Sich für den Partner einen Prestige-Job wünschen?
Mein Freund hat Jura studiert und macht im Moment seinen Doktor, während er nebenbei seine Anwaltsstation macht. Nach der Station kommt dann erstmal sein zweites Examen und anschließend wird er arbeiten gehen. Was genau er machen möchte, weiß er zwar schon, allerdings hängt das natürlich auch davon ab, wo er einen Job zugesagt bekommt, weil er nicht weit wegziehen möchte, da wir nach seinem Examen zusammen ziehen wollen. Er selbst wünscht sich eine Stelle im öffentlichen Dienst, bevorzugt auch als Richter oder Staatsanwalt, was ihm beides sehr viel Spaß gemacht hat. Die Anwaltsstation macht ihm zwar auch Spaß, aber nicht so viel wie die anderen Sachen.
Ich habe mich vor kurzem mit der Freundin eines Kollegen meines Freundes unterhalten. Der Kollege ist mit dem Studium jetzt auch so weit, wie mein Freund und wird Anfang nächsten Jahres anfangen zu arbeiten. Er selbst möchte aber schon sehr gerne als Anwalt arbeiten. Ich habe mich notgedrungen ein wenig mit seiner Freundin unterhalten und diese meinte zu mir, dass sie sich wünschen würde, dass ihr Freund eher als Richter oder Staatsanwalt arbeitet, weil dass beides Berufe seien, die Respekt einflößen und vor denen man Achtung hat. Leider interessiere sich ihr Freund nicht allzu sehr dafür und das wäre schade.
Ich selbst war ein bisschen erstaunt, wie wichtig ihr der Ruf zu sein schien. Ich meine, wenn jemand an die zehn Jahre lang studiert, dann versteht es sich doch von selbst, dass man dann im Anschluss auch etwas macht, was einem Spaß macht und keine Stelle ergreift, nur weil man dadurch einen guten Ruf oder höheren Status hätte. Ich bin generell kein großer Freund davon, seinen Partner als Statussymbol anzusehen und bin auch sehr zufrieden damit, dass ich bald selbst meinen Doktor machen werde.
Abgesehen davon verdient man als Richter vor allem zum Antritt der Stelle gar nicht so viel Geld, wie viele meinen mögen. Das Gehalt ist eigentlich relativ gering und nicht höher, als dass eines Lehrers beispielsweise. Zwar steigt das natürlich mit den Jahren auch, aber als Anwalt verdient man da je nach Kanzlei schon ungleich mehr Geld, als ein Richter. Und gerade wenn man jetzt Jahre lang auf Studentenniveau gelebt hat, freut man sich natürlich auch, über das zusätzliche Geld.
Prinzipiell aber wäre mir beides egal, mir wäre nur wichtig, dass mein Freund einen Beruf ergreift, der ihm Spaß macht und in dem er sich nicht abmühen muss. Ob der Beruf einen gewissen Status mit sich bringt oder nicht, wäre mir herzlich egal. Dennoch scheint es genug Personen zu geben, die ihren Partner gerne als Statussymbol missbrauchen. Wie seht ihr das, wäre es euch wichtig, dass euer Partner einen Beruf ergreift, in dem man geachtet wird, wenn er die Wahl hätte, was er machen soll? Würdet ihr euch selbst dadurch besser fühlen?
Man kann sich immer nur über sich selber definieren und nicht über andere. So sollte es meiner Meinung nach sein. Leider gibt es immer Menschen, die damit angeben müssen, was ihr Partner macht und da wünschen sie sich eben auch, dass der Partner immer weiter in der Karriereleiter aufsteigt. Ich sehe es so, dass man schon selber etwas leisten muss um sich den Neid oder die Anerkennung der Leute zu erarbeiten. Was macht man denn, wenn der Partner mit dem tollen Job Schluss macht? Ist man dann selber nichts mehr wert? Ich kann solche Denkstrukturen nicht nachvollziehen.
