Was ist für euch das schlimmste am Krankenhausaufenthalt?

vom 07.02.2014, 17:11 Uhr

Ich hatte in den letzten drei Jahren zwei Operationen und eine weitere steht im nächsten Monat noch auf meinem Plan. Bisher waren das die einzigen beiden Krankenhausaufenthalte, die ich hatte.

Viele sagen immer, dass sie das Krankenhausessen schlimm finden und das dies das schlimmste während ihres Aufenthalts war. Ich muss zugeben, dass Essen fand ich auch nicht prickelnd, deswegen habe ich mir von meinen Besuchern meist etwas mitbringen lassen oder war mit meinem Besuch in der Krankenhaus-Cafeteria essen.

Am schlimmsten aber war für mich neben den Drainagen, die ich beide Male lange Zeit hatte, das Umgehen der Schwestern mit den Patienten. Natürlich nicht alle Schwestern, aber viele waren doch immer sehr rabiat oder haben einen trotz klingeln ewig liegen lassen und ich habe wirklich nur im Notfall geklingelt. Das wäre bei mir auch einmal wirklich dumm ausgegangen, weil ich innere Blutungen hatte und in die Not-OP musste. Manche haben auch eine sehr geringe Schamgrenze gehabt und die Tür einfach aufgerissen, wenn man grade im Bad war und dann auch nicht wieder zugemacht.

Wenn ihr schon mal im Krankenhaus ward, was war das schlimmste für euch? Was hat euch am meisten bei eurem Aufenthalt dort gestört?

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich war letztes Jahr für drei Tage im Krankenhaus. Mich hat schon am meisten das Essen gestört. Ich durfte die Station nicht verlassen. Von daher fiel die Cafeteria schon mal aus, aber ich habe mir auch eine Kleinigkeit mitbringen lassen. Das Frühstück und Abendessen ist ja ganz normal. Da kann man ja nicht so viel falsch machen. Dann muss man da halt mehr zulangen.

Wo man auch Glück haben muss, sind die Bettnachbarn. Zunächst hatte ich eine Schwangere, die den ganzen Tag "Hartz-IV-TV" geguckt hat. Also Sendungen, die ich mir nur anschaue, um mich über die Verdummung der Deutschen zu wundern, hat die Dame stundenlang genossen und toll gefunden. Die nächste war ganz hysterisch wegen den Krankenhauskeimen und so rücksichtsvoll, dass sie nicht mal telefonieren wollte.

Also es war schon noch erträglich. Die beiden waren ja auch nicht böse. Aber ich kann mir schon vorstellen, wie es ist, sich ein Zimmer mit jemandem zu teilen, den man nicht lange erträgt. Da finde ich das mit den Schwestern noch harmlos. Die kommen rein und gehen wieder. Aber den Bettnachbarinnen ist man ausgeliefert.

Aber im Großen und Ganzen muss man es einfach als Ausnahmesituation nehmen und das Beste daraus machen. Mir tun nur die wirklich leid, die ihr halbes Leben in Krankenhäusern verbringen. Das muss wirklich eine psychische Belastung sein, wenn man auch gar kein Ende erahnen kann. Alles andere ist doch auszuhalten.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Das Essen war in unserem Krankenhaus immer sehr lecker, da kann ich mich nicht beklagen. Wie man so hört, soll das jetzt aber nicht mehr der Fall sein, da die Küche nun von jemand anderem geführt wird. Seitdem war ich aber nicht mehr dort. Am schlimmsten war für mich eigentlich die Langeweile. Das Geld fürs Fernsehen wollte ich mir nämlich sparen und habe mich daher anders beschäftigt. Man muss ja nicht den ganzen Tag glotzen, aber auf Dauer wird nur Lesen und Radio hören schon ein wenig ätzend, finde ich. Trotzdem fand ich es aber eigentlich gut, dass ich alleine im Zimmer war. Den Bettnachbarn kann man sich ja leider nicht aussuchen und bevor ich mir mit einer Nervensäge das Zimmer teilen muss, habe ich doch lieber meine Ruhe.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Eigentlich kann man ja froh sein, wenn man das Essen als das Schlimmste am Krankenhausaufenthalt ansehen kann, weil das in der Regel bedeutet, dass die Krankheit oder Verletzung, derentwegen man dort gelandet ist, nicht so furchtbar schlimm ist. ;)

Das Schlimmste an meinem letzten Krankenhausaufenthalt vor ein paar Jahren waren, ehrlich gesagt, meine Zimmergenossinnen. Ich war in einem Dreierzimmer im mittleren Bett und Vorhänge oder dergleichen, die dem Patienten ein Minimum an Privatsphäre ermöglichen, sind ja in deutschen Krankenhäusern nach meiner Erfahrung unbekannt.

