Heizung nachts aus, morgens 12 Grad im Raum

vom 06.02.2014, 02:52 Uhr

Von diversen "abenteuerlichen" Erlebnissen in meiner aktuellen Wohnung habe ich hier im Forum ja schon einige Male erzählt. Es zieht den ganzen Tag, die Wohnungstür klemmt erbärmlich, das Wasser ist eiskalt, die Schrankwand wackelt, vibriert und klappert aus unergründlichen Gründen regelmäßig vor sich hin. Eigentlich könnte man darüber ja lachen.

Die letzten Tage, die es ja relativ kalt war, waren dann noch einmal besonders beschwerlich. Hier geht nämlich automatisch die Heizung jeden Abend aus. Ab etwa 19 Uhr sinkt die Temperatur kontinuierlich. Als es sehr kalt war, haben wir darauf geachtet, über die Nacht hinweg nicht zu lüften, immer alle Türen geschlossen zu halten, und so weiter, um die Temperatur in der Wohnung zu halten. Allerdings scheint die Isolierung ja sowieso nicht so toll zu sein, und die Fenster sind bekanntlich auch nicht ganz dicht, weswegen die Wohnung über Nacht immer heftig auskühlt. Aktuell wird es draußen ja zum Glück wieder wärmer, aber vor einigen Tagen habe ich mal morgens im Schlafzimmer 12 Grad vom Thermometer ablesen können. In der Küche ist es auch noch einmal ein ganzes Stück kühler.

Wenn ich in Bewegung bin, macht mir die Temperatur nicht so viel aus, aber wenn ich zur Ruhe kommen und schlafen will, dann ist mir das oftmals doch zu kalt. Morgens ist es auch nicht so besonders schön, denn bis die Heizung überhaupt wieder halbwegs in Gang kommt und die Wohnung wieder halbwegs warm wird, vergehen auch wieder Stunden. Und kaum, dass es wieder warm ist, ist auch schon fast wieder die Uhrzeit erreicht, zu der die Heizung sich wieder abschaltet.

Den Vermieter habe ich natürlich schon kontaktiert. Der antwortete bloß, er habe darauf keinen Einfluss, das sei alles automatisch so. Ehrlich gesagt kann ich das schwer glauben. Abgesehen davon ist es natürlich mies, dass die Wohnung bei abgeschalteter Heizung trotz geschlossener Fenster und Türen immer über Nacht sehr auskühlt.

Kann das wirklich so sein, dass die Heizung sich automatisch abschaltet? Was kann man dagegen tun? Was könnte man noch machen, um die Temperatur hier ein wenig höher zu halten, beziehungsweise das Auskühlen über Nacht zu verhindern?

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das, was du gerade beschrieben hast, kenne ich auch zu gut. In meiner alten Wohnung war es leider auch so, dass sich die Heizung einfach so ausgeschaltet hat. Nach gewisser Zeit habe ich allerdings festgestellt, dass mein Vermieter dahinter steckt. Was dein Fall angeht, finde ich zwar schon, dass sich die Heizung automatisch abschalten kann, aber dein Vermieter kann es jede Zeit wieder einschalten. Ich würde auf deine Stelle noch einmal den Versuch starten um mit ihm zu reden, denn man kann doch nicht in so einer kalten Wohnung leben.

» naty28 » Beiträge: 296 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Meiner Meinung nach ist es schlichtweg unmöglich, dass der Vermieter da keine Einflussmöglichkeit hat. Stellen wir uns mal vor, es wäre wochenlang minus 20 Grad nachts. Hast du letztes Jahr schon in der Wohnung gewohnt? Das würde doch an Körperverletzung grenzen. Da könnte man über Nacht in so einer Wohnung erfrieren! Also wir hatten anfangs Null Grad im Haus, als wir es gekauft und noch nicht gedämmt hatten, wenn es draußen weit unter Null war. Das würde ich in einer Mietswohnung beim besten Willen nicht akzeptieren.

Also du könntest noch mal mit dem Vermieter reden. Aber an deiner Stelle hätte ich für dieses Gespräch gerne ein paar Argumente in der Hand. Wer ist denn für die Wartung der Heizung zuständig? Meist hängen doch Notfallnummern im Treppenhaus. Da würde ich anrufen und fragen, ob man das wirklich nicht regulieren kann. Oder den Mieterbund. Du solltest darüber nachdenken, eine Mietminderung zu beantragen, um das Ganze so in die Gänge zu bringen.

