Kinder machen auf dem Spielplatz Sandkuchen - und essen ihn?

Ich habe früher auf dem Spielplatz hauptsächlich geschaukelt. Seilbahnen fand ich auch total super, gerutscht oder auf einem Klettergerüst herumgeklettert bin ich auch gerne. Als ich noch ein Stück jünger war, habe ich auch manchmal im Sandkasten gespielt. Besonders Kuchenförmchen habe ich gerne mal benutzt, wenn ich zusammen mit anderen Kindern oder auch mit meiner Mutter dort gespielt habe. Ich glaube, das ist bei vielen Kindern so, also erst einmal nichts Ungewöhnliches.

Ich weiß noch, dass ich im Kindesalter dann mal etwas für mich persönlich absolut Seltsames erlebt hatte. Ich kann mich erinnern, dass ich in dem Moment sogar fast entsetzt war. Eine Spielkameradin hatte damals nämlich so einen Sandkuchen genüsslich gegessen. Und als ich zu ihr sagte, das sei doch Sand, das sei doch nichts Essbares und würde sicher auch nicht schmecken, meinte sie bloß, das mache sie immer so.

Ich war damals so fünf oder sechs Jahre alt, und sie auch nicht jünger. Ich würde sogar sagen, dass wir so ziemlich gleichaltrig waren. Aber ich wäre irgendwie niemals auf die Idee gekommen, den Sand zu essen. Sogar in dem Alter war mir schon klar, dass das Sand ist, und kein Nahrungsmittel. Meine Mutter hatte mir das einmal gesagt, und irgendwie hatte ich dann auch gar kein Interesse mehr daran, das trotzdem auszuprobieren.

Natürlich ist es nicht tragisch, wenn ein Kind bisschen Sand in den Mund bekommt. Meine Mutter hat auch nie Panik wegen Dreck oder Sand gemacht. Sie fand es total normal, wenn Kinder sich beim Spielen dreckig machen. Das sehe ich heute auch so. Und wenn man halt mal bisschen Sand schluckt, ist das auch nicht so schlimm. Aber ist das wirklich total harmlos, wenn ein Kind regelmäßig "Kuchen" aus Sand verspeist? Wieviel mag so ein ganzer Kuchen haben? 250 Gramm?

Würdet Ihr als Eltern das harmlos finden und tolerieren? Oder würdet Ihr das mal ansprechen? Schließlich ist das ja nun wirklich nicht mehr nur ein kleiner Bissen oder so etwas. Komisch finde ich auch, dass das Mädchen wohl gar nichts dabei fand, den Sand zu essen. Ich selbst hätte ihn wohl allein schon wegen des miesen Geschmacks ausgespuckt. Daher finde ich es seltsam, dass jemand davon wirklich eine größere Menge isst, und das wohl sogar regelmäßig.

Ungewöhnlich finde ich es auch nicht, wenn Kinder in der Sandkiste sitzen und mit ihren Sandförmchen und Sandeimern und desgleichen spielen. Schaukelnde und rutschende Kinder auf einem Spielplatz zu sehen ist nun auch nichts Außergewöhnliches. Auch Kinder, die mal den Sand probieren, um zu schauen, wie der Sand schmeckt, finde ich jetzt auch nicht außergewöhnlich. Aber Kinder, die wirklich einen ganzen Sandkuchen backen und ihn danach auch genüsslich verspeisen, finde ich doch bedenklich und wirklich außergewöhnlich. Natürlich ist es meiner Meinung nach nicht schlimm, wenn Kinder mal etwas Sand essen und Schaden wird es den Kindern sicherlich auch nicht. Aber so eine große Menge an Sand zu essen, kann dem Kind doch gar nicht schmecken.

Ich habe auch drei Kinder und meine älteste Tochter ist fünf Jahre alt. Ich erlebe im Sommer im Garten oder auf dem Spielplatz auch immer wieder, wie Kinder versuchen den Sand zu essen und letztendlich bemerken, dass der Sand gar nicht schmeckt. Es gibt sogar Kinder, die aus diesem Grund anfangen zu heulen und versuchen den Sand wieder auszuspucken, wo dann letztendlich die Mutter helfen muss, damit das Kind die ganzen Sandkörner aus dem Mund bekommen. Natürlich lernen kleine Kinder auf diesem Weg nur, dass der Sand kein Nahrungsmittel ist und nur zum Spielen gedacht ist. Meine Kinder haben den Sand auch probiert und ich denke, dass mein Jüngster dieses Jahr auch den Sand in den Mund stecken wird. Solange meine Kinder keinen ganzen Sandkuchen essen oder sich nach und nach eine Handvoll Sand in den Mund stecken und den Sand auch noch schmackhaft finden, würde ich mir keine Gedanken machen. Auch nicht um den Dreck und den Schmutz und desgleichen.

