Rücksichnahme oder Mitleid, wenn Partner einen Kater hat?

vom 14.02.2014, 16:29 Uhr

Ich habe bei Teenagern, die noch sehr wenig Erfahrung mit Alkohol haben und dementsprechend ihre Grenzen nicht kennen, mehr Verständnis. Bei Teenagern besteht ja noch die Chance, dass sie Erfahrungen sammeln und beim nächsten Mal eben wissen, wann genug ist. Wenn aber ein Erwachsener, der seine Grenzen wirklich gut kennt, trotzdem über den Durst trinkt und dann am nächsten Tag einen Kater hat, dann ist er selbst Schuld. Ich hätte da definitiv kein Mitleid und würde da auch keine Rücksicht nehmen. Es ist ja schließlich nicht so, dass man gezwungen ist größere Mengen Alkohol zu trinken.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mein Mitleid für meinen Partner würde sich auch in Grenzen halten, denn schließlich ist jeder für sich selber verantwortlich und sollte wissen, wann er genug getrunken hat. Tut er das nicht, so ist er selber Schuld und muss mit den Konsequenzen eben leben. Rücksicht würde ich dann aber trotzdem wohl nehmen, denn das Leiden kann vielleicht dadurch gelindert werden, denn der Partner leidet ja sowieso schon und wieso muss ich es ihm als Partner dann noch schwerer machen, auch wenn ich sicherlich den ein oder anderen Spruch parat hätte, der sich auch über meinen Partner etwas lustig machen würde.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich bemitleide Menschen eigentlich allgemein nicht, schon gar nicht in Situationen wie der beschriebenen. Ich würde den anderen nun auch nicht besonders nerven und ihm meine Gesellschaft aufdrängen, was ich generell nicht mache, aber ich würde mich schon ganz normal verhalten, sofern er bei mir wäre. Musik oder den Fernseher würde ich nun nicht einschalten, das fände ich extrem unhöflich, generell wenn man nicht komplett alleine zu Hause ist, und mich würde es auch sehr stören. Aber leiseren und weniger störenden Aktivitäten kann man doch schon recht gut nachgehen.

Die Hausarbeit ist sicher nicht so wichtig, dass sie unbedingt einem festen Ritual folgen muss. Da ist es egal, wann man das macht, aber ich würde mich nun auch nicht still in die Ecke setzen. Wenn der Partner nicht bei mir wäre, sondern ich bei ihm, würde ich nach Hause fahren, weil mit jemandem, der einen Kater hat, ja einfach nicht so viel anzufangen ist und meine Anwesenheit dann eigentlich sinnlos wäre. Wenn ich Zeit mit jemandem verbringen, will ich auch etwas machen und nicht nur stumpf rumsitzen. Wenn man ohnehin nichts gezielt unternehmen kann oder dies nicht gewünscht ist, mag ich es lieber, wenn ich alleine zu Hause bin.

Wenn sich jemand, der einfach zu viel getrunken hat, wehleidig anstellt und vielleicht sogar Mitleid erwartet, fände ich das eher lustig. Es mag bei manchen Leuten vorkommen, dass sie nicht erkennen wollen, wann sie besser aufhören zu trinken. Wenn es dann aber letztendlich doch zu viel war, dann ist das doch auch total peinlich und auch etwas armselig, da darf man auf keinen Fall erwarten, dass das Umfeld Rücksicht nimmt – und ich würde das in so einem Fall auch nicht tun. Ich würde den Partner in dem Fall auch nicht unterstützen, sondern er muss selbst schauen, dass er wieder auf die Beine kommt. Falls so etwas häufiger vorkommt, würde ich mich von der Partnerschaft distanzieren, weil mich so ein Verhalten ziemlich nerven würde.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde, dass hier einige schon etwas zu extrem urteilen. Vorausgesetzt, der Kater meines Partners beinhaltet nicht ein Besäufnis bis zur Besinnungslosigkeit mit Dauererbrechen, was mich schon anwidern würde, kann man da schon ein wenig Rücksicht nehmen. Natürlich sollte jeder erwachsene Mensch die eigenen Grenzen erkennen und ist eigentlich selbst schuld, wenn er sie übertritt, andererseits kenne ich es ebenfalls von mir selbst, dass ich im einen Moment noch völlig nüchtern bin, der nächste Schluck dann aber schon zu viel ist.