Abgesehen davon kannst du in deiner Wohnung wenig machen. Viele haben abends die Jalousien unten, weil sie meinen, dass es die Wärme drin hält. Keine Ahnung, ob das hilft. Vorhänge helfen natürlich ein wenig. Ist denn Dichtband in den Fenstern? Außerdem gibt es natürlich noch Stromheizungen. Also bewegliche Heizkörper mit Stromkabel. Aber die verbrauchen ganz schön viel Strom.

Ansonsten hoffe ich, dass du eine wahnsinnig geringe Miete zahlst. Denn das ist eigentlich nicht akzeptabel. Und du hast wahnsinnig Glück gehabt, dass der Winter so mild ausgefallen ist. Wie gesagt, in unserem Haus ist es ähnlich, aber es ist unser Haus und wir sind kontinuierlich dabei, es zu ändern und es ist auch schon viel besser geworden. Aber Miete zahlen würde ich dafür nicht. Dein Vermieter haut dich total über´s Ohr! Meiner Meinung nach könntest du ihn verklagen.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Dass eine Heizungsanlage nachts die Temperatur senkt und das auch automatisch so macht, ist in nahezu allen Häusern üblich. Diesbezüglich hat Dein Vermieter also erst einmal Recht.

Die Heizungsanlage, bzw. die automatische Nachtabsenkung, "denkt" sich das aber nicht von selbst aus, sondern ist so eingestellt worden. Und etwas, was man an der Anlage einstellt, kann man auch wieder abstellen. Da ist dann also Dein Vermieter gefragt, bzw. die Firma, die die Heizungsanlage betreut.

12 Grad sind eindeutig zu wenig. Auch wenn die Heizungsanlage korrekt auf eine Mindesttemperatur für die Nacht eringestellt ist, scheint es in Deiner Wohnung damit aber nicht genug zu sein. Also muss da nachgebessert werden. Selbst wenn andere Wohnungen vielleicht eine andere Temperatur während der Nacht haben, ist für Dich ja nun Deine Wohnung der Maßstab. Ich meine, es gibt eine Mindesttemperatur, auf die eine Heizung eine Wohnung bringen muss. Das kann man sicher herausfinden. Wenn erneute Gespräche mit dem Vermieter nichts bringen, kann man in dem Fall auch die Miete mindern, um einen gewissen Druck auf den Vermieter auszuüben.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe eigentlich genau das gleiche Problem, wie du. Ich wohne seit etwa einem Jahr in einer Wohngemeinschaft mit einer guten Freundin von mir und die Wohnung die wir gemietet haben wirkte zwar auf den ersten Augenschein als sehr attraktiv, entpuppte sich im Nachhinein dann jedoch als ziemliche Enttäuschung, denn die Isolierung hier scheint quasi gar nicht vorhanden zu sein. Schon allein die Türen bei uns sind eigentlich ein Witz, sogar die Haustür ist noch eine dieser alten Türen aus Holz mit einem riesigen Glasfenster. Wenn es draußen und im unbeheizten Treppenhaus kalt ist, ist es automatisch auch in der Wohnung sehr kalt.

Das Problem mit der Heizung haben wir auch, allerdings ist das glaube ich in jeder Wohnung so, dass man eine Art Nachtabsenkung hat, nur dass das meistens ab 22 Uhr stattfindet und nicht etwa schon ab 19 Uhr. Jetzt um die Zeit geht es eigentlich ganz gut und der Winter war jetzt auch nicht so hart. Als wir aber letztes Jahr eingezogen sind, war es schon deutlich kälter und wir haben da auch ziemlich viel heizen müssen. Leider war es da auch so, dass die Heizung meist über Nacht dann von alleine ausgegangen ist. Meistens hat es bei mir dann geholfen, wenn ich gegen das Thermostat gehauen habe, dann sprang die Heizung auf einmal wieder an und es wurde warm. Nach einiger Zeit aber fiel die Temperatur wieder und es gab wirklich Nächte, da bin ich davon wach geworden, dass es so kalt war.