Gedanken würde ich mir auch wirklich erst machen, wenn meine Kinder den Sand nicht nur probieren, sondern wirklich essen und ihn auch noch schmackhaft finden und den Sand immer und immer wieder essen. So eine Tätigkeit würde ich nicht tolerieren. Ich würde meinen Kindern erklären, dass der Sand nicht zum Essen da ist und, dass der Sand auch nicht schmeckt, sondern das der Sand zum Spielen gedacht ist. Ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass es tatsächlich Kinder gibt, die freiwillig eine große Menge Sand essen. Entweder kennen die Kinder es nicht anders oder die Kinder haben eine große Fantasie, sodass die Kinder sich wirklich vorstellen können, dass der Sandkuchen echter Kuchen ist, damit sie ihn schmackhaft essen können. Anders kann ich mir das Verhalten nicht erklären. Ich würde das Verhalten auch bei der Mutter oder dem Vater auf dem Spielplatz oder desgleichen ansprechen. Wer weiß, ob die Eltern es vielleicht tolerieren und verharmlosen, weshalb das Kind das Essen des Sandes als Normal empfindet.

Du hast schon Recht, dass es nicht schadet, wenn man als Kind mal Sand versucht hat. Im Gegenteil, ein Sprichwort sagt ja, dass die Kinder am gesündesten sind, die auch mal Dreck essen. Aber das sollte kein normales und vor allem ständiges Verhalten sein. Besonders wenn man schon in einem Alter ist, wo man eigentlich weiß, dass Sand zum spielen und nicht zum essen da ist.

Ich weiß noch, dass mich ein Onkel als Kind da mal verschaukelt hat. Da war es allerdings kein Sand, sondern Mörtel. Dass er mit dem Zeigefinger durch die Masse ist und den Mittelfinger ableckte, habe ich da nicht erkannt. Also wurde die Aktion nachgemacht und mein Onkel bekam entsprechend Panik. Meine Kinder haben mit neun Monaten auch mal geschaut, wie sich Ostseesand mit der Schaufel essen lässt. Aber das waren eben nur einmalige Aktionen und kein Dauerzustand.

Ich glaube, jedes Kind hat irgendwann mal Sand probiert. Da er nicht schmeckte, war es klar, dass es eine einmalige Angelegenheit war und gestorben ist keines der Kinder daran. Da die Sandförmchen klein sind nehme ich an, dass da keine 250 Gramm hineingingen. Ich hoffe auch, dass das nicht öfter vorkam, denn geschmeckt haben kann der Sand nun wirklich nicht. Als Kinder haben wir die Sandkuchen auch immer gemacht, dann auf den Rand des Sandkastens ausgekippt und trocknen lassen in der Sonne. Zum Verzieren der diversen Kuchen haben wir Steinchen gesucht.

Übrigens glaube ich nicht, dass der Sand geschadet hat. Denn es gibt von der Firma AOK doch für die innere Anwendung Seesand zu kaufen, wenigstens gab es den vor Jahren noch. Schlechtes hatte ich nicht davon gehört. Sicherlich war er gereinigt und es wurde dafür Spezial-Sand genommen.

Da die Sandförmchen klein sind nehme ich an, dass da keine 250 Gramm hineingingen. Ich hoffe auch, dass das nicht öfter vorkam, denn geschmeckt haben kann der Sand nun wirklich nicht. Als Kinder haben wir die Sandkuchen auch immer gemacht, dann auf den Rand des Sandkastens ausgekippt und trocknen lassen in der Sonne. Zum Verzieren der diversen Kuchen haben wir Steinchen gesucht.

Die Förmchen waren, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, schon etwas größer als ein etwas größerer Joghurtbecher. Da passen ja schon 150 bis 200 Gramm hinein, und ich nahm mal an, dass nasser Sand noch einmal etwas schwerer ist, als Joghurt. Also 250 Gramm könnten es tatsächlich gewesen sein.

Und das Mädchen meinte ja auch, dass sie diese "Kuchen" schon häufiger gegessen habe. Allgemein wirkte sie so, als würde sie es ganz normal finden, den Sand zu essen. Natürlich könnte sie mir damals auch etwas vorgeflunkert haben. Aber wenn sie das getan hat, muss sie das wirklich sehr gut geschafft haben, jedenfalls erzählte sie das ohne Grinsen oder Lachen, richtig toternst. Und tatsächlich hat sie ja auch vor meinen Augen zumindest einen von den Sandkuchen wirklich gegessen.

Ich habe als Kind auch ab und zu Sandkuchen gemacht, aber gegessen habe ich die, wie gesagt, nie. Man konnte sie mit Steinen, kleinen Stöckern oder auch mit Pflanzen verschönern. Am Strand konnte man auch schön Muscheln einarbeiten. Aber auf die Idee, sie zu essen, wäre ich wirklich nicht gekommen.