Die Dame zu meiner Rechten war ganz nett, hat aber derart geschnarcht, dass ich trotz Ohrenstöpsel drei Nächte kaum geschlafen habe. Zur Linken lag ein junges Mädelchen im Teenageralter, welches von morgens bis abends Besuch von Familie, Freunden, Klassenkameraden und der Familie und den Freunden ihrer Klassenkameraden bekommen hat. Die Besuchszeitregelungen waren in diesem Krankenhaus sehr liberal, sodass von 10 Uhr morgens bis 9 Uhr abends im fliegenden Wechsel mindestens sechs Personen um ihr Bett gesessen sind, die sich laut unterhalten und unverhohlen meinen Nasenverband bewundert haben.

Angesichts der Tatsache, dass die Kleine lediglich eine Mandel-OP hinter sich hatte, sowieso kaum sprechen konnte und nach drei Tagen entlassen wurde, erschien mir das ganze Theater reichlich übertrieben und rücksichtslos gegenüber den hilflos ausgelieferten Bettnachbarn.

Die Schwestern waren wiederum ganz nett, aber angesichts der Arbeitsbedingungen, die in vielen Krankenhäusern herrschen, kann ich auch zum Teil verstehen, wenn das Pflegepersonal gehetzt und überfordert ist.. Das ist natürlich alles andere als ideal, wenn man "wirklich" krank ist, aber wir hatten damals alle drei nur Routine-OPs im HNO-Bereich, da hielt sich der Pflege-Aufwand in Grenzen. Das Essen war mir damals egal, da ich nur vier Tage durchhalten musste und mit verbundener Nase sowieso nichts geschmeckt habe.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich war das letzte Mal im Krankenhaus als ich glaube ich 13 oder 14 war. Damals hat mich das Essen nicht weiter gestört, wenn man sich das nachwürzt dann schmeckt es sogar. Ich fand es sehr blöd, dass die Schwestern ungefähr um 6 einfach ins Zimmer kamen, das Licht angeknallt haben und dann einen Guten Morgen geschrien haben. Passiert ist dann nichts, aber sie haben mich eben so wachgemacht, dass ich danach nicht mehr einschlafen konnte.

Bei uns im Krankenhaus haben es Patienten eigentlich nicht schlecht. Ganz im Gegenteil man bekommt ein Notebook gestellt, kann Fernsehen und bekommt auch Gewürze zum Nachwürzen des Essens. Auch die Schwestern sind hier eigentlich sehr freundlich und achten auch auf die persönlichen Bedürfnisse.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Als ich damals mit meinen vierzehn Jahren im Krankenhaus mit einem gebrochenen Fuß gelegen habe, war es am schlimmsten für mich, dass alle Nase lang, auch in der Nacht, Krankenschwestern ins Zimmer kamen, die irgendetwas messen, schauen oder machen wollten. Ich konnte oft in der Nacht nicht schlafen und wurde schon morgens vor sechs Uhr geweckt, um mich zu waschen. Man nahm dabei keine Rücksicht auf das Alter des Patienten.

Dass man mich so früh geweckt hat jeden Morgen ist mir all die Jahre sehr gut in Erinnerung geblieben und hat sich auch nicht allzu sehr verändert, als ich nun vor einiger Zeit mit meinem Sohn für einige Tage im Krankenhaus verweilen musste. Auch bei diesem Krankenhausaufenthalt wurden wir in der Nacht durch ständiges Fiebermessen und in die Augen schauen geweckt und waren am Morgen dann ziemlich unausgeschlafen und k.o.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das Essen war nun wirklich nicht das Schlimmste am Krankenhaus. Morgens konnte man sein Frühstück zusammenstellen und abends das Abendessen. Das Mittagessen konnte unter mehreren Menüs ausgesucht werden, war aber nur teilweise genießbar. Aber das war nicht schlimm. Ich hatte immer Obst oder noch Müsli.