Wenn man etwas darstellen möchte und der Meinung ist, dass man das braucht, dann muss man es selber machen und kann es nicht von anderen verlangen. Eine solche Beziehung finde ich auch nicht gut, weil man seinem Partner nur das Glück wünschen sollte in seinem Beruf erfüllt zu sein und Spaß daran zu haben. Das ist mittlerweile schon fast Luxus, Spaß im Job. Alles wird immer stressiger, psychische Erkrankungen nehmen zu und da sollte man seinem Partner einen Job gönnen, den er gerne macht und sich nicht versuchen über den Titel oder Job des Partners zu definieren, das ist schon erbärmlich.
Die Einstellung dieser Freundin finde ich auch sehr falsch. Ihr sollte wirklich einfach am Herzen liegen, dass ihr Freund glücklich ist. Immerhin übt man so einen Job ja dann doch eine ganze Weile aus und da sollte er einen schon zufriedenstellen.
Ich könnte es verstehen, wenn sie glaubt, dass er aus falschen Gründen diese Entscheidung trifft. Wenn sie glaubt, dass er als Richter glücklicher wäre als als Anwalt. Aber wenn es ihr wirklich nur darum geht, sich einmal die Frau eines Richters nennen und sich darauf etwas einbilden zu können, dann läuft in ihrem Leben und in ihrer Beziehung etwas grundsätzlich falsch. Dann sollte sie wirklich lieber mal schauen, dass sie selber diesem Anspruch gerecht wird.
Ich meine, wenn jemand an die zehn Jahre lang studiert, dann versteht es sich doch von selbst, dass man dann im Anschluss auch etwas macht, was einem Spaß macht...
Was die Art und Dauer der Ausbildung damit zu tun hat, verstehe ich allerdings gar nicht. Auch wenn mein Freund "nur" eine dreijährige Ausbildung zum Friseur hätte, würde ich ihm einen Job wünschen, der ihm Spaß macht. Aber die Formulierung hast du schon öfter benutzt.
@Bienenkönigin: Selbstverständlich würde ich meinem Freund auch einen Job wünschen, der ihm Spaß macht, wenn er nur eine Ausbildung gemacht hätte, aber ich verwende diesen Ausdruck einfach so oft, weil es meiner Meinung nach ein langer Weg ist. Wenn ich jetzt drei Jahre lang Ausbildung mache und dann merke, der Beruf macht mir keinen Spaß, dann kann ich im schlimmsten Fall noch eine andere Ausbildung machen, sollte es nicht anderes gehen. Dann dauert es eben drei Jahre länger, bis ich arbeite.
Beim Studium ist das aber ein bisschen anders, denn wenn man zehn Jahre lang studiert, dann kann man nach den zehn Jahren nicht so einfach kommen und sagen, ich studiere doch was anderes, mir macht mein Beruf jetzt keinen Spaß. Natürlich würde man sich als Jurist dann erst mal in seinem Fachbereich umschauen und gucken, ob man jetzt vom Anwalt zum Richter oder Staatsanwalt oder woanders hin wechselt, aber wenn es einem wirklich keinen Spaß machen sollte, dann hat man ein Problem. Bei einer Ausbildung hat man dann ''nur'' drei Jahre vergeudet und in zehn Jahren Studium kann man quasi dreimal eine neue Ausbildung machen, sollte einem danach sein.
Ich meine damit also letztendlich nur, dass man sich schon sehr gut entscheiden muss, wenn man so viel Zeit für einen Beruf opfert und es wäre dann doch sehr schade, wenn es einem am Ende gar nicht gefällt, darin zu arbeiten, weil man so schnell nicht wieder studieren kann.
Mein Freund ist auch bald fertig mit seinem Studium, wobei es mir ehrlich gesagt völlig egal ist, was für einen Job er später einmal ergreifen wird. Immerhin kenne ich mich selbst in diesem Bereich absolut nicht aus, weshalb ich auch niemals dazu kommen würde, ihn zu etwas zu drängen. Immerhin hat mein Freund ja sehr viel mehr Erfahrung in dem Bereich, in dem er studiert und von daher ist es für mich selbstverständlich, dass er daher auch alleine entscheidet, was er später einmal macht. Da würde ich ihn zu nichts überreden wollen und es wäre ja auch so, dass mein Freund seine Gründe haben würde, für die Stelle, die er dann nehmen würde und deshalb würde ich das auf jeden Fall auch akzeptieren und ihn auch dabei unterstützen, seine Ziele zu verfolgen.
