Normal, das man heute so viel mit den Kindern lernt?
Ich habe zwei Kinder, erste und zweite Klasse, und es fängt jetzt schon an, das wir sehr viel gemeinsam für die Schule lernen. Es fängt damit an, das ich mit beiden Kindern lesen übe, dann soll man Kopfrechnen üben, das wird von der Lehrerin vorgegeben, meine Arbeitskollegin, ihre Tochter ist auch in der zweiten Klasse, die muss beispielsweise Diktat-Wörter mit ihrer Tochter üben. Dann gibt es Gedichte die gelernt werden müssen, also täglich etwas separates, zu den Hausaufgaben, die ja auch noch anfallen.
Also ganz ehrlich, wir reden von der ersten und zweiten Klasse, wie wird das denn in der fünften und höher, sind wir dann nur noch am lernen, ich finde das jetzt schon sehr umfangreich und zeitraubend, nicht das ich es nicht gerne machen würde. Aber ehrlich, ich kann mich nicht daran erinnern, das man mit mir früher so viel gelernt hätte? Eher gar nicht. Wird heutzutage vielleicht zu viel von den Kindern verlangt?, und auch von den Eltern?
Ich bin vor mehr als 30 Jahren in die Schule gekommen und auch damals musste neben den üblichen Hausaufgaben noch geübt werden. Das ist also nichts neues und aus meiner Sicht auch nicht mehr als vor Jahrzehnten. Wobei meine Eltern dann eher so nebenbei mit mir gemacht haben, so dass ich oftmals gar nicht gemerkt habe, dass es für mich eine zusätzliche Übung war.
Als ich vor rund 18 Jahren in der 1. und 2. Klasse war, haben meine Eltern auch ziemlich viel mit mir lernen müssen. Zumindest in den letzten 20 Jahren scheint sich hier also nicht wirklich viel verändert zu haben.
Ich habe zwar drei Kinder, aber meine Kinder gehen noch nicht in die Schule. Trotz all dem habe ich viele Kinder in meiner Familie und in meinem Umfeld, die schon eine Grundschule oder eine weiterführende Schule besuchen. Und leider ist das heutzutage normal, dass die Kinder ab der ersten Klasse Hausaufgaben aufbekommen und noch zusätzlich Aufgaben aufbekommen, die die Kinder zu Hause zusammen mit den Eltern erledigen müssen.
Meine Schwester geht nun mittlerweile schon auf die weiterführende Schule, doch ich habe ihren Schulalltag von der ersten Klasse an mitbekommen. Und ich war auch sehr erstaunt, was die Lehrer heutzutage alles von den kleinen Kindern verlangen. Neben den Hausaufgaben noch lesen und rechnen üben. Irgendwelche Diktate und Texte lesen und schreiben üben und Gedichte auswendig lernen. Das gehörte auch zu dem Alltag meiner kleinen Schwester.
Manchmal war meine Schwester schon damit überfordert, vor allem am Anfang. Immer hin wollte sie nach den Hausaufgaben draußen spielen gehen und nicht noch zu Hause sitzen und zusammen mit der Mama üben. Aber sie hat sich schnell daran gewöhnt. Nun geht sie in die fünfte Klasse und die Aufgaben werden zwar immer schwerer und ich persönlich habe das Gefühl, dass die Aufgaben auch immer anspruchsvoller und zeitraubender werden. Aber meine Schwester kämpft sich dadurch und kennt es nicht anders.
Wenn ich da so an meine Schulzeit zurückdenke, dann kann ich mich nicht daran erinnern, in der ersten und zweiten Klasse so gefordert geworden zu sein. Es gab damals die ganz normalen Hausaufgaben und, dass meine Mutter sich mit uns hingesetzt hat und Lesen geübt hat und desgleichen, war eine Idee von meiner Mutter und keine Hausaufgabe von der Schule. Sodass es keine Pflicht war. Wenn ich mich recht erinnere, kamen solche Aufgaben, wie Diktate schreiben üben und Gedichte auswendig lernen, erst ab der dritten oder vierten Klasse.
Meiner Meinung nach wird nicht zu viel von den Eltern verlangt, immer hin müssen sich die Eltern die Zeit nehmen, um mit dem Kind auch zu Hause zusammen zu üben, egal, ob es nun eine Aufgabe von der Schule ist oder eben auch nicht. Aber meiner Meinung nach wird zu viel von den Kindern verlangt.