Die Schwestern waren zwar gestresst, aber bis auf eine ganz nett. Was die Schwestern mit dir, Schleiereule, gemacht haben, war nicht richtig und und frech. Ich kann verstehen, dass du sauer warst. Es ist nur gut, dass dir geholfen werden konnte durch eine Notoperation. Mir gefiel die Mundfaulheit der Ärzte nicht, die nicht einmal grüßten, wenn sie ins Zimmer kamen und auf Fragen nicht antworteten und auch sonst nicht gerade freundlich waren. Aber das ist in jedem Krankenhaus anders. Ich habe auch schon sehr nette Ärzte gehabt.

Die Zimmernachbarinnen kann man sich leider nicht aussuchen. Bisher hatte ich einigermaßen Glück. Es sollte verboten werden, dass so viele Besucher auf einmal ins Zimmer kommen. Es müsste eingeteilt werden, dass immer nur einer für jeden Kranken kommt. Das ist wirklich eine Belastung, wenn man nicht aufstehen darf oder kann und die ganze Laberei mit anhören muss. Wenn die Fragen einer Bettnachbarin zu viel wurden, habe ich mich umgedreht und so getan, als ob ich schlief. Einfach keine Antwort geben, hilft oft.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Das letzte Mal war ich 2011 im Krankenhaus und das gleich zweimal kurz hintereinander. Beim ersten Mal hatte ich mir eine schwere Infektion an meinen Füßen zugezogen, die unter ärztlicher Aufsicht behandelt werden musste, beim zweiten Mal war es draußen sehr rutschig, weswegen ich mir mein Handgelenk gebrochen habe und operiert werden musste. An beide Krankenhausaufenthalte kann ich mich noch ziemlich lebhaft erinnern, und bei beiden Malen habe ich unterschiedliche Dinge als schlimm empfunden. Das von vielen so stark kritisierte Krankenhausessen fand ich dabei eigentlich überhaupt nicht schlimm.

Klar war es nicht gerade mit einem Essen im Restaurant zu vergleichen, allerdings habe ich bei beiden Aufenthalten auch nur drei Tage im Krankenhaus verbringen müssen und wenn mir etwas zum Mittagessen nicht geschmeckt hat, dann hatte ich eben auch die Wahl, zum Frühstück oder Abendessen ein bisschen mehr zu mir zu nehmen, und da es zu beiden Mahlzeiten Brötchen mit verschiedenen Aufstrichen und Belägen, sowie Obst und Gemüse gab, war daran nun wirklich nichts auszusetzen. Mittags hatte ich die Wahl zwischen zwei verschiedenen Gerichten und allein das ist doch eigentlich schon nicht schlecht. Meist hat es eben schon nach typischem Essen vom Lieferservice geschmeckt, aber es war essbar, also hätte es schlimmer kommen können.

Viel schlimmer fand ich es vor allem bei meinem ersten Krankenhausaufenthalt, den ich aufgrund meiner Füße hinter mich bringen musste, dass ich nicht aufstehen durfte und permanent an mein Bett gefesselt war, außer natürlich, wenn ich mal auf Toilette gehen musste. Da ich aber nicht so viel getrunken habe, kam nicht einmal das besonders oft vor. So blieb mir eigentlich den ganzen Tag über nichts anderes übrig, als fern zusehen oder Musik von meinem Handy zu hören. Letzteres war nicht gerade eine erfüllende Beschäftigung, da ich ja doch nichts anderes tun konnte, als weiterhin im Bett zu liegen und mich auf die Musik zu konzentrieren, weswegen ich auf diese Beschäftigung auch nicht allzu oft zurückgegriffen habe.