Mir ist es nur wichtig, dass mein Freund später glücklich in seinem Job wird und dass er eben eine Arbeit findet, die ihn auch erfüllt und ihm auch Spaß macht. Um was es sich dabei dann handeln wird, ist mir nicht so wichtig und ich denke, dass ich als Laie auch gar nicht sagen kann, wo mein Freund am meisten Ansehen haben würde, weshalb ich mir darüber auch keine Gedanken mache. Immerhin bin ich glücklich, solange mein Freund glücklich ist und ich gönne ihm seine Ziele auch und versuche dann auch, ihn dabei zu unterstützen.
Wie du bereits geschrieben hast, studiert man ja nicht etliche Jahre, um dann einen Job zu ergreifen, der einem selbst absolut keinen Spaß macht. Immerhin muss man quasi sein ganzes weiteres Leben in diesem Beruf arbeiten und von daher sollte dieser einen dann auch erfüllen, weshalb es nur nebensächlich sein sollte, wie viel Ansehen man in welchem Bereich bekommt. Von daher finde ich es auch sehr schade, dass manche Partner das einfach nicht verstehen wollen und nur wollen, dass sie mit ihrem Freund angeben können. Ihnen ist dann scheinbar das Ansehen des Partners wichtiger, als sein persönliches Glück und das ist für mich völlig unverständlich. Immerhin ist der Partner doch nichts, womit man angeben kann und ich denke, dass es doch viel wichtiger ist, dass beide ein glückliches Leben führen, unabhängig davon, was andere sagen.
Mein Partner hat einen guten Job und wir können uns da eigentlich auch nicht beklagen. Natürlich bin ich stolz auf ihn, vor allem wenn ich sehe, wie viele Stunden er jeden Tag aus dem Haus ist und welche Strecken er auch mit dem Auto dafür zurücklegen muss. Ich denke, dass ein anderer vielleicht schon unter dieser Last zusammengebrochen wäre. Ich selbst, könnte das nicht, was mein Partner leistet. Aber ich mache mir auch Sorgen, dass es irgendwann eben schief geht. Denn keiner ist unbegrenzt belastbar. Er hat viel dafür gearbeitet, um eben dorthin zu kommen wo er nun ist. Natürlich gibt es Berufe, die einen höheren Stellenwert haben. Aber ich bin froh, dass er das machen kann, was er gerne möchte und was ihm liegt.
Ich wäre auch stolz auf ihn, wenn er bei der Müllabfuhr wäre. Wenn es das ist, was er möchte und was ihn froh macht, ist es doch das richtige. Ich finde es schon anmaßend zu sagen, dass die Freundin des Bekannten lieber hätte, dass ihr Freund Staatsanwalt oder ähnliches wird. Es klingt schon irgendwie abgehoben, wenn man das hört. Wenn es der Wunsch ihres Freundes ist, ist das ja völlig ok. Aber das klingt für mich eher nach Prestige und genauso, als wenn Frau einen Grafen heiratet, um einen schönen Titel zu haben. Das ist mir unverständlich.
Mir ist das relativ egal, was mein Freund für einen Job machen möchte. Mir liegt nur am Herzen, dass er mit seinem Job zufrieden und glücklich ist. Alles Geld der Welt ist in meinen Augen nichts wert, wenn man trotzdem unglücklich ist. Mein Freund beispielsweise hat eigentlich einen guten Job, aber er ist sehr unglücklich und unzufrieden mit dem Betriebsklima und spielt seitdem mit dem Gedanken, die Zelte abzubrechen und anderswo sein Glück zu versuchen und gegebenenfalls sich beruflich komplett neu zu orientieren.