Natürlich musste man damals auch schon üben, aber es ist trotzdem anders als früher. Und meiner Meinung nach wurden früher die Eltern, die ja viel mehr Zeit als heute die Mütter hatten, nicht so mit einbezogen. Ich bin manchmal wirklich kaputt vom Alltag, bis nachmittags arbeiten, und dann kommen um vier die Kinder, und täglich muss jetzt schon geübt werden. Und andere Mütter Arbeiten noch länger, das ist leider, auch wenn es sehr wichtig ist, kaum umzusetzen.
Wenn ich bedenke, dass ich bereits in der Grundschule teilweise mindestens eine Stunde nach der Schule mit Hausaufgaben beschäftigt war, dann denke ich nun nicht, dass man heutzutage zu viel mit Kindern lernen muss. Meine Mutter ist berufstätig gewesen und hat sich trotzdem mit mir mehrere Stunden dahingesetzt und mit mir das ausgearbeitet, was ich nicht verstanden habe. Und ich hatte sogar in der Grundschule bis 16:15 Uhr teilweise Schule und durfte auch noch Samstags zur Schule gehen.
Ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass alles irgendwie machbar ist. Was meine Mutter mit mir unter der Woche nicht lernen konnte, musste am Wochenende geschafft werden. Bei mir stand jeden Sonntag ein Diktat auf dem Plan, selbst wenn es nur ein Abschnitt war. Ich denke jedoch, dass es nur in den ersten drei Schuljahren so richtig abgeht. Ab der vierten Klasse wird das Kind schon selbstständiger lernen können und du musst nicht immer dabeisein.
Meiner Meinung nach wird nicht zu viel von den Kindern verlangt. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich ein komplett anderes Schulsystem aus dem Ausland gewohnt bin und das scheint deutlich anstrengender gewesen zu sein. Ich denke schon, dass wir früher genauso viel gelernt haben, wir nehmen es nur nicht mehr so wahr, weil wir mittlerweile noch mehr gelernt haben. Ich denke, dass es immer Möglichkeiten gibt, egal wie bescheiden die Arbeitszeit ist. Kopfrechnen habe ich zum Beispiel so gelernt, dass meine Mutter mir beim Kochen oder so immer mal eine Aufgabe gestellt hat, mal eine leichtere, die ich so lösen konnte, mal eine Schwierigere, die ich mir vielleicht doch aufschreiben musste, ehe ich sie dann aus dem Kopf konnte.
Meine Eltern mussten mit mir früher auch sehr oft üben. Gerade das rechnen war sehr schlimm, weil mir Mathe schon von Anfang an besonders schwer viel. Mit dem lesen oder auswendig lernen hatte ich weniger Probleme, weil ich schon früh eine kleine Leseratte war und im Prinzip jedes Buch gelesen habe, welches mir in die Finger bekam. So habe ich automatisch schnell und flüssig lesen gelernt, auch ohne die Hilfe meiner Eltern. Nur das Rechnen war eben mein Problem und ich kann mich gut erinnern, dass gerade Mathe fast jeden Abend stundenlang geübt wurde.
Ich frage mich gerade, was bei deinen Kindern so viel gelernt werden muss. Und früher waren auch oftmals die Mütter berufstätig. Nun stell dich bitte nicht hier als die überforderte Frau hin, die es nicht mehr schafft mit ihren Kindern mal fünf Aufgaben für Mathematik zu machen oder sich ein paar Sätze vorlesen zu lassen. Denn um viel mehr sollte es noch nicht gehen in dem Alter.
Wenn da mehr gelernt werden muss, dann sollte man mal schauen, ob deine Kinder eine Lernschwäche oder andere Probleme haben. Wobei ich nun schon seit Jahren merke, dass gerade die Kinder sehr viel Unterstützung zu Hause bekommen, wo auch die Mutter in Vollzeit arbeitet.
Ich habe das so ehrlich gesagt noch nie gehört und denke, dass das eher auf das Kind ankommt. Als ich in der ersten und zweiten Klasse war, haben meine Eltern auch nicht mit mir gelernt, ich hatte keinerlei Probleme und habe alles selbst hinbekommen. Meine Eltern hätten auch gar nicht mit mir lernen können, weil beide gearbeitet haben und wenn ich in einigen Jahren Kinder bekommen werde, dann möchte ich ehrlich gesagt auch nicht zu Hause bleiben, sondern eine Tagesmutter engagieren.
