Geht der Gender-Trend wieder zurück?

Als Trainerin in der Jugend- und Erwachsenenbildung muss ich ja auch immer wieder Genderkurse besuchen. Ich habe hier schon Threads über meine Meinung darüber verfasst. An und für sich finde ich die Prinzipien schon in Ordnung, allerdings finde ich auch, dass es oft maßlos übertrieben wird. So wurde ja in den letzten Jahren extrem auf eine gendergerechte Schreibweise geachtet. Viele nervt es einfach nur, wenn man ständig sowohl die weibliche als auch die männliche Variante schreiben muss. Ich gehöre ebenfalls dazu, die davon genervt sind und zwar sowohl als Verfasserin von Texten, als auch als Leserin.

Mich stört es, wenn man ständig "TeilnemerInnen" und so weiter schreiben muss, oft ist die Schreibweise ja auch mit einem Schrägstrich notwendig. Das nervt finde ich nicht nur beim Verfassen von Texten sondern eben auch beim Lesen. Nun ist mir in letzter Zeit immer wieder aufgefasst, dass in diversen Broschüren darauf wieder vermehrt verzichtet wird. Auf der letzten Seite wird die Gender-Variante dann mit einem Satz abgehakt, indem darauf hingewiesen wird, dass man Aufgrund der Übersichtlichkeit immer nur die männliche Variante gewählt hat, aber natürlich auch immer die Frauen angesprochen werden sollen.

Ich dürfte mit meiner Meinung also nicht alleine da stehen. Denkt ihr, dass der Gender-Trend wieder ein wenig rückgängig ist? Eine Zeit lang hat man ja fast überall nur noch die gegenderten Texte gelesen.

Wenn man die "Schüler" anspricht, dann fühle ich mich auch als Frau angesprochen und um ehrlich zu sein interessiere ich mich nicht wirklich für die weibliche Form von einem Wort, warum denn auch? Wenn man die Allgemeinheit anspricht und nur die männliche Form verwendet, dann finde ich es auch okay. Das ist wohl ein Bestandteil von unserer Sprache und das kann ich auch genauso akzeptieren. Ich mag diese Schrägstriche in den Texten auch nicht, dann möchte ich viel lieber, dass man "liebe Schüler und Schülerinnen" ausschreibt, das gefällt mir einfach besser. Ob der Gender-Trend nachlässt, das kann ich nicht so genau sagen, jedoch hat bis jetzt niemand innerhalb von einem halben Jahr in meiner Schulklasse mit mir darüber gesprochen.

Ich habe nicht wirklich den Eindruck, dass dieser Trend zurückgegangen ist und dein Beitrag ist mittlerweile schon 4 Jahre alt. Ich habe eher den Eindruck, dass der "Trend" sich eher verstärkt hat, sofern man denn hierbei von einem "Trend" sprechen kann. Möglicherweise hast du als Trainerin nur deswegen nicht so oft derartige Kurse, weil der Markt mehr oder weniger "übersättigt" ist und man nicht jedes Mal bei Adam und Eva anfangen muss?

Ich finde ebenfalls nicht, das der Trend zurück gegangen ist, ganz im Gegenteil ich finde mittlerweile geht das ganze schon viel zu weit. Überall muss alles Genderneutral sein und wehe dem, man hält sich mal einmal nicht daran, dann muss man ja direkt um eine Klage fürchten.

Der neueste Einfall ist ja jetzt sogar die Nationalhymne Genderneutral umzutexten, so das aus Vaterland dann Heimatland wird und auch brüderlich soll ersetzt werden. In meinen Augen ein absolutes No-Go, da der Text einfach zum Kulturgut gehört.