In gemeinsamer Wohnung Drang nach Alleinsein haben?
In dem Thread Was hat sich bei euch nach dem Zusammenziehen verändert? habe ich mich ja bereits gefragt, wie sich das Zusammenziehen mit eurem Partner auf eure Beziehung ausgewirkt hat und ob ihr eher negative oder positive Erfahrungen damit gemacht habt. Ich selbst habe mit meinem ersten Freund nicht zusammen gewohnt, ich habe noch zu Hause gewohnt und mein Abitur gemacht, wohingegen mein Freund bereits eine eigene Wohnung hatte und studiert hat. Natürlich konnte man unter diesen Voraussetzungen nicht zusammen ziehen, ich fand das aber auch nicht schlimm. Mit meinem jetzigen Freund ist das ein wenig anders, wir haben beide sehr viel zu lernen und sehen uns daher nur abends und nicht jeden Tag. Mein Freund wünscht sich, das wir bald zusammen ziehen, weil sich das einfach anbietet, wenn er sein Examen bestanden hat und wir dann mehr Zeit füreinander haben.
In meiner ersten Beziehung hatte ich es sehr oft so, dass ich einfach Zeit für mich gebraucht habe. Natürlich habe ich mich immer gefreut, wenn wir uns gesehen haben, aber wenn wir mal ein Wochenende oder so zusammen verbracht haben, dann war ich danach schon etwas ermüdet und habe mich auch wieder auf die Zeit gefreut, die ich alleine hatte. Dauernde Gesellschaft strengt mich einfach ein bisschen an und ich genieße es im Anschluss Zeit für mich selbst zu haben. In meiner momentanen Beziehung ist das allerdings nicht unbedingt so, wie in meiner ersten Beziehung. Ich habe auch schon mehrere Tage hintereinander mit meinem Freund verbracht und ich hatte bisher nicht das Bedürfnis, wieder alleine zu sein. Das ist für mich außergewöhnlich, aber ich denke, dass es ein gutes Zeichen ist.
Noch habe ich ein wenig Zeit, bis wir zusammen ziehen, dennoch habe ich mich bereits jetzt schon gefragt, ob ich das wirklich möchte. Irgendwann wird es eben soweit sein, dass mein Freund mich fragen wird und ich weiß nicht, ob das wirklich etwas für mich ist. Bisher habe ich es eigentlich sehr genossen, dass ich eben auch Zeit für mich selbst hatte und ich bin mir nicht sicher, wie das sein wird, wenn ich dann mit meinem Freund zusammen wohne. Kann es sein, dass man sich dann einfach daran gewöhnt und nicht mehr das Bedürfnis hat, alleine zu sein, beispielsweise sich auch ausreichend entspannen kann, wenn der Partner einen in Ruhe lässt, ohne einen alleine zu lassen?
Es würde mich einfach etwas belasten, wenn ich dann mit meinem Freund zusammen wohnen würde und dennoch ab und an das Bedürfnis verspüren würde, alleine zu sein. Das ist nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen für die Beziehung, aber keine gute Voraussetzung um zusammen zu wohnen. Mich würde interessieren, wie das bei euch gelaufen ist, wenn ihr vor dem Zusammenziehen auch genossen habt, dass ihr ab und an Zeit für euch selbst hattet. Hat es euch genervt, dass ihr keine Freizeit mehr für euch selbst hattet, weil eben jeden Abend der Partner zu Hause ist, wenn ihr heim kommt? Hat euch das deprimiert oder sich irgendwie auf eure Stimmung ausgewirkt oder habt ihr euch irgendwann daran gewöhnen können?
Ich kann dich sehr gut verstehen, ich selbst bin ein Mensch der sehr viel Zeit für sich selbst benötigt, mein Freund hingegen jedoch nicht. Ich hatte anfangs auch Bedenken, wie sich dies auf unser Zusammenleben auswirken würde, allerdings klappt das sehr gut. Ich brauche zwar viel Zeit für mich, bin aber ebenso gerne in Gesellschaft und freue mich sehr darüber, jemanden zu haben der daheim auf mich wartet.
Bei mir ist es zum Beispiel so, dass wenn ich abends von der Arbeit heim komme, ich erst einmal eine halbe Stunde für mich brauche. In dieser Zeit möchte ich einfach nicht mit Fragen bombardiert werden oder ähnliches. Wenn ich sprechen möchte, dann mach ich das und wenn nicht, dann ist es auch gut. Sollte dies mein Freund einmal nicht respektieren, kann es schon vorkommen, dass ich richtig zickig werde. Dies passiert dann allerdings gar nicht geplant, sondern einfach intuitiv und ich kann in dem Moment einfach nicht aus meiner Haut.
