versucht herauszufinden, wie stark die feminine Ader eines Mannes ausgeprägt ist.
Gerade wenn es um meine Beziehung geht, bestehe ich schon darauf, dass der Mann behaarter ist als ich auch wenn es nur ein wenig ist und nicht gleich bärenartige Ausmaße hat. Auch mag ich es nicht, wenn ein Mann länger im Bad braucht als ich und generell länger und öfter vor dem Spiegel steht.
Mein Freund erfüllt dieser Kriterien glücklicherweise. Nur beim Duschen braucht er etwas länger als ich, es sei denn ich rasiere mich nebenbei, dann brauche ich natürlich länger. Auch wenn ich mich ausgehfein mache brauche ich länger als er.
Mein Cousin gehört zu der Sorte Mann, mit denen ich in einer Beziehung nicht zurechtkommen würde. Wenn er sagt, dass er nur mal "kurz" duschen geht, ist er für über zwei Stunden im Bad verschollen. Was der da so lange macht, ist für mich nicht nachvollziehbar. Am Ende kommt er dann kurz raus, um dann festzustellen, dass die Haare nicht richtig sitzen. Dann geht er wieder ins Bad um nach einiger Zeit mit einer unveränderten Frisur zurückzukommen.
Ich fände einen solchen Mann auch nicht wirklich attraktiv. Ich hatte zwar schon Partner, die Gel für die Haare benutzten, aber da war die Sache immer nach wenigen Minuten erledigt. Aber schon da empfand ich es als ein wenig störend. Ich selber benutze auch keine tausend Cremchen und Wässerchen, kein Haarspray oder Tonnen von Make-up. Wenn der Mann dann aber so großen Wert bei sich selbst darauf legt, übt das ja auch einen gewissen Druck auf die Frau aus, das ebenso zu machen, um ihm zu gefallen.
Das ist jetzt vielleicht sehr mittelalterlich, aber ich finde es einfach nicht männlich, wenn sich der Mann zu viele Gedanken über sein Aussehen und erst recht über sein Hautbild macht. Schon Frauen, die ihr Selbstbewusstsein davon abhängig machen, tun mir etwas leid. Aber bei einem Mann finde ich es dann wirklich lächerlich.
Also mir sind Männer lieber, die sich mit wichtigeren Dingen beschäftigen, deren Selbstbewusstsein auf charakterlichen Eigenschaften oder Leistungen beruht. Aber das ist bei Frauen ebenso. Ein gewisses Maß an Körperpflege ist natürlich wünschenswert und ebenso der Wille, gut auszusehen. Aber das hat definitiv Grenzen und diese Grenzen sind bei Männern niedriger angesetzt. Aber nicht viel.
Olly173 hat geschrieben: Nur beim Duschen braucht er etwas länger als ich, es sei denn ich rasiere mich nebenbei, dann brauche ich natürlich länger. Auch wenn ich mich ausgeh fein mache brauche ich länger als er.
Findest du, dass es ein Zeichen von Feminismus ist, dass eine Person länger im Bad braucht, als eine andere? Bei dir hört sich das ein bisschen so an, als wäre es dir wichtig, dass du länger brauchst, als dein Freund im Bad und um dich fertig zu machen, aber was soll denn das über dein Geschlecht aussagen? Das Frauen lange im Bad brauchen ist doch nur ein Klischee, dass sich mal eingebürgert hat und offenbar halten viele Frauen es inzwischen für nötig, dieses zu erfüllen.
Ich halte meinen Freund nicht für feminin, dennoch braucht er immer länger im Bad oder um sich fertig zu machen, als ich. Das ist mir auch egal, ich habe nicht das Bedürfnis, dieses Klischee zu erfüllen. Es gibt Frauen die sind von Natur aus sehr schön und brauchen nicht viel an sich zu machen, möchte man dann einer solchen Frau vorwerfen, sie wäre weniger feminin, weil ihr Freund mehr Zeit im Bad verbringt. Meiner Meinung nach besteht diesbezüglich kein Zusammenhang.
Crispin hat geschrieben:Olly173 hat geschrieben: Nur beim Duschen braucht er etwas länger als ich, es sei denn ich rasiere mich nebenbei, dann brauche ich natürlich länger. Auch wenn ich mich ausgeh fein mache brauche ich länger als er.
