Kennt ihr eure Schweigepflichten im Beruf ganz genau?

Im Berufsleben darf man ja manchmal nicht mit jedem alles bereden, erst recht nicht berufliche Dinge ins Privatleben hinaustragen. Lehrer dürfen beispielsweise nicht mit Eltern in allen Belangen über andere Kinder sprechen und Versicherungsangestellte in der Leistungsabteilung dürfen nicht mit Angestellten aus anderen Abteilungen über Krankheiten der Mitglieder plaudern oder ihrer Familie zu Hause erzählen, welcher berühmte Filmstar bei ihnen versichert ist.

Kennt ihr die genauen Regelungen in eurem beruflichen Tätigkeitsfeld? Seid ihr ausführlich darüber aufgeklärt worden, was ihr wem innerhalb und außerhalb der Firma mitteilen dürft?

Ich mache zwar nur ein freiwilliges soziales Jahr, bin aber auch darüber aufgeklärt worden, was ich wem sagen darf und wem eben nicht. Beispielweise darf ich schon erzählen, was auf Arbeit so vorgefallen ist, auch im Detail. Allerdings darf ich dabei keine Namen nennen oder in irgendeiner Weise andeuten, um wen es sich handelt.

Diese Regeln habe ich aber nur für die Menschen, mit denen ich arbeite. Wie das mit meinen Kollegen ist, weiß ich nicht, aber ich denke, dass es sich von allein versteht, dass man nichts Peinliches, Privates oder so etwas ausplaudert. Generell würde ich aber sagen, dass ich gut darüber aufgeklärt wurde, was ich weitersagen darf und was eben nicht.

In meinem Beruf bin ich an die Schweigepflicht gebunden und ich bin darüber auch informiert worden, als ich in den Beruf gestartet bin. Es ist schon sehr wichtig, dass die Kunden uns vertrauen können und das liegt mit großer Sicherheit auch an der Schweigepflicht. Mich hat sogar mal ein Kunde gefragt, ob bei uns die Schweigepflicht gelten würde. Erst als ich dies bejaht habe, hat er mir von seinem Problem erzählt.

Mir ist durchaus bewusst, worüber ich sprechen darf und worüber eben nicht. So werden sensible Daten natürlich nicht weiter getragen und ich schweige darüber. Es kommt schon vor, dass ich dazu beauftragt werde, dass ich Telefonanrufe tätige, um etwas bestimmtes herauszufinden. Aber selbst da halte ich Rücksprache mit Kollegen und der Teamleitung, was ich überhaupt erzählen darf. Denn oft ist es so, dass ich dem Telefongesprächspartner gar nicht wirklich sagen darf, warum ich diese Information brauche und mir was ausdenken muss.

Im Prinzip darf ich nahezu nichts aus meiner beruflichen Tätigkeit an Konzernfremde Personen weitergeben, auch innerhalb des Konzerns ist klar geregelt, was ich an wen weiter geben darf und was nicht.

Das war am Anfang etwas schwierig, mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnt. Im Prinzip gebe ich Auskünfte, die über meine normalen Informationsempfänger hinausgehen, daher nur noch an die Geschäftsführung weiter, wer etwas wissen möchte/muss, wird von mir dann dorthin verwiesen.

Andersherum ist es so, dass ich nahezu alle Informationen, die ich brauche, auch bekomme, auch bei sensiblen Daten bekomme ich bereitwillig Auskunft. Natürlich da dann auch nur, wenn der entsprechenden Mitarbeiter mich kennt, ansonsten lasse ich auch das von der Geschäftsführung bzw. Assistenz erledigen.

Im privaten Bereich kann ich fast nichts über meine Tätigkeit sagen. Da muss es dann reichen, wenn ich sage, dass ich regelmäßig arbeiten gehe und in welchem Bereich. Ist auch manchmal doof, da es viele Leute gibt, die sich privat gerne über ihren Job austauschen, ich kann da dann nichts zum Gespräch beitragen. Daran habe ich mich aber auch gewöhnt, es hat auch Vorteile, wenn man nach Feierabend nicht mehr an den Job denkt oder darüber spricht.

Klar, ich darf theoretisch nichts über aktuelle Projekte sagen, aber das ist halt wirklich nur Theorie, weil ich in der Praxis gar nicht wüsste, mit wem ich darüber überhaupt reden sollte. Ich treffe nur alle paar Jahre auf einer Fortbildung mal auf jemanden, den man als "von der Konkurrenz" bezeichnen könnte und in meinem privaten Umfeld hat niemand das nötige Wissen um die Details meiner Arbeit zu verstehen bzw. interessieren die Details nicht wirklich.