Vor Weiterbildungen am Wochenende drücken

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In dem Unternehmen, in dem ich arbeite, gibt es an manchen Wochenenden Weiterbildungen. Das sind alles so Themen, die ich schon kenne, auch von meinem Studium her und wo nichts Neues dabei wäre. Ich habe aber ein wenig den Eindruck, als würde das gewünscht, dass man daran einmal teilnimmt. Das möchte ich eigentlich nicht, gerade weil diese Veranstaltungen am Wochenende sind.

Was bringt es mir denn, zu einer Weiterbildung zu gehen, die mir nicht mehr verrät als ich schon weiß und die dann auch noch zu einer Zeit stattfindet, zu der ich viel lieber etwas anderes machen würde? Gibt es bei Euch auch Weiterbildungen am Wochenende? Soll ich mal ansprechen, dass ich die Inhalte alle schon vom Studium kenne und dass diese Kurse daher keinen Nutzen für mich haben?

Weiterbildungen sind freiwillige Leistungen der Firmen. Natürlich haben diese auch was davon, wenn sie für gut ausgebildete Mitarbeiter Geld ausgeben. Denn diese führen wiederum zu guten Leistungen und somit zu Profite für die Unternehmen. Das ist die Sichtweise der Arbeitgeber.

Nun zu dir. Ich kann mir vorstellen, dass du von den Weiterbildungen am Wochenende genervt bist. Aber du kannst die Situation auch so bewerten, dass deine Fähigkeiten damit gefestigt werden. Jede Wiederholung wird dir länger und besser im Gedächtnis bleiben. Möglicherweise geht diese Weiterbildung näher auf die Themen deines Studiums ein. Du kannst im Voraus nur erahnen, wie der Unterricht ablaufen wird.

Und falls du wirklich keine neuen Erkenntnisse erlangst, dann zeigst du wenigstens deinem Arbeitgeber, dass du dich für die Firma ins Zeug legst. So etwas kommt immer gut an und somit erlangst du auf jeden Fall einen persönlichen Nutzen durch die Teilnahme. Und ein nächstes freies Wochenende steht mit Sicherheit bereits im Kalender.

Ich kann es gut verstehen, dass du an den Weiterbildungen nicht teilnehmen möchtest, wenn die Themen für dich nichts neues mehr bringen. Bei meinem Beruf finden viele Weiterbildungen auch am Wochenende statt, damit man eben keine Arbeitszeit verpasst. Allerdings bezahlt mein Arbeitgeber nur selten mal Fortbildungen, darum fände ich es schon nicht schlecht, wenn auch bei uns im Betrieb mal Weiterbildungen stattfinden würden, auch wenn diese auf ein Wochenende fallen. Aber bei Themen, die ich schon kenne, würde ich auch nicht unbedingt teilnehmen wollen.

Ich finde aber schon, dass du nicht einfach von diesen Weiterbildungen fernbleiben solltest, sondern schon deinen Arbeitgeber darüber informieren solltest, warum du nicht daran teilnehmen möchtest. Wenn du dich einfach nicht einträgst und an sämtlichen Fortbildungen bislang nicht teilgenommen hast, ohne etwas zu sagen, dann sieht es so aus, als hättest du keine Lust, dich für deinen Beruf und auch für den Betrieb weiterzubilden, aber so ist es doch gar nicht.

Darum würde ich definitiv mit dem Arbeitgeber darüber reden und ihm sagen, dass du schon Interesse an Weiterbildungen hast, aber die Themen bislang schon kanntest. Vielleicht hast du ja auch noch Unterlagen vom Studium, mit denen du das belegen kannst. So zeigst du Interesse an dem Job, was ich schon wichtig finde. Wenn mal ein dir unbekanntes Thema als Weiterbildung angeboten wird, würde ich aber auf jeden Fall auch an der Weiterbildung teilnehmen, auch wenn das den Verlust eines freien Wochenendes bedeutet.

Also bei uns in der Firma finden Schulungen und Weiterbildungen in der Regel unter der Woche statt und gelten somit als Arbeitszeit. Diese Regelung finde ich auch am besten so, da dann die Mitarbeiter an Weiterbildungen teilnehmen müssen und auch die Motivation hierfür viel höher ist. Vorteil für den Arbeitgeber hierbei ist, dass er das Geld nicht umsonst ausgegeben hat. Weiterbildungen sollen ja beiden Parteien einen Nutzen bringen, den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern.

Nun zu deinen Argumenten, ich kann es absolut verstehen, dass man in seiner Freizeit nicht auch noch an Weiterbildungen teilnehmen möchte und schon gar nicht, wenn man die Thematik eh schon kennt bzw. bearbeitet hat. Für deinen Arbeitgeber könnte dies allerdings so wirken, als hättest du ein Desinteresse an dem Job, auch wenn es so vielleicht gar nicht der Wahrheit entspricht.

Eine Möglichkeit wäre es sicher ein Gespräch mit deinem Vorgesetzten zu suchen um ihm deine Sachlage zu schildern. Mein Vorschlag wäre allerdings folgender: ich würde einmal an einer Schulung teilnehmen (so zeigst du dein Interesse an Weiterbildungsmöglichkeiten und dein allgemeines Engagement) und wenn du die Inhalte wirklich schon alle kennst, würde ich anschließend das Gespräch mit dem Chef suchen und darum bitte dich für die nächsten Weiterbildungen zu entschuldigen, eben aufgrund deiner Vorkenntnisse. Auf diesem Wege würde es nicht so aussehen als möchtest du dich nur davor drücken.

Ich würde das ehrlich gesagt von den Umständen abhängig machen. Oft ist es ja so - gerade in Deutschland - dass es nichts bringt, nur die Kenntnisse zu haben, man braucht auch immer das Papier, wo diese Kenntnisse bescheinigt und bewiesen werden. Daher finde ich, dass die Teilnahme an Fortbildungen nicht immer unbedingt schadet, selbst wenn man sich langweilen sollte.

Ich finde in so einem Fall muss man unbedingt den Kontakt zum Vorgesetzten suchen und mit diesem besprechen, warum du das als nicht notwendig erachtest und ob es vielleicht Alternativen geben würde oder ob man es nicht einfach sein lassen kann. Mit einem Studium hast du ja in gewisser Weise auch einen Nachweis in der Hand, dass du das eben kannst. Natürlich könnte man das Ganze vertiefen, sich mehr bilden, aber es ist ja auch eine Ausgabe für den Betrieb und das kann man ja durchaus dann auch mal ansprechen, damit diese Kosten gespart werden können.

Bei uns finden alle beruflichen Weiterbildungen unter der Woche statt. Weiterbildungen am Wochenende mache ich nur, wenn sie mich privat interessieren. Ich glaube, mein Arbeitgeber würde auch nie ernsthaft von uns erwarten, dass wir uns für eine Schulung das Wochenende freihalten sollen. Bei mir wäre das sowieso schwierig, da ich wegen einer Fernbeziehung meistens übers Wochenende gar nicht vor Ort bin, und auch für die Teilnahme an einer Online-Weiterbildung hätte ich keine Gelegenheit.