Ansonsten nutze ich auch sehr gerne die Zeit, wenn mein Freund sich mit Freunden trifft. In dieser Zeit genieße ich oft ein Vollbad oder lese ein Buch und kann ganz für mich alleine sein.
Wenn du aber wirklich unsicher bist, könntest du ja im Vorhinein mit deinem Freund darüber sprechen und dann gemeinsam mit ihm eine Lösung finden. Dann weiß er wann er dich lieber ein bisschen alleine lässt und es gibt keinen Streit oder andere Missverständnisse. Ich glaube kaum, dass dies für ihn ein Problem darstellen könnte. Mit der Zeit spielt es sich dann sowieso ein, es hat ja jeder so seine Macken und Gewohnheiten.
Ich muss sagen, dass ich noch nie alleine gewohnt habe. Als ich bei meinen Eltern auszog, bin ich mit meinem Partner zusammen gezogen. Aber es war eigentlich immer schon so, dass ich tagsüber alleine war, weil mein Partner dann arbeiten ist. Ich bin zu Hause und habe eben die Möglichkeit, mir meine Zeit selbst einzuteilen. Ich habe Tage, an denen genieße ich es, dass ich alleine bin und an anderen finde ich es eher blöd und freue mich, wenn mein Partner nach Hause kommt.
Wir haben auch quasi jeder einen Raum für sich, in den man sich sonst auch zurückziehen könnte, wenn man dann eben mal alleine sein möchte und der Partner zu Hause ist. Vielleicht gibt es dann bei euch auch diese Möglichkeit. Ihr werdet ja auch nicht immer zur gleichen Zeit nach Hause kommen und auch getrennte Hobbys haben. Ich glaube, dass du dir ein bisschen zu viele Gedanken machst. Das wird sich alles schon finden und dein Freund wird sicherlich auch Verständnis haben, wenn du eben mal sagst, dass du alleine sein möchtest und dich dann zurückziehst.
Auch ich kann deine Bedenken sehr gut verstehen, weil ich ein Mensch bin, der zwar Gesellschaft sehr genießt, sich aber zwischendurch auch gerne alleine mit einem Buch verkrümelt, am PC sitzt oder allgemein gesagt gewisse Zeiten nur ganz für sich alleine braucht. Als ich das erste Mal für längere Zeit, also während der Semesterferien und für lange Wochenenden, bei meinem Partner war, hatte ich schon auch Sorge, dass man sich deswegen in die Haare bekommen könnte und mir mein Freiraum zu sehr fehlen würde.
Inzwischen wohnen wir sogar zusammen und es hat sich herausgestellt, dass all meine Ängste diesbezüglich völlig unbegründet waren. Solange auch der Partner ein Mensch ist, der gewisse Rückzugsräume für sich beansprucht und eigene Zeit einfordert, dementsprechend also auch akzeptieren kann, dass ich diese Freiräume ebenfalls benötige, sehe ich kein Problem. Mit der Zeit hat sich unser Zusammenleben insofern eingependelt, als dass wir nach einem gemeinsamen Abendessen ein bis zwei Stunden mit einem Hobby verbringen, das jeder nur für sich betreibt, erst dann treffen wir uns für gemeinsame Unternehmungen auf der Couch.
Kleine Reibereien gibt es natürlich auch, weil nicht immer alle Beteiligten dasselbe Ruhebedürfnis haben, aber normalerweise artet das bei uns nicht aus. Wichtig war mir eigentlich nur, dass unsere Wohnung groß genug ist, um sich auch räumlich aus dem Weg gehen und für eigene Aktivitäten zumindest ein bisschen abgrenzen zu können. Für mich ist das schon noch einmal etwas Anderes, als wenn jeder etwas für sich macht, man sich aber dennoch im selben Raum befindet.