Auch das Fernsehen hat mir nicht besonders gut gefallen, da ich schon immer lieber ein gutes Buch gelesen als mir zehn Nachmittagsshows angesehen habe und eben dies war mir zum damaligen Zeitpunkt nicht möglich, da ich keine Bücher mitgenommen hatte. So blieb mir also nur der Fernseher, der mich nun aber wirklich nicht vor der Langeweile retten konnte. Mein einziger Trost war, dass ich ein Einzelzimmer hatte - kurze Zeit später wurde ich allerdings infolge von Platzmangel in ein Zimmer mit zwei anderen Frauen verlegt. Obwohl es ein großes Zimmer war, war es mit drei Betten doch mehr als gefüllt und entsprechend unwohl habe ich mich auch gefühlt. Ich war wirklich froh, als dieser Krankenhausaufenthalt sich dem Ende zuneigte. Der darauf folgende war wesentlich unproblematischer.

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Für mich ist prinzipiell am Krankenhausaufenthalt das schlimmste, dass so viele fremde Menschen um mich herum sind. Ich mag es nicht ein Zimmer mit mir unbekannten Menschen zu teilen bzw. mich von Ärzten anfassen zu lassen, welche ich nicht kenne. Mir ist das alles viel zu wenig Privatsphäre und ich fühle mich total unwohl. Allein mein Blutdruck spinnt im Krankenhaus durch die Umstände immer total. Außerdem haben wir auch nur fast ausländische Ärzte, welche man bei der Visite oder einer Untersuchung noch nicht mal versteht, weil sie nicht richtig Deutsch können.

Zudem ist in unserem örtlichen Krankenhaus das Essen eine reinste Katastrohe. Es kommt meist kalt bei einem im Zimmer an, es gibt sehr seltsame Geschmackskombinationen und die sonstige Qualität das Essens ist auch nicht wirklich der Bringer.

» Caralia » Beiträge: 312 » Talkpoints: 24,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe einige Krankenhäuser durch und ich muss sagen, dass meine Einschätzung, was denn das Schlimmste war, unterschiedlich ausfallen wird. In einem Krankenhaus gab es richtig abartiges Essen, ich durfte mir zwar aussuchen, was ich essen wollte, aber das Essen war dermaßen ungenießbar, ich musste mir jeden Tag was kommen lassen. Auch konnte ich zwar eine Auswahl treffen, aber Obst, welches ich mir sehnlichst gewünscht habe, stand nur Privatpatienten zur Auswahl, sprich ich musste es mir auch immer von Außerhalb besorgen lassen.

In einem anderen Krankenhaus waren meine Mitpatientinnen unerträglich. Die eine Dame hatte Halluzinationen und ist in der Nacht schreiend umhergelaufen. Die andere Patientin hat so laut geschnarcht, dass ich nach meiner Operation zum Glück von den Schwestern in ein anderes Zimmer verlegt wurde, damit ich meine Ruhe haben. Aber für die Patienten kann das Krankenhaus ja nicht wirklich etwas, die Patienten wollen im Normalfall auch wieder gesund werden.

Ich habe ja selbst in Krankenhäusern gearbeitet und ich muss sagen, dass der Umgang mit den Patienten teilweise echt nicht in Ordnung war. Ich hatte zwei Krankenhäusern, in denen war der Umgang vom Pflegepersonal absolut perfekt, sie haben sich gekümmert, es war ausreichend Personal auf der Station und wir waren an sich immer nett und freundlich und entspannt. In einem anderen Krankenhaus war es umgekehrt. Es war zu wenig Personal auf der Station, wir Schüler wurden mit dem Arsch angeschaut, im wahrsten Sinne des Wortes und nicht eingebunden und der Umgang war auch nicht so toll.

Dann gab es ein Krankenhaus, da waren die hygienischen Zustände echt schrecklich. Ich werde mich jedoch dazu nicht großartig äußern, aber mich hat es dort wirklich schon abgeschreckt. Ansonsten fand ich die Langeweile ganz schlimm. Ich durfte teilweise nicht aufstehen und nicht herumlaufen und da wurde mir im Bett recht schnell langweilig. Fernsehen ist dann auch meistens nichts für mich und tagelang nur lesen oder Gameboy spielen und Besuch empfangen zehrt dann auch an den Nerven, besonders wenn man sechs Monate liegen durfte.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12599 » Talkpoints: 0,42 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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