Mein Partner ist glücklicherweise nie bis zur Besinnungslosigkeit betrunken, da würde ich mir schon Gedanken machen. Ein bisschen lustig und überdreht waren wir aber beide schon, dazu gehörten dann natürlich auch die Kopfschmerzen am nächsten Morgen. Wenn das kein Dauerzustand ist, wovon ich bei einem vernünftigen Partner einmal ausgehe, finde ich ein wenig Rücksichtnahme nicht verkehrt, das erwartet man ja selbst auch.

Ich würde nun nicht gänzlich auf Aktivitäten verzichten, die Geräusche verursachen könnten, aber es spricht ja nichts dagegen, zumindest ein wenig Zeit außer Haus zu verbringen und den Anderen seinen Rausch ausschlafen zu lassen. Dass ich auf laute Musik und lärmende Haushaltstätigkeiten verzichte, versteht sich für mich irgendwie auch von selbst. Aber mir ist der Haushalt auch nicht so wichtig, sodass ich ihn durchaus auch ruhigen Gewissens bis zu einem besseren Zeitpunkt liegen lassen kann. Bemitleidet wird allerdings niemand; bei uns darf man sich eher ein paar Sprüche anhören, wenn man zu tief ins Glas geschaut hat.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Um ehrlich zu sein wüsste ich gar nicht, wie ich mich in dieser Situation verhalten würde, denn immerhin hätte ich schon ein wenig Mitleid mit meinem Partner, denn immerhin liebt man seinen Partner auch und bei mir ist es auch so, dass es mir auch automatisch schlecht geht, wenn dieser eben auch schlecht gelaunt ist. Ähnlich ist es auch, wenn es ihm schlecht geht und er sich erbrechen muss, in dieser Situation fühlt man sich einfach unwohl und ich hätte schon Mitleid mit meinem Partner.

Ich selbst trinke überhaupt keinen Alkohol und mein Partner trinkt nur Bier, davon kann man sich ja auch nicht so schnell so stark betrinken, dass man direkt einen Kater am nächsten Morgen bekommt, deswegen kann ich diese Situation einfach schlecht einschätzen. Trotzdem halte ich eine Standpauke für zu hart und auch unangemessen, denn immerhin sollte man in einer Beziehung auch normal reden können und dann bringt es nichts, wenn man dem anderen so viel Ärger macht. Wenn man ruhig an die Sache rangeht, dann wird der Partner wohl auch akzeptieren, dass er selbst nicht alles richtig gemacht hat und so wird es vielleicht nicht mehr vorkommen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Das dich das nervt kann ich gut verstehen. Und die Tatsache das er auf dem Sofa liegt statt im Bett, und dich daran hindert deinen normalen Alltag zu leben, ist schon recht dreist, wie ich finde. Zum Glück kommt so was bei uns praktisch garnicht vor. Und Mitleid habe ich dann sowieso schon mal nicht. Rücksicht nehme ich, ja klar. Ich gönne ihm auch mal einen ausschweifenden Abend, bei dem er dann mit einem Kater aufwacht. Ich akzeptiere das, eben weil es praktisch nie vorkommt. Demnach nehme ich auch Rücksicht. Aber bemitleidet wird er definitiv nicht. Und ich würde ihn bitten sich wenigstens ins Schlafzimmer zu begeben, wenn er eh nur rumliegt.

» Maddie » Beiträge: 196 » Talkpoints: 63,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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