Dem Partner beim Erbrechen beistehen - nicht normal?

vom 16.02.2014, 11:38 Uhr

Vor ein paar Jahren musste sich mein Partner sich nach dem Alkoholgenuss übergeben. Er hatte einfach ein bisschen zu viel getrunken, was seit dem auch nicht mehr vorkam. Nun habe ich ihm da natürlich beigestanden, ihm den Kopf gehalten und mich um ihn gekümmert. Er hat davon dann einem Kumpel berichtet, weil sie irgendwie auf das Thema gekommen sind. Nun meinte er, dass ich schon etwas Besonderes wäre und seine Freundin das nicht gemacht hätte. Ich finde es normal mich um meinen Partner zu kümmern, wenn es ihm nicht gut geht. Er hat sich eben an dem Abend überschätzt und er tat mir auch wirklich sehr leid. Ich hätte ihn da gar nicht alleine lassen wollen.

Die Freundin von dem besagten Freund hat sich in einem ähnlichen Fall einfach ins Bett gelegt und der Freund musste dann noch auf dem Sofa schlafen. Ich finde, dass man dem Partner da schon beistehen muss. Es kann ja auch andere Gründe haben und da finde ich dass man einfach auch seinem Partner beistehen muss. Ist das nicht normal?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde es kommt auf die Situation an. Vor ein paar Tagen ist es vorgekommen, dass mein Partner auch zu viel getrunken hat. Er kam dann spät nach Hause und hat mich dadurch erst einmal aufgeweckt. Er war aber normal ansprechbar. Später habe ich so halbwegs mitbekommen, dass er sich wohl auch übergeben musste. Da bin ich dann allerdings nicht aufgestanden, um ihm zu helfen. Wenn er allerdings sehr betrunken gewesen wäre und es vielleicht im Zweifelsfall nicht alleine zur Toilette geschafft hätte, dann wäre ich natürlich auch zur Stelle gewesen oder wenn er eben richtig krank ist.

Meistens übergebe ich mich auch alleine, ohne das mein Partner mir dann zur Hilfe kommt. Mir ist das auch meistens lieber. Er ist da etwas empfindlich und ich habe dann immer Bedenken, dass er sich dann mit übergeben muss. Aber ansonsten ist es für mich eigentlich auch selbstverständlich für den Partner da zu sein, wenn es diesem nicht gut geht. Sei es nun, dass ihm schlecht ist oder er eben anders krank ist. Dafür ist man doch auch zusammen, um eben gemeinsam Krankheiten durch zu stehen. Ich finde es ziemlich ignorant, wenn der Partner die Grippe hat und ich selbst dann nichts mache, um mich vielleicht ja nicht anzustecken.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde es immer schwierig einzuschätzen, ob man etwas "muss". Ich selbst habe in der Krankenpflege gearbeitet und habe 14 Jahre lang meine kleine Schwester miterzogen und ich habe an sich kein Problem mehr mit Körperflüssigkeiten oder ekligen Ausscheidungen. Jedoch habe ich schon bemerkt, dass Erbrochenes mir mittlerweile Probleme bereitet, ich würde manchmal wirklich daneben reihern. Deswegen ist das mit dem Beistehen gar nicht so einfach und schon gar kein Muss.

Es ist schön, wenn die Partnerin kein Problem damit hat, wenn der Partner sich erbricht und ihn unterstützt. Aber nicht jeder Mensch kann das. Ich kann es auch noch einigermaßen, aber es kommt mittlerweile auf das Würgegeräusch an. Wenn ich weiß, dass mein Partner sich im Laufe des Tages mehrfach erbrochen hat, dann verbanne ich ihn auch des Schlafzimmers. Er darf dann im Gästebett schlafen. Auch wenn er alkoholisiert war und sich dann erbricht, darf er auswandern. Den Geruch nehme ich ungern mit in den Schlaf und mein Partner versteht das auch.

Das hat auch nichts mit Boshaftigkeit zu tun, aber jeder Mensch ist verschieden und reagiert auf solche Situationen anders. Was ist so schlimm daran, mal auf dem Sofa zu schlafen? Auch dort kann man es bequem haben und je nach Grad des Alkoholisiertseins ist es auch nachvollziehbar, dass die Partnerin den Partner nicht ins Schlafzimmer lässt. Für dich mag es normal sein, aber nicht jeder hat einen starken Magen und kann einem bei Erbrochenen mal so beistehen. Ich möchte mittlerweile auch keinen Freund im Bett haben, dessen Mundgeruch trotz Zähneputzen noch nach Erbrochenem riecht. Also schläft am Ende irgendwer in einem anderen Raum.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Natürlich ist es nicht schlimm, wenn man das nicht machen kann, aber ich finde eben das man seinem Partner schon auch beistehen kann. Selbst wenn man nachfragt oder einen Tee kocht kann das ja schon Hilfe sein. Das mit dem Sofa war deswegen so bescheuert, weil es seine Wohnung war und sie sich schön im Bett breit gemacht hat und ihn auf das Sofa verbannt hat. Die beiden waren da auch zusammen weg. Ich habe es schon als schade empfunden, dass sie da so wenig Mitleid mit ihm hatte und ihm nicht geholfen hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Was gibt es denn da "beizustehen"? Ich weiß ja nicht was andere da für eine Technik haben, aber wenn mir schlecht ist und ich mich übergeben muss kommt das ganz von alleine raus, da brauche ich keinen, der mir dabei zuschaut oder mir gar das Händchen hält. Ich fände es schon extrem merkwürdig, wenn mir jemand dabei zuschauen wollte und würde das Publikum sicher auch raus werfen und die Badezimmertür hinter mir zu machen.