Ich unterstütze ihn dabei, mir ist das Geld egal. Ich finde, das ganze Geld ist es nicht wert, wenn er dafür dann irgendwann durchdrehen und seine psychische Gesundheit dadurch schaden nehmen würde, wenn er in einem Betrieb bleibt, der ihm dermaßen zusetzt.
Generell kann ich es schon nachvollziehen, dass man sich einen bestimmten Job für den eigenen Partner wünscht. Ich beispielsweise wünsche mir hin und wieder, dass mein Partner eine Weiterbildung machen und dadurch aufsteigen würde. Dieser Wunsch ist aber hauptsächlich dadurch bedingt, dass ich an seine Fähigkeiten glaube und ihm zutrauen würde, diese Weiterbildung und den mit höheren Herausforderungen verbundenen Job gut zu meistern. Indem er diese Chance vertut, wird er seinem Potential zumindest meiner Meinung nach nur bedingt gerecht. Trotzdem finde ich, dass die Entscheidung meines Partners an oberster Stelle steht und ich diesbezüglich kein Mitspracherecht habe, sondern nur etwas raten darf. Er persönlich mag seinen jetzigen Job, er hat keine Lust auf weiteres Lernen und Prüfungen und ist zufrieden - das muss ich eben akzeptieren.
Sich einen Job für den Partner aber nur zu wünschen, weil dieser Job mehr Prestige mit sich bringt, finde ich einfach nur armselig. Mal ganz davon abgesehen, dass man sich ohnehin darüber streiten kann, welche Jobs das nun sind, finde ich es traurig, wenn man sich derartig über den Partner und die Gesellschaft definieren muss. Ein selbstbewusster Mensch muss aufgrund seines Jobs nicht von der Gesellschaft geschätzt werden, ganz davon abgesehen, dass er in aller Regel selbst etwas erreicht hat oder zumindest erreichen möchte und sich nicht die Erfolge des Partners zu eigen machen muss.
Ich beispielsweise studiere selbst und strebe einen Beruf an, der mir sehr viel Freude bereiten wird, aber nicht das höchste Ansehen in der Gesellschaft genießt. Das ist mir völlig egal, weil ich weiß, dass dieser Beruf meinen Fähigkeiten entspricht und mir Freude bereiten wird; und schon gar nicht ist mir bei einer eigenen Karriere wichtig, wie angesehen der Beruf meines Partners ist. Viel wichtiger ist, dass der eigene Partner im Beruf zufrieden und glücklich ist und dieses Glück mit nach Hause bringt. das ist einer Partnerschaft deutlich zuträglicher, als ein unglücklicher Partner in einem Prestige-Job.
Ich persönlich lege keinen Wert auf Prestige, dementsprechend wäre es mir auch egal, ob mein Partner einen solchen Job hat oder eben nicht. Mir ist wichtig, dass mein Partner mit seiner Jobsituation zufrieden und glücklich ist. Man selbst fiebert und leidet ja auch mit, wenn man sieht, dass der Partner unglücklich ist und das würde ich mir nicht auf die Dauer mit ansehen wollen. Abgesehen davon bringt es ja auch nichts, wenn der Partner schlechte Laune hat, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt und sich das möglicherweise auf die Beziehung negativ auswirken könnte.
Mein Mann ist mit seinem Job glücklich und kommt zufrieden am Abend nach Hause. Allein das zählt, denn es gut für eine Beziehung, wenn man mit seiner Arbeit wirklich zufrieden ist. Und jeder Job wird gebraucht. Egal, ob man nun über Jahre studiert hat oder einfach einen Beruf erlernt hat.
Ich selbst habe zwei Berufsabschlüsse und diverse Qualifikationen. Und mit meinem eigenen Laden brauche ich aus diesen Abschlüssen so gut wie gar nichts mehr. Und trotzdem bin ich rundum zufrieden mit meinem Leben. Das merkt auch mein Partner, weil ich nicht mehr gestresst nach Hause komme und wir die Abende entspannt verbringen können.
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