Auch als die über Weihnachten weg waren und dann wieder in die Wohnung gekommen sind, hatten wir auf dem Thermometer 11 Grad stehen und sind die ersten Stunden mit Jacke in der Wohnung herumgelaufen. An sich finde ich das schon ziemlich blöd und hätte mich sicherlich auch beim Vermieter beschwert, allerdings hatten wir zu diesem Zeitpunk auch schon genug andere Probleme, so dass es dazu nicht gekommen ist. Ich an deiner Stelle hätte eventuell mal die anderen Mieter im Haus gefragt, ob sie denn das gleiche Problem haben. Wenn ja, dann lässt sich das Problem meistens ja lösen, in dem man das mit der Nachtabsenkung anders einstellt. Wenn der Vermieter da selbst nicht reagieren möchte, könnte man sich eventuell direkt an das Unternehmen wenden, welches für die Heizung zuständig ist.

Sollten die anderen Mieter aber nicht mit solchen Problemen zu kämpfen haben, dann würde ich an deiner Stelle vielleicht mal einfach den Klempner herbestellen und die Thermostate überprüfen lassen. Möglicherweise liegt es daran, dass die Heizung über Nacht ausgeht und das Problem lässt sich einfach durch das Austauschen der Thermostate beheben.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Also es ist in der Tat tatsächlich möglich, dass sich die Heizung nach einer bestimmten Zeit, die der Vermieter Programmieren kann, sich automatisch ausschaltet. Was man noch dagegen machen könnte, ist den Vermieter bitten die Heizung anzulassen mit der Begründung, dass es in der Wohnung so dermaßen kalt ist, dass man sich Krankheiten holt und vor allem muss man Wärme haben, damit man sich duschen kann etc.

Am besten macht man dies schriftlich, damit man etwas in der Hand hat, wenn es Probleme gibt. Dabei würde ich noch eine Frist setzen und dazu schreiben, wenn dies nicht passiert werde, ich keine Miete mehr zahlen. Vor allem, dass eine Heizung sich um 19 Uhr abschaltet, ist nicht normal denn meistens schalten sich die Heizungen so etwa gegen 22 oder 23 Uhr aus.

Viel mehr kann man da auch nicht machen da das Haus anscheinend so viel Kälte rein lässt da selbst eine Abdichtung an Fenstern oder Türen nix bringt. Ansonsten bleibt bei einer völligen Ignoranz nur die Kündigung und dies würde ich euch falls dies Eintreten sollte auch dringend raten.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wir haben auch mal in einem Altbau gewohnt, wo es keine Isolierung gab. Die Fenster waren alt und undicht, der Fußboden war unterkellert und ungedämmt und somit eiskalt. Das Treppenhaus hatte Fenster und an diesen Fenstern gefror im Winter regelmäßig das Kondenswasser. Selbst Schneematsch von draußen, den man durch die Schuhe mit ins Treppenhaus brachte, gefror, so dass man aufpassen musste, dass man nicht stürzte.

Unsere Heizung hatte keine Nachtabsenkung. Aber wir kamen im nie über 18 Grad im Wohnzimmer. Wir gewöhnten uns mit der Zeit daran, aber Besuch hat immer gefroren und kam auch nach einiger Zeit nicht mehr zu uns. In dieser Wohnung heizte ich das erste Mal in meinem Leben im Winter das Schlafzimmer und fror trotzdem noch.

Wenn ich über Nacht im Wohnzimmer die Heizung ausmachte, dann hatte ich morgens, je nach Außentemperatur, zwischen 8 und 12 Grad. In der Küche habe ich mal den Versuch gestartet und gar nicht mehr geheizt, da hatte ich dann quasi die Außentemperatur oder höchstens zwei Grad mehr.

Wir sind dann ausgezogen. Jetzt haben wir eine Wohnung, in der die Temperatur auch bei Minusgraden und ausgeschalteter Heizung in der Nacht nicht unter 18 Grad rutscht. Das ist weitaus angenehmer als die Kälte im Altbau und gesünder alle Mal. Im Altbau war mein Sohn ständig krank und der Schimmel blühte auch an den Wänden.

Die Heizung selber kann der Vermieter einstellen. Und falls dieser das nicht hin bekommt, der Heizungsinstallateur. Jede Heizungsanlage kann manuell eingestellt werden. Mein Ex-Freund und ich haben mal ein Haus gemietet gehabt und haben uns die Heizung selber eingestellt. Wir konnten die Zeiten sogar für jeden Wochentag einstellen.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^