Wobei ich jetzt aber natürlich von einer Situation ausgehen, in der man dazu geistig noch in der Lage ist. Wenn jemand halb bewusstlos ist braucht er natürlich Hilfe und sollte auf keinen Fall alleine gelassen werden, weil er sonst am Erbrochenen ersticken könnte. In so einem Fall finde ich es natürlich normal, dass man die Person nicht allein lässt. Wobei es dann unter Umständen aber eh besser wäre, wenn man direkt den Notarzt ruft.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Nein, dass ist nicht normal. Wenn sich mein Freund so besaufen würde, dann könnte er glaube ich noch froh sein, wenn er das Sofa bekommt, dass wäre für mich keine Selbstverständlichkeit. Ich finde, es kommt generell auf die Situation an, aber du sprichst von übermäßigem Alkoholkonsum. Ich finde es asozial, unreif und sehr sehr kindisch, wenn erwachsene Menschen sich betrinken. Einem Teenager oder so kann das vielleicht ja mal passieren, aber einem erwachsenen Menschen? Nein. Wenn man keine Disziplin hat oder zu doof ist um seine Grenzen zu kennen, dann ist das ein Problem und ich denke, dass ich das bei meinem Freund nicht tolerieren würde, zumal ich Alkohol an sich schon sehr unsympathisch finde. Ich will keinen Freund haben, der nur Spaß haben kann, wenn er sich zudröhnt.

Ich denke, dass ich meinem Freund definitiv nicht beistehen würde, wenn er sich nach einem Saufgelage übergeben würde. Es wäre mir egal und für mich wäre ein solch undiszipliniertes Verhalten sogar ein Trennungsgrund, weil ich das einfach asozial und ekelhaft finde, wenn Menschen sich so besaufen. Ich würde wahrscheinlich noch nicht einmal in unserer Wohnung übernachten wollen. Im Falle eines Besäufnisses würde mich meinem Freund definitiv nicht beistehen. Ich weiß nicht, ob es dir jetzt nur konkret um den Fall oder generell um das Beistehen ging, denn das man sich in einer Beziehung unterstützt, ist ja selbstverständlich und wenn mein Freund sich aus anderen Gründen übergeben würde, beispielsweise wegen einer Krankheit oder so, dann würde ich ihm auf jeden Fall helfen. Bei einer solchen Aktion aber vermutlich eher nicht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Du hast ihm den Kopf gehalten? Als er sich übergeben hat? D.h. Du saßt daneben und hast das miterlebt? Das würde ich auch nie tun, das wäre mir viel zu eklig. Ich möchte es nicht mitbekommen, wie jemand anderes sich übergibt, das finde ich einfach widerlich. Einen Tee kochen würde ich sicherlich schon, aber jemandem den Kopf zu halten, das fällt definitiv aus.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Zitronengras hat geschrieben:Du hast ihm den Kopf gehalten? Als er sich übergeben hat? D.h. Du saßt daneben und hast das miterlebt? Das würde ich auch nie tun, das wäre mir viel zu eklig. Ich möchte es nicht mitbekommen, wie jemand anderes sich übergibt, das finde ich einfach widerlich. Einen Tee kochen würde ich sicherlich schon, aber jemandem den Kopf zu halten, das fällt definitiv aus.

Wenn jemand richtig weggetreten ist musst du das schon machen. Du musst die Person in eine Seitenlage bringen und den Kopf so halten, dass die Atemwege frei bleiben und das Erbrochene aus dem Mund fließen kann, sonst riskiert man, dass das Erbrochene in die Lunge gerät und die Person im schlimmsten Fall daran erstickt. Wie gesagt, ich würde in so einem Fall wahrscheinlich den Notarzt rufen, aber bis der eintrifft muss man ja trotzdem erste Hilfe leisten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich es nicht normal finde, neben dem Partner zu stehen, wenn dieser sich erbricht und auch noch dabei zu helfen. Immerhin ist das für mich doch eine sehr private Angelegenheit, die mir auch sehr unangenehm wäre und von daher würde ich da auch nicht freiwillig dabei sein wollen. Schließlich möchte ich auch niemanden bei mir haben, wenn es mir schlecht geht und ich mich übergeben muss. In so einem Moment möchte ich dann einfach nur allein sein und ich reagiere dann durchaus auch wütend, wenn jemand in meiner Nähe sein möchte.