Ich denke, dass es bei dir möglicherweise einfach so ist, dass du viel mit den Kindern lernen musst, weil diese von sich aus nicht lernen. Wenn die Lehrerin merkt, die Kinder haben diese oder jene Hausaufgabe aufbekommen und haben diese nicht erledigt oder wissen gar nicht wie das geht, dann wundert es mich nicht, wenn man dann einfach die Eltern mal darauf hinweist, dass es förderlich sein könnte, mit den Kindern zu lernen. Wenn man dafür Zeit hat, ist das sicherlich auch nicht verkehrt und gerade wenn man Hausfrau ist, hat man sicherlich auch nichts besseres zu tun.
Lösen tut sich das Problem dadurch meistens aber nicht. Ich sehe das in der Regel so, dass ein Kind entweder bereit ist zu lernen oder eben nicht. Wenn das Kind nicht lernen möchte und kein Interesse zeigt, dann muss man immer mit dem Kind lernen und man muss es immer dazu drängen, etwas für die Schule zu machen. Selbst wenn das Kind dann mit viel Anfeuern geschafft hat, das Abitur zu machen, wird es das Studium nicht selbst bewältigen können, wenn es nicht lernt, selbstständig zu arbeiten. Meiner Ansicht nach macht es daher oft keinen Unterschied, ob man mit dem Kind lernt oder nicht. Klar kann es in einzelnen Fällen vorkommen, dass das Kind auf einmal erkennt, wie wichtig die Schule ist, aber das passiert wohl eher selten.
Letztendlich würde ich daher sagen, dass es eventuell nicht schaden kann, dem Kind in der ersten und zweiten Klasse zu helfen, aber auf Dauer wird das nichts bringen. Mir hat keiner bei der Schule geholfen und meinem Bruder auch nicht. Ich wüsste auch nichts davon, dass Freunde von mir mit ihren Eltern gelernt hätten oder so. Zu meiner Schulzeit war das nicht üblich. Wenn eine Lehrerin bewusst dazu auffordert, dann kann es eigentlich nur daran liegen, dass die Kinder nicht von sich aus lernen können und als Elternteil kann man da sicherlich helfen, aber das kann nicht für immer so weiter gehen und spätestens wenn das Kind dann in eine weiterführende Schule geht, kann man dem Kind nicht mehr helfen und es muss selbst lernen oder eben auch nicht.
@Crispin: du bist noch sehr jung, das merkt man immer wieder. Ich würde dir auch raten, noch mehrere Jahre warten bis du ein Kind bekommst, dann wenn du vielleicht etwas reifer geworden bist. Mit Reife meine ich keine Prüfungen an einer Uni, sondern Lebensreife.
Es ist durchaus üblich und normal, dass Eltern Zeit mit ihren Kindern mit Hausaufgaben und auch mit Lernen verbringen. Herzliches Beileid an alle Kinder, die nicht solche Eltern haben. Und nein, man muss definitiv keine primitive Hausfrau sein, wenn man sich Zeit für seine Kinder nimmt. Ich kenne sehr viele berufstätige Mütter und Väter - ja, Vollzeit berufstätig - die nach ihrer Arbeit sich nicht auf die faule Haut legen um das eigene Ego zu pflegen und sich darin zu suhlen welche Leistung man selber erbracht hat, sondern die die Zeit nach dem arbeitsreichen Tag noch den lieben Kleinen widmen, indem sie mit ihnen Lernen, die Hausübungen machen und dann auch noch spielen.
Ich sehe es übrigens schon so, dass heutzutage noch mehr verlangt wird als noch vor einigen Jahren. Der Druck wird immer größer. Es gibt nicht umsonst immer mehr Kinder die nicht nur burnout-gefährdet sind, sondern die definitiv ein Burnout haben. Der Druck in Schulen kann heutzutage immens sein. Egal, ob die Eltern unterstützend beiseite stehen oder nicht. Ich finde diesen Trend sehr traurig. Leistung ist nicht immer alles.
Und ja, es gibt auch Kinder, die in der Grundschule Lernschwierigkeiten haben und denen erst später der Knopf aufgeht. Ich bin so ein Exemplar. Ich hatte bereits in der Volksschule / Grundschule negative Noten. Dennoch habe ich einen Studienabschluss. Nein, mich hat keiner dazu gezwungen. Ich wollte es selber so. Und an Crispin habe ich noch einen kleinen Hinweis: egal welche Ausbildung man hat, egal welchen hochrangigen Job man im Leben erreicht, wenn man Kinder bekommt machen die alle das gleiche "Geschäft" in die Windel, die man dann noch dazu auch noch gelegentlich wechseln muss. Oder willst du deinem Kind dann beibringen, dass es nur am Tag bei der Tagesmutter in die Hosen machen darf?
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-233115.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen? 2558mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Fugasi · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Essen & Trinken
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen?
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1170mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1213mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1622mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1300mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur