Dem Partner beim Erbrechen beistehen - nicht normal?
Bei meinem Exfreund habe ich auch nichts unternommen um ihm zu helfen, da war ich allerdings auch noch jünger und habe nur den Aspekt gesehen, dass er uns so den Abend verdirbt, anstatt ihm beizustehen. In der Beziehung mit meinem meinem jetzigen Freund ist es auch schon vorgekommen, dass er sich nach einer Party übergeben musste, wahrscheinlich wie viele andere an diesem Abend auch, denn es war Silvester.
Neben ihm stand ich nicht, das hätte ich auch sehr unangenehm gefunden wegen des Geruchs und des Geräuschs, aber ich habe ihn ins Bad bugsiert, die Tür geschlossen und ihm einen Eimer fertig gemacht und habe mich dann mit ihm hingelegt, ihn beruhigt und ihm bei Bedarf Wasser oder den Eimer gegeben, während die anderen weitergefeiert haben.
Ein wenig sauer war ich in dem Moment schon, denn so endete der Abend für uns schon relativ zeitig, aber die Fürsorge überwiegte dann doch und ich wollte ihm beistehen und helfen, dass es ihm wieder besser geht, weil ich weiß, dass er das selbe jederzeit für mich tun würde.
Ich muss gestehen, dass ich meinem Partner auf keinen Fall beistehen würde, wenn er sich so betrunken hat, dass er sich übergeben muss. Das ist das Letzte! Wer sich so unsinnig betrinkt, der kann auch selbst für sich sorgen. Wenn ich dann hingehen und ihm noch seinen betrunkenen Kopf halten würde und zusehen müsste, wie er sich übergibt, hätte ich nicht nur die Achtung ihm gegenüber verloren, sondern ich käme mir auch schäbig vor. Was ich tun würde, um den Teppich zu schonen – nicht ihn, ich würde ihm einen Eimer und Papiertücher, sowie ein Handtuch geben und neben seine Schlafstelle stellen.
Anders ist es, wenn er krank ist. Dann würde er meine volle Unterstützung bekommen in jeder Hinsicht. Da würde ich auch helfen, wenn er sich übergeben müsste, ihm den Kopf halten, den Mund abputzen und ausspülen und ihm etwas Tee kochen. Der Geruch des Erbrochenen ist zwar sehr unangenehm, aber in solchem Falle zu ertragen.Jeder kann mal in die Lage kommen, dass man einfach solche Hilfe braucht.
Wäre er so betrunken, dass er vollständig weggetreten wäre zeitweilig, dann würde ich den Notdienst anrufen, dass sie ihn abholen kommen. Wenn man so betrunken ist, glaube ich nicht, dass man von Überschätzung sprechen kann. Käme das öfter vor, könnte er seine Sachen nehmen und gehen. Ramones, die Freundin des Kumpels deines Mannes macht das schon richtig.
Also ich weiß aus meinen damaligen Liebesbeziehungen, dass es nicht wirklich so war, dass einer dem Anderen beim Erbrechen zugesehen hat. Meistens liegt es ja auch schon daran, dass einer von beiden gar nicht dabei zusehen kann. Ich weiß, dass meine Ex-Freundin, zum Beispiel, niemals Erbrochenes hören oder sehen konnte ohne sich dann anzuschließen. Ich selbst, habe damit überhaupt kein Problem und sehe es in manchen Hinsichten sogar als notwendig, die Person dabei zu "beobachten" und eventuell zu unterstützen, da beim Erbrechen auch einiges schief gehen kann.
Ich erinnere mich an eine Situation als meine damalige Freundin brechen musste, da sie einmal zu weit ins Glas geschaut hat, was ihr eigentlich sonst nie passiert ist. Irgendwann ist aber immer das erste Mal, sodass es ihr selbstverständlich am Abend schlecht ging. In ihrem Leben hat sie dabei nur selten erbrochen, sodass es doch schon etwas komisch auf dem Klo klang. Es kam mir teilweise vor, dass sie kurz vorm Ersticken ist, da sie das Atmen total vergessen hat. Ich habe mich dann daneben gestellt und habe sie etwas beruhigt, sodass sie wenigstens wieder an das Atmen denkt und mir beim Erbrechen nicht erstickt.
Bei meinen Eltern ist es so, dass meinem Vater es eigentlich stets egal ist, wenn jemand erbricht. Meistens passiert es abends und wenn er schläft, dann schläft er und interessiert sich nicht dafür, was in der nahen Umgebung passiert. Im letzten Urlaub aber, hat mein Vater wieder mal zu tief ins Glas geguckt. Er konnte schon kaum mehr stehen und hat ziemlich viel beim Laufen mitgenommen, er war also richtig betrunken. Meine Mutter macht sich meistens schon so viel Sorgen, dass sie eine richtige Panik schiebt. Mein Vater ist im besoffenen Zustand auch sehr tollpatschig und nimmt gerne mal die Wand mit oder rutscht aus und es entstehen Beulen oder Platzwunden. Deshalb ist meine Mutter natürlich immer richtig besorgt und steht meinem Vater beim Erbrechen bei, bis er wieder sicher im Bett liegt. Meinem Vater passt dies aber nicht wirklich, da er sich dabei nur ungern zugucken lässt.
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