Das möchte ich in so einem Moment ganz einfach nicht und ich kenne ehrlich gesagt auch keinen Menschen, der die Nähe von anderen sucht, wenn er sich selbst übergeben muss. Stattdessen ist es bei meinen Freunden auch so, dass sie in so einer Situation auf jeden Fall alleine sein wollen und von daher würde ich niemals auf die Idee kommen, mich in so einem Moment jemandem aufzudrängen, auch wenn es sich dabei um meinen Freund handeln würde.

Wenn man zu viel getrunken hat, dann ist man meiner Meinung nach, einfach selbst schuld. Dabei ist man ja auch nicht schwer krank, so dass man dringend die Pflege des Partners benötigt und deshalb würde ich schauen, dass mein Freund alleine damit klar kommt. Dabei würde ich ihm vielleicht einen Tee machen und sein Bett fertig machen, wobei ich sicherlich nicht auf die Idee kommen würde, ihn in so einem Moment noch zu verhätscheln. Immerhin würde er dann gar nicht merken, wie sehr er sich daneben benommen hat, wenn ich ihn in seinem Vorhaben noch unterstützen würde und von daher würde ich das gar nicht einsehen.

Wenn mein Partner krank ist, dann kümmere ich mich auf jeden Fall um ihn, wobei ich auch in so einem Moment sicherlich nicht mit ihm auf die Toilette gehen würde, wenn er sich übergeben müsste. Das wäre für mich nichts anderes, als wenn ich mich daneben stellen würde, wenn mein Partner Durchfall hätte und ich denke, dass so etwas einfach zu viel des Guten ist. Auch wenn man ein Paar ist, ist irgendwann die Grenze erreicht und ich denke, dass man auch in einer Beziehung noch ein gewisses Maß an Privatsphäre behalten sollte.

Da gehört für mich auch dazu, dass mein Partner mir nicht dabei zuschaut, wie ich auf der Toilette sitze oder mich übergebe und von daher mache ich das umgekehrt auch nicht. Zudem ist es so, dass ich mich vor Erbrochenem so dermaßen ekle, dass ich in so einem Fall meistens auch noch brechen muss. Das würde die ganze Situation jedoch nur verschlimmern und es würde uns beiden nichts bringen, wenn wir beide über der Toilette hängen würden, weshalb mein Freund mit so einer Situation auf jeden Fall alleine klar kommen müsste. Das finde ich aber auch gut so und ich würde es auch gar nicht anders wollen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich finde, dass man es mit der Fürsorge auch ganz schnell übertreiben kann. Vor allem frage ich mich, warum es notwendig sein sollte, jemandem beizustehen, dem einfach nur schlecht ist. Selbst wenn kein Alkohol im Spiel war, würde ich nicht extra zu dem Partner nach Hause fahren, um ihm beim Erbrechen zu „helfen“, denn dabei benötigt er meine Hilfe definitiv nicht. Ein Single oder jemand, dessen Partner gerade im Urlaub oder auf Geschäftsreise ist, muss doch auch alleine zurechtkommen. Das wird schon funktionieren.

Wenn man zusammen wohnt, kann man vielleicht in manchen Fällen anbieten, dass man ihm einen Tee kocht, aber ich würde da eigentlich auch nicht so ein Trara veranstalten. Ein erwachsener Mensch, der noch halbwegs stehen kann und bei Bewusstsein ist, kann sich doch meistens selbst helfen. Ist das nicht der Fall, ist so jemand auch eher ein Fall für ein Krankenhaus und weniger für mich.

Gerade wenn jemand offensichtlich nicht ernsthaft krank, sondern einfach nur betrunken ist, würde ich mich nicht so gerne in einer übertriebenen Weise um ihn kümmern. Ich finde es erbärmlich, wenn sich Leute so betrinken, dass sie anschließend den ganzen Abend auf der Toilette verbringen. Mir ist das einmal passiert und es war so peinlich und primitiv. Da möchte man definitiv keine Zuschauer haben. Ehrlich gesagt möchte ich einen Partner auch nicht in einer solchen Situation erleben, weil es doch ein Stück Attraktivität nimmt.

Wenn man zusammen wohnt, finde ich es eigentlich normal, dass derjenige, der sich so hat gehen lassen, dann auch alleine schläft. Das ist mir grundsätzlich lieber, aber selbst wenn man ansonsten gerne zusammen übernachtet, fände ich es sinnvoller, sich mit einem Eimer ins Wohnzimmer zu legen. Es kann immer nochmal vorkommen, dass er in der Nacht nochmal erbrechen muss und da wäre es schon auch recht unschön, wenn der andere dann dadurch wieder geweckt würde. Das gilt in jedem Fall, wenn der Partner seine Übelkeit selbst verschuldet hat, zum Beispiel durch den übertriebenen Alkoholkonsum.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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