Spitzname und ihre Wirkung auf Außenstehende
Wahrscheinlich fast jeder hat einen oder mehrere Spitznamen. Nicht immer sind die angenehm und können bei Kindern sogar zur Belastung werden. Sie loszuwerden ist teilweise unmöglich.
Angeblich hat man es, mit Spitznamen die auf -i oder -y enden, schwerer. So wirkt es sich beispielsweise negativ auf Beziehungen aus. Verniedlichungen lassen Männer kindlich und nicht begehrenswert erscheinen. Verniedlichungen lassen Frauen an Kinder denken. Und mal ehrlich, wer will schon einen Jungen als Partner?! Auch wird man auf Arbeit oftmals nicht erst genommen.
Spitznamen aus der Kindheit sind teilweise schwer oder unmöglich loszuwerden. Wer sich davon belastet fühlt muss oftmals viel Mühe auf sich nehmen um ungeliebte Namen loszuwerden.
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr Spitznamen und wenn ja, wie entstanden sie und mögt ihr euren Namen. Könnt ihr bestätigen das sich Spitznamen auf Karriere und Beziehung auswirken?
Ich persönlich wurde als Kind "little curls" (Löckchen) genannt. Es gefiel mir nie. Leider fanden es meine Eltern unglaublich süß und nennen mich noch heute so. Meine Freunde und Schulkameraden fanden es lustig und haben mich gerne damit aufgezogen. Was ich, soweit ich mich erinnere, nicht als Belastung oder Demütigung empfand. Mein Freund hat mir den Spitznamen "happy feet" (lustige Füße) verpasst, weil ich bei unserer ersten Begegnung ungeschickt stolperte und er es niedlich fand. Auch hier sehe ich den Namen nicht als Belastung an. Im Gegenteil! Es erinnert mich am unsere erste Begegnung und den schönen Tag den wir gemeinsam verbrachten.
Ich glaube nicht, dass Spitznamen die mit -i oder -y enden irgendeine Auswirkung auf andere haben. Früher gab es keine Leute die sich super cool gefühlt haben, indem sie sich irgendwelche englischen Namen oder so gegeben haben, da hatten viele Leute normale Spitznamen, die im Grunde Verniedlichungen ihrer normalen Namen waren. Das ist heute auch noch gebräuchlich und ich finde daran ehrlich gesagt nichts schlimmes. Gefallen tut mir das aber meistens nicht, so Abkürzungen wie Jenny, Steffi, Fabi und so weiter, sind zwar üblich, ich finde sie aber ziemlich grausam.
Noch schlimmer als Verniedlichungen, finde ich englische Spitznamen. Wir leben in Deutschland. Die Engländer nennen sich auch nicht Löckchen oder glücklicher Fuß oder sprechen die Initialen ihrer Namen nach dem Deutschen Alphabet aus. Und ich verstehe auch nicht, warum die Deutschen immer meinen, sich so cool dabei fühlen zu müssen, wenn sie das tun. Auf mich wirkt das immer total albern und ungebildet, dass sind für mich einfach Teenager, die zu viel Bravo gelesen haben.
Bei uns gibt sich eigentlich niemand solche Spitznamen, die meisten werden bei ihren normalen Namen genannt oder dieser wird abgekürzt. Es gibt aber oft Leute, die haben einfach einen Drang dazu, den Namen anderer Personen zu verändern. Mein Laborpartner Santiago wurde von einem anderen Studenten im Labor dauernd ''Sant'' genannt, warum auch immer. Das kam ihm wohl besonders cool vor. Ich habe einen kurzen und schönen Namen und wünsche eigentlich auch nicht, dass dieser irgendwie verniedlicht oder verändert wird.
Crispin hat geschrieben:Noch schlimmer als Verniedlichungen, finde ich englische Spitznamen. Wir leben in Deutschland. Die Engländer nennen sich auch nicht Löckchen oder glücklicher Fuß oder sprechen die Initialen ihrer Namen nach dem Deutschen Alphabet aus. Und ich verstehe auch nicht, warum die Deutschen immer meinen, sich so cool dabei fühlen zu müssen, wenn sie das tun. Auf mich wirkt das immer total albern und ungebildet, dass sind für mich einfach Teenager, die zu viel Bravo gelesen haben.