Findest du, dass es ein Zeichen von Feminismus ist, dass eine Person länger im Bad braucht, als eine andere? Bei dir hört sich das ein bisschen so an, als wäre es dir wichtig, dass du länger brauchst, als dein Freund im Bad und um dich fertig zu machen, aber was soll denn das über dein Geschlecht aussagen? Das Frauen lange im Bad brauchen ist doch nur ein Klischee, dass sich mal eingebürgert hat und offenbar halten viele Frauen es inzwischen für nötig, dieses zu erfüllen... Meiner Meinung nach besteht diesbezüglich kein Zusammenhang.
Aber man braucht doch nur lange im Bad, wenn man eben Creme benutzt und sich stundenlang die Haare gelt. Und das ist das, worüber wir hier reden. Das Zeichen für "Feminismus". Ein Mann, der einfach duscht und sich anzieht, braucht nicht lange im Bad.
Ich finde es schon ein bisschen komisch, wenn ein Mann übertrieben viel Wert auf Pflege legt. Aber so richtig schlimm finde ich es nun auch nicht. Immerhin wird er dann nicht übermäßig stinken, nicht eklig aussehen und immer auch gut aussehen. Wenn die beiden da wirklich so unterschiedlich sind, ist es eben so. Ich würde mich da als Freundin nun nicht weiter dran stören und es einfach hinnehmen. Man liebt sich doch und da ist es doch egal wie lange die Person im Bad braucht oder wie viele Pflegeprodukte sie verwendet. Das wertet einen Mann ja auch nicht als Mann ab.
Ich denke, dass es bei mir gar nicht möglich wäre, dass mein Freund femininer wäre, als ich. Immerhin falle ich wohl in das typische Klischee einer Frau. Ich liebe es nämlich, shoppen zu gehen und immer dann, wenn ich genügend Geld übrig habe, gehe ich shoppen. Dabei kaufe ich mir auch regelmäßig Kosmetik und Nagellack und mein ganzes Zimmer besteht fast nur aus Kosmetik, Kleidung und Taschen. Von daher wäre es wirklich sehr schwer für einen Mann, da noch heran zu kommen, weil ich eben so viele Sachen besitze und so oft einkaufen gehe. Das kann ein Mann fast nicht erreichen und von daher war ich auch noch nie mit diesem Thema konfrontiert.
Für mich ist es völlig selbstverständlich, dass ich immer sehr lange brauche, um mich morgens fertig zu machen. Immerhin benutze ich immer verschiedene Cremes, mache eine Spülung für meine Haare, schminke mich und überlege mir in aller Ruhe ein Outfit. Dabei brauche ich auf jeden Fall immer um einiges länger im Badezimmer, als mein Freund. Außerdem würde es auch gar nicht gehen, dass mein Freund länger brauchen würde, als ich, weil ich mir eben auch noch meine Fingernägel mache und mich schminke.
Ich muss sagen, dass ich es gut finde, wenn ein Mann sich pflegt und auch auf sein Äußeres achtet. Immerhin achte ich auch immer darauf, dass ich gepflegt bin und das erwarte ich dann auch von einem Mann. Von daher wäre es für mich auch nicht schlimm, wenn mein Partner auch regelmäßig Spülungen machen und sich eincremen würde. Dabei würde ich es jedoch nicht wollen, dass er übertreiben würde. Männer, die zu sehr auf ihr Äußeres bedacht sind, finde ich sehr nervig und das macht mir einen Mann dann doch etwas zu feminin. Immerhin muss ein Mann ja gar nicht so viel an seinem Äußeren machen und von daher würde ich es auch übertrieben finden, wenn er ständig in den Spiegel schauen würde.
Ich verstehe das Problem nicht. Dann benutzt der Mann eben mehr Lotion, wenn juckt es? So gesehen kann trockene Haut auch sehr unangenehm sein und dann beispielsweise jucken und rissig werden. Das ist nicht angenehm. Bevor ich solche Problemhaut hätte, würde ich meine Haut auch mehrmals täglich eincremen. Da ich hier keinen Bedarf habe, bin ich da eher faul.
Mein Partner neigt im Winter zu trockenen, spröden und rissigen Lippen, was sehr unangenehm für ihn ist. Daher legt er sehr viel Wert auf Lippenpflege und ich verzichte fast komplett darauf, weil ich das nicht brauche. Warum sollte ein Mann sich nicht mehr pflegen dürfen, wenn er sich wohl damit fühlt? Ich hatte mal eine Zeit lang im Winter das Problem, dass die Haut an den Beinen so trocken war und gejuckt hat, dass ich sie fast blutig gekratzt habe. Das ging nur mit eincremen wirklich weg. Wo ist da das Problem?
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