Muttermilch fremder Frauen den eigenen Kindern geben?
Auch wenn ich hoffe, dass ich mein eigenes Kind einmal stillen kann, wäre es für mich in keinem Fall eine Option die Muttermilch einer Fremden Frau zu verfüttern. An und für sich bin ich der Meinung, dass die Muttermilch das Beste ist, was man einem Baby geben kann. Allerdings wollen einige Mütter aus diversen Gründen nicht stillen oder können es auch einfach nicht. Ich würde in diesen Fällen allerdings auf Milchpulver ausweichen, da diese heutzutage schon sehr gut sind.
Die Muttermilch einer fremden Frau würde ich niemals verfüttern, da ich viel zu viel Angst davor hätte, dass damit irgendwelche Krankheiten übertragen werden können. Außerdem würde ich mich bei dem Gedanken nicht wohlfühlen, mein Kind mit fremder Muttermilch großzuziehen.
Früher in der ehemaligen DDR war so etwas absolut üblich. Es gab sogenannte Muttermilchsammelstellen in den Polikliniken wo junge Mütter mit Milchüberschuss ihre Bestände gegen eine Aufwandsentschädigung abgeben konnten. Der Aufwand wurde richtig gut bezahlt so dass sich sehr viele damit regelmäßig einen ordentlichen Schein verdienten. Besonders die Frauen aus der nahegelegenen russischen Garnision nutzten diese Möglichkeit sehr ausgiebig und über sehr lange Zeiträume. Bei den russischen Müttern war es damals üblich dass ihre Kinder fast drei Jahre lang die Brust bekamen. Man sprach nicht umsonst etwas respektlos von den russischen Milchkühen. Aber auch normale deutsche Frauen nahmen das Angebot sehr gerne an und leider auch ein paar Asoziale wo die Frauen ständig schwanger waren und ihren Kindern dann lieber die Babymilch aus Pulver gaben weil es billiger war.
Wie es mit der Hygiene damals gehalten wurde weiß ich nicht mehr so genau. Die Frauen bekamen aber sterilisierte Flaschen mit und die abgegebene Muttermilch wurde auch sterilisiert. Ich gehe jetzt einmal davon aus dass die meisten Erreger wie Hepatitis und so dadurch abgetötet wurden. Aids und Drogenmissbrauch gab es ja damals offiziell in der DDR noch nicht. Ich könnte mir aber schon vorstellen dass auch immer mal von einem Arzt die Namensliste der Spender durchgesehen wurde und bei kritischen Personen diese Aktion dann auch gestoppt wurde. Die Patientenakten waren ja in der Aufnahme der Poliklinik ständig verfügbar und man kannte auch seine Pappenheimer.
Ob heute so etwas noch so problemlos und ohne größere Vorschriften funktioniert weiß ich nicht, es gibt ja praktisch nichts was nicht inzwischen staatlicherseits reguliert wurde. Ich persönlich hätte meine Bedenken die Milch fremder Mütter zu verwenden, auch wenn sie mir sauber und ordentlich erscheinen. Versteckte Verwendungen von Genussmitteln und Drogen sowie nicht öffentlich gemachte Erkrankungen bergen für mich ein sehr hohes Risikopotential. Sicherlich gibt es nichts Besseres als Muttermilch für die Ernährung der Neugeborenen, aber nicht um diesen Preis.
Überflüssige Muttermilch für andere Babys zur Verfügung zu stellen ist durchaus eine gute Sache. Allerdings nur, wenn es gründlich getestet wird!
Als ich mit meinem neugeborenen Sohn zwei Wochen im Krankenhaus bleiben musste und er sehr wenig Milch über einen Schlauch bekommen hat, wurde mir angeraten alle 3 Stunden für 10 Minuten die Brustpumpe zu benutzen. Das tat ich auch. Nachts bin ich teilweise sogar nach 2 bis 3 Stunden aufgewacht, weil meine Brüste hart und geschwollen waren. Glücklicherweise hatten wir ein Zimmer im Krankenhaus, sodass es mir auch Nachts möglich war die Milch bei den entsprechenden Krankenschwestern abzuliefern.
Jede Mutter die selbst gestillt hat kann sich sicher vorstellen das ich binnen kürzester Zeit mehr Milch produziert hatte als er überhaupt brauchte. Mein Sohn hat die ersten Wochen nicht mehr als 90ml am Tag bekommen. Soviel hab ich schon in einer Sitzung abgepumpt. Als wir das Krankenhaus nach 2 Wochen verließen, haben uns die Schwestern gefragt ob sie die ganze Milch entsorgen sollen oder ob wir es anderen Babys zur Verfügung stellen wollen. Wir baten um einige Tage Bedenkzeit. Nach einigen Tagen beschlossen wir es zu genehmigen.
Allerdings musste unser Sohn zurück ins Krankenhaus bevor wir die Möglichkeit hatten es den Schwestern mitzuteilen. Dieses Mal haben wir kein Zimmer angeboten bekommen und, zu meiner Bestürzung, mein Körper hat durch all den Stress aufgehört Milch zu produzieren. Die Milch die wir planten zu spenden kam also meinen Sohn zugute. Ich bin immer noch recht enttäuscht das ich mein Baby nicht mehr stillen kann. Formularmilch habe ich immer verabscheut. Nicht, weil es mit £10 die Woche recht teuer ist, sondern weil ich denke das ein Baby den besten Start ins Leben verdient und das ist nun einmal Muttermilch.
Wir wurden damals aufgeklärt was sie im Krankenhaus mit der gespendeten Milch machen. Es wird natürlich gründlich getestet. Nicht nur eine Flasche, sondern alle! Um sicherzustellen das es keine Verunreinigungen in einzelnen Flaschen gibt. Und natürlich auch auf Krankheiten. Des Weiteren werden alle Flaschen mit Datum und Uhrzeit datiert. Länger als einen Monat hält sich die Milch auch im gefrorenen Zustand nicht. Die Milch wird natürlich nicht an irgendwelche Babys gegeben, sondern an Frühchen und Babys die mit Krankheiten geboren werden. Alle Eltern entsprechender Babys müssen natürlich zustimmen. Die ganze Sache ist anonym und wird nicht bezahlt.
Diese Website finde ich alles andere als gut. Es ist natürlich eine gute Idee Müttern die nicht stillen können die Möglichkeit zu geben ihren Babys das beste zukommen zu lassen. Ob dies der richtige Weg ist, ist allerdings mehr als fragwürdig. Es ist, meiner Meinung nach, überaus gefährlich, weil man eben die Frauen nicht kennt und nicht weiß ob die Flaschen gründlich sterilisiert wurden oder die Frauen irgendwelche Krankheiten haben. Auch über die Lagerung erfährt man nichts. Hier wird der Wunsch das beste für sein Baby zu wollen und die Verzweiflung mancher Mütter schamlos ausgenutzt um Geld zu verdienen. Und das auf Kosten der Gesundheit von Babys. Eine Unverschämtheit, wenn du mich fragst.
Wenn man das dringende Bedürfnis hat seine Milch zu spenden, sollte man sich im Krankenhaus seines Vertrauens über entsprechende Möglichkeiten informieren.
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