Tut mir leid, meine Gute. Ich lebe in Schottland und Deutsch redet hier so gut wie niemand. Ich habe die deutschen Übersetzungen lediglich dahinter geschrieben, damit jeder weiß was es bedeutet. Ich bin zwar der Meinung das die meisten eh Englisch verstehen, aber der Admin hat mich darauf hingewiesen, dass es nicht akzeptabel ist, wenn ich mal ein englisches Wort benutze. Was für mich verständlich ist. Schottisch ist sehr viel komplizierter als das weiter verbreitete amerikanische Englisch.
Des Weiterem finde ich es nicht kindisch eine 2. Sprache zu beherrschen und diese auch anzuwenden. Ganz nebenbei werden auch hier deutsche Worte benutzt. Quasi in die schottische Sprache eingebunden und das machen nicht nur alberne Teenager. Selbst du benutzt englische Wörter. Teenager ist soweit ich weiß eingedeutscht und aus der englischen Sprache übernommen worden. Deine Aussage ist also ein wenig widersprüchlich.
xZombieKitten hat geschrieben:Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr Spitznamen und wenn ja, wie entstanden sie und mögt ihr euren Namen. Könnt ihr bestätigen das sich Spitznamen auf Karriere und Beziehung auswirken?
Ich habe einen kurzen Spitznamen, welcher auf dem Buchstaben "i" endet. Diesen Spitzname habe ich schon seit der Kindheit, als meine Schwester meinen Namen noch nicht ganz so gut aussprechen konnte, so hat sie diesen einfach abgekürzt und ich habe auch ihren abgekürzt. Auf meine Karriere hat sich der Spitzname nicht ausgewirkt, da nur meine Freunde und Bekannte meinen Spitzname kennen.
Aber mein Partner ist total vernarrt in meinen Spitznamen und spricht mich auch nur mit diesem an, weil er so süß ist und tatsächlich auch ein richtiger Name in seiner Muttersprache. Auch meine Eltern haben diesen Spitznamen übernommen, obwohl meine Mutter mir und meiner Schwester Namen geben wollte, die nicht so einfach abzukürzen sind. Das hat wohl nicht geklappt, trotzdem sehe ich meinen Spitznamen nicht als eine Verunstaltung meines Vornamens und meine Eltern auch nicht. Ich mag meinen Spitznamen sehr gerne.
Ich habe meinen Spitznamen schon annähernd mein ganzes Leben lang. Ich heiße eigentlich Kathrin. Meine Geschwister waren damals tagsüber bei einer Tagesmutter, während unsere Mutter arbeiten war. Die Tochter dieser Tagesmutter hieß auch Kathrin, ihr Spitzname war Kaddi. Als ich dann auf einmal da war, sagte sie: "Ich bin Kaddi... und das ist Kaddibaby" ... so war ich anfangs also Kaddibaby... mit der Zeit war es dann eben auch nur noch Kaddi.
Bisher hatte der Spitzname keine für mich spürbaren negativen Einflüsse/Auswirkungen. Ich mag meinen Spitznamen sehr gerne. Tatsächlich fühlt er sich "richtiger" an als mein richtiger Name... einfach weil mich mein halbes Leben lang kaum einer Kathrin genannt hat. Als ich angefangen habe zu studieren, hat sich das etwas geändert. Ich habe "gelernt", mich auch bei "Kathrin" angesprochen zu fühlen. Aber Menschen aus meinem engeren Umfeld trainiere ich eigentlich noch immer "Kaddi" an.
Andere Spitznamen, die ich mal eine Zeit lang verpasst bekommen habe, waren: Tigger, Mausi (bzw in Teenager-Möchtegern-Gangster-Schreibweise MauZzüü ), Spatzl, Miez/Miezi, Moppi, Muckelchen, Kleine/Lütten, Püppi. Fand ich alles nicht schlimm, da ich ja wusste, von wem es kam. Ich finde Verniedlichungen generell unproblematisch - auch für Männer. Normalerweise wird man ja von jemandem so genannt, der einen mag/liebt und den man auch mag/liebt... da finde ich das total in Ordnung.
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