Statistiken, Pensionserwartungen und Ängste
Wem sagt der Begriff Baby Boomer noch etwas? Das sind/waren die treibenden Arbeitskräfte der 80er-Jahre, die jetzt so langsam in die Jahre kommen und das unausgegorene Pensionssystem gerade voll auskosten dürfen. Man muss sich vor Augen halten, dass statistisch gesehen etwa 10.000 sogenannte Baby Boomer täglich(!) 65 werden und das noch für die nächsten 20 Jahre in etwa. Wenn man sich so vorstellt dass sich die Anzahl der Pensionisten beispielsweise in den USA in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts praktisch verdoppeln wird und sich an die Versprechen die damals bezüglich der Pensionen oft noch gemacht wurden, kommt man schon ins Nachdenken.
Schon jetzt gehen viele Amerikaner mit weniger als 10.000,- Dollar Rücklagen in den Ruhestand und die hohen Kosten für medizinische Belange machen das Ganze nicht besser. Während Mitte des 20. Jahrhunderts noch etwa 40 Berufstätige auf einen in den Ruhestand tretenden Arbeiter oder Angestellten gekommen sind, sind es heutzutage nicht einmal mehr 3. Wer sich dabei auf die Sozialhilfe verlässt ist leider auch verlassen, denn auskommen lässt sich damit laut Statistik meist nicht leicht.
All das habe ich aus die USA betreffende Statistiken von Anfang 2012. Einerseits erschreckend, andererseits vielleicht noch mehr erschreckend aufgrund der Tatsache, dass es bei und auch nicht so viel besser aussieht. Zwar kann man sich im Vergleich durch das andere System im Moment noch viel besser auf den Staat verlassen, aber dass das nicht mehr lange so sein wird ist auch offensichtlich. Die Lösung dafür werden wir zwar wohl nicht hier im Forum finden können, aber es bringt einen schon extrem ins Grübeln! Was meint ihr?
Ich finde das ehrlich gesagt wenig erschreckend, schließlich ist es eine lange bekannte und keineswegs überraschende Tatsache, dass die Bevölkerung in den Industrieländern immer älter wird. Dass das zu Problemen führt, ist schon seit Jahrzehnten bekannt. Und es ist eine logische Folge, dass ältere Menschen entweder länger arbeiten müssen oder ärmer werden. Schließlich können die jüngeren Menschen nur eine begrenzte Wertschöpfung leisten, und diese muss auf die gesamte Bevölkerung aufgeteilt werden. Natürlich steigt die Produktivität, dadurch wird ein Teil des Problems ausgeglichen. Aber ganz beseitigen lässt es sich nicht.
Die USA hat hierbei natürlich dass Problem, dass das Sozialsystem nicht so ausgefeilt ist, wie es bei uns der Fall ist. Wer privat nicht vorgesorgt hat, hat eben Pech. Das ist aber eben die Mentalität der Amerikaner. Freie Marktwirtschaft, notfalls auf Kosten vieler "Verlierer", die aus Unwissen oder Pech das Spiel der Marktwirtschaft verlieren. Und die meisten Amerikaner wollen es doch so. Der enorme Widerstand gegen die Pflichtkrankenversicherung spiegelt doch die Mentalität perfekt wider.
In Deutschland sieht es dagegen doch sehr gut aus. Die Rentenkassen sind prall gefüllt, so dass man sich sogar Milliardenschwere Zugeständnisse leisten kann. Dank unserer hohen Produktivität können wir uns dieses gute Rentensystem leisten. Die Amerikaner könnten es natürlich zweifellos auch, sie wollen es nur nicht.
Die USA sind aber ein Sonderfall, dort muss sich jeder selbst um seine Pensionskasse kümmern. Es gibt dort soweit ich weiß natürlich auch Pensionsfonds in die auch die Arbeitgeber mit einzahlen, aber an sich ist das keine schlechte Idee. Der Zinseszins-Effekt bei solchen langen Laufzeiten muss gigantisch sein. Der Gedanke selber etwas einzuzahlen und auch dass man nur selber von diesen Einzahlungen profitiert ist doch nicht von der Hand zu weisen. Pech natürlich wenn man zu arm dafür ist oder alle Zahlungen aus eigener Tasche leisten muss, aber grundsätzlich finde ich das gut. Ich kenne mich aber mit diesem Rentensystem nicht wirklich aus, deshalb würde ich mich hier auch gerne korrigieren lassen wenn ich mich irre.
Hier in Deutschland werden doch auch jeden Monat nicht geringe Beträge für die spätere Rente eingezogen, nur mit dem Unterschied dass wir einen Generationenvertrag haben. Jeder der sich die Geburtenstatistiken anschaut muss doch sofort bemerken dass dieser Gedanke in absehbarer Zeit nicht mehr funktionieren wird. Spätestens wenn 1,5 Beitragszahler für zwei Rentner aufkommen müssen kracht das System zusammen. Oder wir setzen unsere ganze Hoffnung auf die EU-Einwanderer die ja angeblich eine große Bereicherung auf Grund ihrer Ausbildung und des regelmäßigen Kindersegens sind.
Ich bin zwar Beamter mit einer späteren Pension die schon heute einigermaßen berechenbar ist, aber auch hier gehe ich davon aus dass daran noch in naher Zukunft gerüttelt wird. Mein Versuch dem vorzubeugen wird regelmäßig vom Staat sabotiert. Die Abgeltungssteuer ist schon recht deftig wenn man bedenkt wie gering der Freibetrag eigentlich ist. Nur mal angenommen man hat jetzt Fonds gekauft die man später in 30 Jahren zur Altersvorsorge wieder verkaufen muss. Ich halte das Fünffache des ursprünglichen Wertes für durchaus realistisch und eher noch zu tief gegriffen. Dann sind bei einer Kaufsumme von 20 000 Euro und einem angenommenen Wert von 100 000 Euro glatte 20 000 Euro Steuer fällig plus Solizuschlag plus eventueller Kirchensteuer.
Auf private Rentenversicherungen gebe ich nichts weil eben eine Versicherung ist die einen nicht zu kleinen Anteil meiner Einzahlungen für Versicherungsleistungen, Provisionen und Nebenkosten abzweigt. Da die meisten dieser Kosten überproportional in den Anfangsjahren abgezogen werden fällt natürlich der Sparanteil geringer aus. Das ist in der Anfangsphase wegen dem Zinseszinseffekt besonders ärgerlich.
Meine private Vorsorge beruht auf einer Lebensversicherung die ich bereits vor vielen Jahren abschloss und die noch einigermaßen vernünftige Erträge garantiert. Aber auch hier sind es momentan nur noch 50 Prozent des damals vom Vertreter berechneten voraussichtlichen Wertes. Dann habe ich ein paar vernünftige Sparpläne in Aktienfonds die ich schon seit sehr vielen Jahren regelmäßig bespare. Das ist meins und das bleibt es auch, dass hoffe ich jedenfalls. Eine Vermögensabgabe auf Zwangsbasis von unserem Staat halte ich inzwischen aber auch nicht mehr für völlig ausgeschlossen. Als drittes Standbein rechne ich mit unserem Haus als Wertanlage und einem paar schönen Antiquitäten die wir uns zugelegt haben.
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