Ich selbst wohne zwar noch nicht mit meinem Freund zusammen, wobei ich auch vorhabe, demnächst mit ihm zusammen zu ziehen. Aus diesem Grund kommt es natürlich auch immer wieder vor, dass ich mir Gedanken über unseren Zusammenzug mache, da ich auch ein Mensch bin, der sehr viel Freiheiten braucht. Auch wenn es mir wahnsinnig großen Spaß macht, meine Zeit mit meinem Freund zu verbringen und ich ihn am liebsten so oft wie möglich sehe, ist es dennoch so, dass ich immer genügend Zeit für mich brauche. Ich brauche einfach mindestens zwei Stunden täglich, in denen ich alleine bin, damit ich mich wohl fühle. Und wenn ich diese Zeit nicht bekomme, dann werde ich sehr gereizt, nervös und auch sehr unausgeglichen. Von daher schaue ich natürlich auch immer, dass ich genügend Freiheiten in einer Beziehung habe und es ist mir wichtig, dass ich selbst nicht zu kurz komme.
Ich denke nicht, dass es so ein großes Problem sein sollte, Freiheiten zu haben, wenn gemeinsam wohnt und von daher mache ich mir da auch keine Sorgen. Immerhin werde ich noch mindestens zwei Jahre studieren, wobei ich da immer wieder den einen oder anderen Tag in der Woche frei habe. In dieser Zeit wäre ich dann auch alleine, da mein Freund dann auch seinen Tätigkeiten nachgeht und von daher kann ich mich dann auch meinen eigenen Interessen widmen. Zudem ist es eigentlich logisch, dass ich mir auch immer wieder Zeit zum Lernen nehmen muss, wenn ich studiere und da sollte ich dann eigentlich auch allein sein.
Nur weil man nicht zusammen wohnt, muss man ja auch nicht immer den ganzen Tag aneinander kleben und von daher kann eigentlich jeden von uns auch jederzeit raus gehen und sich mit Freunden treffen. Außerdem kann man sich auch jederzeit in ein anderes Zimmer zurück ziehen, wenn man in Ruhe lesen möchte. Dabei hat mein Freund auch Verständnis dafür, dass ich auch hin und wieder alleine sein möchte und das ist umgekehrt auch nicht anders. Aus diesem Grund sollte das kein Problem sein und ich denke, dass wir beide nicht daran interessiert sind, jede Minute mit dem Partner zu verbringen. Das wäre uns beiden zu langweilig. Zudem haben wir auch beide unsere eigenen Hobbys und uns beiden ist es auch wichtig, dass wir diese Hobbys auch dann noch ausüben können, wenn wir gemeinsam wohnen. Aus diesem Grund ergänzen wir uns auch ganz gut.
Crispin hat geschrieben:Es würde mich einfach etwas belasten, wenn ich dann mit meinem Freund zusammen wohnen würde und dennoch ab und an das Bedürfnis verspüren würde, alleine zu sein. Das ist nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen für die Beziehung, aber keine gute Voraussetzung um zusammen zu wohnen.
Ich sehe darin jetzt kein Problem, jedenfalls, wenn man eine Wohnung hat die groß genug ist. Wenn man zusammen lebt bedeutet das doch nicht zwangsläufig, dass man jeden Abend zusammen auf dem Sofa sitzt und den Fernseher anstarrt und dann zusammen ins Bett geht. Sicher machen das viele Paare so, aber das ist deshalb doch keine Pflicht. Bei uns kommt es durchaus vor, dass wir die meiste Zeit des Abends in getrennten Räumen verbringen und ich sehe darin keinen Nachteil.
Warum sollte sich einer dazu zwingen mit dem Partner etwas zusammen zu machen, wenn er eigentlich lieber alleine Zeit verbringen würde? Wie viele Paare gibt es, die sich um das Fernsehprogramm streiten und keiner kommt auf die Idee einfach ein Buch zu nehmen und dem anderen das Feld zu überlassen? Darauf habe ich keine Lust und ich kann mir nicht vorstellen das das für eine Beziehung gut ist.
Ich hatte vor meiner jetzigen Beziehung in meiner letzten Beziehung viel Freiraum und wollte auch viel alleine sein, einfach auch weil ich meinen Partner nicht geliebt habe, aber das ist eine andere Sache. Mit meinem jetzigen Partner ist das anders. Ich verbringe wirklich gerne Zeit mit ihm und so leben wir nun auch in einer 1 Raumwohnung zusammen, was aber kein Problem für uns beide ist. Wenn jemand Ruhe braucht, dann bekommt er die auch.
Ich denke, dass es schon auch auf die Gegebenheiten der Wohnung und die Absprachen ankommt. Man kann ja durchaus sagen, wenn einem etwas nicht passt und man kann sich absprechen, wenn man mal Ruhe braucht. Bei einer 2 oder 3 Raumwohnung kann man sich ja auch gut mal zurückziehen und sich seine Zeit nehmen. Du wirst das schon hinbekommen.
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